Stromsystem S-Bahn Berlin

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reraweinstadt

Stromsystem S-Bahn Berlin

Beitrag von reraweinstadt » Sonntag 6. Juli 2003, 11:51

Hallo Freunde der „Großen Bahn“,
wer kann mir sagen auf welcher Homepage die Technik der Berliner S-Bahn beschrieben wird.
Insbesondere interessiere ich mich für das „Stromabnahmesystem“.
Mir ist bekannt, daß die Stromabnahme seitlich ist. Wie funktioniert dies an Weichen. Wie ist die Sicherheit gegeben. Berührung, Stromschlag!? Warum hat die Berliner S-Bahn dieses System??
Ich komme aus dem Stuttgarter-Raum. Unsere S-Bahn Züge besitzen einen normalen Stromabnehmer auf dem Dach.
Mit freundlichen Grüßen
Reiner

Bernd.T
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Re: Stromsystem S-Bahn Berlin

Beitrag von Bernd.T » Sonntag 6. Juli 2003, 16:15

reraweinstadt hat geschrieben:Hallo Freunde der „Großen Bahn“,
wer kann mir sagen auf welcher Homepage die Technik der Berliner S-Bahn beschrieben wird.
Insbesondere interessiere ich mich für das „Stromabnahmesystem“.
Mir ist bekannt, daß die Stromabnahme seitlich ist. Wie funktioniert dies an Weichen. Wie ist die Sicherheit gegeben. Berührung, Stromschlag!? Warum hat die Berliner S-Bahn dieses System??
Ich komme aus dem Stuttgarter-Raum. Unsere S-Bahn Züge besitzen einen normalen Stromabnehmer auf dem Dach.
Mit freundlichen Grüßen
Reiner
Also das dürfte genauso sein wie bei der Hamburger S-Bahn. Neben den Fahrschienen sind in einem gewissen Abstand Stromabnehmerschienen in L - Form angebracht. Diese sind entweder mit Holz oder die neuere Bauart mit Aluminium zum Schutz vor Berührungen abgedeckt. Trotzdem sollte man nicht undbedingt in die Nähe kommen, denn es sind immerhin 1000 - 1200 Volt.
Die Züge selbst haben an den Wagen seitlich mehere Stromabnehmer angebracht, so das mindestens immer ein Abnehmer die Stromschiene berührt. Somit ist auch die Stromversorgung an den Weichen garantiert. Vielleicht hat jemand ein Foto davon.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen.
Bernd grüßt alle aus der Freien und Hansestadt Hamburg,
und ich schreibe nach der Reform, wie ich es gelernt habe.

JaBo
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Re: Stromsystem S-Bahn Berlin

Beitrag von JaBo » Sonntag 6. Juli 2003, 16:59

reraweinstadt hat geschrieben:Hallo Freunde der „Großen Bahn“,
wer kann mir sagen auf welcher Homepage die Technik der Berliner S-Bahn beschrieben wird........
Über diesen Link kannst Du vieles erfahren. http://www.wie-kommt-der-strom-zur-s-bahn.de
Gruß

reraweinstadt

Stromsystem S-Bahn Berlin

Beitrag von reraweinstadt » Sonntag 6. Juli 2003, 20:49

Hallo Herr Tobsber und JaBo,
vielen Dank für die schnellen Infos. Ich bin auf der Hamburger sowie Berliner Homepage durch Ihre Hilfe fündig geworden. Auf der Hamburger Page wurde der Stromabnehmer in Wort und Bild beschrieben.
Besten Dank nochmals.
mfG.
Reiner

H0-Holger
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Beitrag von H0-Holger » Montag 7. Juli 2003, 08:32

Dazu sollte man sagen, daß die Hamburger S-Bahn eine Spannung von 1200 V hat, die Berliner dagegen 800 V.
Die Hamburger Stromschiene wird von der Seite bestrichen, die der Berliner S-Bahn von unten.
Gruß
Holger
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Michael aus Nbg
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Beitrag von Michael aus Nbg » Dienstag 8. Juli 2003, 06:10

Korrekt! Das selbe System wird übrigens auch bei der Nürnberger und der Münchner U-Bahn verwendet!

An jedem Wagen sind vorne un hinten zwei Schleifer die nach oben an die Stromschiene angelegt werden können. da der komplette zug durchverbunden ist, reicht es, wenn ein Schleifer anliegt. somit können "Stromlosestellen" wie Weichen durchaus überbrückt werden.

Im übrigen besitzen die U-Bahnenm in Nürnberg und münchen sogar "Pantographen", die aber nur verwendet werden, wenn die Züge in die wartungshallen rollen, da sonst die Gefhar für das arbeitende volk gegeben wäre, das die techniker an die stromschiene kommen. Der pantograph befindet sich zwischen den beiden wagen einer jeden Doppeleinheit!

Gruß michael
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3.:mfm: 9.&10 Juli Ich war dabei!
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Beitrag von Gast » Dienstag 8. Juli 2003, 13:13

oder du schaust mal unter http://www.netzspinnen-berlin.de nach.
Dort ist vieles sehr detailiert beschrieben.

