Warum die Bahn viel besser ist als ihr Ruf

[Mehdornsbaggerfahrer No.1]

Hallo zusammen,
In Spiegel - Online gibt es nicht wie üblich nur Negatives über die Bahn.

Auch der Landes Verkehrminister sagen mal die Wahrheit.

MFG
Thomas

[Achim]

Vielleicht sollte sich die Politik einmal fragen, welchen Anteil sie an den Problemen der Bahn hat - statt wie nun Verkehrsminister Peter Ramsauer in bester Polemik auf den eigenen Konzern einzuhauen und dafür den wohlfeilen Applaus der Massen zu bekommen.

Das ist der einzige Satz, den ich voll unterschreibe
Mehdorn hat schließlich den Privatisierungsauftrag von schwarzgelbrot bekommen und die Grünen haben es nicht verhindert.
Erst sollte die Bahn alle Reserven abbauen, "Züge von der Stange" statt bahnfeste Züge kaufen und mit dem Ergebnis der Forderungen früherer Finanzminister wollen sie jetzt als Regierung nix mehr zu tun haben.
Jahrelang war man erbost über das merkwürdige Kartenverkaufsrezept der Bahn und dann kam ein noch dysfunktionaleres, merwürdigeres Ticketverkaufsgeschäft.
So wurde aus einer berechtigten Empörung und einem berechtigten Veränderungswunsch eine Verschlimmerung der Situation der Bahn.
Schuld sind die, die der Bahn die Rahmenbedingungen diktiert haben, mitverantwortlich auch die, die der Politik das durchgelassen haben.

Die Bundesbahn war fast so gut wie die SBB, jetzt nähern wir uns immer mehr der Qualität von Ryan Air an, nur die Fahrpreise sind noch wie in der Schweiz.
Jetzt sollen Nahverkehrswaggons als ICE geschminkt werden und die "Situation" verbessern, angeblich die einzige Möglichkeit....
So bleiben denn die Dessauer, Halberstädter und Görlitzer weiter im Armutsamt sitzen, statt die benötigten Waggons im Eiltempo beizuschleppen.
Diese Privatisierungsversager sollten sich schämen, zwei der leistungsfähigsten Bahnen der Welt so kaputt zu machen (okay bei der Reichsbahn war nun wirklich auch nicht alles Gold , aber da waren Leute die aus nix gewaltige Transportleistungen gemacht haben.)

Gruß

[Nordexpress]

Ja, einige positive Meta-Überlegungen. Man könnte auch fragen, warum so viele Leute anders hin wollen, als wo die sich aufhalten. Liegt es in der Zeit?

Offen bleibt

1. Die VT 11.5 TEE Triebzüge wurden 1955 im Auftrag gegeben und Herbst 1957 in Betrieb gestellt. Dafür gabs dann die beiden Gliederzüge aus 1953, aber trotzdem nur 2 Jahre.

2. Die 110 Elloks fahren jetzt seit 50 Jahren. Die anhängenden Personenwagen auch
Falls ich als Kunde Nachtzug fahre ist mir die Lok egal. Nur möchte ich dass die Heizung im Abteil funkt und der Wagen ruhig läuft.

3. Bei den Investitionen in nur komplizierten Triebzügen - und dem grossen Umfang des Reisens - hat die Bahn keine Reserveplätze, wenn plötlich der Flug oder die Autobahn versagt - müsste die Bahn diese Passagiere transportieren, oder sollte die Bahn nur die Passagiere befördern, die bei der Bahn vorbestellt hatten?

4. Faktum ist das viele neuentwickelte Triebzüge - bei Euch in D, bei uns, bei anderen - nicht zufriedend wintertauglich sind. Woran liegt diese Verherrlichung der unfertigen IT-Systeme und Eisenbahnkonstruktionen nur für sonnige Tage. Es war ja nie zuvor bei der Bahn so viele Technische Entwicklungsprozesse bei den Endkunden verlegt - man liefert den Markt ein nicht fertiges Produkt.

Irgendjemann muss doch die Entscheidsverantwortung tragen. Politik? Industrie? Bahn? IT Lieferanten? Eine schlimme Bande?