Da ich ja in letzter Zeit nicht mit konstruktiver Kritik gespart habe, möchte ich zur Abwechslung mal wieder eine astreine Lobhudelei abliefern:
Manchmal verbirgt sich die wahre Modellbaukunst unter einem undurchsichtigen Schleier, den nur gut informierte Beobachter zu durchschauen vermögen!
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Über dunkle Kanäle wurden mir heimlich einige brandaktuelle Fotos zugespielt, von denen zwei für die neugierigen Forumanen von besonderen Interesse sein dürften.
Fangen wir mit dem ersten an:
Das Bild zeigt den Bauzustand des oberhalb Churbriggen gelegenen Dorfs "Obbriggen" in der Rohbauphase:
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Mir geht es hier nicht um die wunderschönen Heustadel im Walliser Stil oder den erstmals auf der Start- / Landebahn-Testanlage zu sehenden A380, sondern um die Windrose, die vorne auf das "Diorama" gekritzelt wurde!
Dort kann man sehr deutlich die entsprechenden Himmelsrichtungen erkennen.
Auf der daneben liegenden Fläche kann man sehr schön die Anweisung "Giebel nach Süden!" lesen, was mich zunächst einmal überrascht hat.
Ein Detail was mir trotz intensiver Recherche und Aufenthalt vor Ort so noch nicht aufgefallen war und mich dementsprechend verblüfft hat!
Das wird sicherlich auch einen wirtschaftlich / historischen Hintergrund haben... - Ich werde versuchen, dem auf den Grund zu gehen!
Ebenso faszinierend finde ich, wie man durch die Gestaltung einer Felswand, die ganze Geschichte einer (möglicherweise noch nicht existierenden) Burgruine erzählen kann!
Hier erst mal ein Foto des Churbrigger Stadtteils "Am Briggenberge":
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Unterhalb des noch freien "Grundstücks" kann uns die Felswand eine Geschichte über eine mittelalterliche Burg-(Ruine) erzählen, die noch garnicht zu sehen ist:
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An der vorderen, uns zugewandten Ecke, kann man gut einen Riss in den Fundamenten einer (vermutlich) mittelalterlichen Burgkonstruktion erkennen.
Schon zu Zeiten der Raubritter scheint sich unterhalb der Fundamente aus dem Granit (wahrscheinlich) durch Frostsprengung ein großer Block aus der stützenden Felswand gelöst zu haben, weshalb offensichtlich schon damals die entsprechende Stelle mit Natursteinen aufgemauert wurde.
Mittlerweile ist der Prozess der Verwitterung aber natürlich weiter vorangeschritten, weshalb man auch jetzt schon wieder Risse in den Stützmauerwerken erkennen kann, welche sich durch stärkeren Vegetationsbefall von den anderen, intakten Fugen unterscheiden!
Hier habe ich den Verlauf der Verwittersklüfte im Granit und dem Mauerwerk einmal rot markiert:
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Da solche, liebevoll ausgestalteten Details im Gesamteindruck der Anlage später wahrscheinlich untergehen werden, wollte ich euch diese tollen Szenen und Infos an dieser Stelle nicht vorenthalten und hoffe natürlich, weiter auf Gesteinsformationen, die solch interessante Geschichten erzählen können!
Ein Riesenkompliment geht jedenfalls an den/die Erbauer!
- Danke -
Flo