Ein öV-Vorbild aus Deutschland stösst an seine Grenze
- Dirk Zimmermann
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Ein öV-Vorbild aus Deutschland stösst an seine Grenze
Es geht ums "Karlsruher Modell":
http://litra.ch/Ein_oV-Vorbild_aus_Deut ... renze.html
http://litra.ch/Ein_oV-Vorbild_aus_Deut ... renze.html
Re: Ein öV-Vorbild aus Deutschland stösst an seine Grenze
Moin,
holla, dass die Zugfolge in der Innenstadt so dicht ist, hätte ich nicht gedacht.
holla, dass die Zugfolge in der Innenstadt so dicht ist, hätte ich nicht gedacht.
Gruß vom N-Bahner GüNNi
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- Bernd 123
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Re: Ein öV-Vorbild aus Deutschland stösst an seine Grenze
Moin Dirk,
beim Lesen des Artikels ist mir ein Vergleich zur Türkei eingefallen.
Dort ging es zwar nicht um den schienengebundenen Verkehr, jedoch ist der Fahrzeugverkehr sehr hoch. Da wurde aber nicht der Fahrzeugverkehr in Tunnel geschickt, wo der finanzielle Aufwand natürlich sehr hoch ist, sondern es wurden für die Fußgänger in Abständen Übergangsbrücken geschaffen.
Aber in Deutschland scheint es ja normal zu sein immer die teuerste Lösung zu bevorzugen. Die Maut ist dafür das beste Beispiel.
In Österreich, Ungarn, Schweiz und Rumänien kauft man eine Plakette und gut ist es. Ob die Höhe gerechtfertigt ist, ist natürlich eine andere Sache.
Im Großen und ganzen finde ich aber das Karlsruher Modell gut, da es aufgrund des doch großen Einzugsgebietes eine Entlastung vom Fahrzeugverkehr darstellt.
Bernd
beim Lesen des Artikels ist mir ein Vergleich zur Türkei eingefallen.
Dort ging es zwar nicht um den schienengebundenen Verkehr, jedoch ist der Fahrzeugverkehr sehr hoch. Da wurde aber nicht der Fahrzeugverkehr in Tunnel geschickt, wo der finanzielle Aufwand natürlich sehr hoch ist, sondern es wurden für die Fußgänger in Abständen Übergangsbrücken geschaffen.
Aber in Deutschland scheint es ja normal zu sein immer die teuerste Lösung zu bevorzugen. Die Maut ist dafür das beste Beispiel.
In Österreich, Ungarn, Schweiz und Rumänien kauft man eine Plakette und gut ist es. Ob die Höhe gerechtfertigt ist, ist natürlich eine andere Sache.
Im Großen und ganzen finde ich aber das Karlsruher Modell gut, da es aufgrund des doch großen Einzugsgebietes eine Entlastung vom Fahrzeugverkehr darstellt.
Bernd
- Marsupilami
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Re: Ein öV-Vorbild aus Deutschland stösst an seine Grenze
In Karlsruhe...in der Fußgängerzone...ja nee, is klar!Bernd 123 hat geschrieben:Da wurde aber nicht der Fahrzeugverkehr in Tunnel geschickt, wo der finanzielle Aufwand natürlich sehr hoch ist, sondern es wurden für die Fußgänger in Abständen Übergangsbrücken geschaffen.
Ich habe ein halbes Jahr in der Nähe von Karlsruhe gearbeitet und fand das "Karlsruher Modell" schon damals faszinierend - dass das jetzt am eigenen Erfolg krankt, ist wirklich paradox. Hoffentlich kriegen die das gewuppt, die Idee an sich ist nämlich absolut genial.
- Dirk Zimmermann
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Re: Ein öV-Vorbild aus Deutschland stösst an seine Grenze
Also in Zürich fahren die Trams auch im Minutenabstand durch die Fußgängerzone (=Bahnhofstrasse), ebenso in Freiburg und Strasbourg.
Das ist reine Gewöhungssache. Und es gibt sicherlich auch viele Karlsruher, die das nicht stört. Kann man doch so direkt mit der Tram vor den Eingang der Konsumtempel fahren. Das finde ich schon genial. Mit der Tieferlegung ist man natürlich wieder länger (und umständlicher = Treppe rutner) unterwegs vom Haus zur Bahn.
