Adventskalender 2021

[Mr. E-Light]

Es gab da unlängst noch ein anderes Modellbauprojekt zur Rettungsgasse, das mittlerweile in einem Feuerwehrmuseum ausgestellt wird. Darauf wird neben diversen "üblichen" Fehlern auch gezeigt, wie es richtig auszusehen hat (in der Mitte blinken die roten Autos übrigens richtig nett, dadurch bin ich lange vor der Veröffentlichung auf das Projekt in YouTube aufmerksam geworden). Ist eigentlich auch eine tolles Konzept.
Leider waren (und sind bis heute) den Machern dieses Dioramas gewisse "Feinheiten" der wirklich richtigen Rettungsgasse nicht bekannt, denn dort wird der Standstreifen voll mitbenutzt, was erst mal grundsätzlich (bis auf bestimmte Ausnahmen) verboten ist!

Mein Fehler war es dann, dies anzumerken; eben gerade weil das öffentlich als "Vorbild" ausgestellt ist, halte ich das für bedenklich. Tja, hat mir ordentlich Ärger eingebracht...

[Stefan mit F]

Mir erschließt sich das genannte Verbot, den Standstreifen zu befahren, in Bezug auf die Rettungsgasse nicht. In so einer Situation muss man abwägen: Ist genug Platz vorhanden, um die Rettungsgasse zu bilden ohne den Standstreifen zu befahren, oder geht es nicht anders?

Sogar der ADAC schreibt das so:
"Darf ich den Standstreifen befahren?
Nein. Grundsätzlich muss der Standstreifen frei bleiben, auch weil er baulich gar nicht zum Befahren angelegt ist.
Eine Ausnahme gilt aber bspw. , wenn die Polizei zum Befahren auffordert oder wenn aus Platzgründen keinerlei Möglichkeit besteht, eine Rettungsgasse zu bilden, ohne den Standstreifen mitzubenutzen."
Quelle: https://www.adac.de/verkehr/recht/verke ... ungsgasse/

Wenn man ausreichend Abstand zum Vordermann hält und nur ± einen halben Meter des Standstreifens mitnutzt, kommt man auch schnell wieder vom Standstreifen herunter, falls sich dort plötzlich Einsatzfahrzeuge nähern (was aber schon ungewöhnlich ist).

Fazit: Besser Rettungsgasse mit Standstreifennutzung als gar keine Rettungsgasse.

[Mr. E-Light]

Stefan mit F hat geschrieben:
>> (...)
Wenn man ausreichend Abstand zum Vordermann hält und nur ± einen halben Meter des Standstreifens mitnutzt, kommt man auch schnell wieder vom Standstreifen herunter, falls sich dort plötzlich Einsatzfahrzeuge nähern (was aber schon ungewöhnlich ist).
Fazit: Besser Rettungsgasse mit Standstreifennutzung als gar keine Rettungsgasse.
<<

Und genau da zeigt sich wieder das Problem: Es stimmt, wenn die Polizei den Standstreifen AUSDRÜCKLICH freigibt, was man ja immer wieder im Verkehrsfunk dann hört, ist es diese besagte Ausnahme. Auch wird es geduldet, wenn im ganz engen Fall die rechten Räder über der Linie auf dem Standstreifen stehen, solange da weiterhin noch genug Platz für ein mögliches Pannenfahrzeug bleibt. ABER: Selbst der Rettungsdienst darf den Pannenstreifen nicht benutzen, um am Stau vorbeizufahren, steht eindeutig in der STVO! Das hat auch seinen Sinn. Und solange die offizielle Freigabe durch die Polizei nicht erfolgt ist, darf man sich nicht einfach über diese Verordnung zur Rettungsgasse hinwegsetzen und den Standstreifen besetzen. Das gibt gegebenenfalls genauso ein Knöllchen wie das nicht Freimachen der Rettungsgasse selber. Das ist Fakt und keine Empfehlung zur freien Entscheidung, egal wie man die Erklärung des ADAC für sich selber auslegt (ich habe diese auch gelesen...).

[Stefan mit F]

Nein, das gibt nicht "genauso ein Knöllchen".
Rettungsgasse nicht gebildet: Mindeststrafe 200€, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
Standstreifen verbotswidrig befahren: 55€

In der Praxis wirst du das Befahren des Standstreifens, wenn die Rettungsgasse nicht anders möglich ist, immer mit dem §34 StGB rechtfertigen können.

