Deutsche sparen an der Schiene

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Bernd W.
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Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von Bernd W. » Montag 4. Juli 2011, 17:23

Laut einem Bericht von n-tv :
n-tv hat geschrieben: Deutschland reserviert einer Studie zufolge deutlich weniger Geld für das Schienennetz als seine Nachbarländer.
......
Pro Kopf steckte die Bundesrepublik im vergangenen Jahr lediglich 53 Euro in die Schiene,
....
Der Spitzenreiter Schweiz hingegen habe 2010 hingegen 308 Euro pro Einwohner in die Schienen-Infrastruktur investiert.
....
Am besten schnitten dabei die Schweizer ab, die den Angaben zufolge 308 Euro pro Jahr und Einwohner in ein gut funktionierendes Bahnsystem investierten. Auf die Schweizer folgten bei den Schieneninvestitionen Österreich mit 230 Euro pro Kopf und Schweden mit Ausgaben von 164 Euro je Einwohner und Jahr. In Großbritannien flossen 125 Euro pro Kopf ins Schienennetz, Spanien reservierte 114 Euro. Auf den hinteren Rängen lagen Frankreich und Italien vor Deutschland - beide allerdings mit deutlichem Abstand: Frankreich investierte noch 90 Euro pro Kopf in sein Schienennetz, Italien 99 Euro. Deutschland kommt auf knapp die Hälfte.
....
Für Autobahnen, Bundesstraßen und Ortsumgehungen gibt Deutschland je Einwohner und Jahr derzeit etwa 81 Euro aus. In der Schweiz - mit dem für Straßenbauer besonders anspruchsvollen Terrain und Witterungsbedingungen - liegt dieser Wert bei 130 Euro pro Einwohner und damit deutlich unter den Pro-Kopf-Ausgaben für das Schienennetz.
.....
Das Schienennetz in Deutschland verliert nach Angaben der Bahn-Lobby immer weiter an Strecke. In den vergangenen zehn Jahren habe sich das deutsche Gleisnetz insgesamt um knapp 8 Prozent auf knapp 34.000 Kilometer verkürzt.
......
Nur in Polen und Lettland wurden in den vergangenen Jahren Gleise noch schneller abgebaut und mehr Nebenstrecken stillgelegt,
.....
n-tv ganzer Artikel

Ist in die Berechnung S21 schon mit eingeflossen :?: :elch:

Qrt
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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von Qrt » Donnerstag 7. Juli 2011, 13:20

Dazu kann ich melden das wir in Schweden dieselbe Probleme wie in Deutschland mit verspätete Züge wegen mangelhafte Wagen, Loks und Bahnen haben.
Früher konnten wir unser Kopf schütteln und grosse Augen machen wenn ein bisschen schnee England oder Deutschland zum halt gebracht haben. Nunmehr ist auch das Schwedische Eisenbahnnetz und die Fahrzeuge in so ein trauriger Zustand das Züge auch im Sommer mehrere Stunden ohne AirConditioning stehen bleiben kann.
Ist es sicherer mit die Bahn zu fahren ? Vielleicht aber du muss damit rechnen dass dein Zug mehrere Stunde ohne Strom stehen bleiben kann (nur wiel dein Betreiber die Meinung ist das die Kosten für die Rettung zu hoch ist - ähnlich wie bei Hochsee Schiffsbruche)und dann auf lebensbedrohender Wärme oder Kälte vorbereitet sein.

Verantwortete sagen das in die kommende 5 Jahre mindestens 2500 Miljonen € gebraucht werden um nur die befintliche schwedische Eisenbahnanlagen instand zu halten.
Es fehlt heute jedes Jahr etwa 300 Miljonen € im Budget.
Trotzdem hast unser heutige rechts-konservative Regierung den Beitrag diesem Jahr um 70 miljonen € reduziert.
Mit freundlichen Grüßen - Qrt
"Wenigstens einmal muss es vorgekommen sein"
PS:Das Q ist der 17. Buchstabe des lateinischen Alphabets.
http://www.decodeunicode.org/de/u+0051

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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Donnerstag 7. Juli 2011, 16:36

Moin Bernd,
das Thema hatten wir doch schonmal!
Der Vergleich ist nicht gerade Gut den Du hier bringst.
Da die DB AG bis Ende 2006 bei 34.019 Km Gleis lag und die SBB bei rund 2939 km.