Gruss
Holger

Gast

Beitrag von Gast » Dienstag 8. Juli 2003, 17:17

Michael aus Nbg hat geschrieben:Im übrigen besitzen die U-Bahnenm in Nürnberg und münchen sogar "Pantographen", die aber nur verwendet werden, wenn die Züge in die wartungshallen rollen, da sonst die Gefhar für das arbeitende volk gegeben wäre, das die techniker an die stromschiene kommen.
Versteh ich nicht. In Berlin fahren U- und S-Bahnen seit Urzeiten mit Stromschienen und werden auch gewartet, ohne das Gefahr für Leib und Leben besteht!!

reraweinstadt

Stromsystem S-Bahn Berlin

Beitrag von reraweinstadt » Mittwoch 9. Juli 2003, 11:10

Hallo Michael,
ob in München bzw. Nürnberg das Gleiche Stromabnahmesystem wie in Berlin oder Hamburg verwendet wird bezweifle ich. Stuttgarter und Münchner S-Bahnen wurden in vergangener Zeit untereinander ausgetaucht. Da die Stuttgarter S-Bahn Pantographen besitzt müßte in München auch mit Pantographen gefahren werden. In Nürnberg habe ich -beim Vorbeifahren- auch S-Bahn Züge mit Pantographen gesehen.
mfG
Reiner

reraweinstadt

Beitrag von reraweinstadt » Mittwoch 9. Juli 2003, 11:39

Hallo Holger (Gast)
herzlichen Dank für die Info.
<< www.netzspinnen-berlin.de >>
Diese Page ist sehr aufschlussreich. Jedoch wird nirgens erklärt, warum die Stromabnahme von seitlich angebrachten Stromschienen erfolgt.
mfg.
Reiner

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Beitrag von martin » Mittwoch 9. Juli 2003, 13:48

Ich glaube das hat wohl historische Gründe, die Nutzung von Stromschienen ist die ältere Technik (bereits 1879 von Werner von Siemens auf der Berliner Gewerbeausstellung benutz). Oberleitungen (Fahrdraht) gab es erst später.
Martin (der Z-Bahner) Moderator am Stammtisch und in den Foto-Foren

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Manfred
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Re: Stromsystem S-Bahn Berlin

Beitrag von Manfred » Mittwoch 9. Juli 2003, 14:57

reraweinstadt hat geschrieben:Hallo Michael,
ob in München bzw. Nürnberg das Gleiche Stromabnahmesystem wie in Berlin oder Hamburg verwendet wird bezweifle ich. Stuttgarter und Münchner S-Bahnen wurden in vergangener Zeit untereinander ausgetaucht. Da die Stuttgarter S-Bahn Pantographen besitzt müßte in München auch mit Pantographen gefahren werden. In Nürnberg habe ich -beim Vorbeifahren- auch S-Bahn Züge mit Pantographen gesehen.
mfG
Reiner
Hallo,

irgendwie verwechselst Du S-Bahn und U-Bahn. Die Münchner und Nürnberger U-Bahn verwenden das gleiche Stromabnahmesysthem, wie die S-Bahn in Hamburg und Berlin, die S-Bahnen in München, Stuttgart, Frankfurt, Nürnberg und den meisten anderen Städten fahren mit Oberleitung.

Manfred

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Beitrag von Michael aus Nbg » Mittwoch 9. Juli 2003, 15:34

@Manfred: richtig es ging nur um die U-Bahn! Und den Pantographen benutzen die U-Bahnen NUR in den Betriebshöfen, weil es zu gefährlich wäre die Stromschienen auf Knie Höhe zu installieren, wenn die Techniker unter der U-Bahn liegen zum Arbeiten!

Was die S-Bahn angeht, so färht die Nürnberger S-Bahn und auch die Münchener S-Bahs so wie viele in Deutschland mit der ganz normalen Oberleitung der DB! Bis auf Hamnurg natürlich! :-)
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Beitrag von H0-Holger » Mittwoch 9. Juli 2003, 16:08

In Hamburg sind in den Werkstätten keine Stromschienen installiert (sowohl S-Bahn als auch U-Bahn). Man benutzt entweder Dieselloks für den Verschub (S-Bahn), oder aber spezielle Stromversorgungen: Ein Kabel, daß an der Hallendecke aufgehängt ist und in einer Stange endet, die auf den Schleifschuh aufgelegt wird. Ich weiß aber nicht, welche Spannung da anliegt.
Gruß
Holger
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Beitrag von Manfred » Donnerstag 10. Juli 2003, 05:09

reraweinstadt hat geschrieben: Diese Page ist sehr aufschlussreich. Jedoch wird nirgens erklärt, warum die Stromabnahme von seitlich angebrachten Stromschienen erfolgt.
mfg.
Reiner
Hallo,