[Mr. E-Light]

Ja gut, "prinzipiell so ein Knöllchen". ;-))

Allerdings wird der Einspruch vermutlich trotzdem vor Gericht landen und da würde ich vorher nicht über den Ausgang wetten wollen - Stichwort "Einzelfallentscheidung", ist immer ein Glücksspiel (nicht jeder Richter entscheidet gleich). Aber einen Versuch wäre es natürlich trotzdem wert. ^^

Nichtsdestotrotz, der Seitenstreifen ist erst mal grundsätzlich auch bei der Rettungsgasse tabu - das weiß offensichtlich auch fast niemand!

[Feuer-wer]

Theorie und Praxis...

Ob man den Standstreifen mitbenutzt oder nicht, Hauptsache, es ist Platz für die Rettungsgasse. Viel häufiger wird in der Praxis der Fall sein, dass in einer Baustelle nicht nur kein Standstreifen vorhanden ist, sondern auch die Fahrspuren so schmal sind, dass einfach kein Platz für irgendwelche Fahrmanöver ist.


Auch die rote Ampel in der Stadt darf man normalerweise nicht überfahren, aber wenn die Feuer-wer von hinten kommt...

[Mr. E-Light]

Stimmt schon, Rettungsgasse in einer Baustelle mit verengter Straßenführung ist immer haarig! Da darf man aber auch kaum die Warnbaken umfahren, um sich selber Platz zu schaffen.

Und das mit den roten Ampeln kennen viele auch nicht, steht aber auch explizit in der STVO erklärt und ist kein "ich mache es, weil ich es für mich einfach besser finde...".

Mich stört halt, dass bei besagtem öffentlich ausgestellten Diorama eine Ausnahme als Grundsatz dargestellt wird, das ist faktisch eine vorsätzliche (meinetwegen grob fahrlässige) Aufforderung zum Begehen einer Ordnungswidrigkeit. Tut mir Leid, das muss man so hart formulieren.

[Stefan mit F]

Es gab mal einen Polizeisenator, der hat die Bundeswehr grundgesetzwidrig im Inland eingesetzt um Menschen aus höchster Lebensgefahr zu retten. Und es gibt Menschen, die bilden Rettungsgassen so, dass Rettungskräfte im Notfall möglichst viel Platz haben.

Es gibt eine ganze Reihe von ungeschriebenen Gesetzen. Warnblinker um sich zu bedanken (oder bei LKW auch gerne rechts-links-rechts blinken).
Lichthupe, um jemanden vor zu lassen. Hupe kurz antippen, um jemanden an einer grünen Ampel zu "wecken". Busfahrer, die kurz im Kreisel stehen bleiben um einem Kollegen die Einfahrt in den Kreisel zu ermöglichen. Mit Warnblinklicht in zweiter Reihe halten, um ältere und gehbehinderte Menschen einsteigen zu lassen. Die Liste lässt sich endlos fortführen. Alles laut StVO verboten.
Ich bin mehrere Jahre lang als Kurierfahrer unterwegs gewesen, viel Innenstadt, teilweise im Minutentakt von Kunde zu Kunde, aber auch etliche Autobahnkilometer (Großraum Hagen - Wuppertal - Heiligenhaus - Essen - Bochum). Dabei habe ich auch ein paar Knöllchen gesammelt, allerdings ausschließlich Geschwindigkeitsverstöße (mobile Blitzer).
Mehrfach habe ich Bekanntschaft mit Polizei und Ordnungsamt gemacht, wenn ich mal wieder irgendwo entgegen den Vorschriften gehalten habe, aber nie hat das etwas gekostet. Die beeindruckendste Situation: Ich will mich gerade auf einen Anwohnerparkplatz stellen, um etwas bei einem Kunden abzugeben. Gerade eingeparkt, da kommt eine Ordnungsamtsmitarbeiterin auf mich zu. Ich frage sie: "Ist es ok, wenn ich hier 1 Minute stehe, ich muss nur schnell etwas abgeben." Sie: "Kein Problem. Aber Sie wissen, dass das hier eine Einbahnstrasse ist?" Ich gucke sie verwirrt an. Da war ich tatsächlich falsch herum reingefahren, das Navi hatte mich so gelotst und ich hatte im entscheidenden Moment nicht aufgepasst. "Kein Problem, aber tun sie mir einen Gefallen, wenn Sie weiterfahren wenden Sie bitte sofort, da vorne kommt die Wache Innenstadt, nicht dass Sie da auch noch falsch herum vorbeifahren."
Ich wäre beinahe im Boden versunken...

