Kontraste Bahn AG

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Lokomotive

Kontraste Bahn AG

Beitrag von Lokomotive » Montag 24. Oktober 2005, 10:21

..vielleicht haben einige die Sendung über die Bahn AG in "Kontraste" im Ersten gesehen, daß unser "Freund" Mehdorn viele Lokomotiven und Güterwagen einfach verschrotten läßt obwohl diese noch TÜV haben, nur weil die Bahn AG sie nicht mehr nutzen kann , und damit keine Konkurrenz diese Lokomotiven oder Güterwagen kaufen kann werden sie verschrottet, denn es gibt genügend Interessenten die solche gebrauchten Lokomotiven und Güterwagen sehr gerne kaufen würden.
Mehdorn verfährt nach dem alten Motto aus dem II.WK, hinterlasse nur verbrannte Erde damit dem Feind nichts in die Hände fällt. Die Bahn AG stellt sogar Aufsichtspersonen ab, damit ja nichts unbemerkt an der Schrottpresse vorbei verkauft wird. Interviews zu diesem Thema wurden von Mehdorn abgelehnt.

Das Problem an der Sache ist nur, daß all` diese Güter dem Deutschen Volk gehören , denn es wurde alles mit Steuergeldern gebaut.

Eisenbahnfan Dominik
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Beitrag von Eisenbahnfan Dominik » Montag 24. Oktober 2005, 11:27

Ich finde das einfach nur schade. Gerade wenn ich mir den Kult TEE anschaue und der vergammelt nun mangels Gelder vor sich hin. Wahnsinn, dass noch der ICE 1 fährt! Der ist ja auch schon 15 Jahr alt... Ich finde zwar die modernen Loks ganz toll (so 189 oder auch 642 & Co.) aber trotzdem gehört doch eine alte Lok auch wenigstens ins Museum und nicht in die Presse :evil:
...der jetzt schon 3 x im Miwula war!
Meine Homepage - bitte mal neiglotzen ;-)

Bernd.T
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Beitrag von Bernd.T » Montag 24. Oktober 2005, 16:58

Wieso, die Bahn ist kein Staatsbetrieb mehr, sondern wird nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt. Und in diesen Firmen haben nun einmal Produkte die keinen oder wenig Gewinn abwerfen nichts mehr zu suchen. Schließlich müssen ja die Börsenkurse ( sofern die DB AG jemals an die Börse geht ) stimmen. Schließlich haben vor Jahren die meisten Menschen über den Staatsbetrieb Deutsche Bundesbahn geschimpft. Und als sie privatisiert wurde und sich die Preise und alles andere am Markt orientierten, ging das Geschimpfe schon wieder los.
Bernd grüßt alle aus der Freien und Hansestadt Hamburg,
und ich schreibe nach der Reform, wie ich es gelernt habe.

Booni

Beitrag von Booni » Montag 24. Oktober 2005, 18:04

In meinen Augen war die Privatisierung der Bahn der größte Fehler überhaupt. Seit dem sind die Verspätungen häufiger und die Preise deutlich höher geworden... und mit Bahn-Nostalgie ist auch nicht mehr viel.

Bernd.T
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Beitrag von Bernd.T » Montag 24. Oktober 2005, 19:22

:clap: :clap: :clap:
Bernd grüßt alle aus der Freien und Hansestadt Hamburg,
und ich schreibe nach der Reform, wie ich es gelernt habe.

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der jüngere Andreas
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Beitrag von der jüngere Andreas » Montag 24. Oktober 2005, 20:33

Vor allem kommt der Staat somit dem Auftrag der Gewährleistung einer funktionierenden Infrastruktur nicht mehr nach.

Und man vergesse nicht: Auch wenn die Bahn AG privatsiert ist, finanzieren die Länder einen Großteil des Regionalverkehrs. Somit zahlt man auch, wenn man nicht mit der Bahn fährt.
Es lebe die Waldtraut 6196!!!

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Kai Eichstädt
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Beitrag von Kai Eichstädt » Montag 24. Oktober 2005, 21:46

Tobsber hat geschrieben:Wieso, die Bahn ist kein Staatsbetrieb mehr, sondern wird nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt. Und in diesen Firmen haben nun einmal Produkte die keinen oder wenig Gewinn abwerfen nichts mehr zu suchen.
Moin,

eben, aber wenn der zu erzielende Verkaufspreis höher als der Schrottwert ist, ist die Verschrottungspraxis Geldvernichtung. Und mir ist nicht bekannt, daß die Bahn davon plötzlich viel zu viel hat...

Gruß
Kai

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Achim
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Beitrag von Achim » Montag 24. Oktober 2005, 23:46

Hallo

Was ist das eigentlich für eine Republik in der bewußte Vernichtung von Steuergeldern, von denen wurden diese Lokomotiven nämlich bezahlt,
einfach so hingenommen wird. Für mich ist das eine Straftat.

Witzig ist dabei, das das alles unter den Augen einen "Kartellamtes" und vor den Augen von Politikern geschieht, die sich sonst als Helden und Künder der glorreichen Marktwirtschaft und des freien Wettbewerbs feiern.