Hier in Hamburg auf der Mönckebergstraße gibts zwar keine Fußgängerzone, aber jede Menge Busse, Taxen und Radfahrer, die das Einkaufserlebnis auf der Mönckbergstraße meiner Ansicht wesentlich mehr trüben, als Trams - aber die hat man ja in Hamburg leider wie in vielen Städten abgeschafft.
Das ist reine Gewöhungssache. Und es gibt sicherlich auch viele Karlsruher, die das nicht stört. Kann man doch so direkt mit der Tram vor den Eingang der Konsumtempel fahren. Das finde ich schon genial. Mit der Tieferlegung ist man natürlich wieder länger (und umständlicher = Treppe rutner) unterwegs vom Haus zur Bahn.
Hier in Hamburg auf der Mönckebergstraße gibts zwar keine Fußgängerzone, aber jede Menge Busse, Taxen und Radfahrer, die das Einkaufserlebnis auf der Mönckbergstraße meiner Ansicht wesentlich mehr trüben, als Trams - aber die hat man ja in Hamburg leider wie in vielen Städten abgeschafft.
- Bernd 123
- Bahnhofsjäger
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Re: Ein öV-Vorbild aus Deutschland stösst an seine Grenze
Moin Marsupilami,Marsupilami hat geschrieben: Ich habe ein halbes Jahr in der Nähe von Karlsruhe gearbeitet und fand das "Karlsruher Modell" schon damals faszinierend - dass das jetzt am eigenen Erfolg krankt, ist wirklich paradox. Hoffentlich kriegen die das gewuppt, die Idee an sich ist nämlich absolut genial.
ich hoffe, Du hast mich nicht falsch verstanden.
Das "Karlsruher Modell" finde ich auch gut. Müßte es in den Ballungsgebieten viel öfters geben. Aber leider ist es in der Fläche (wie bei uns) nicht zu realisieren.
@Dirk
Mit der Abschaffung der Straßenbahnen (und auch der O-Busse) hast Du natürlich recht. Dafür hat man ja für die klammen Stadtkassen die Plaketten (rot, gelb und grün) eingeführt. Und ob diese tatsächlich etwas bringen ist ja mittlerweile mit diversen Gutachten widerlegt worden.
Bernd
Re: Ein öV-Vorbild aus Deutschland stösst an seine Grenze
Ich war diesen Sommer nach 11 Jahren zum zweiten Mal in Las Vegas. Dort hat der berühmte Las Vegas Boulevard bzw. "Strip" nun überhaupt keine Fußgängerampeln mehr, sondern hat auch dort Übergangsbrücken mit Treppen, Rolltreppen und Aufzügen errichtet. Allerdings hat die Verkehrsdichte dort auch massiv zugenommen.Bernd 123 hat geschrieben:Da wurde aber nicht der Fahrzeugverkehr in Tunnel geschickt, wo der finanzielle Aufwand natürlich sehr hoch ist, sondern es wurden für die Fußgänger in Abständen Übergangsbrücken geschaffen.
Hier in Solingen ging man den umgekehrten Weg: Hier wurden in der Innenstadt bereits in den 60er Jahren Fußgängerunterführungen gebaut, mit denen man bequem, schnell und sicher die Straßenseite wechseln konnte. Vor ein paar Jahren hat die Stadt sie dann grundlos zugeschüttet, und durch Zebrastreifen und "über die Straße gehen" ersetzt. Und das, obwohl die Unterführungen in einwandfreiem Zustand waren.
Andreas Weise
Re: Ein öV-Vorbild aus Deutschland stösst an seine Grenze
das ist auch keine Fußgängerzone!Andreas Weise hat geschrieben: Ich war diesen Sommer nach 11 Jahren zum zweiten Mal in Las Vegas. Dort hat der berühmte Las Vegas Boulevard bzw. "Strip" nun überhaupt keine Fußgängerampeln mehr, sondern hat auch dort Übergangsbrücken mit Treppen, Rolltreppen und Aufzügen errichtet.
