Schwarz-Gelb bremst die Bahn aus

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Mehdornsbaggerfahrer No.1
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Schwarz-Gelb bremst die Bahn aus

Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Mittwoch 27. Januar 2010, 07:16

Moin,
mehr dazu findet man hier zum lesen.

MFG
Thomas
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Bibliothekar

Re: Schwarz-Gelb bremst die Bahn aus

Beitrag von Bibliothekar » Mittwoch 27. Januar 2010, 11:34

Wenn der Lärmwert der Bahn um -5dB(A) korrigiert wird, was für ein Wert kommt dann bei Flugzeugen zur Verwendung?
Das ist doch schwachsinnig: die Bahn muss stärker auf die Lärmentwicklung achten, gleichzeitig wird an vielen Orten mit Sondergenehmigungen für Nachtflüge um sich geworfen.

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Jörg Spitz
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Re: Schwarz-Gelb bremst die Bahn aus

Beitrag von Jörg Spitz » Mittwoch 27. Januar 2010, 11:48

Hallo Bibliothekar
Bitte keine Äpfel mit Birnen vergleichen. :?

Der Bahn hatten die Behörden jahrzehntelang einen LÄRMBONUS (+5 db) beim Bau/Ausbau ihrer Strecken zugestanden und dieser wird nun der ÜBRIGEN Verkehrsinfrastruktur angepasst.
D.h. die Bahn wird nun den übrigen Baumaßnahmen in Sachen Lärmschutzverordnung gleichgestellt und nicht mehr Sonderbehandelt.
Viele Grüße aus dem Südschwarzwald
Jörg
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Mehdornsbaggerfahrer No.1
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Re: Schwarz-Gelb bremst die Bahn aus

Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Mittwoch 27. Januar 2010, 12:06

Moin,
am 19.1.10 konnte man schon lesen, wieviel Km Lärmschutzwände die DB AG im letzten Jahr aufgestellt hat.
Link

Damit wird so manche Landschaftlich schöne Strecke verunstalltet. Bessere Fenster hätten es sicher auch getan.

MFG
Thomas
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Achim
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Re: Schwarz-Gelb bremst die Bahn aus

Beitrag von Achim » Mittwoch 27. Januar 2010, 13:40

Oberflächlich hört sich das im ersten Moment alles völlig okay an.....

Vor dem geschichtlichen Hintergrund betrachtet....

In den 50ern war auch viel vom "Ende des Monopols" und der "Privilegien" der Bahn durch die Verkehrspolitiker die Rede. Gemeint damit war, das man die Steuergelder lieber in neue Autobahnen stecken wollte.
Die Bahn musste deshalb ihre weitgehend zerstörten Gleisanlagen auf eigene Kosten reparieren, die ganzen durch den Krieg aufgeblähten sozialen Folgen (Pensionen) der Wehrmachtsreichsbahn zahlen, die Familienpolitik von Würmeling http://de.wikipedia.org/wiki/Wuermeling_(Fahrkarte) und die Elektrifizierung der 60er und 70er über Schulden finanzieren.
So erklärt sich der spätere Schuldenberg, der
letztlich den Vorwand zur Privatisierung lieferte.

Heute wird es bestimmt wieder so sein :lol:
Schauen wir mal was das Handelsblatt so sagt, da kann man ja keinen "Linksdrall" unterstellen http://www.handelsblatt.com/meinung/kom ... er;2466920
Was die Koalitionäre bislang zum Thema Verkehrspolitik beschlossen haben, enthält eine deutliche, aber auch zweifelhafte Botschaft an die Deutsche Bahn AG: Die Zeiten, in denen die Politik unter der Überschrift "Mehr Verkehr auf die Schiene" dem Staatskonzern Vorteile im Wettbewerb mit der Straße eingeräumt hat, sind vorbei. So wird sich die Bahn AG, nachdem ihr die Billigairlines schon starke Konkurrenz machen, in Zukunft auch noch dem Wettbewerb mit privaten Buslinien von Stadt zu Stadt stellen müssen. Die dürften ihre Leistungen deutlich billiger anbieten als die DB AG.

Dem Straßengüterverkehr sollen zusätzliche Belastungen durch eine höhere Lkw-Maut bis 2013 erspart bleiben. Zudem will die Koalition den Weg für überlange Lkw, die sogenannten Gigaliner, frei machen. Beides könnte dafür sorgen, dass zusätzlicher Güterverkehr abwandert, wenn es der DB AG nicht gelingt, ihr Leistungsangebot zu verbessern. Dass dies dringend erforderlich ist, pfeifen die Spatzen von den Dächern.

Gleichwohl sollte sich die Koalition davor hüten, übers Ziel hinauszuschießen. Denn die Verlagerung von noch mehr Verkehr auf die Straße ist alles andere als wünschenswert - aus ökologischen Gründen, aber auch weil schon heute ein Verkehrsinfarkt auf deutschen Autobahnen droht.

