E-Lok fährt / rollt abgebügelt in Bahnhof ein. Kein Scherz!

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rangierland

E-Lok fährt / rollt abgebügelt in Bahnhof ein. Kein Scherz!

Beitrag von rangierland » Freitag 8. März 2013, 22:33

Hallo.
Auch auf die Gefahr hin, hier ausgelacht zu werden, berichte ich folgende "unheimliche Begegnung mit der Rail-Art". :)

Vor 4 Jahren arbeitete ich in der Nachbarstadt und fuhr dabei täglich mittels Brücke über die Eisenbahnlinie (Bahnlinie Berlin-Stralsund über Pasewalk). Eine Zeit lang geht die Strasse parallel zur Bahnstrecke.
Ein Personenzug in Richtung Berlin (ich weiß nicht mehr ob RE oder IC) fuhr neben mir und bei einem Blick auf die Lok traute ich meinen Augen nicht. Kurz vor der Brücke wo meine Strasse die Bahn überquert geht der aktive Stromabnehmer runter. Der Zug fuhr gerade ins Stadtgebiet hinein und war rund 3 Km vom nächsten Bahnhof entfernt an dem er halten soll.

Als gebürtiger Hobby-Eisenbahner widersprach das allem Wissen das ich bisher über mein geliebtes Hobby hatte.
E-Lok fährt abgebügelt? So etwas kenne ich nur von Modellbahn-Schauanlagen wie dem MiWuLa oder Loxx... :D

Ich wollte dieses Ereignis schon als Traum / Haluzination / Wetterballons ;-) abtun, als ich ungefähr 2 Wochen später das selbe sah (gleiche Zeit, gleicher Ort, weil Weg zur Arbeit). Wieder fuhr eine E-Lok mit Personenzug komplett abgebügelt in Richtung Berlin.

Meine Suche nach Erklärungen blieb ergebnislos.
Einzig: Für die restlichen 3 Km zum Bahnhof braucht der Zug keinen Strom, die schafft er mittels Ausrollen.
Aber braucht die Steuertechnik an Bord nicht Strom? Von der Wagenbeleuchtung mal abgesehen?
Könnte eine Baustelle/technische Probleme an der Oberleitung dafür verantwortlich sein?

Vielleicht ist ja ein Lokfüherer hier im Forum der sich damit auskennt und meine "unheimliche Sichtung" erklären kann. Vielleicht sogar einer der die Strecke Berlin-Stralsund befahren hat. Achja, und bitte kommt mir nicht mit Wetterballons! :mrgreen:
Es muss eine irdische Erklärung dafür geben!

Grüsse

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Maik Costard
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Re: E-Lok fährt / rollt abgebügelt in Bahnhof ein. Kein Sche

Beitrag von Maik Costard » Freitag 8. März 2013, 22:39

Das ist ein Übergang von einem Einspeiseabschnitt in den nächsten. Im Netz der ehemaligen DR wurden in vielen Unterwerken Umformer eingesetzt, die durch Laufunterschiede der Rotoren geringfügige Potenzialunterschiede erzeugt haben. Deshalb stand(steht) an den Trennstellen das Signal "Bügel ab" und hinter der Trennstelle das Signal "Bügel an".
Schönen Gruß
Maik
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günni
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Re: E-Lok fährt / rollt abgebügelt in Bahnhof ein. Kein Sche

Beitrag von günni » Freitag 8. März 2013, 22:44

Moin,
ein Sonderfall in Berlin.

Im damaligen Hauptbahnhof Berlin (heute Berlin Ostbahnhof) lag die Schürze der Bahnsteighalle zu niedrig für den Fahrdraht. Der Fahrdraht endete zu DDR-Zeiten an der Ostseite der Halle, die nach West-Berlin führende Stadtbahn auf der Westseite blieb damals ohnehin im Dieselbetrieb.

Ankommende elektrisch betriebene Züge fuhren mit Schwung in die Halle ein und wurden mit Diesellokomotiven rangiert. Abfahrende Züge wurden so bereitgestellt, dass die E-Lok noch vor der Halle blieb.

Bei der Elektrifizierung der Stadtbahn wurden die Hallenschürzen bis 1998 entfernt, heute ist durchgehender elektrischer Betrieb möglich.


