Gebrauchte Lok macht Probeleme

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raiberlin

Gebrauchte Lok macht Probeleme

Beitrag von raiberlin » Mittwoch 20. Oktober 2010, 21:27

Hallo zusammen!

Wir haben uns am vergangenen Wochenende eine gebrauchte Dampflok (HO) von Piko zugelegt. Mein Sohn fand diese einfach klasse (ich übrigens auch)... Da wir mit dem Decodereinbau zwecks Umrüstung auf digital noch warten wollen/müssen, haben wir diese zunächst auf unserer Teststrecke mit Roco Geoline Gleisen analog fahren lassen. Die erste Ernüchterung kam relativ prompt, dass gute Stück wird in den Kurvenradien langsamer (haben extra schon R3 bewusst gewählt da es hier doch wohl keine Probleme geben sollte). Die Lok (mit schiebenden Tender) war sehr sauber - nahezu neuwertig. Ich habe sie dennoch nochmals schön gereinigt und mir viel auf, dass die dekorativen Kunststoffbremensen offensichtlich in den Kurven ein "kleines" Problem darstellen, jedoch nur geringfügig. Nun das große Drama, am Tag zwei hat die Lok am Tender (Antrieb) vor aller Begeisterung nahezu alle Haftreifen abgeworfen und der Rest war schon eingerissen....

An meinen Gleisen sollte das doch nicht liegen vom Radius her, oder? Wie würdet Ihr Euch verhalten? Mit dem Händler kann ich sicherlich noch reden, ist bei uns um die Ecke, wollte einfach nur eine "neutrale" Meinung einholen. Mein Sohn ist halt sehr traurig und ich werde hier zunächst keinen Cent in Sachen Digitalisierung investieren bis dieses Problem gelöst ist.

Besten Dank für Eure Tipps und viele Grüße
René

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HaNull
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Re: Gebrauchte Lok macht Probeleme

Beitrag von HaNull » Mittwoch 20. Oktober 2010, 21:50

Hallo, René!
raiberlin hat geschrieben:haben extra schon R3 bewusst gewählt da es hier doch wohl keine Probleme geben sollte
Der R3 ist bei vielen Roco-Dampfern der kleinste befahrbare Radius.
Durchfahren sollte sie schon, aber eine leichte Geschwindigkeitsabnahme ohne Decoder ist nicht ungewöhnlich.
Der Decoder gleicht dies (zumindest bei Digitalbetrieb, oft auch bei Analogbetrieb) aus.

Über welche Lok reden wir? BR 55?

Man muss damit rechnen, dass eine gebrauchte Lok neue Haftreifen benötigt.

Ich habe eine BR 55 von Piko und mir sind keine Probleme aufgefallen (die Haftreifen sind alle noch dran).
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raiberlin

Re: Gebrauchte Lok macht Probeleme

Beitrag von raiberlin » Mittwoch 20. Oktober 2010, 22:09

Es handelt sich um eine 01 533 von Piko (neuere Bauart), nicht von Roco. Das mit der Geschwindiskeitsabnahme in den vorgenannten Radien kann ich ja ggf. noch verstehen/mit leben. Das die Lok (der Tender) jedoch spontan nahezu alle Haftreifen abwirft ist mir doch sehr suspekt.

Neue Haftreifen besorgen (zu eigenen Lasten) oder lieber nach anderen Fehlern suchen? Keine Ahnung...

Jedenfalls ist es wie ich finde ein wirklich schönes Stück (obgleich es sicherlich bessere/detailgetreuere gibt), aber für 69 EUR fand ich die Lok in diesem optisch absolut neuwertigen Zustand echt toll - zumal man ja das Geld noch für andere Dinge (Gleisbau etc.) benötigt. Trotzdem momentan leider absolut ärgerlich!

BTW: Habe noch eine urlate (ca. 40 Jahre) Dampflok von Fleischmann. Okay, kein Tenderwagen, aber dennoch pfeift die in die Radien wie jede andere Lok, als wenn nichts wäre.

Viele Grüße
René

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Re: Gebrauchte Lok macht Probeleme

Beitrag von HaNull » Mittwoch 20. Oktober 2010, 22:30

raiberlin hat geschrieben:von Piko (neuere Bauart), nicht von Roco
Hatte ich schon verstanden - aber nur Roco bezieht sich bei seinen Angaben zum Mindestradius auf das Roco-Gleissystem.

Der R3 von Roco entspricht dem R2 von Märklin; da sollte alles fahren können, aber die Kurven sind doch schon recht eng.

