Ramsauer gegen Privatisierung

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Escaton

Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von Escaton » Sonntag 8. November 2009, 12:03

Moin,

hier mal ein kurtzer Bericht zu dem, was man heute im Radio hört. Unser neuer Verkehrsminister Ramsauer ist gegen die Privatisierung der Bahn und für den Aufbau-West, immerhin etwas was ich an der neuen Politischen Führung gut finde ;)

Mal schauen, was man in den nächsten Jahren umsetzen kann.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 14,00.html

Grüße

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Achim
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Re: Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von Achim » Sonntag 8. November 2009, 15:14

Erinnern wir uns noch - der vorletzte CSU Verkehrsminister (Jürgen Warnke) hat in seiner Heimat Oberpfalz die pendolinos einführen lassen, sowas wird wohl mit der Westverlagerung der Investitionen gemeint sein :wink: Außerdem werden damit die Ost - West Ressentiments belebt und die Einheit Deutschlands wieder mal zur platten Feiertagsredenphrase degradiert.
Und es sollen Straße und Schiene ausgebaut werden - in der Vergangenheit war die Schiene regelmässig der Vorwand oder das Vehikel für die Autobahninvestitionen.
Bei ICE Streckenausbau denk ich bei der Partei CSU gleich an Neubaustrecken in Bayern, wo sie durch die Randlage am wenigsten wirtschaftlich sind. Die Strecke von Nürnberg nach Berlin liegt ihm besonders am Herzen, wie man weiß, die wohl unwirtschaftlichste ICE Strecke.
Von der Achse Mannheim - Fulda les ich nix, obwohl da doch einiges zu tun wäre um den ICE Verkehr und den Güterverkehr zu entmischen.
Insbesondere um Frankfurt rum und bis zum Bahnhof Fulda.
Immerhin will er wenigstens nicht das Netz an die Spekulanten verkloppen.
Die Schonzeit für das LKW Gewerbe hat er auch ausgerufen, was die Kosten für die Allgemeinheit in größere Höhen treiben wird, da die Subventionierung des LKW Verkehrs dadurch noch vergrößert wird. Also eine finanzielle Unterstützung der Verlagerung von der Schiene auf die Straße.
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Re: Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von meckisteam » Sonntag 8. November 2009, 15:37

Diese ganze Privatisierung (incl. Netz) wäre die absolute Katastrophe. Wenn schon eine Privatisierung kommen soll dann bitte ohne das Netz. Schön das sich endlich in der Politik Leute finden die das genauso sehen.
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Bernd W.
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Re: Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von Bernd W. » Montag 9. November 2009, 02:06

Achim hat geschrieben:Außerdem werden damit die Ost - West Ressentiments belebt und die Einheit Deutschlands wieder mal zur platten Feiertagsredenphrase degradiert.
Bisher wurden ca. 1,6 Bill.€ in der Ex-DDR verbuddelt.
Und nun mal ein paar Fakten :
In NRW sind mehr Autos zugelassen als in Holland.
NRW hat mehr Einwohner als ALLE neuen Bundesländer zusammen!