warum U-Bahnen mit seitlicher Stromschiene fahren ist leicht zu verstehen, wo keine Oberleitung ist, spart man an Höhe ein.
Bei der Berliner S-Bahn hängt es sicherlich damit zusammen, wozu man damals, etwa im Jahr 1930, in der Lage war. In Triebwagen ist nun mal wenig Patz, um technische Ausrüstungen unterzubringen. Gleichstromfahrzeuge sind da einfacher, man braucht u. a. keinen Trafo. Bei einer seitlichen Stromschiene ist es sicherlich auch einfacher, einen großen Leiterquerschnitt zu verwenden, als bei einer Oberleitung und den braucht man nun mal bei den geringen Spannungen, die man für Gleichstromfahrzeuge verwendet.
E-Loks mit Oberleitung, 15 kV gab es übrigens bereits zur Länderbahnzeit, also vor 1920. Berlin war aber zur Zeit des Baus der S-Bahn noch nicht elektifiziert.

@Michael aus Nbg: Es ist richtig, besagte S-Bahnen fahren mit der Oberleitung der DB, 15 kV, 16 2/3 Hz. Sie teilen sich die Gleise auch mit anderen Zügen.
1972, als der Treibwagen BR 420 vorgestellt wurde, war man technisch viel weiter. Weiterhin war die Bahn in vielen Städten bereits elektifiziert, da ist war es sinnvoll, das vorhanden Stromsysthem zu nutzen, zumal Mischbetrieb von Gleich- und Wechselstrombahnen problematisch und auch nicht unbedingt wirtschaftlich ist.

Manfred

zuegeundmehr

Thema seitliche Stromschiene

Beitrag von zuegeundmehr » Montag 14. Juli 2003, 16:46

Guten Tag,

hier noch einige Fakten, die (glaube ich) noch nicht erwähnt wurden zum Thema seitliche Stromschiene:

1: Die Hamburger S-Bahn fuhr ursprünglich mit Oberleitung (Blankenese) und wurde ab den 30er Jahren erst teilweise und dann komplett auf den seitlichen Stromschienen-Betrieb umgestellt. Selbst die alten Züge bekamen noch seitliche Stromabnehmer. Ein Exemplar dieser Züge steht beim VVM in Aumühle.

2. Die Hamburger S-Bahn wird evtl. in den nächsten Jahren wieder mit Dachstromabnehmern fahren, jedenfalls auf einem Teilstück nach Buxtehude/Stade. Dafür wird es dann wohl sogenannte Hybrid-Triebwagen geben, die sowohl Dach-, wie auch seitliche Stromabnehmer besitzen. Am Endpunkt des jeweiligen Systems, wahrscheinlich Neugraben, wird dann umgestellt (Stromabnehmer und Stromsystem)

3. Auch Diesel-Elektrische-Triebwagen der AKN (A-Bahn) sollten ursprünglich wohl die Hybrid-Technik (Diesel/Stromschiene) erhalten um auf der Hamburger S-Bahn von Eidelstedt bis zum Hauptbahnhof durchfahren zu können. Aber außer ein paar H-Tafeln an den S-Bahnhöfen und einigen konventionellen Zügen zum Hafengeburtstag ist von der Idee zur Zeit nichts mehr zu sehen und zu hören (Geldmangel?).

4. Wenn ich richtig informiert bin, kann man mit einer seitlichen Stromschiene deutlich höhere Steigungen erzielen, was zumindest in Hamburg und Berlin von Nöten ist, da hier die S-Bahn quer über und unter der Stadt durchfährt.

5. Stromschienen sind im Bau deutlich billiger, was ein ausschlaggebenes Argument gewesen sein dürfte. Alle S-Bahnen die mit der normalen Oberleitung fahren (Stuttgart, München, Frankfurt/M., Köln, Hannover,...) sind m.E. so konstruiert, dass sie außerhalb des Zentrums die normalen Gleise des Fern- und Nahverkehrs mitbenutzen können und dies auch tun. Ein eigener Gleiskörper wurde erst nach und nach auf den viel-befahrenen Strecken installiert. In Hamburg fuhr die S-Bahn m.E. nur auf einem Teilstück auf der Fernbahn (Bergedorf-Aumühle) und das hatte sich nach der Grenzöffnung erledigt.
Dies liegt auch daran, dass alle S-bahn-Netze außer Berlin und Hamburg erst relativ spät als S-bahn deklariert wurden. Vorher war es halt ein Nahverkehrszug.

6. In der Betriebswerkstätte der Hamburger Hochbahn AG (HHA) in der Hellbrookstr. kommt aus den Decken-Steckern die normale Spannung (700V DC glaube ich). Siewerden durch Warnschilder, Blinklampen und Abdeckungen gesichert.

reraweinstadt

Beitrag von reraweinstadt » Montag 14. Juli 2003, 18:22

Hallo an alle Aufklärer,
jetzt ist der Wissensdurst eines Schwaben befriedigt. Meine Reisen gingen leider noch nicht in die Hamburger bzw. Berliner Gegend um diese Techniken selbst in Augenschein nehmen zu können.
Nochmals vielen Dank.
Grüßt Euch
Reiner aus dem schönen Remstal

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