Marsupilami hat geschrieben:Ich habe ein halbes Jahr in Karlsruhe gearbeitet und in einem 17km entfernten Dorf gewohnt - zwischen diesem und dem nächsten Dorf lag mitten im Wald eine Bahntrasse und man konnte im Halbstundentakt mit der Strassenbahn bis ins Zentrum von Karlsruhe fahren...oder auch durchs ganze Albtal bis nach Bad Herrenalb.
Total genial und völlig problemlos - davon könnte die Bahn wirklich was lernen!
Das ist kein Problem der Bahn sondern der Verkehrspolitik in Bund, Land, Region-Kommune.
Der Herr Ludwig und die Stadt Karlsruhe sind auf Deutschland bezogen die Ausnahme und ein Leuchtfeuer in der ÖPNV Wüste Bundesrepublik.
Den gemeinen CDUFDPSPD Kommunalpolitiker interessiert der ÖPNV nicht oder kaum, es reicht ihnen wenn die Autoparkplätze umsonst sind und der ÖPNV ist ein lästiges Luxusobjekt, das man als Schlachtier bei der "Haushaltssanierung" ausweidet.
Der Herr Ludwig sollte nach der Niedervereinigung
die Hauptstadt Berlin verkehrlich wiedervereinigen. Sie haben ihn nicht gelassen.... Ich behaupte: weil sie keine Straßenbahn im Westen wollten, weil sie Berlin als Autostadt wollten.
Weil ÖPNV in Berlin ein Claim
http://de.wikipedia.org/wiki/Claim der Tiefbauunternehmen und der Omnibusbauer ist, die S Bahn ein Objekt der Stadtbildpflege und die UBahn soll dafür sorgen, das nicht zuviel Proleten die Hautvolee beim Autofahren im Tiergartentunnel stören.
Das sind die gleichen Figuren die unsere Eisenbahnen nach wie vor privatisieren - verramschen wollen und sich diesen Stuttgart 21 Schwachsinn ausgedacht haben.
Im konservativen Zürich leistet man sich einen wunderbaren Nahverkehr per Straßenbahn und daher sind Zürich und auch Herr Ludwig gute Beispiel dafür, das auch Konservative eine funktionale ÖPNV Politik machen können und das kein Alleinstellungsmerkmal von Grünen und der Linken ist.
In Deutschland wird aber massive Lobbypolitik von Autokonzernen, Transrapidbauern, LKW Großspeditionen gemacht. Diese drängen jeden Verstand aus der Verkehrspolitik, egal ob der mal im Umweltbundesamt, bei Leuten wie Herrn Ludwig, alten Eisenbahnbetrieblern wie dem famosen Sven Andersen aus der Eisenbahn Illustrierten International,einigen Medienredaktionen oder bei den og. Parteien sitzt.
Die Fahrgastverbände und die Eisenbahnfans sind zur Zeit noch eine zu kleine und zu unpolitische Lobby um es den komplett vertunnelten Lobbybedienern in Berlin zu zeigen.
Gruß Achim