Sehr, sehr lange haben wir darauf gewartet und tatsächlich wirkt es wie eine 'Erlösung', jetzt endlich zu wissen, wie es aussehen wird!
Meine (provisorische) Meinung:
(größtenteils) GENIAL!
Aber fangen wir ganz vorne an, und versuchen zuächst einmal die Pläne zu interpretieren!
Da das als Gesamtes sehr kompliziert werden würde, möchte ich mich an den auch im Wochenbericht beschriebenen Strecken orientieren.
Los geht's mit der
Hauptbahn 1:
Motive der BLS (Bern-Lötschberg-Simplon)-Bahn auf der Lötschberg Südrampe
Von "Österreich" kommt die Strecke in die Schweiz und verschwindet nach ca 4 Metern in einem Gleiswendel, wo es mächtig bergab geht. Dann wird das hintere Wallis überquert, um in einer langen Schleife durch einen Deckentunnel (!!!) wieder am Hang zu erscheinen. Weiter hinten im Wallis verschwindet die Strecke wieder in einem Gleiswendel. Hier gibt es Anschluss zum Schattenbahnhof und der Hauptbahn 2 durch das Tessin nach 'Churbriggen'. Weiter geht es auf der Hauptbahn 1 über einen beeindruckenden Viadukt zu der Brücke nach Südeuropa.
Hauptbahn 2:
Vom Wallis in's Tessin: Mediterranes Flair in hochalpiner Umgebung! Spektakuläre Normalspurstrecken wie zwischen Airolo und Bellinzona!
Ab hier steigen wir selber in den Zug und erleben die grandiose Welt der Alpen aus den Fenstern der modernsten Panoramawagen der Welt!
Aus dem Schattenbahnhof fahren wir direkt in den großen, modernen Mehrsystembahnhof von 'Churbriggen' ein.
Hier wäre natürlich die ultra-moderne Postauto-Station, direkt über den Gleisen des Bahnhofs zu nennen, die mit ihrer futuristischen Dachkonstruktion für eine weltweite Anerkennung in Architekturkreisen gesorgt hat!
Der Dreiklang der Postauto-Fanfare auf den engen Pass-Strecken ist uns ja noch gut in den Ohren.
Da wir den Bahnhof sowieso noch besuchen werden, sparen wir uns das Erlebnis für später auf. Zumal wir zunächst durch des insperierende Tessin reisen möchten, und noch nicht in das Herz der Alpen. So bleiben wir ganz gemütlich in unserem Zug sitzen.
Weiter geht es auf einer schön geschwungenen Strecke leicht bergan.
Wir erreichen den Bahnhof 'Belliasco'. Hier zweigt die Nebenstrecke zum 'Zementwerk' von 'Chiagano' ab.
Wir fahren weiter mit unserem Zug das Tessin hinauf. Nach zwei weiteren Kehren haben wir eine beachtliche Höhe erreicht. Kurz nachdem wir das letzte mal den 'Prospekto'-Fluss* überquert haben, tauchen wir in das Gebirge ein.
"Nächster Halt: Porta Alpina". So tönt es aus den Lautsprechern.
Der hochmoderne, unterirdische Alpenbahnhof ist eines der Highlights auf der Reise durch die Alpen, zumal es die Station in er echten Welt zur Zeit nur als Planung gibt!
Nebenbahn 1:
Schmalspurstrecke (1000mm) mit Zahnstange (System Abt) nach dem Vorbild der MGB (Matterhorn Gotthart Bahn) (vormals BVZ (Brig-Visp-Zermatt) und FO (Furka Oberalb))
Wir setzen unsere Reise im Bahnhof von 'Churbriggen' fort und fahren mit der Schmalspurbahn nach Graubünden!
Zunächst fällt natürlich auf, daß unser Zug vom Bahnhofsvorplatz aus startet (siehe bei "850mm" auf der Karte), was ja in der Schweiz durchaus üblich ist.
Jenseits der Normalspurgleise können übrigens die Autofahrer, direkt unterhalb des Postauto-Decks über dem Bahnhof von Churbriggen, den Autoverlad in Anspruch nehmen: Sowohl via Normalspur Richtung Südeuropa oder nach Österreich und Deutschland, als auch via Schmalspur Richtung Graubünden wird hier verladen! Action garantiert! Hier ist immer was los. (erst recht, wenn die Autos fahren würden)
Wir verlassen den Bahnhof mit dem Glacier-Express (nach links) und direkt hinter dem Bahnhof weist ein leichtes Rumpeln darauf hin, daß sich der Zug in die Zahnstange eingeklinkt hat. Von nun an geht es mit bis zu 15% Steigung extrem steil bergauf. Gut, das wir unseren leckeren Veltliner in das legändere, schräge Glacier-Express-Glas eingeschenkt haben! Nach einer Rechtsschleife stößt die Strecke vom Güterbahnhof und dem Autoverlad zu uns. Nach einer Linkskehre mit Tunnel liegt der Ort plötzlich auf der anderen Seite des Zugs. Wir unterqueren einen wunderschönen Viadukt, den wir nach einem Kehrtunnel selber sodann überfahren.
Plötzlich wird es leiser, das Gerumpel hört auf, der Zug hat sich aus der Zahnstange ausgeklinkt.