Einwohnerzahl der Schweiz Stand 2009 7'785'806.
Die der BRD 81,772 Mio Stand Nov. 2010.

MFG
Thomas
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Bernd W.
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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von Bernd W. » Donnerstag 7. Juli 2011, 17:29

Hallo Thomas,

es war ja ein Bericht auf n-tv aus dem ich zitiert hatte.

Aber trotzdem sind die Zahlen erschreckend.

DB 53€/Kopf -> 81,772 Mio Einwohner = 4.333.916€ / 34.019 Km = 127€/km
SBB 308€/Kopf -> 7,785 Mio Einwohner = 2.397.780€ / 2939km = 815€/km

Das heißt aber auch, das Deutschland, um die gleiche Summe wie die Schweiz in die Schiene zu investieren sie bei der Summe/km dann ca. 27Mrd€ in die Bahn stecken würde, Pro Kopf wären es gut 25Mrd.€
Somit sieht man, das dem Staat die Bahn oder eigentlich unsere Infrastruktur ca. 1/10 dessen Wert ist was die Eidgenossen bereit sind dafür auszugeben.
Wir investieren jährlich die Summe die ein S21 Projekt geschätzt kostet. Außer viel Glas und Tam Tam kann da nicht viel bei rum kommen.

Im Straßenverkehr sieht die Investition Schweiz/Deutschland nicht viel besser aus für Dütschland aus.

Wir leben auf Verschleiß und das geht auf dauer nicht gut. Vor allem wenn der Güterverkehr vor allem im Transit zu nehmen sollte.

Aber dafür wird nun doch das Schloss in Berlin gebaut, die ca. 600Mill.€ hat man locker übrig, die 30Mill. Mehrkosten hat der Bundestag durchgewunken :clown:

Äh, wie viel hat die Börsen-/ Imobilienblase gekostet ? Oder die Bad Bank's an faulen Papieren in ihren Büchern :cry:

Gruß Bernd

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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von günni » Donnerstag 7. Juli 2011, 17:58

Moin,
:clown: wenn das mal nicht politisch gewollt ist... :clown:

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Mehdornsbaggerfahrer No.1
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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Donnerstag 7. Juli 2011, 20:08

Moin,
Der Börsengang der DB AG ist geplatz.
Kostet jedes Jahr eine Summe der Ertrag für Onkel Wolfgang ist max. Summe X <-- Das ist die Summe die der Bundestag der DB AG abknöpft.

Dagegen sieht das beim Straßenverkehr anders aus.
1. Mineralölsteuer
2. Mehrwertsteuer (Öl, Verkauf der Autos, u.v. m.
3. LKW Maut 12 Cent pro Km
4. PKW Maut 10 pro Km (vielleicht ab 2013)
Da verdient der Staat doch mehr!

Die Schweiz sagt ja auch, wenn Du nach Italien mit 40 Tonner willst nimm die Bahn, sonst bezahltst Du Maut, Die Österreicher sind auch nicht viel anders mit dem Transitverkehr.
Nur wir Deutschen sind zu Dumm um das um zusetzten! :mrgreen:

Warum hat den keiner von denen die sich Hier immer Beschweren den Mut, mal seinem Bundestag-/Landtag- / Stadtratfuzzi die Wahrheit ins Gesicht zusagen!

Gegen S 21 geht man auf die Straße, alles andere wird hingenommen, bzw. durch gewungen genauso wie im Bundestag.

Viele merken es doch immer noch nicht, das wir (Volk) doch nur belogen und betrogen werden wo wir dabei stehen.

