Moin,
Die feste Fehmarnbelt-Überquerung ist im Bau, dh. diese feste Verbindung ab/bis Puttgarden wird vom Dänischen Staat in einer Brückengesellschaft gebaut in dem Sinne dass technische Prognosen über Brücke oder Tunnel, Pylonenplatzierung, Schiffsrouten im Belt usw. nun auf Hochtouren laufen. Das war alles im dänischen Folketing/Parlament schon entschlossen worden und im Staatsvertrag verabredet.
Die Fehmarnbelt-Überquerung zwischen Puttgarden, D, und Rødby, DK, wird heute mit Fährschiffen der Scandlines durchgeführt.
Die Fehmarnsund-Überquerung Grossenbrode-Insel Fehmarn ist seit 1963 die feste schöne Verbindung Vogelflugliniebrücke, die so beinahe 50 Jahre da steht. Eingleisig.
Die neue feste Verbindung Eisen- und Autobahn wird Mautpflichtig, 2018 eröffnet, und wird von den Benutzern bezahlt, dh. viele Schweden und skandinavische Firmen tragen damit bei. Die Brückenfinanzierung zahlt in Dänemark alle Landanlagen, Zufahrten und Ausbau/Elektrifizierung Ringsted-Vordingborg-Rødby-Brücke/Tunnel. Die Storströmbrücke (1937) bleibt dabei auch einspurig.
Neulich hat Dänemark sich für eine Neubaustrecke Kopenhagen-Ringsted entschlossen, die erste eigentliche Neubaustrecke seit 1963, auch für 2018 geplant. Man erkennt schnell dass die Kapazität Schweden-Öresundbrücke-Neubaustrecke-Ausbaustrecke-Fehmarn ab 2018 erheblich modernisiert und erweitert sein wird. (Momentan streitet man sich über die Kapazitätsberechnungen der Streckenkreuzugen). Dazu hilft ja auch noch der Citytunnel in Malmö, der die Personenzüge von der Malmöer Nadelohr Ringbahn/Einfahrt Kopfbahnhof Malmö C. entfernt.
Also wird das Miniatur Wunderland von meinem Haus etwa eine Stunde schneller zu erreichen sein - falls ich nicht dann schon näher ans Miwula gezogen bin. Die Grösse des zu erwartenden Verkehrssprungs ab 2018 ist wohl aber eher unsicher, also wie viele neue Transitgüterzüge Skandinavien-Kontinent werden sich melden? Und wie attraktiver können die ICEs gestaltet werden?
Deutschland und Dänemark haben sich im Staatsvertrag vereinbart, dass Deutschland nur für die Landanlagen in Holstein verantworlich ist. Dh. Elektrifizierung der einspurigen Nebenbahn-ähnliche Strecke Puttgarden-Bad Schwartau (-Lübeck) ab 2018 und Ausbau zweispurig dieser bis 2025. Und dieser Teil sollte sich im Budget der deutschen Eisenbahnbau befinden

(Und soll so nicht von der Brücke bezahlt werden).
Somit ist die Verbindung nicht ins Wasser gefallen, sondern die Gemeinden in Holstein entlang der Strecke kümmern sich natürlich darum ob die deutsche Verkehrsplaner und Bezahler einen zweckmässigen Ausbau der Strecke bis 2018 oder 2025 sicherstellen wollen/können. Mit der Nadelohr Fehmarnsundbrücke und 80 Km. eingleisig bis Bad Schwartau/Lübeck - wird die freie Güterzugkapazität sicher Nachts zu finden sein. Dafür braucht es wenig Diplomarbeit. Oder bringt eben die Verlagerung von Güterverkehr von der Strasse auf die Schiene ins Gefahr. Auch muss Kapazität um Hamburg herum nach Maschen sichergestellt werden.
Es ist schon jetzt oft problematisch, dass verspäteter Regioverkehr in Holstein die Eurocities/ICEs verspätet, damit Bahnkunden geplanten Verbindungen in HH Hbf nicht erreichen.
Konklusion: Nördlich Puttgarden/Fehmarn wird gebaut, südlich Puttgarden/Fehmarn ist die Kasse leer

Ich erinnere mich noch an Zeiten wo es genau anders rumherum war
PS. Falls man Puttgarden Fährbahnhof als dänisches Hoheitsgebiet ernennen würde - wie bis 1864 ! - könnte die dänische Brückengesellschaft sicher auch die Weichen in Puttgarden stellen