Bedenkt man das viele Städte gerade in NRW Geld in die neue Bundesländer überweisen müssen wärend hier alles zusammenbricht, NRW das Bundesland mit dem HÖCHSTEN Transit aufkommen ist, finde ich es schön das die A2 6 spurig bis Berlin ausgebaut wurde, die A4 ab Jena komplett verlegt wird und in Jena schöne Tunnel bekommt. Die A9 ebenfalls in weiten Teilen ausgebaut wird. Und wir stauen uns hier den Wolf :twisted:
Wenn ich mir dann die schönen NEUEN Bahntrassen dort drüben ansehe, finde ich es richtig schön das hier die Züge im Schneckentempo daher schleichen und Personenwagen die NRW bezahlt drüben eingesetzt werden :twisted:
Achim hat geschrieben: Bei ICE Streckenausbau denk ich bei der Partei CSU gleich an Neubaustrecken in Bayern, wo sie durch die Randlage am wenigsten wirtschaftlich sind. Die Strecke von Nürnberg nach Berlin liegt ihm besonders am Herzen, wie man weiß, die wohl unwirtschaftlichste ICE Strecke.
Stimmt :lol: Zumal die Strecke auch für Güterzüge ertüchtigt wird und es in Bayern ein Kreuzungsverbot für ICE und Güterzüge im Tunnel gibt :D
Komisch nur das ein größer Teil der Strecke durch die neuen Bundesländer führt :lol: Zumal die Trasse Berlin-Erfurt weitesgehend eh schon komplett neu gebaut wurde ( BahnTV Führerstandmitfahrt ICE Berlin-Lichtenhagen -> Eisennach ) Leider aber bisher keine Schnellfahrtrasse.
Achim hat geschrieben:
Von der Achse Mannheim - Fulda les ich nix, obwohl da doch einiges zu tun wäre um den ICE Verkehr und den Güterverkehr zu entmischen.
Insbesondere um Frankfurt rum und bis zum Bahnhof Fulda.
Oh die Liste läßt sich beliebig fortführen!
Achim hat geschrieben: Die Schonzeit für das LKW Gewerbe hat er auch ausgerufen, was die Kosten für die Allgemeinheit in größere Höhen treiben wird, da die Subventionierung des LKW Verkehrs dadurch noch vergrößert wird. Also eine finanzielle Unterstützung der Verlagerung von der Schiene auf die Straße.
Na klar, 8 spurige A8 / A9 /A7 /A3 und wir in NRW müssen dann Parkscheine auf der Autobahn lösen. Gütertransit auf die Schiene!!!
Jahrzehnte lang haben gerade die Bayern nix in ihre Autobahnen investeiert. Der Ausbau der A8/ ( A3 ab Frankfurt ) und A9 wurde Jahrelang verschlafen und jetzt jammern die Bayern :!:
Ich lade jeden mal zum Berufsverkehr ins schöne NRW ein. Egal ob mit Bahn oder Auto.
Und wer es nicht glaubt kann mal unter :
http://www.autobahn.nrw.de/
nachsehen was hier morgens und Abends abgeht :shock:
Übrigens ist NRW das einzige Bundesland was so eine geiles Auskunftssystem hat :lol:

Es hat übrigens NICHTS mit einer Neid Debatte oder dem Versuch zu tun das wir die Wiedervereinigung schlecht reden wollen. Nur wer 40 Jahre die Überlegenheit des Sozialismusses predikt und danach lebt, kann nicht erwarten das wir uns in 20 Jahren auf den Zustand der DDR runterwirtschaften lassen und dafür auch noch bezahlen sollen :!:

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Achim
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Re: Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von Achim » Montag 9. November 2009, 10:17

Hallo Bernd!
Bisher wurden ca. 1,6 Bill.€ in der Ex-DDR verbuddelt.
Und nun mal ein paar Fakten :
In NRW sind mehr Autos zugelassen als in Holland.
NRW hat mehr Einwohner als ALLE neuen Bundesländer zusammen!

Bedenkt man das viele Städte gerade in NRW Geld in die neue Bundesländer überweisen müssen wärend hier alles zusammenbricht, NRW das Bundesland mit dem HÖCHSTEN Transit aufkommen ist, finde ich es schön das die A2 6 spurig bis Berlin ausgebaut wurde, die A4 ab Jena komplett verlegt wird und in Jena schöne Tunnel bekommt. Die A9 ebenfalls in weiten Teilen ausgebaut wird. Und wir stauen uns hier den Wolf
Wenn ich mir dann die schönen NEUEN Bahntrassen dort drüben ansehe, finde ich es richtig schön das hier die Züge im Schneckentempo daher schleichen und Personenwagen die NRW bezahlt drüben eingesetzt werden
Bünde liegt auch in NRW und unsere Stadt, für die ich auch ein wenig zusätzliche Verantwortung tragen darf, zahlt auch kräftig und hat zu wenig Geld für notwendige Dinge. :wink:
Ich finde es nur falsch "Den Osten" dafür verantwortlich zu machen.
Unsere Gemeinden und Länder sind arm, weil ihnen der Bund eine solide Finanzierung ihrer Haushalte verweigert.
Der Bund in Gestalt der letzten drei Bundesregierungen hat seit Mitte der 90er Jahre gigantische Steuersenkungen für Reiche beschlossen.
Sie summieren sich inzwischen auf 80 Milliarden im Jahr (also inzwischen sicherlich insgesamt nahe der Billion).
Dieses Geld sollten sie vorgeblich in Arbeitsplätze investieren, stattdessen blühte der internationale Finanzmarkt mit "neuen Produkten" auf.
Inzwischen weiß es jeder - das Geld wurde im Kasino verzockt, stattdamit die Infrastruktur zu verbessern. Nun - das Geld ist weg und vor der Wahl haben sich die Damen und Herren in Berlin damit gebrüstet, wie sie nach der Wahl den Spekulanten das Handwerk legen wollten :santagreen:
Vor einem Jahr wollten sie keine Börsenumsatzsteuer, im Wahlkampf haben sie sich dann mit breiter Brust und Überzeugung dafür eingesetzt und jetzt ist davon nichts mehr zu hören. :evil:
Nun - allein diese Antispekulationssteuer brächte geschätzte 30 Milliarden im Jahr (Bei 1 %)Da wäre das Steuerproblem ansatzweise gelöst und die Unterfinanzierung schon fast beendet.
Um die Spekulanten zu schützen wird land auf - land ab - verbreitet, "das der Ossi" schuld ist, ein reines Ablenkungsmanöver, auf das man nicht reinfallen sollte.
Sie wollen nur die nächste Spekulation anheizen und wieder zocken, statt für die Infrastruktur das Geld auszugeben.
Ja ich weiß - hier ist ein Eisenbahnforum und kein Platz für Steuerdiskussionen und ich wollte das eigentlich auch nicht hier schreiben.
Nur wenn hier für die politischen Probleme Lösungen auf Kosten eines Teils unseres gemeinsamen Volkes gesucht werden, dann ist das politisch :wink: und muss dann eben auch so behandelt werden.
Meinetwegen kann es gelöscht werden, wenn die Administration das besser findet. Deiner Situationsbeschreibung für NRW ist natürlich völlig korrekt.