MFG
Thomas
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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von günni » Donnerstag 7. Juli 2011, 20:29

Moin,
Mehdornsbaggerfahrer No.1 hat geschrieben:
Viele merken es doch immer noch nicht, das wir (Volk) doch nur belogen und betrogen werden wo wir dabei stehen.
volle Zustimmung!

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jande
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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von jande » Freitag 8. Juli 2011, 07:16

Mehdornsbaggerfahrer No.1 hat geschrieben:Viele merken es doch immer noch nicht, das wir (Volk) doch nur belogen und betrogen werden wo wir dabei stehen.
Volle Ablehnung.
Viele Grüße,

Jan

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Achim
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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von Achim » Freitag 8. Juli 2011, 09:30

Die Wahrnehmung das wir nach Strich und Faden belogen werden ist schon richtig.

Falsch ist, das wir nur belogen und betrogen werden.

Die Wahrheit ist erkennbar.

Daher muss die Frage bleiben: warum lassen wir - lassen sich die Leute belügen und betrügen, warum werden Lügner und Betrüger weiter gewählt?

Wenn sich nichts verändert - warum verändern wir nichts?

Warum werden wir nicht in unserem Sinne aktiv?

Wer sich engagiert, der erwirbt erstens ein Fachwissen über den Gegenstand, 2. er erkennt die Widerstände dagegen und drittens spürt er die Ketten die ihn fesseln.

Also - nicht jammern, sich engagieren!

Bertold Brecht - Lob des Lernens
Laß dir nichts einreden
Sieh selber nach!
Was du nicht selber weißt
Weißt du nicht.
Prüfe die Rechnung
Du mußt sie bezahlen.
Lege den Finger auf jeden Posten [13]
Frage: Wie kommt er hierher?
Du mußt die Führung übernehmen
Gruß Achim
Zuletzt geändert von Achim am Freitag 8. Juli 2011, 09:49, insgesamt 1-mal geändert.
now butter by the fishes

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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von jande » Freitag 8. Juli 2011, 09:32

Achim, Du sprichst mir aus der Seele. :)
Viele Grüße,

Jan

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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von Jörg Spitz » Freitag 8. Juli 2011, 10:59

Moin Thomas;
Deine obrige Rechnung hinkt etwas.

- auch die DB AG ist für ihre "Dieselstinker", Bahnbusse, Dienstwagen, Bagger etc. Mineralölsteuerpflichtig.
- für verkaufte Fahrscheine und erbrachte Dienstleistungen muß die Bahn ebenso wie alle anderen gewerbetreibenden Mwst. bzw. Umsatzsteuer an den Fiskus abführen.
- von den Subventionen und Zuschüssen des Bundes/ Länder an die Bahn wollen wir erst gar nicht anfangen.
- Trassengebühren von privaten EVU (Wer kassiert denn diese; der Staat oder die DB AG ?)

Ergo: Jedes Ding hat seine zwei Seiten. Man kann eben alles Schönrechnen.

PS: Ich für meinen Teil habe dazu beigetragen, den "schwarz- gelben Sumpf" in Baden- Württemberg trockenzulegen.
Viele Grüße aus dem Südschwarzwald
Jörg
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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Freitag 8. Juli 2011, 11:29

Moin,
In Summe verdient der Staat doch mehr an den Autos als an der Bahn!

Die Lobbyisten tragen Ihren Batzen dazu Bei!

MFG
Thomas
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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von Jörg Spitz » Freitag 8. Juli 2011, 15:45

Hallo;
Das könnte u.U. daran liegen, das es einfach mehr Straßenverkehr als Schienenverkehr gibt. :clown:

Marktanteile im Güterverkehr 2010 in Deutschland:
LKW 70,1%
Eisenbahn 17,2%
Binnenschiff 10,1%
Rohrleitungen 2,6%

Marktanteile im Personenverkehr 2008 in Deutschland:
PKW- Motorrad 83,4%
Schienenverkehr 9,5%
Busse 6,1%
Inlandsluftverkehr 1,1%

Quelle: Allianz pro Schiene auf Basis von Destatis: Fachserie 8 Reihe 3.1, vom 16.11.2009; Verkehr in Zahlen 2009/2010.

