Lok brennt in Berlin-Ostbahnhof aus

[Bernd W.]

Ein Lok der BR143 ist in Berlin-Ostbahnhof am Dienstag dem 26.07.11 ausgebrannt.

Hier die Photos und Berichte :

bz-Berlin
weitere Photos

Gruß Bernd

[günni]

Moin,
da konnte der giftige Rauch noch abziehen. Passiert das in einem unterirdischen Bahnhof, bei dem es mit Sicherheit zu Personenschäden kommt, sagt der Bahnvorstand garantiert, dass sie damit nicht rechnen konnten. Ja, die rechnen nicht damit, dass Technik auch mal den Geist aufgibt, obwohl das immer der Fall sein kann.

[Breaker]

Mahlzeit,

man stelle sich mal vor, so ein Szenario geschieht nicht in einem unterirdischen Bahnhof, sondern in einem der Ein/Ausfahrttunnel zum/vom Bahnhof. Der Rauch zieht überall hin und die im unterirdischen Bahnhof stehenden Züge können nur in eine Richtung rausfahren. Allerdings stellt sich dann die Frage. Wohin rausfahren und wer zuerst!!

Ob sich dann wohl genug Stress für die Bahnoberen einstellt?

Hoffentlich muß diese Frage nie beantwortet werden!!!

Breaker

[günni]

Moin,

... und wer zuerst!!

das ist doch ganz einfach, die ICE zuerst, da sind die wenigsten Leute drin und die zahlen das Meiste.

[Breaker]

Mahlzeit,

Günni, wahrscheinlich hast du (leider) Recht.

Gemäß nach dem Motto: Sch.... was auf den Ottonormalverbraucher-Hauptsache das Premiumprodukt inklusive Premiumgäste sind gesichert!

Im Nachhinein stellt die Bahn dann fest:" Unsere modernen Züge haben dem Inferno stattgehalten!"

Über dem Rest wird dann leise drüber her geschaut-ist ja auch unwichtig.

Breaker

[Dirk Zimmermann]

Was soll die Panikmache mit unterirdischen Bahnhöfen?

Es gibt auch Parkhäuser, Autotunnel, U Bahnen...

Gerade für Brände in Tunnel (egal ob Kraftfahrzeug oder Bahn) gibt es viele Beispiele. Das ist dann in einem unterirdischen Bahnhof auch nicht anders.

[günni]

Moin,
ich will keinen Streit entfesseln, aber in einem Bahnhof, sei er unterirdisch oder oberirdisch, sind deutlich mehr Personen zu evakuieren als in einem Tunnel.

[Bernd W.]

Mit "aus dem Tunnel fahren" ist das so eine Sache. Sofern nicht der Strom ausfällt kann man den 2. Tunnel nutzen. Nur Dumm wenn der mit Zügen vollsteht

Zudem haben gewisse Tunnel gerade bei S21 Steigungen ( zur Messe und Flughafen ), da zieht der Rauch wie in einem Kamin hoch.
Es ist also bei S21 nicht nur der Hbf zu evakuieren, sondern alle Tunnel und auch alle Züge.

Vielleicht hat man ja deswegen bei dem ICE-2 Redesign schon mal vorgesorgt.

Also hoffe ich mal, das so etwas in keinem Tunnel passiert.
Gruß Bernd

[Bernd W.]

Nachtrag :
Zu dem stimmen mich auch noch andere Faktoren nachdenklich :
Die Bahn setzt ihr Zugpersonal kreuz und quer ein. Im Gegensatz zu u-Bahn Personal was diesbezüglich geschult wird, stehen die Bahnmitarbeiter in den Tunneln vor dem gleichen Problem wie die Fahrgäste :"Wo ist der Ausgang"

Hier wäre es wirklich zu überlegen auch Ortskundige Schaffner einzusetzen, die regelmäßig geschult werden. Aber das kostet ja wieder....

Da die Belüftung bei S21 durch die Züge erfolgen soll, meine Frage Lüfter die den Rauch abziehen ? Schließlich sind das ja keine normalen Tunnel sondern Zuführungstunnel zu einem Bahnhof und da könnte es ja mal stocken...

Gar nicht auszudenken was da passieren kann

Gruß Bernd

[Breaker]

Mahlzeit,

bei den Autotunnel gibt es, zumindest bei den moderneren, Parallelröhren als Rettungsweg.

Ist sowas eigentlich in Stuttgart bei den Zu/Abfahrtstunnel auch geplant?

