Ich hatte ja an anderer Stelle angekündigt wieder was hochzuladen, wenn es was neues gibt:
Zum einen gibt es News aus dem Wunderland und dann war ja am Wochenende hier in HH auch die Modellbauwelt.
Von der Messe werden wir sicherlich auch noch im Wochenbericht hören, deshalb beschränke ich mich mal auf einige Details:
Wie ich ja schon geschrieben habe, hat Gerhard Dauscher an jedem der 3 Messetage ein kleines Diorama gebaut. Zum Einen um die verschiedenen Phasen der Entstehung zu dokumentieren, zum Anderen um die Unterschiedlichkeit verschiedenener typischer Gesteinsformationen zu verdeutlichen:
1. Tag: Unterer (und oberer) Muschelkalk:
Ein hartes, kompaktes Gestein, das in breiten Schichten zu Tage tritt und schroffe, scharfkantige Formen ausbildet:
Wahrscheinlich hierzulande und in weiten Teilen der Alpen das häufigste gebirgsbildende Gestein! Auch anzutreffen in den Schichtstufenlandschaften, z.B. der schwäbischen Alb!
2. Tag: Granit:
Und zwar in der stark verwitterten, alten Erscheinungsform wie er z.B. im Harz und im französischen 'Massiv Central' vorkommt!
Diese Gebirge sind viel älter als z.B. die relativ jungen Alpen (variskische Gebirgsbildungsphase, seit ca. 600 Mio Jahren), weshalb der Prozess der Erosion hier deutlich weiter fortgeschritten ist!
Die wenigen Granitvorkommen in den Alpen sind noch nicht so lange der Verwitterung ausgesetzt, deshalb schroffer, scharfkantiger! Im Hochgebirge ist natürlich auch die Erosionsrate höher (Frostsprengung, Gletschlerschliff), weshalb immer wieder "frische" Gesteinsschichten der Verwitterung preisgegeben werden!
Gut zu erkennen ist hier, daß der Granit entlang kleiner Spalten im Gestein (Klüfte) verwittert ist, d.h. tiefe Furchen ausbildet hat und dabei abgerundete Formen ("Wollsäcke") hinterlassen hat! Diese Form der Verwitterung ist auch bei Sandstein anzutreffen, wobei dieser zumeist Formen der Sedimentation (Ablagerung) aufweist, was sich dann in klar voneinander abzugrenzenden Schichten zeigt! Wunderschön im Amerika-Teil (Canyon, Monument Valley und Bryce Canyon) zu sehen! Allerdings muß die Schicht nicht waagerecht (söhlig =von bergmännisch Sohle) liegen, sondern kann durchaus steil aufgestellt sein, wie beim Uluru (Ayers Rock) in Australien!
Die Rocky's, welche ebenfalls zu einem großen Teil aus Granit bestehen hingegen sind ebenso wie die Alpen recht 'jung' (alpidische Gebirgsbildungspahse; seit ca. 60 Mio Jahren), weshalb diese auch sehr schroffen Granit aufweisen!
3. Tag: Mittlerer Muschelkalk:
Hier sind im Gegensatz zum oberen und unteren MK viele Salz- und Gipsablagerungen im Gestein eingelagert, was den inneren Zusammenhalt des Gesteins nachhaltig beeinträchtigt.
Ergebnis ist eine instabile Gesteinsschicht, die verhältnismäßig 'schnell' erodiert und somit hangbildend ist! D.h. der MMK verwittert schneller, als die ihn umgebenden Gesteine, was relativ steile Hänge ausbildet! (Logisch!)
Charackeristisch und für den Modellbauer wichtig ist, das dabei sehr fein strukturierte Schichtungen zu Tage treten: Leider ist das Foto nicht wirklich geeignet um zu erkennen, wie gut Gerhard die Umsetzung gelungen ist:
Der MMK ist so 'bröselig', das man ihn oft ohne weiteres mit der Hand zerdrücken kann. Oft findet man dabei Fossilien, allerdings häufiger von Brachiopoden und Ammoniten (Vorfahren der Schnecken) als von Muscheln, die der ganzen (Gesteins-) Abfolge den (die) Namen gegeben haben!
