Hamburger S-Bahn...

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Erhard Baltrusch
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Hamburger S-Bahn...

Beitrag von Erhard Baltrusch » Montag 24. Juli 2006, 10:40

... goes Oberleitung; zumindest auf einer Teilstrecke.

Vorgestern fiel mir im BW Ohlsdorf ein Triebzug mit montiertem Pantographen auf dem Mittelwagen auf. Es handelt sich dabei um einen ganz normalen Triebzug aus der 474er Baureihe, dessen Mittelwagen umgerüstet wurde.

Auf meine Frage an einen im BW Beschäftigten erfuhr ich, dass die S-Bahn bald die Strecke bis Stade befahren wird und dort unter dem bereits vorhandenen Fahrdraht verkehren soll.

Genaueres ist mir allerdings noch nicht bekannt. Vielleicht kann ja jemand die Wissenslücken füllen...

LG,
Erhard
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Gast

Beitrag von Gast » Montag 24. Juli 2006, 11:57

Interessant. Das würde bedeuten es gäbe 474er als Zweisystemfahrzeuge für 1200 V = Stromschiene und 15kV ~ Oberleitung.

Was sagt Wikipedia?
Für den Einsatz auf Strecken mit Wechselstrom-Oberleitung werden neue Zweisystemfahrzeuge beschafft und einige bereits in Betrieb befindliche Einheiten der Baureihe 474 umgebaut, welche dann als Unterbaureihe 474.3 eingeordnet werden. Sie verfügen zusätzlich zu ihrer Ausrüstung für den Gleichstrombetrieb über einen Stromabnehmer für Oberleitungswechselstrom. Die Zwei-System-S-Bahnen befinden sich bereits im fahrplanmäßigen Dienst, bedienen bislang jedoch nur das mit Stromschienen ausgestattete Netz. Derzeit laufen Erprobungsfahrten auf der Strecke Neugraben - Stade.

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Erhard Baltrusch
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Beitrag von Erhard Baltrusch » Montag 24. Juli 2006, 12:12

Danke Uli. Sehr informativ; mal sehen, ob ich in den nächsten Tagen auch noch ein paar Fotos schießen kann...

LG,
Erhard
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Der Schotte
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Beitrag von Der Schotte » Montag 24. Juli 2006, 12:14

Nach meinem Info-Stand - der ist aus einer Planungskonferenz Anfang 2005 - soll die S3 ab dem Fahrplanwechsel 2007 bis Buxtehude und ab 2008 bis Stade fahren. Im Berufsverkehr ist ein Takt von 10 Minuten nach Buxtehude und 20 Minuten nach Stade geplant. In der Nebenzeit dann 20/40 Minuten. Es werden nur Vollzüge verkehren, mit Kurzzügen und Langzügen ist der Systemübergang nicht machbar.

Die Züge werden bis Neugraben weiter mit Gleichstrom über die Stromschiene versorgt. In Neugraben werden sie dann mit Gleichstrom auf einer Schwungstrecke Geschwindigkeit aufbauen, dann ohne Stromversorgung eine Durchrutschstrecke bewältigen und in diesem Abschnitt auf Oberleitung umschalten. Dann geht es ganz normal mit Oberleitung und Wechselstrom gen Stade. Für die Anfangszeit soll in Neugraben eine Diesellok stationiert werden um ggf. Züge, die die Durchrutschstrecke nicht schaffen, anzuschieben...
Ob diese Methode der Weisheit letzter Schluss sein wird ist mir nicht bekannt!

Auf der Strecke nach Stade wird der Haltepunkt Sandbeck/Fischbek neu entstehen - den Fischbekern hat man den ja schon bei der S-Bahn-Eröffnung versprochen - der Bahnhof Neu Wulmstorf wird um ca. 500m nach Buxtehude verlegt, der Bahnübergang Bahnhofstraße in Neu Wulmstorf wird durch eine Unterführung ersetzt und die Unterwegshalte Neukloster, Horneburg, Dollern und Agathenburg werden von der Bahnsteighöhe angepasst und, wenn ich mich recht erinnere, alle auf Außenbahnsteige umgebaut.

Die Züge der EVB von und nach Bremervörde werden nur noch bis Buxtehude verkehren, für die ist dann keine Trasse nach Neugraben mehr frei. Der Nahverkehr nach Stade mit Regionalbahnen wird dann logischer weise eingestellt, vereinzelte Regionalexpress-Züge werden von Cuxhaven bis Hamburg-Hauptbahnhof durch fahren, aber der größere Teil soll in Stade enden.

Es werden einige neue 474er angeschafft, gleich als Zwei-System-Einheiten, und einige vorhandene werden umgerüstet.
Sollte die ganze Sache ein Erfolg werden, dann könnte es in Absehbarer Zeit genauso weiter nach Elmshorn gehen...

Ansonsten informiert die Hamburger S-Bahn auch gern, sogar mit Foto auf der 2. Seite... : http://www.s-bahn-hamburg.de/pages/buxtehude_1.html

Bernd.T
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Beitrag von Bernd.T » Montag 24. Juli 2006, 15:01

Bernd grüßt alle aus der Freien und Hansestadt Hamburg,
und ich schreibe nach der Reform, wie ich es gelernt habe.