Piko gibt den Mindestradius der 01.5 mit 415 mm an.
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Re: Gebrauchte Lok macht Probeleme

Beitrag von HahNullMuehr » Mittwoch 20. Oktober 2010, 22:39

Hallo, René,

Deine Story erinnert mich an eine Anekdote, die Bernhard Stein (der berühmte Anlagenbauer) in einem seiner Bücher erzählt:

Auf einer, für Faller gebauten, Messeanalge wollten die Loks eine gewisse Kurve nicht kriegen. Mit mahlendem Tender blieben sie immer hängen. Auch die (auf der Messe anwesenden) Techniker des Lok-Herstellers konnten nach Begutachtung nichts Falsches an den Fahrzeugen finden. Herr Faller persönlich schickte Bernhard Stein mit einem Lastauto (und der Anlage darauf) nach Hause mit der Auflage,sich nicht eher in Güttenbach wieder blicken zu lassen, bis die Anlage einwandfrei liefe.
Stein hätte die komplette Anlage mittlings durchsägen müssen, um sie in sein Atelier schaffen zu können. Er wollte sie schon zur Müllkippe fahren und von Grund auf neu bauen, doch einen Strohhalm gab es noch:
Er nahm sich die Loks nochmals vor.
Ihm fiel auf, dass die eingesteckten Bremsgestänge zu lose waren und die Räder blockierten! Es lag nicht am Radius der Kurven. Die Bremsen fest in die Bohrungen drücken und mit einem Tröpfchen Sekundenkleber fixieren war eins. Danach lief die Anlage stundenlang störungsfrei, nicht in seinem Atelier, aber in Güttenbach...

Frei nacherzählt aus Bernhard Stein: "Meine schönsten Anlagen und Dioramen"

Gruß
Micha W. Muehr, Rösrath
Meine Bastelstunde gibt es auch auf YouTube.
Ich mach es lieber am Anfang exakt - und schluder später ein bisschen. Wenn ich schlampig anfange, krieg ich es am Ende nicht wieder genau.

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Re: Gebrauchte Lok macht Probeleme

Beitrag von raiberlin » Mittwoch 20. Oktober 2010, 22:40

Schon klar, verstanden... :lol:

Neue Haftreifen? Reklamieren? Nach anderen Fehlern suchen?

Merci
René

raiberlin

Re: Gebrauchte Lok macht Probeleme

Beitrag von raiberlin » Mittwoch 20. Oktober 2010, 22:53

Sorry, die Einträge hatten sich überschnitten... Meinst Du wirklich, ich sollte die Bremsen "festkleben"? Da wird es mir ja schon beinahe mulmig bei diesem Gedanken...

Grüße
René

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Re: Gebrauchte Lok macht Probeleme

Beitrag von HahNullMuehr » Mittwoch 20. Oktober 2010, 23:02

Schau mal genau hin. Wenn die Bremsbacken lose sind und wirklich die Räder blockieren können (was beim Vorbild ja nun wünschenswert wäre), dann hilft nur fixieren. Vielleicht nimmst Du sie probehalber mal raus, und siehst, ob es dann läuft? Dann weißt Du zumindest, ob die Bremsen das Problem sind.

Gruß
Micha W. Muehr, Rösrath
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Ich mach es lieber am Anfang exakt - und schluder später ein bisschen. Wenn ich schlampig anfange, krieg ich es am Ende nicht wieder genau.

raiberlin

Re: Gebrauchte Lok macht Probeleme

Beitrag von raiberlin » Mittwoch 20. Oktober 2010, 23:07

Hallo Micha,

da Du ja echt tolle Tipps parat hast, vielleicht kannst Du mir ja auch bei meinem Prio-1-Problem helfen???

http://forum.miniatur-wunderland.de/mod ... 25391.html

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Re: Gebrauchte Lok macht Probeleme

Beitrag von Maik Costard » Mittwoch 20. Oktober 2010, 23:11

Die Haftreifen müssen auf jeden Fall ersetzt werden, sonst wird das gute Stück bald mit entgleisten Achsen glänzen. Das die Haftreifen den Geist aufgegeben haben, kann am Alter oder Vorschäden der Haftreifen liegen. Einfach mal mit der Maschine zum Händler gehen und mit ihm das weitere Vorgehen abklären.
Mit freundlichen Grüßen
Maik
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raiberlin

Re: Gebrauchte Lok macht Probeleme

Beitrag von raiberlin » Mittwoch 20. Oktober 2010, 23:18

Das gute Stück fährt ja leider kaum noch ein paar Zentimeter ohne die Haftreifen. Werde also dem Händler reden und darauf hoffen, dass dieser mir ein "paar" neue mitgibt....

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Re: Gebrauchte Lok macht Probeleme

Beitrag von Michael Sommer » Donnerstag 21. Oktober 2010, 07:12

raiberlin hat geschrieben:Das gute Stück fährt ja leider kaum noch ein paar Zentimeter ohne die Haftreifen. Werde also dem Händler reden und darauf hoffen, dass dieser mir ein "paar" neue mitgibt....
Einfach neue Haftreifen kaufen und aufziehen..... und Gut ist es.
MFG
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Re: Gebrauchte Lok macht Probeleme

Beitrag von Dirk_A » Freitag 12. November 2010, 12:00

Moin René,

das Haftreifenproblem bei einigen Piko-Loks kenne ich zur Genüge.

Das betrifft die Charge von 2007 bis ~ 05.2009 gebauter Modelle der Classic und Hobby Serie. Das Material der Haftreifen neigt unter Last zu zerbröseln/einzureissen.

Passende Ersatzhaftreifen gibt es von Roco für die Tenderantriebe unter der Artikelnummer 40074
Grüße aus Dithmarschen
Dirk
Mitglied des MEC Vaale.

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