Wir erreichen eine Ausweichstelle weit oberhalb von 'Churbriggen' und warten den Gegenverkehr ab, denn schließlich sind hier alle Schmalspurstrecken eingleisig!
Direkt über der Tunnelausfahrt zum Bahnhof 'Churbriggen' fahren wir durch eine seichte Kurve, als der Zug schon wieder verlangsamt. Wieder rumpelt es, der nächste Zahnstangenabschnitt ist erreicht. Durch einen langen Tunnel geht es steil bergauf. Es folgt eine längere Strecke am Hang, mit wunderschönem Blick, links hinunter nach 'Churbriggen'.
Nach einem weiteren Kehrtunnel kommen wir zu der Station 'Hinwill' im wunderschönen oberen Wallis, auch "Goms" genannt. Viele Touristen steigen hier aus und zu, die die zahlreichen Seilbahnen zu den Gipfeln der Umgebung zu vielfältitigsten Freizeitaktivitäten nutzen!
Wir fahren weiter und in der wunderlichen Schattenbahnhofswelt verlieren wir die Orientierung!
Nebenbahn 2:
Schmalspurstrecke (1000mm) mit Zahnstange (System Abt) nach dem dem Vorbild einer reinen Touristenbahn.
Diese Strecke befahren diesmal noch nicht, da mir noch nicht ganz klar ist, was hier geboten werden soll.
Nebenbahn 3:
Schmalspurstrecke (1000mm) OHNE Zahnstange nach dem Vorbild der RhB (Rhätische Bahn)
Auf wundersame Weise erscheint unser Glacier-Express plötzlich auf der anderen Seite der Anlage: Im Schattenbahnhof 'Disentis' ist nicht nur unser Glacier-Express plötzlich doppelt so lang geworden, auch fahren wir ab jetzt deutlich flotter ohne Zahnstangenunterstützung Richtung 'St. Zervos'.
Nach einem unterirdischen Gleiswendel kommen wir ans Tageslicht und werden die spektakulärsten Streckenabschnitte entlang des wilden 'Labula'-Flusses erleben.
Zunächst erreichen wir den Bahnhof der Ortschaft, zu der mir bisher nur die Namen 'Silifur' und 'Prüda' eingefallen sind, was beides nicht wirklich zufriedenstellend klingt! Bitte bessere Ideen posten!
Weiter geht es durch sehr lange Tunnel, nach einer 180°-Kurve fahren wir an einem steilen Hang entlang. Der Zug legt sich in eine steile Linkskurve und überquert in schwindelerregender Höhe das weltberühmte 'Wasserland'-Viadukt, um direkt danach in einer senkrechten Felswand zu verschwinden.
Auf einer weit geschwungenen Strecke fahren wir nach den Hang entlang des oberen 'Labula'-Flusses. Nach einem kurzen 180°-Tunnel kommen wir an eine Ausweichstelle um anschließend wieder an Höhe zu verlieren. Wir umrunden das Matterhorn und kommen auf dem 'Kürzirasn-Viadukt' über den Köpfen der Besucher wieder zum Vorschein.
Diese wunderschöne, alte Beton-Bogen-Brücke ist das Publikums-"Highlight", weil sie mit tausenden LED's beleuchtet ist, wie im Orginal das "Langwieser-Viadukt" auf der Arosa-Linie.
(möglicherweise hat der ein oder andere aufmerksame Forumane das Motiv letztens schon mal irgendwo bemerkt... )
Nach einem weiteren Tunnel fahren wir bergab entlang des Hanges Richtung 'St. Zervos'.
Da uns noch einige Höhenmeter fehlen, um hinunter nach 'St. Zervos' zu kommen haben sich die Wunderland Konstrukteure einen besonderen Geniestreich einfallen lassen:
Das berühmte Kreisviadukt von 'St. Zervos' bringt uns hinunter auf das Niveau des Bahnhofs!
Im Bahnhof selbst fällt dann natürlich sofort das Dreischienengleis und die Autoverlad-Station auf.
Da wir nicht noch weiter in den Schattenbahnhof reisen wollen, verlassen wir hier unseren Zug und genießen die gediegene Atmosphäre in dem mondänen Ferien- und Tagungsort, der uns natürlich sofort durch seine aberwitzig beleuchteten, historischen Hotelbauten enorm imponiert!
Obwohl wir jetzt die Region am 'Niberna'-Pass noch nicht erkunden konnten, haben wir doch eine extrem ereignis- und aussichtsreiche Reise erlebt und ich hoffe sie hat Euch genau so gut gefallen wie mir!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit... - ich hoffe Sie waren zufrieden und reisen demnächst wieder mit 'Flo K - Tours'
Flo
... der sich (nicht ernsthaft) fragt, ob man wirklich noch selbst in die Schweiz fahren muß, um all diese spektulären Ein- und Aussichten genießen zu können!
PS:
* 'Prospekto'-Fluss: Da der Besucher an dieser Stelle von beiden Seiten durch eine tiefe Schlucht blicken kann, habe ich den Namen 'Prospekto' gewählt, (von lat. prospekt = durchblicken, hinblicken) und noch ein "o" drangehangen, damit es sich auch schön italienisch anhört!
Übrigens: Alle als solche gekennzeichneten 'Namen' sind als Arbeitstitel, Vorschlag oder Witz zu verstehen - je nach dem!