Darauf wär ein ausgebildeter richtiger Eisenbahnbeamter als Chef der Deutschen Bundesbahn sicher nicht gekommen,
da mußt einer von dieser großartigen "Managern" her, die den Geist der Marktwirtschaft und ihren "freien Wettbewerb", wie man sieht, bis ins Innerste in sich aufgesogen haben.

Gern erinnert man sich auch an das "Hub an Spoke" System das dieser Herr Mehdorn der Bahn aufzwingen wollte und über das man bei den Fachleuten heute noch lacht, bzw. sich davor gruselt. Einen Bahnhof für so ein System bei der Eisenbahn gibt es auf der ganzen Welt nicht.

Stattdessen wird jetzt jede Weiche, die man nur bei Betriebsstörungen braucht, schleunigst abgebaut. Sechs Tage pro Woche werden Maßnahmen in die Wege geleitet, die die Pünktlichkeit des Bahnbetriebs behindern, am siebten wird dann unter Beschimpfung der "unflexiblen" Mitarbeiter eine "Pünktlichkeitsoffensive" gestartet.

Ich bin mal gespannt, wer der nächste Managementretter der Bahn sein wird - traditionell lassen diese allesbesserwissenden Figuren dann mal wieder sofort damit anfangen, das rollende Material umzulackieren(zur Beschäftigung unserer Spotterkollegen)
Ohne Ahnung von der Bahn muß dieser "Alleskönner" dann erst mal wieder 2 Jahre lang ausgebildet werden, man ist dann schon froh wenn ihre Tätigkeit nicht zu sehr den Bahnbetrieb stört.
Vielleicht gibts dann auch mal wieder einen "Flugplatzschub"mit vielen neuen englischen Wörtern, dann heißen nicht nur die Schalter -" Counter," auch der gute alte Fahrdienstleiter wird dann vielleicht endlich in "Driveserviceleader" umbenannt.

Es gäb so viel zu lachen, wenn es nicht so traurig wäre was man aus der deutschen Eisenbahn und ihren Mitarbeitern macht.

Es grüßt euch

Achim aus dem Gleisdreieck

meteoras

Beitrag von meteoras » Dienstag 25. Oktober 2005, 05:32

Hallo,

Tobsber hat folgendes geschrieben::
Wieso, die Bahn ist kein Staatsbetrieb mehr, sondern wird nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt. Und in diesen Firmen haben nun einmal Produkte die keinen oder wenig Gewinn abwerfen nichts mehr zu suche.


Wann werden dann endlich die sogenannten Manager der Bahn verschrottet, die ja nur auf Ihren Geldbeutel schauen und hinten und vorne sparen damit sie am Jahresende ihre Prämien einschieben können.
Außerdem wurde die Bahn AG ja erst eine Behörde wenn man die Verwaltungsarbeiten und die Bürokratie anschaut.

Aber warum schimpfen wir eigentlich auf die BahnAG, zur Zeit der DB
( das waren noch Zeiten ) wurde ja auch nur gejammert das die Bahn dem Steuerzahler zuviel kostet nur ich bin der Meinung das ein Dienstleistungunternehmen das sehr auf Sicherheit und Service achtet schlecht mit Gewinn arbeiten kann.
Und das mit der Pünklichkeit, wer kann schon sagen wenn er von A nach B fährt mit dem Auto in einer festgelgtem Zeitraum ankommt von Flugzeug ganz zu schweigen. Nur wenn am Flughafen oder auf der Autobahn nichts mehr geht und als steht das ist normelar Alltag.

Schöne Grüsse
Meteoras

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Achim
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Beitrag von Achim » Dienstag 25. Oktober 2005, 10:57

Hallo!

Also ich wünsch mir die alte DB zurück.
Da war zwar auch nicht alles Gold - aber man konnte sich auf den Verein wenigstens verlassen.
Bin jahrelang ziemlich zuverlässig und bequem 90 km gependelt.

Als ich vor 2 Jahren nach Dortmund pendeln mußte habe ich mir sofort die Bahncard zugelegt und auf zuverlässige Beförderung gehofft.

Jeder Lokführer im Mittelgebirge weiß seit Georg Stephensens Zeiten um die Herbstproblematik mit den feuchten Blättern, die den Zugverkehr manchmal enorm behindern, die zum Schleudern und geringer Bremswirkung führen können. Die DB hat bestimmt 20000 Lokführer und andere Fachleute, die darum wußten.

Herr Mehdorn aber kaufte Züge von der "Stange"(BR 425) mit nicht ausreichender Bremswirkung für diese Verhältnisse.

Die Konsequenzen mußte ich dann tragen, über Monate hinweg war nicht ein Zug pünktlich. Einige Termine habe ich dadurch verpasst und dadurch ziemlichen finanziellen Schaden erlitten.
Bahnbenutzung war nur noch mit ca. 2 Stunden Vorlauf möglich.
Mir tun heute noch die Schaffner leid, die sich meinem und dem Ärger meiner Mitreisenden für wenig Gehalt aussetzen mußten.