Freundlicher Gruß

Achim
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Maik Costard
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Re: Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von Maik Costard » Dienstag 10. November 2009, 02:46

Hallo Bernd, Du glaubst auch, das der Solizuschlag nur im Westen bezahlt wird und wir hier im Osten auf die gebratenen Tauben warten. Wenn Du jemanden etwas vorwerfen willst, dann suche Dir die Politiker und die Firmenbesitzer, die bei uns die blühenden Landschaften (aus Unkraut) geschaffen haben und sich dann als große Heilsbringer hingestellt haben, vor denen wir auf die Knie fallen sollen. Wenn so viel Geld in die Autobahnprojekte gesteckt wird, haben wir trotzdem wenig davon. Überall sind Baustellen. Die Teile, die vor 15 Jahren neu gebaut wurden, werden schon wieder saniert, immer wieder wird beim Bau gepfuscht, so das es Löcher ohne Boden werden. Die "ICE-Trasse" Berlin-Hamburg musste saniert werden, weil die Herren Bauingenieure-West den Ossis, die den Betonkrebs ja schon kannten, nicht glauben wollten. Bei uns in Schwerin werden keine Kontaktschleifen an Ampel mehr repariert, weil das Geld fehlt, nicht mal für ein defektes Glas an einem Ampelblitzer ist das Geld da. Es tut mir leid, das bei Euch in NRW die Straßen kaputt sind, bei uns ist es genau so. Wir haben bei uns in der Stadt nur eine heile Hauptstraße, alle anderen sind ein Fall für Geländewagen.
Hauen wir uns doch nicht gegenseitig die Köpfe ein, wir sind alle Deutsche, leben jetzt wieder alle in einem Land. Lass uns doch bitte auch so miteinander umgehen. Die Überschrift hier ist "Ramsauer gegen Privatisierung". Lass uns doch bitte darüber diskutieren.
Mit freundlichen Grüßen
Maik
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Bernd W.
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Re: Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von Bernd W. » Mittwoch 11. November 2009, 02:47

Maik Costard hat geschrieben:Hallo Bernd, Du glaubst auch, das der Solizuschlag nur im Westen bezahlt wird und wir hier im Osten auf die gebratenen Tauben warten.
Sorry, da ich den Spiegel seit über 20 Jahren lese, weiß ich durchaus wer den Solli zahlt ::-):
Maik Costard hat geschrieben: Wenn Du jemanden etwas vorwerfen willst, dann suche Dir die Politiker und die Firmenbesitzer, die bei uns die blühenden Landschaften (aus Unkraut) geschaffen haben und sich dann als große Heilsbringer hingestellt haben, vor denen wir auf die Knie fallen sollen.
Ich glaube es würde den Rahmen sprengen und geht auch ander ursprünglichen Überschrift vorbei, das jetzt auszudiskutieren.