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Achim
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Beitrag von Achim » Montag 24. Juli 2006, 15:31

Nun- eigentlich ist es doch eher ein Wunder, das man erst jetzt diese Idee realisiert.

Ein fader Geschmack bleibt, wenn ich von den in Stade endenden RE s höre,
soll ja ne ganze Menge in Hamburg arbeitende Menschen geben, die in das Ländchen nordwestlich von Stade gezogen sind (Name liegt mir auf der Zunge), müssen die jetzt für ewig alle S Bahn Halte mitmachen?
Gibts keine Ideen wie man das Problem lösen könnte in der Hamburger Verkehrsfreunde Szene?

Wäre auch ein eventueller Güterverkehr der EVB betroffen?

:lol: Könnte man in dem Projekt auch den Versuch sehen, Bremerhavener Container vom Hamburger Stadtgebiet fernzuhalten? :lol:

Achim
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Der Schotte
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Beitrag von Der Schotte » Montag 24. Juli 2006, 20:00

Laut dem von mir angegebenen Link zur Hamburger S-Bahn sollen ja nun doch die REs von Cuxhaven im bisherigen Umfang weiter bis HH-Hbf fahren. Das wurde in der Besprechung damals noch anders geplant. Aber Februar 2005 war ja auch ein frühes Planungsstadium!

Gerade die Strecke nach Buxtehude - 2-Gleisig wie der ganze Weg von Neugraben bis Stade - wird im Moment von den RBs, REs, der EVB und dem Güterverkehr genutzt. Hier ist es nicht möglich auch noch die S-Bahn im 10-Minuten Takt einzubinden. Also muss einiges raus. Das sind dann die RBs nach Stade - sind ja über... pendeln bisher nur von Neugraben nach Stade - und der Personenverkehr der EVB zwischen Buxtehude und Neugraben. Hier sind bisher die meisten Fahrgäste in Neugraben in die S-Bahn umgestiegen um weiter nach Hamburg zu fahren. Diese Fahrgäste steigen dann zukünftig in Buxtehude um. Das ist kein Nachteil für die Fahrgäste, nur eine Verlagerung.
Durch die neue Signaltechnik, mehr Blockstellen, kann der Güterverkehr erhalten bleiben, vermutlich sogar etwas gesteigert werden. Dadurch, dass die gesamte Strecke im Oberbau renoviert wird, können auch wieder höhere Geschwindigkeiten gefahren werden und die ganzen Langsamfahrstellen von Stade bis Neugraben fallen weg.

paul i.

Beitrag von paul i. » Mittwoch 26. Juli 2006, 06:41

Das System selbst ist nicht neu, es wurde praktisch in Karlsruhe "erfunden".- Dort fährt die Strassenbahn mit Gleichstrom in der Innenstadt und wechselt an den randgebieten auf DB-Gleise, wo sie mit dem Bundesbahn-Wechselstrom weiterfährt. Im Prinzip eine kostengünstige Angelegenheit, da man keine neuen Strecken bauen muß(Gleichstrom und Wechselstrom auf einer Schiene scheint recht schwierig zu sein).

Gast

Beitrag von Gast » Mittwoch 26. Juli 2006, 09:50

Für Deutschland ist dieser Systemwechsel insofern neu das bisher, wie in Karlsruhe oder Saarbrücken, immer zwischen zwei Oberleitungssystemen gewechselt wurde.

In Hamburg wird erstmals zwischen seitlicher Stromschiene und Oberleitung gewechselt.

International ist das nicht so neu, selbst der Eurostar wechselte zwischen Stromschiene und Oberleitung in Südengland.

Juergen P.

S-Bahn nach Stade

Beitrag von Juergen P. » Montag 31. Juli 2006, 14:59

Moin, moin,

da ich ja aus der Gegend komme :wink: habe ich hier einen interessanten Link beizutragen über den ich vor einiger Zeit "gestolpert" bin, und der bestimmt die eine oder andere Frage beantwortet.
Gesehen habe ich die S-Bahnen im Tesbetrieb bei uns auch schon, nur wie üblich, was hat man nicht dabei?.... (aber dafür gibt's auf dem Link ja gute Bilder.) Die neuen S-Bahnen sieht man z.Zt. übrigends oft im Regelbetrieb, meistens als S1. Von der Ferne - von vorne - auch gut zu erkennen an dem neuen Zugzielanzeiger (Leuchtschrift, nicht mehr feste Folien). Dieser ist m.E. noch bei keiner anderen Baureihe (in HAM) im Einsatz.

gruss
Juergen P.

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Jörg Thyroff
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Beitrag von Jörg Thyroff » Montag 31. Juli 2006, 15:15

Cool wird das Ganze erst, wenn man dann bis Lübeck mit der S-Bahn fahren kann, da ja die Strecke HH-HL auch eine Oberleitung erhalten soll ;-)

Grz

Jörg Thyroff

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