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu wissenschaftlich... - sonst fragt bitte!
Weiter auf der Messe:
Natürlich kann ich Euch nicht alle Messe-Hightlights, nicht mal alle aus der Modellbahnhalle zeigen, deshalb jetzt von mir nur noch ein paar Bildchen der Modulanlage vom Verein Furka-Bergstrecke, zum einen weil man dort auch bei größtem Andrang noch ein Plätzlichen zum Fotografieren ergattern konnte, zum anderen weil das Thema Schweizer Schmalspurbahnen hier (im Forum) noch nicht so bekannt ist! Nicht zuletzt aber auch, weil die Leute dort einfach so nett und freundlich waren!
Zum ersten Bild: Die einzige Lok die Uli außer der De 6/6 noch als "Krokodil" durchgehen läßt: Das 'rhätische Krokodil' Ge 6/6 I.
Übrigens sind auch heute noch 3 Exemplare im Einsatz!
Außerdem hatte man dort noch die Muße, den regulären Betrieb dahingehend zu unterbrechen, um extra für ein Foto auf der Brücke anzuhalten! Dann soll das natürlich hier auch zu sehen sein:
Eine besondere Brücke ganz anderer Art gab es dort auch zu sehen:
Die Steffensbachbrücke wurde (wird) nämlich im Winter wegen der zahlreichen Lawinen jeweils runtergeklappt, um sie im Sommer nicht jedesmal neu aufbauen zu müssen!
Ein nettes Detail auf der Analage ist diese Baustelle:
Um die Betriebssicherheit zu verbessern wird das alte Tunnelportal mit einer kleinen Galerie zum Steinschlagschutz versehen!
Allerdings scheint mir diese Baustelle für schweizerische Verhältnisse etwas zu 'chaotisch' auszusehen... - Na, vielleicht bauen ja hier auch die 'Fronis' (*) ...
* = Die Mitglieder des Vereins, die in den Sommermonaten die FURKA-Bergstrecke wieder herrichten (nach der Eröffnung des neuen Furka-Basistunnels 1981 wurde die Strecke über den Pass nicht mehr unterhalten) nennen sich selbst "Fronis" (=von Fronarbeiter)
Für mehr Infos bitte oben den Link anklicken!
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So, nun aber endlich zum Wunderland:
Daß die Wand we(eeeeeeeeee)g ist, hat ja seit Jörg (TV) Tyroff's Posting wahrscheinlich jeder zur Kenntniss genommen...
Neu seit dem Wochenende ist der Tag - Nacht - Wechsel in Amerika!
Ich war zwar selber noch nie am Grand Canyon, aber auch im Wunderland sieht die Landschaft zu jeder 'Tageszeit' vollkommen anders aus!
Ein weiteres Highlight ist zweifelsohne der Zug mit dem 'Big Boy' in Doppeltraktion:
Seit neuestem ist dies nicht nur ein optisches sondern auch ein akustisches Highlight! Beide fahren jetzt mit Sound, was am Sonntag Abend fast bis nach Knuffingen zu hören war! GRANDIOS! (Allerdings wars auch nicht mehr so voll...)
Zum Schluss geht es nochmal um zwei Abstürze (NEIN - diesmal ist nicht JT oder Uli gemeint...
)Zum Einen hier die Überreste eines Flugzeuges, dessen Pilot wohl den Bryce-Canyon als sichere Route für seinen Flug mit sehr wertvoller Ladung gewählt hatte...
Wie er jedoch gleichzeitig (!) mit beiden Tragflächen in unterschiedlicher Höhe steckenbleiben konnte wird wohl niemals aufzuklären sein...
Die andere Absturzstelle kennen wir ja schon...
Wenn man allerdings die Perspektive ändert, ergeben sich vollkommen neue Ansichten...
Wer nun aber der Urheber dieser 'Senke' ist, beibt zunächst völlig unklar...
Also noch viel Stoff für Spekulationen...
Melde mich dann wieder...
Flo