Genau aus diesem Grund, fallen die notwendigen Investitionen (ebenso die Einnahmen für den Staat) bei der Straße um einiges höher aus als bei der Schiene.
Viele Grüße aus dem Südschwarzwald
Jörg
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Bernd W.
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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von Bernd W. » Freitag 8. Juli 2011, 23:06

Ein Vergleich :
Weg zur Arbeit Hin- und Rückweg
Auto :
- Fahrzeit 2 Stunden
- Spritkosten ca. 450€
Bahn :
Fahrzeit 3 Stunden ( jeden 2. Tag eine Verspätung, 1-2 pro Woche +30, 2 mal im Monat +60Min. )
- Kosten ca. 188€
Würde man den einen Teil der Strecke modernisieren, könte man ca. 15-20 Minuten pro Strecke rausholen.
Gebe es mehr Gleise, führten Verspätungen nicht in dem Maße zu Folgeverspätungen.
Somit ist die Bahn eine Alternative !

Es gibt gerade im Ruhrpott eine Menge Berufspendler die gerne mit der Bahn oder Bus fahren würden, aber die Zeiten und Fahrzeiten so schlecht sind, das es eine Zumutung ist. Zudem, die Züge sind eh schon kronisch überfüllt, gerade die Hauptachsen Köln-Dortmund über D'dorf.
In Bottrop-Hbf "baut" man jetzt gut ein Jahr ein einer Bahnsteigverlängerung! Die Bahnsteige sind an vielen Stellen zu kurz, mehr Personwagen gehen nicht. Die Bahn hätte aber eh keine Wagen die sie anhängen könnte :clown:

Zur Zeit bin ich in Berlin, wer da mit dem Auto fährt ist selber Schuld. Ich glaube Berlin hat den besten Nahverkehr in Deutschland!
Mit dem Zug ICE fahre ich Baustellenbedingt ca. 4 Std.
Zubringer zum ICE : 25Min fahrt, dann 40 Min. warten auf den ICE
Zurück : ICE dann 1Std. 10 Min. Bimmelbahn, mit teilweise 30km/h :twisted:

In Summe aber immer noch schneller als mit dem Auto :!:
- Kosten Hin- Zurück ca. 165€ mit BahnCard
- Kosten Auto ? bei den Spritpreisen :(

Würde man somit das 3 fache wie bisher für ein paar Jahre in die Bahnstrecken stecken, hätte alle was davon.
Mehr Güterverkehr könnte auf die Bahn, mehr Bürger würden Bahn fahren = mehr Einnahmen.
Die Umwelt würde entlastet, der Güterverkehr könnte geziehlt auf die Bahn umgelenkt werden und wer trotzdem den LKW will, muss halt richtig latzen.
Es kann nicht angehen, das uns diese LKW Horden die Autobahnen und Landstraßen kaputt walzen und wir als Steuerzahler dafür bluten müssen.

Warum können die Paketdienste und Post nicht die Bahn nutzen ? Vorschlag : Zustellung am nächsten Tag +200%, Zustellung in 1-2 Tagen Normalpreis.

Wenn der Güterverkehr wie prognostiert zunimmt, dann gute Nacht. Dann kann man Parkscheinautomaten auf der Autobahn hinstellen :wink:

Gruß Bernd

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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von günni » Freitag 8. Juli 2011, 23:36

Moin,
Bernd W. hat geschrieben: Würde man somit das 3 fache wie bisher für ein paar Jahre in die Bahnstrecken stecken, hätte alle was davon.
was ist dann mit dem armen Bahnvorstand? Der müsste seine globalen und lokalen Spielereien einschränken. :elch:

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Re: Deutsche sparen an der Schiene

Beitrag von Dudi92 » Samstag 9. Juli 2011, 01:11

Sparen an der Schiene? Nicht wirklich: http://www.nordbayern.de/nuernberger-ze ... -1.1332905
;)LG Christoph
Nach fest kommt ab.

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