Das hat man in Düsseldorf (Worringer Platz) ebenfalls gemacht. Der Grund für Solingen dürfte der gleiche wie in Düsseldorf gewesen sein. Diese Unterführungen sind zu Urinalen verkommen. Bürger fühlten sich (oder wurden) durch aggressive Bettelei bedroht oder verunsichert.Andreas Weise hat geschrieben: Hier in Solingen ging man den umgekehrten Weg: Hier wurden in der Innenstadt bereits in den 60er Jahren Fußgängerunterführungen gebaut, mit denen man bequem, schnell und sicher die Straßenseite wechseln konnte. Vor ein paar Jahren hat die Stadt sie dann grundlos zugeschüttet, und durch Zebrastreifen und "über die Straße gehen" ersetzt. Und das, obwohl die Unterführungen in einwandfreiem Zustand waren.
Andreas Weise
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Re: Ein öV-Vorbild aus Deutschland stösst an seine Grenze
Also über den Artikel musste ich schon ein wenig schmunzeln.
Wenn das K.-Modell an seine Grenzen stößt, dann sind wir in Pott inkl. Ddorf und Köln schon Dekaden weiter. Nur haben wir den Punkt an dem man nun in Karlsruhe ist, schlicht übersprungen
Gruß Bernd
Wenn das K.-Modell an seine Grenzen stößt, dann sind wir in Pott inkl. Ddorf und Köln schon Dekaden weiter. Nur haben wir den Punkt an dem man nun in Karlsruhe ist, schlicht übersprungen
Gruß Bernd
- HaNull
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Re: Ein öV-Vorbild aus Deutschland stösst an seine Grenze
Moin!
Bei manchen Linien führen 3 Züge in 10 Minuten, bei anderen 3 Züge in 20 Minuten - in der Innenstadt kamen ganz viele Züge zusammen.
Dauerte in der Hauptzeit das Ein- und Aussteigen etwas länger, war der Stau im U-Bahn-Tunnel da.
Mit Doppeltraktion und reduzierter Zugfolge hat man das Problem gelöst - und stößt langsam an neue Grenzen, Dreifachtraktion ist im Gespräch.
Alte, enge U-Bahntunnel schränken die Fahrzeugauswahl ein. Unterschiedliche Bahnsteighöhen gibt es auch.
Das Karlsruher Modell ist auch im Gespräch - für eine S-Bahn vom Bonner Hauptbahnhof zum Flughafen, die auf Straßenbahngleisen durch die Bonner Innenstadt fahren könnte.
Sind wir Dekaden weiter? Vielleicht ist Köln einfach zu groß. Vielleicht hinken wir auch Dekaden hinterher ...
Vor ca. 30 Jahren haben sich die Straßenbahnen in Köln den Stau selber gemacht - trotz Untertunnelung.Bernd W. hat geschrieben:Wenn das K.-Modell an seine Grenzen stößt, dann sind wir in Pott inkl. Ddorf und Köln schon Dekaden weiter.
Bei manchen Linien führen 3 Züge in 10 Minuten, bei anderen 3 Züge in 20 Minuten - in der Innenstadt kamen ganz viele Züge zusammen.
Dauerte in der Hauptzeit das Ein- und Aussteigen etwas länger, war der Stau im U-Bahn-Tunnel da.
Mit Doppeltraktion und reduzierter Zugfolge hat man das Problem gelöst - und stößt langsam an neue Grenzen, Dreifachtraktion ist im Gespräch.
Alte, enge U-Bahntunnel schränken die Fahrzeugauswahl ein. Unterschiedliche Bahnsteighöhen gibt es auch.
Das Karlsruher Modell ist auch im Gespräch - für eine S-Bahn vom Bonner Hauptbahnhof zum Flughafen, die auf Straßenbahngleisen durch die Bonner Innenstadt fahren könnte.
Sind wir Dekaden weiter? Vielleicht ist Köln einfach zu groß. Vielleicht hinken wir auch Dekaden hinterher ...
████████ Gruß aus NRW
████████ Thomas
████████ Multi-MISTler: 1. Siegburg (RSK) - 2. Köln rrh. - 3. Rheinbreitbach
████████ Thomas
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- Dirk Zimmermann
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Re: Ein öV-Vorbild aus Deutschland stösst an seine Grenze
Also einen Stau im Tunnel zwischen Breslauer Platz und Barbarossaplatz gibts in Köln heute auch immer nochmal wieder. Das mit der Dreifachtraktion bezieht sich jetzt auf die Linien 1, 7 und 9 - das sind u.a. die Niederflurlinien der Ost-West Verbdindungen.