Falls nicht, und dort bleibt ein brennender Zug stehen, wo sollen die Fahrgäste hin? Laufen sie Richtung Bahnhof, rennen sie direkt in das Chaos einer Evakuierung rein. Laufen sie Richtung oberirdischen Ausgang, rennen sie wahrscheinlich mit dem Rauch um die Wette.

Und wer sagt den Fahrgästen, wohin sie laufen sollen? Personal, das genau so nervös wie die Gäste ist bei so einer Situation?

Ich will keine Schwarzmalerei betreiben oder gar Panikmache veranstalten. Ich gebe hier nur meine Gedanken zum Thema preis.

Breaker

[writeln]

@Breaker
In Hamburg hatten wir gerade den "Ernstfall". Ein Getreidetransport brannte in der vierten Elbtunnelröhre. Die Autofahrer wurden relativ schnell durch die dritte Röhre evakuiert, es gab außer einer Rauchvergiftung und einem Verdacht auf Herzinfakt keine ernstlich Verletzten. Großes Glück war hier, dass der Brand in der neuen Weströhre ausbrach. Die wurde erst 2002 eröffnet und entspricht aktuellen Sicherheitsstandards. Die Sicherheitskonzepte haben in diesem Fall also tatsächlich gegriffen. Entscheidend war wohl vor allem, dass die giftigen Rauchgase schnell abgesaugt wurden.
-> eindrucksvolle Schilderung in der Mopo
Die drei älteren Röhren wurden zum Teil bereits nachgerüstet, z.B. wurden Querverbindungen zwischen den einzelnen Tunnels geschaffen. Die Modernisierung ist wohl ziemlich aufwändig und noch in vollem Gange...

Noch ein Beispiel aus HH: bei der gerade im Bau befindlichen U4 (hält bald hinterm MiWuLa)
wird es alle 600 m Notausstiege geben, so dass niemand zurück in die Stationen laufen muss. Schön dokumentiert auf der Seite der Hochbahn.

Grundsätzlich sollte man bei Neubauten wohl davon ausgehen dürfen, dass relativ strenge Sicherheitsauflagen für Bau und Betrieb eingehalten werden müssen. Ob die in Praxi aber immer konsequent, durchgesetzt und kontrolliert werden, steht auf einem anderen Blatt, man denke nur ans Kölner Stadtarchiv.

Deutlich kritischer sind aber m.E. aber Zwischenfälle in "Altbauten", die nicht allen aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Ein tragisches Beispiel war das Feuer in Kaprun.

[günni]

Moin,
egal, ob Autotunnel oder Bahntunnel, ein Feuer ist dort extrem gefährlich. Viele Tunnels werden nachgerüstet, aber es soll Betreiber geben, die beim Neubau sparen wollen. Vielleicht deshalb, damit geschönte Baukosten nicht zu stark überstiegen werden. Vielleicht ist das auch nur eine Mutmaßung, wer weiß es.

[writeln]

...wer weiß es.

Leider meistens erst, wenn was schief gelaufen ist

[günni]

Moin,

Leider meistens erst, wenn was schief gelaufen ist

aber dann weisen die Verantwortlichen Betreiber jede Schuld von sich.
Frei nach dem Motto, da haben wir doch nicht mit rechnen können / müssen.

[David]

Kurz nochmal der Hinweis:
Es war eine 114, (also fast eine 143), und zwar die 114 009.

Im Berliner Hbf tief wäre wahrscheinlich genug Abzugsmöglichkeit für den Qualm, der würde dann unter dem Dach (hoch) schweben.
Ach nein, der zeiht ja raus, da das Dach ja zu kurz ist.
Aber wenn man mal überlegt, es wäre doch sicher schwierig, einen der S-Bahnhofe im Nord-Süd-Tunnel komplett zu evakuieren, da haben manche nur zwei Ausgänge und sind flach. Der Anhalter Bhf hat ja noch eine hohe Decke ...

Mir fiel zu Euren Evakuierungsmaßnahmen noch etwas ein:
Im Nachtzug Berlin-Malmö wurde vor Abfahrt am Hbf (meiner Erinnerung nach) durchgesagt, man solle bis B-Gesundbrunnen nicht die Nodbremse ziehen -> fehlende NBÜ für Tunnel. Aber was, wenn das beim Evakuieren dann trotzdem einer macht? Wäre unpraktisch ...


Gruß,
David