Mein Fazit: Wenn man freundlich ist, Fehler einsieht und "mitdenkt" (wie behindere ich andere so wenig wie möglich) dann sind auch Polizei und Ordnungsamt selbst in der finanziell sehr klammen Stadt Hagen immer umgänglich. Vielleicht hatte ich einfach nur ganz viel Glück... 🍀

So, jetzt sind es nur noch 79 Minuten bis zum nächsten Türchen...

[Mr. E-Light]

Das ist ja alles richtig, gut und schön, aber würdest Du deshalb allen anderen Fahrern ganz offiziell und grundsätzlich (!) empfehlen, gegen die Fahrtrichtung zu fahren oder gänzlich falsch zu parken, nur weil Du (zufälligerweise) auf eine ausgesprochen nette Dame vom Ordnungsamt gestoßen bist und bei Dir alles gutgegangen ist? Diese Beispiele fallen alle unter Einzelfallentscheidungen, Ermessensspielraum von Behörden und v.a. unter "wo kein Kläger, da auch kein Richter".

Sei's drum, ist ja letztlich auch egal, das ganze Thema gehört eigentlich sowieso nicht hier her (ja, ich weiß, ich habe angefangen, tut mir auch Leid!)...

[Christoph Köhler]

Am 4. Dezember schon um 1 Sekunde nach Mitternacht.

Zum Türchen Nummer 4

Schöne 8 Minuten und 30 Sekunden lang.

https://adventskalender.miniatur-wunderland.de/tuer/04/

https://www.youtube.com/watch?v=PmiJ0SvBYNM&t=2s

Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Christoph Köhler

[Stefan mit F]

Nein, natürlich empfehle ich niemandem, "gegen die Fahrtrichtung zu fahren" oder "gänzlich falsch zu parken". Ich bin ja kein "Querfahrer". :-D
Aber es fällt mir schwer zu glauben, dass irgendwer im Stau für das Rettungsgassebilden mittels Standstreifen abkassiert wird, während zugleich bei mir immer alle Augen zugedrückt werden.

Mal eine ganz andere Frage: Werden wohl irgendwann die Brückenpisser vollautomatisch in die Nord-Ostsee schiffen? Vielleicht als Knopfdrücker von Land aus ansteuerbar, wenn die Kronprins Frederik einfährt?

[Mr. E-Light]

Och, Du glaubst gar nicht, was einem so alles passieren kann. Doch, je nachdem wie genervt mancher Polizist gerade ist, wird er sehr wohl auch gegen unerlaubte Standstreifenbenutzer vorgehen, wenn er die Gelegenheit hat (egal was an einem anderen Tag oder woanders ungeahndet bleibt). Insbesondere wenn vielleicht wirklich ein Pannenfahrzeug irgendwo steht und (vergeblich) auf den Pannenservice wartet, ist Feierabend. Und verwechsle nicht städtisches Ordnungsamt mit der echten Polizei, da gibt es durchaus Unterschiede, auch im Verhalten der einzelnen Herr- und Damschaften. Vielleicht hast Du wirklich einfach ein so freundliches Gesicht und Wesen, dass Du bisher immer Glück hattest, bei anderen sieht das definitiv anders aus.


Zur anderen Frage: Jau, wäre bestimmt spaßig. Aber ich bin mir - ganz ernsthaft, ohne Ironie - nicht sicher, ob das technisch möglich wäre, da sich das echte Wasser nicht im Maßstab verkleinern lässt und sich in diesem Fall nicht brauchbar verhalten würde. Besonders wer eine Airbrush besitzt, kann sehr leicht nachvollziehen, was ich meine...

[Datterich]

Oha oha, wenn das man kein Weihnachtsmärchen ist ... schön wäre tatsächlich eine erfolgreiche Abschlussarbeit der Schiffssteuerung sofort im Anschluss an die Formel 1. Und die Seebärenbande würde sich freuen, wenn dann nicht nur der Schiffsverkehr auf der Nordostsee sondern auch im norwegischen Fjord (inkl. herrlicher Schleuse und Klappbrücke) funktioniert. Daumen drücken und vorfreuen!
Was sind schon 10 projektierte Monate?! :-)

Liebe Grüße an die Schiffssteuerer
Datterich

[Mr. E-Light]

"Die kleinen Biester...!" :-))) Ach, selbst wenn die Schiffssteuerung eines schönen Tages doch funktioniert und damit dieser Running Gag damit gestorben ist, irgend einen Ersatz wird es dafür schon wieder geben ;-) (hoffen wir mal nur nicht, dass das die Formel 1 wird).