Deshalb muss gelten: Greyhoundbusse nach US-Vorbild nun auch auf deutschen Autobahnen ja, aber nur, wenn sie in die Mautpflicht für Lkws einbezogen werden. Andernfalls würde aus dem bisherigen Wettbewerbsvorteil der Schiene nur ein neuer ungerechtfertigter Vorteil der Straße. Gigaliner auf bestimmten dafür geeigneten Strecken darf es nur geben, wenn die nun vor der Genehmigung stehenden Modellversuche ergeben sollten, dass die dadurch befürchteten Umweltschäden nicht eintreten und der zusätzliche Straßenverschleiß sowie die Kosten für Umbauten an Brücken und Kreuzungen sich in Grenzen halten.

Mit dem Verzicht auf eine Erhöhung der Lkw-Maut reagiert die Koalition auf die durch die Krise entstandene schwierige Lage der Spediteure. Dies ist verständlich. Doch sollte die Koalition sich nicht gleich für die ganze Legislatur von dem Grundsatz verabschieden, dass die Preise des Güterverkehrs auf der Straße auch dessen externe Kosten decken müssen.

Beim Wettbewerb der DB mit ihrer Konkurrenz auf der Schiene fehlt der Koalition offensichtlich der Mut, Nägel mit Köpfen zu machen. Faire Wettbewerbsbedingungen für die privaten Zugunternehmen, die über jeden Zweifel erhaben sind, wird es aber erst geben, wenn das Schienennetz vom Staatskonzern Bahn getrennt wird.
Wieviel das die LKW Lobby gekostet hat, darüber kann man vorläufig nur spekulieren. Die Journalisten sollten mal die Spendenlisten bei der FDP
einer genaueren Untersuchung unterziehen. Nach der Spende durch den
Hotelbesitzer und der prompten Mehrwertsteuerermäßigung steht uns wohl noch einiges mehr ins Haus. Dazu meint das Abendblatt http://www.abendblatt.de/politik/articl ... k-vor.html
Die frühere FDP-Staatsministerin Hildegard Hamm-Brücher kritisierte im „Spiegel“: „In der Regierung macht die FDP reine Klientelpolitik. Sie kümmert sich um die Steuerfragen einer bestimmten Schicht, das ist alles.“ „Mit dem Eintritt der FDP in die Bundesregierung gewinnen die Unternehmerlobbyisten an Einfluss“, sagte Elmar Wigand vom Verein LobbyControl dem Magazin.

Der einflussreiche Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hatte seit Monaten massiv für die Steuersenkung geworben. Ernst Fischer, Präsident des Dehoga und FDP- Mitglied, begründete dies so: „Sieben Prozent Mehrwertsteuer wären das beste Konjunkturprogramm für eine Branche, in der über 100.000 Arbeitsplätze akut in Gefahr sind.“ (dpa)

Hier muss denke ich diese Initiative eingeordnet werden - als Verschlechterung der Transportbedingungen der Bahn und als Teil der FDP Initiative zur Umlenkung des Verkehrs von der Schiene auf die Straße.
So kann man mit dem Vorwand "Umweltschutz" Lobbyarbeit tarnen.

Patrick Döring von der FDP im Original:
FDP und Union waren in den Koalitionsverhandlungen einig: Wir wollen und wir werden Schluss machen mit der ewigen staatlichen Gängelung im Verkehr. Eine Mehrbelastung der deutschen Autofahrer und eine Erhöhung der LKW-Maut sind für uns vollkommen ausgeschlossen.
Das gilt aber nicht für die Eisenbahn, da werden wir gängeln s.o.
Wir wollen Verkehr und Umweltschutz versöhnen und nicht gegeneinander ausspielen und haben im Koalitionsvertrag entsprechende Maßnahmen vereinbart.
Das Argument "Umweltschutz" soll der Auto- und LKWLobby dienen
Die Aufgabe des Umweltbundesamtes ist es, die Bundesregierung bei der Umsetzung dieser Vorhaben zu unterstützen - und nicht Politik auf eigene Rechnung zu machen.
Umweltbundesamt stillgestanden, dabei nicht stören!

Gruß Achim
Zuletzt geändert von Achim am Mittwoch 27. Januar 2010, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schwarz-Gelb bremst die Bahn aus

Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Mittwoch 27. Januar 2010, 16:49

Moin,
bei einem der zukünftigen Anbietern kann man folgendes dazu lesen.

MFG
Thomas

Ich finde Güter gehören auf die Bahn und Busse in den ÖPNV. :wink:
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Re: Schwarz-Gelb bremst die Bahn aus

Beitrag von günni » Mittwoch 27. Januar 2010, 19:04

Moin,
Autobahnen haben ja schon zum Teil Lärmschutzwände. :elch:

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