Quelle: Wikipedia

rangierland

Re: E-Lok fährt / rollt abgebügelt in Bahnhof ein. Kein Sche

Beitrag von rangierland » Freitag 8. März 2013, 23:02

Danke für die Antworten. Jetzt bin ich erleichtert doch nicht reif für Klapse zu sein. :wink:
Das ist dann die einleuchtende Erklärung:

Ca. 1 kam hinter der Strassenbrücke und vor dem nächsten Haltebahnhof befindet sich eine Eisenbahn-Klappbrücke (Waagenbalken-Brücke) über einen Fluß. Sie stammt aus den 1930er Jahren.
Gut möglich dass die Gegengewichts-Achse an der Brücke zu tief ist und daher ab- & aufgebügelt werden muss. Oder die Oberleitungs-Übergänge im klappbaren Brückenbereich sind der Grund fürs Abbügeln.

Zwecks Berlin Ostbahnhof:
Ich hatte mich in der 90er Jahrengewundert warum dort immer eine Ludmilla am westlichen Ende geparkt stand. Die war wohl als "Abschlepp"-Lok gedacht falls es mit einer reinrollenden E-Lok wohl nicht nach Plan lief...

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Re: E-Lok fährt / rollt abgebügelt in Bahnhof ein. Kein Sche

Beitrag von HaNull » Samstag 9. März 2013, 07:58

Moin!
rangierland hat geschrieben:Ca. 1 kam hinter der Strassenbrücke und vor dem nächsten Haltebahnhof befindet sich eine Eisenbahn-Klappbrücke (Waagenbalken-Brücke) über einen Fluß. Sie stammt aus den 1930er Jahren.
In den Niederlanden gibt es viele Klappbrücken, bei denen die Oberleitung unterbrochen ist - die Züge rutschen dort mit gesenkten Stromabnehmern durch.
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Re: E-Lok fährt / rollt abgebügelt in Bahnhof ein. Kein Sche

Beitrag von meckisteam » Samstag 9. März 2013, 13:42

In Oldenburg gibt es auch eine Klappbrücke die abgebügelt durchfahren werden muss.
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Re: E-Lok fährt / rollt abgebügelt in Bahnhof ein. Kein Sche

Beitrag von Stefan mit F » Samstag 9. März 2013, 17:48

Moin,
HaNull hat geschrieben:die Züge rutschen dort
das hoffe ich nicht... :lol: :lol: :lol:

Aber ich möchte mich auch bei allen Antwortenden bedanken, da ich von Zügen mit während der Fahrt abgesenkten Stromabnehmern nur durch diesen Thread erfahren habe und so mal wieder etwas Interessantes erfahren habe... :D
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Re: E-Lok fährt / rollt abgebügelt in Bahnhof ein. Kein Sche

Beitrag von HaNull » Samstag 9. März 2013, 18:27

Im MEB wurde mal eine Anekdote erzählt ...

Die SBB hatten mal deutsche E 40 ausgeliehen, die einen Stromabnehmer mit schmalem Schleifstück für die Schweiz erhalten hatten.
Bei einer Lok war einmal dieser Stromabnehmer unbrauchbar, eine Ersatzlok nicht aufzutreiben.
Man ist dann mit dem deutschen Stromabnehmer durch die Schweiz gefahren (ein einheimischer Lokführer mit Streckenkunde war mit im Führerstand).
Vor den Tunneln ging der Stromabnehmer runter, nach dem Tunnel wieder rauf. Es ging alles gut.
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Re: E-Lok fährt / rollt abgebügelt in Bahnhof ein. Kein Sche

Beitrag von Bernd.T » Samstag 9. März 2013, 18:28

HaNull hat geschrieben:Moin!
rangierland hat geschrieben:Ca. 1 kam hinter der Strassenbrücke und vor dem nächsten Haltebahnhof befindet sich eine Eisenbahn-Klappbrücke (Waagenbalken-Brücke) über einen Fluß. Sie stammt aus den 1930er Jahren.
In den Niederlanden gibt es viele Klappbrücken, bei denen die Oberleitung unterbrochen ist - die Züge rutschen dort mit gesenkten Stromabnehmern durch.
nur zur Info, die Loks rutschen nicht, denn dann hätten sie Flachstellen. MAn nennt so etwas Schwungfahrten. Oder?
Bernd grüßt alle aus der Freien und Hansestadt Hamburg,
und ich schreibe nach der Reform, wie ich es gelernt habe.

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Re: E-Lok fährt / rollt abgebügelt in Bahnhof ein. Kein Sche

Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Samstag 9. März 2013, 20:31

Moin,
in diesem Thread wurde damals gefragt was an dem Bild nicht stimmt. Der Panto ist unten :!:
Eine Schwungfahrt durch den Bf Emmerich wegen Systemwechsel.

Gruss
Thomas
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Re: E-Lok fährt / rollt abgebügelt in Bahnhof ein. Kein Sche

Beitrag von writeln » Samstag 9. März 2013, 22:37

Große klasse, die Trägheit der Masse..
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