Übrigens, diese Szene im Flughafenuntergrund tut einem wirklich auch heute noch in der Seele weh. :'(((

[Christoph Köhler]

Warum ist denn die Schiffssteuerung noch nicht weiter gediehen?

Zuerst kam Daniel dann Kristof und trotzdem hakt es bei der Steuerung.

Warum haben die beiden Knaben nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

Durften Beide nicht ohne Gerrits Hilfe sich weiter an das Ergebnis herantrauen?

War die gewünschte Technik noch nicht vollends entwickelt oder schlicht zu Teuer?

Fragen über Fragen

Adventliche Grüße nach Hamburg

Christoph Köhler

[Stefan mit F]

Moin,

wenn Gerrit sagt, es ist im Prinzip gelöst, dann klingt das nach einer extremen Fleißaufgabe.
Jedes Schiff einmessen, an jeder Anlegestelle Schiff-spezifische Herausforderungen lösen, dazu die Einflüsse unterschiedlicher Fahrtgeschwindigkeiten, Rollen, Gieren, Stampfen (letzteres ist wohl eher unbedeutend) und das Ganze jeweils kombiniert mit Einflüssen von Tide, Wellen und der Klimaanlage.
Manches kann man wohl - wie das Einstellen der Finger am Flughafen - einmal einmessen und fertig. Die Sprungantwort auf das Starten der Schiffsschraube lässt sich vielleicht ganz gut messen, der Einfluss der Ruder weniger gut.

Ich gehe davon aus, dass die freie Fahrt durch das Becken einfacher ist als die zahlreichen an- und Ablegevorgänge, aber dass auch die freie Fahrt durch das Becken schwieriger zu steuern ist, je feinfühliger - vorbildgetreu - man eingreifen möchte. Formel 1 ist nichts ohne Überholmanöver. Schiffe sind nichts wenn sie unrealistisch schnell oder ruckartig fahren.
Am Ende ist es imho wieder der Perfektionismus, der die Zahl der Codezeilen im Programm verzehnfacht. Und es ist vielleicht nicht die beste Idee, zugleich mit vollem Einsatz an der Formel 1 und an der Schiffssteuerung zu programmieren. Sonst geht die Formel 1 baden und die Schiffe fahren - sogar ohne Alex - wilde Überholmanöver. :-D

[Harry]

Gerrit sagte mal irgendwann und irgendwo, eigentlich habe keiner Lust und Zeit für alte ungelöste Probleme.
Ich weiß nicht, ob das weiterhin gilt, könnte mir das aber vorstellen. Es gibt wichtigere Baustellen.

Viele Grüße
Harry

[Datterich]

Das habe ich auch mal gehört. Zumal die derzeitige "Lösung" scheinbar den allermeisten Besuchern gefällt. Aber ich vermute dahinter auch einen gewissen Jagdinstinkt sowie das bei den Wunderländern bestehende Bestreben, eben auch hier eine weitere Weltneuheit zu erschaffen.

Was ich als Mikromatrose und Teilzeitlotse bei den Wunderlandschiffen auch unangenehm bemerkt habe, ist nicht nur der Radeffekt und die eigentlich überflüssige Bedienung des Ruders (kommt bei der niedrigen Geschwindigkeit nicht zum Tragen), sondern die Fallwinde der Klimaanlage, die bei plötzlichem Einsetzen die Schiffe mit größerer seitlicher Angriffsfläche beinahe quer treiben. Dies gilt besonders für die AIDAblu, Contship und großen Fähren. Auch die Gezeiten können den Kurs beeinflussen, da Ebbe und Flut den Wasserspiegel der Nordostsee um rund 4 cm heben und senken. Das dürfte die präzise Ortung signifikant erschweren. Ich bin ja mal gespannt und drücke die Daumen.

Liebe Grüße an alle Freizeitkapitäne
Datterich

[piefke53]

Datterich hat geschrieben:
> [...]
> Was sind schon 10 projektierte Monate?! :-)
>
> Liebe Grüße an die Schiffssteuerer
> Datterich

Lieber Erpel,

10 projektierte MiWuLa-Monate sind nicht gleichbedeutend mit 10 echten Monaten. Für die Formel 1 war auch wesentlich weniger Zeitbedarf veranschlagt worden als es letztendlich wurde.

Ich bin nur zuversichtlich, dass die Crew erst dann "feddich!" ruft, wenn die Sache wirklich rund läuft. Wurscht, wie lange das dauert.

[günni]

Moin,
also, die Zweibeinersatzschiffsteuerung wird noch eine gewisse Zeit in Betrieb bleiben. *grins*