Gruß

Achim aus dem Gleisdreieck

Gast

Beitrag von Gast » Freitag 17. Februar 2006, 22:37

Booni hat geschrieben:In meinen Augen war die Privatisierung der Bahn der größte Fehler überhaupt. Seit dem sind die Verspätungen häufiger und die Preise deutlich höher geworden... und mit Bahn-Nostalgie ist auch nicht mehr viel.
Was du da erzählst kann ich nun überhaupt nicht bestätigen, da die Verspätungen deutlich gesenkt wurden (z.B. durch neue Technik für den Herbst, der die meisten Probleme bereitet)!!!

Erik

Beitrag von Erik » Samstag 18. Februar 2006, 02:00

Dem kann ich nur zustimmen. In unserer Region sind die Bahnen sehr pünktlich. So pünktlich, dass man zum Umsteigen wirklich nur die 2 min Zeit hat. Also da kann ich mich nicht mehr beschweren. Seit bei uns das neue S-Bahn-Konzept greift sind die verspätungen deutlich zurückgegangen.

Und sie führen das wieder ein, was schon längst abgeschafft wurde: lange Zugumläufe. Mittlerweile kann ichmit der S-Bahn von Kaiserslautern (bald schon von Homburg/Saar) über Neustadt/Weinstr., Mannheim und Heidelberg nach Osterburken fahren. Das sind mehr wie 2 Std. ohne Umsteigen. Vor zwei Jahren musste ich dann noch alle halbe Stunde umsteigen.

Manches wird besser, manches aber auch schlechter (->Börsengang)

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Achim
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Beitrag von Achim » Samstag 18. Februar 2006, 03:08

Also - die Züge verkehren jetzt pünktlich,

sowas war früher in Deutschland selbstverständlich,
eine der angenehmsten Einrichtungen in unserem Land.

Bemerkenswert schon die Tatsache, das das heute hier überhaupt wieder betont wird. :lol: :lol:

Hoffentlich bleibts so.
Scheinbar hat man in Berlin doch mal richtig den Praktikern zugehört und vielleicht auch einiges gemacht was die vorgeschlagen haben.

Das hätte man natürlich auch schon früher haben können.

Achim aus dem Gleisdreieck

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Jonas K.
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Beitrag von Jonas K. » Samstag 18. Februar 2006, 17:17

Anonymous hat geschrieben:
Booni hat geschrieben:In meinen Augen war die Privatisierung der Bahn der größte Fehler überhaupt. Seit dem sind die Verspätungen häufiger und die Preise deutlich höher geworden... und mit Bahn-Nostalgie ist auch nicht mehr viel.
Was du da erzählst kann ich nun überhaupt nicht bestätigen, da die Verspätungen deutlich gesenkt wurden (z.B. durch neue Technik für den Herbst, der die meisten Probleme bereitet)!!!
Durch neue Technik sollen die Verspätungen gesenkt worden sein. Das ich nicht lache :lol: :lol:

Zwischen Karlsruhe und Stuttgart hielten sich die Verspätungen immer in Grenzen, bis die Bahn auf die Idee kam die BR 112 mit der BR 146,2 auszutauschen um noch schneller zu sein. Da die BR 146 bei uns im Sandwichverfahren verkehrte gab es immer falsche Fehlermeldungen der Bremssoftware die zur sofortigen Notbremsung führten und die Lok für die nächsten Stunden lahm legte. Über 250 Menschen saßen deshalb drei Stunden im Tunnel fest bis die Bahn auf die Idee kam den Zug zu evakuieren. Die war jedoch nicht der einzige Zwischenfall, erst nach langer Zeit kam die Bahn auf die Idee wieder die alt bewährte BR 112 einzusetzen.

Mal sehen ob die Bahn die Probleme in den Griff bekommt, die BR 146 soll hier bald wieder eingesetz werden, ich hab nämlich keine Lust wieder Stunden im Zug zu sitzen für eine Fahrt die "normalerweise" 15 Minuten dauert.

Ich kann deshalb deine Meinung das neue Technik die Verspätungen senken wurde nicht teilen. Außer man wurde die neue Technik ausgiebiger testen was hier bei uns leider nicht der Fall war. :cry:

MFG
Jonas

Gast

Beitrag von Gast » Samstag 18. Februar 2006, 20:17

Moderne Technik? Die Flopliste ist lang: 605 - 611 - 612 - Dosto Schienenbus.......

Die Lahntalbahn wurde für so um die 50 Millionen Euro vor zwei Jahren total saniert und für die Pendollinos hergerichtet.
Als man fertig war hat das EBA den 612ern wegen unterdimensionierter Achsdurchmesser die Betriebserlaubnis für die schnellen Kurvenfahrten mit Pendelausgleich entzogen.

Bis heute geht das so! Und der Talent, der die beiden 612 im Umlauf unterstützt ist kurioserweise besser in der Lage die Fahrzeiten zu halten als die 612 :? .

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