Ich bin durchaus der Meinung, das es nix damit zu tun hat die Wiedervereinigung schlecht zu reden oder eine Neiddebatte vom Zaun zu reißen wenn man mal ein paar kritische Fragen stellt.
Es ist nun mal so, das die DDR breits Anfang der 80er Jahre eigentlich Bankrott war.

In NRW leben nun mal mehr Bürger als in der Ex-DDR. Trotzdem gönnt sich die Politik 5 Landesparlamente, Behörden, etc.

Wenn sich eine "Ossi" angesprochen fühlt und meint ich würde glauben das man dort goldene Straßenlaternen hat und jeder eine Villa, muss ich die Leute enttäuschen. Dafür war ich zu oft beruflich drüben und habe zu viele Gespräche geführt um zu wissen wie es wirklich aussieht.

Es muss eine gesammtdeutsche Diskussion angestoßen werden, ob nicht das ganze System marode ist.
Den Grundstein für unsere quasi Ostzustände im Westen wurden bereits in den 70er Jahren gelegt. Seit dem gehen die Investitionen in den Unterhalt der Infrastruktur im Westen zurück. Das es jetzt hier so aussieht, hat also nicht direkt was mit der Wiedervereinigung zu tun.
Aber kritisch anmerken, das Politiker die damals an der Macht waren und Bürger die damals das System unterstützt haben, uns immer etwas von der "Überlegenheit des Systems" einreden wollten, jetzt jammern das der Solli noch jahrzehnte gebraucht wird, ist eine Vortsetzung der Planwirtschaft.

Das Problem ist nur, das unser "System West" gerade durch die Bankenkriese gezeigt hat, das es NOCH SCHLECHTER IST.

Jetzt zahlen ALLE für die Raffgier einiger weniger. Schulden und Risiken werden auf die Allgemeinheit abgewälzt und Gewinne sacken sich einige weniger ein.
Und Anstatt die Wiedervereinigung als Glückfalls für einen Neuanfang zu sehen wurde der verpfuscht, weil "Politiker, Beamtschaft West und Lobiisten" es sich schön gemütlich eingerichtet hatten im Sozialstaat BRD und dort drüben gleich weiter gewurschtelt haben.

Übrigens hat im Grundgesetzt gestanden, das nach der Wiedervereinigung eine neue Verfassung zu erstellen ist.... hat man mal übersehen :lol:

Also nix für ungut, ich will hier keine Ost-West Debatte vom Zaun reißen und ich bin auch kein Besserwessi der jammert und Angst hat das ihm sein Ostbruder die Butter vom Brot klaut. Meine Diebe sitzen in Düsseldorf und jetzt in Berlin :wink:

Aber nächste Jahr sind ja wahlen in NRW. Ich freue mich schon. Hoffentlich merken die Bürger das sie bis zur Wahl hingehalten werden sollen.

Mit freundlichen Grüßen
Bernd W.

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Re: Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von Maik Costard » Mittwoch 11. November 2009, 10:46

Hallo Bernd, entschuldige bitte, das ich ein bisschen gereizt reagiert habe.
Die Privatisierung der Bahn.....
Schönen Gruß
Maik
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Re: Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von Bernd W. » Mittwoch 11. November 2009, 18:33

Maik Costard hat geschrieben:Hallo Bernd, entschuldige bitte, das ich ein bisschen gereizt reagiert habe.
Die Privatisierung der Bahn.....
Schönen Gruß
Maik
Hallo Maik,
ich wollte dich nicht reizen! oder auf den Ossis rumhauen. Nein, dafür habe ich dort viel zu viele Gespräche geführt und war sichtlich geschockt.
Was dort die "Besserwessis" für eine Trümmerwüste hinterlassen haben!!

Man wird halt bei einigen Themen manchmal etwas anders verstanden als es eigentlich gemeint war.

Grüße
Bernd

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Re: Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Donnerstag 7. Januar 2010, 14:58

Moin,
passend zum Thema findet man in der Welt Onlinie den folgenden Artikel.

