Dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben:
Vorweg: Das Geblitze selber stört mich viel weniger, als dann später von eben diesen Bildern bei den Besucherfotos genervt zu werden.
Ist jetzt nicht mehr ganz so aktuell, da die Besucherfotos ja seit gestern 'weg' sind und bei der Gelegenheit anscheinend ordentlich ausgedünnt werden sollen. (Sehr gute Maßnahme!)
Viele von Euch werden sich erinnern, daß ich auch schon so das ein oder andere Foto in den heiligen Hallen geschossen habe und auch bei deren Weiterverbreitung nicht allzu geizig gewesen bin.

An dieser Stelle möchte ich, als ambitionierter Fotograf, den eindringlichen Tipp geben, nicht mit Blitz zu fotografieren, schon garnicht "nachts"!
Warum?
Ganz einfach: Die Bilder werden nixx!
Zumeist sind die Fotos dann im vorderen Bereich total "totgeblitzt", d.h. überbelichtet, während der etwas weiter entfernte Hintergrund vollkommen im Dunkeln verschwindet.
Problematisch ist natürlich unter den gegebenen Umständen, bzw. Lichtverhältnissen auch noch wirklich scharfe Fotos zu bekommen, wenn man auf den Blitz verzichten möchte. Hier helfen eigentlich nur zwei Maßnahmen:
1) Stativ:
Nun wird nicht jeder ein Stativ haben, oder dieses ins Wunderland mitschleppen wollen, zumal das Hantieren mit einem sperrigen Stativ u.U. vollkommen unmöglich sein kann.
Hier läßt sich im Wunderland jedoch Abhilfe schaffen, denn an vielen Stellen kann man das Geländer hervorragend als 'Stativ' zweckentfremden. Oftmals lässt sich auch mit einer, an den Säulen abgestützen Kamera ein zufriedenstellendes Ergebiniss erzielen!
Mindestens 80% meiner Fotos sind auf diese Weise entstanden.
Ein ruhiges Händchen, etwas Konzentration und ein bißchen Übung sind aber dennoch unumgänglich!
Problematisch wird es natürlich dann, wenn man fahrende Fahrzeuge ablichten möchte:
Hier bleiben nur wenige Möglichkeiten, um zu einem befriedigendem Ergebiniss zu kommen:
Am einfachsten ist es, sich Stellen auszugucken, an denen die Fahrzeuge (Züge, Autos, Raumschiffe

2) Die richtige Kamera:
Nun wird sich wohl kaum jemand extra für einen Wunderland-Besuch eine neue Knipse kaufen wollen, aber eines ist generell beim Fotografieren unter grenzwertigen Lichtbedingen immer von entscheidender Bedeutung:
Die Lichtstärke des Objektivs!
Bedenkt immer: Nicht die Kamera macht das Bild, sondern das Objektiv!
Will sagen, daß es wenig Sinn macht, mit 4 oder 5 Mio Pixel oder einem ultrakrassen SLR-Gehäuse aufzutrumpfen, wenn dann an der Optik gespart wird - also z.B. ein CANON-EOS-Gehäuse mit einem TAMRON 28 - 300 mm-Objektiv (99.-EUR) zu bestücken oder von einer superschicken Mini-Lifestyle-Digiknipse mit riesigem Chip (4 oder 5 Mio Pixel) aber einem nur stecknadelkopfgrossen Objektiv (am besten aus Plastik) brilliante Ergebnisse zu erwarten.
Leider ist gute Optik auch immer teuer (weil da viele Japaner monatelang gehärtete Gläser immer wieder schleifen, polieren, schleifen, polieren, usw...)
Es ist also durchaus normal, das zu einem 1250.- EUR teuren SLR Gehäuse (meine NIKON F 3 z.B.) ein 'simples' 28 mm Festbrennweiten-Objektiv nochmal mit ca. 700.- EUR zu Buche schlägt! Und dann hat man erst ein (1) Objektiv!
Bei den Digicams fällt häufig auf, das es bei ein und demselben Hersteller oftmals mehrere, verschiedene Modelle in der selber Megapixel-Kategorie zu erwerben gibt, die aber im Preis bis 100% varieren können - nun, wie kommt das? Meist sind die höherpreisigen Modelle mit einigen zusätzlichen Features ausgestattet, die es dem Fotografen erlauben, die Automatik-Funktionen einzuschränken oder sogar komplett abzuschalten, um so dem Benutzer mehr Manuipulationsmöglichkeiten anzubieten.
Außerdem kommen dann häufig größere, und damit auch lichtstärkere Optiken zum Einsatz, welche genau die entscheidene, kürzere Belichtungszeit bringen, die ein echt gelungenes Foto von einem Blick durch die Duschkabine unterscheiden!
Ein Beispiel soll das verdeutlichen:
Ich habe eine Kamera mit einem Objektiv mit der Lichtstärke 2.8:
Damit kann ich im Wunderland (wenn nicht grade eine Wolke durchzieht) ungefähr mit einer 30stel, wenn es ein helles Motiv ist, mit einer 60stel Sekunde fotografieren, was man noch ganz gut scharf bekommt.
Habe ich jetzt ein Objektiv mit der Lichtstärke 5.6, dann sind das drei Lichtstärken weniger, was in diesem Fall eine Belichtungszeit von einer viertel, bzw. achtel Sekunde ergibt. Bei solch langen Belichtungszeiten noch scharfe Ergebnisse zu erzielen, scheint mir ohne Stativ beinahe ausgeschlossen zu sein!
Wie man sieht, kommt es (wie so häufig) nicht nur auf die möglichst guten 'Werte' einer Kamera an, die einem in der Werbung immer an den Kopf geknallt werden, sordern vielmehr auf eine (leider immer teure) Verarbeitung des Objektivs.
Mein Tipp: Lieber 1 Megapixel weniger, dafür aber eine gute Optik wählen. Hat man mehr davon!
Sorry, das war jetzt viel Stoff, aber das lag mir schon seit langem auf dem Herzen! - Danke -
Flo
PS: Das z.Zt. so beliebte und vielzitierte Lebensmotto "Geiz ist super" führt in diesem Fall übrigens auf jeden Fall zu sehr bescheidenen Resulaten!
Gutes Fotomaterial war schon immer teuer und das hat sich durch die massenhafte Verbreitung der digitalen Fototechnik beleibe nicht geändert!
Als Hausnummer: Unter ca. 400.- EUR sind keine wirklich befriedigenden Ergebnisse zu erzielen - meiner Meinung nach...