MFG
Thomas
1. BR 103 Killer im Forum
Teilnehmer am 5. Geb. und 10. Geb. MiWuLa, :mfm: 4.,5.,6.,7.,

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Maik Costard
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Re: Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von Maik Costard » Freitag 8. Januar 2010, 01:00

Es wird ja auch Zeit, das der Bahn die Bahn entzogen wird. :twisted:
Es wäre schön, wenn das Gleisnetz wieder entsprechend dem Bedarf des Kunden ausgebaut wird und nicht nur so wie es die DBAG braucht.
Schönen Gruß
Maik
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Re: Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von Jörg Spitz » Freitag 8. Januar 2010, 09:38

Hallo
Die Trennung von Netz und Betrieb bei der Bahn ist meiner Meinung nach schon längst überfällig.
Dieses war ein Fehler welcher bei der deutschen Wiedervereinigung gemacht wurde. Dort bestand die Möglichkeit beim Zusammenschluss von DB und DR das Netz aus dem neuen Konzern herauszulösen.
Es kann doch nicht angehen das ein Unternehmen gleichzeitig Anbieter von Verkehrsleistungen und Inhaber des Verkehrsweges ist. Das ist für mich ein klarer Wettbewerbsvorteil der DB AG gegenüber privater EVUs .
Erst wenn die Trennung vollzogen ist sieht man ob die DB AG wirklich für einen Börsengang taugt oder ob da nur Gelder zweckentfremdet wurden um Bilanzen und Renditeerwartungen schönzurechnen.
Auch dürften Zuschüsse (z.B. Regionalisierungsmittel der Länder)nur noch zweckgebunden vergeben werden um nicht im Dickicht diverser Konzerntöchter nutzlos zu entschwinden.
Viele Grüße aus dem Südschwarzwald
Jörg
Teilnehmer am 6., 7., 8. und 10. Jubi MFM

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Achim
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Re: Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von Achim » Freitag 8. Januar 2010, 17:18

Jörg Spitz hat geschrieben:Hallo
Die Trennung von Netz und Betrieb bei der Bahn ist meiner Meinung nach schon längst überfällig.
Eine Trennung von Netz und Betrieb ist bei der Eisenbahn so eine Sache.
Das schafft viele Reibungsverluste.
Am liebsten wäre mir eine Bundesbahn, die hat prima funktioniert.
Und wenn man sie nicht als das ungewolltes Stiefkind behandelt und als Instrument der Sozialpolitik mißbraucht hätte, dann hätte sie auch keine Schulden angehäuft. Mit dem Wetter gäb es auch keine großen Probleme.
Die Preise wären für alle bezahlbar und man müsste nicht bei Tschibo kaufen. :mrgreen:
Nun gibts aber die privaten EVU und die Zustände im Nahverkehr haben sich dadurch auch zum Positiven verändert (Wenn man die Eisenbahner vorher hätte machen lassen, dann hätte das auch so klappen können.

Folgeprobleme bei einer Trennung von Netz und Betrieb werden insbesondere die sein, die sich jetzt schon abzeichnen und die man von anderen Verkehrsystemen kennt. :wink:
Nichtaureichend qualifiziertes und bezahltes Fahr- und Wartungspersonal, das sich immer öfter in einem nicht fahrtauglichen Zustand befindet. (Übermüdung, Drogenmissbrauch, lockerer Umgang mit Betriebsvorschriften)zunehmende Unzuverlässigkeiten von Mensch und Material und Folgeprobleme.
Das LKW- Autobahn- Spediteur- Verkehrssystem ist dafür ein abschreckendes Beispiel (Zuverlässige, ausgeruhte, verantwortliche LkW Routiniers hier im Forum sind von dieser Kritik ausgenommen)
:)
Da würde nur eine rigide und erst noch zu installierende Kontrollebene helfen.
Weiteres Folgeproblem:
Die EVUs werden viel Geld in Lobby Arbeit investieren (Pflege der politischen Landschaft in Berlin) um eben dies zu verhindern (scharfe Kontrolle).
Ihr Interesse wird darin liegen, die Nutzungsgebühren so zu senken, das sie ihren Profit auf Kosten der Allgemeinheit maximieren können.
Die Erfahrung lehrt, das damit die Profite privatisiert und die Kosten sozialisiert werden.
Von daher besteht noch kein Anlass zum Jubel, wenn die Grundstücke und Gebäude des Eisenbahnsystems öffentlich bleiben.
Der Vollständigkeite halber sei noch ein ganz wichtiger Vorteil genannt :mrgreen: Die Eisenbahnfotografen bekommen weniger verkehrsrotes Coladosengeraffel http://web-loks.de/bilder/120/117-7_orientrot_2.jpg http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrsrot und Weisswürste http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Inte ... rwagen.jpg serviert.

Gruß
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Re: Ramsauer gegen Privatisierung

Beitrag von Bernd W. » Freitag 8. Januar 2010, 23:07

Jörg Spitz hat geschrieben:Hallo
Die Trennung von Netz und Betrieb bei der Bahn ist meiner Meinung nach schon längst überfällig.
Dieses war ein Fehler welcher bei der deutschen Wiedervereinigung gemacht wurde. Dort bestand die Möglichkeit beim Zusammenschluss von DB und DR das Netz aus dem neuen Konzern herauszulösen.
Es muss alles in einer Hand bleiben und wieder Bundesbahn werden :!:

Der Steuerzahler zahlt für den Unterhalt und Bau der Strecken und private Bahngesellschaften bieten ihre Dienstleistung an. Toll, gemäß dem Motto Wettbewerb senkt die kosten :clown:

Klar die EVU's und BahnAG überbietet sich auf einer Strecke, wo Verlust droht oder man +/- Null rauskommt :LOLLOL:
Diese Strecken werden dann eingestellt, vom Staat subventioniert ( wenn die Politiker genug Einfluss haben ) oder es findet eine Quersubventionierung statt in der man die Städte und Kreise an den Kosten beteiligt :elch:

Man kann meiner Meinung nach nur durch eine Mischkalkulation ein Bahnnetz betreiben. Sowohl das Streckennetz als auch die Züge.
Gewinnstrecken erwirtschaften die Kosten die zum Unterhalt der Verluststrecken genutzt werden. Ansonsten haben wir bald nur ein paar Bahntrassen übrig auf denen die Privaten sich unterbieten und wenn dann keine Komkurenz mehr vorhanden ist, dann gehen die Preise rauf.
Oder man erreicht mit viel Lobbyarbeit das gewisse Strecken ausgebaut werden, weil z.B. ein privater Bahnbetreiber seine Kohlenzüge schnell von Polen ins Ruhrgebiet fahren lassen will um einem Konkurenten der mit dem Schiff aus Rotterdamm die Kohle anliefert unterbieten will.
Oder man erreicht das die Betuwe Linie 5 gleisig ausgebaut :mrgreen: wird, weil es billiger ist per Zug Massengüter nach Ruhrort zu fahren als mit dem Schiff.

Also warum soll ich über Steuern und zusätzlich Abgaben, Fahrkarten ( subventioniert durch die Städte ) meine Bimmelbahn 3 mal bezahlen damit jeder einen Bahnanschluss hat, damit meine Steuern für Bahntrassen verwendet werden auf denen dann EVU's das dicke Geld verdienen :evil:
Dieser ganze Privatisierungswahn im Infrastruktur-Bereich Strom, Gas, Wasser, Telekom, Bahn dient doch nicht wirklich dem Bürger. Das ist doch eine Milchmädchenrechnung !

Wir haben Wettbewerb beim Strom und trotzdem mit die höchsten Preise und gleichzeit kauft sich das RWE zum Welteit 2. größten Trinkwasserproduzent ein und verramscht jetzt wieder alles.
Die Bahn AG transportiert mit DB SCHENKER in Australien Pakete transportiert mehr Güter mit dem LKW als mit der Bahn ( sofern die Angaben stimmten ) :clown:
und mir erzählt man das die Bahntrasse geschlossen wird, weil keine Kunden da sind. Klar wenn nur noch 2 Züge am Tag fahren :!:
Man läßt sich doch jetzt schon fast jeden Bahnhof bezuschussen.

Sicherlich kann man den EVU's Bahntrassen vermieten und auch den ÖNVP ausschreiben.
Die SNCF will in Deutschland der Bahn Konkurenz machen. Gerne, sollen sie eine Schnellbahntrasse für den TGV bauen und dann können sie Geld verdienen :lol:
Wie wird das denn aussehen wenn die Trassen im Staatsbesitz bleiben und BahnAG in Konkurenz zur z.B. SNCF hier Nahverkehr anbietet ? Sinkt das Verkehrsaufkommen ziehen beide ab und dann kommen Land, Städte und es gibt dann Bahn-NRW eine 100% Tochter der Landesregierung :LOLLOL: ALSO WIEDER BUNDESBAHN (Niederlassung NRW)

Also wenn ich mir das Straßennetz ansehe ( gehört dem Staat ) und jeder darf dort fahren und LKW zahlen eine kleine Maut, dann möchte ich nicht wissen, wie das Bahnnetz dann in 20 Jahren aussieht.

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