Weichenstellung mit Kippschalter (ein)-aus-aus-(ein)

[c_runst]

Hallo liebe Modellbahnfreunde,

ich bin neu hier und habe eine Frage zum Thema Weichenstellung (analog, Spule).
Ich bin noch nicht so bewandert, aber mir ist inzwischen klar das sich zur Weichenschaltung ein Kippschalter mit der Systematik (ein)-aus-(ein) anbietet. Problem ist natürlich hier, dass ich die Position der Weiche nicht sehe und ich mit dem Aufbau einer Schaltung zur LED-Anzeige überfordert bin.

Aber auf der alten Platte meines Vaters gab es Kippschalter deren Systematik ich als (ein)-aus-aus-(ein) beschreiben würde. Das heißt es gibt zwei Aus-Positionen, um zu zeigen in welche Richtung die Weiche zu letzt gestellt wurde. (hoffe es ist verständlich)

Gibt es solche Schalter auch heute noch? Und wo?

Vielen Dank für die Antworten.

Viele Grüße
Christoph

[Datterich]

Willkommen c_runst, hier wirst Du ganz gewiss geholfen

Es wäre für genauere Antworten von Vorteil, wenn Du das Fabrikat Deiner Weichen (Hersteller / evtl. Baujahr) angibst. Es ist z.B. interessant, ob Deine Weichenantriebe eine Endabschaltung haben (wegen Dauerstrom Kippschalter), oder ob es sich um andere Möglichkeiten handelt. Bitte bedenke, dass nur genaue Angaben es ermöglichen, Dir wirklich brauchbare Hinweise und Tipps zu geben.

Geben wird es die von Dir beschriebenen Schalter mit großer Wahrscheinlichkeit noch. Je nach Fabrikat wäre eine Lösung mit Drucktastern u.U. noch besser, da dann ggfs. die Weichenstellung erkennbar wäre.

Freundliche Grüße aus Darmstadt
Datterich

[HahNullMuehr]

Moin Christoph,

interessante Idee, das mit den zwei AUS-Positionen. Ich habe jetzt mal die einschlägigen Online-Sortimenter durchgeforstet mit Suchbegriffen wie
(ein)-aus-aus-(ein) oder
(1)-0-0-(1) oder
tastend/0/0/tastend, aber da zeigt sich nichts.

Welches Gleissystem bzw. welche Antriebe verwendest Du? (Wie Datterich uachgerade fragt)
Denn wenn es solche Schalter wirklich nicht (mehr) gibt und Du nicht alle Weichenstellungen im Kopf behalten möchtest oder jede Weiche immer wieder in eine bestimmte Grundstellung setzt, wirst Du um eine Art Rückmeldung nicht herum kommen.

Optimal wäre natürlich ein Schalter mit dem Schema (1)-1-0-1-(1), der also fünf Stellungen kennt. Da könnte man an die beiden rechts und links der Mitte die Kontroll-Leuchten anlöten. Wäre keine echte Rückmeldung, da die Leuchte auch dann anzeigt, wenn die Weiche nicht schaltet (wenn sie klemmt zum Beispiel).

Alternativ wäre das einfachste, je nach Antriebstyp, parallel zur Weiche ein kleines, bistabile Relais für die Rückmelde-Leuchten anzusteuern. Das ist kein Hexenwerk sowas lernt man im Nu. Aber auch das wäre keine echte Rückmeldung.

Gruß

[günni]

Moin,
hier ist eine einfache Schaltung für den Weichenantrieb.

[TT-Toni]

Ich werde es wohl nie begreifen, warum man ... wenn man schon mit Kippschaltern arbeitet, die dann auch eh schon die Schaltstellung durch den Schaltknebel anzeigen, immer noch LED zur Anzeige haben will.
Gut, schaut schön aus, aber ist doch gar nicht unbedingt zur Anzeige der Schaltstellung notwendig und greift in der Summe auch nur unnütz das Budget an.
Zumal die wirkliche Stellung der Weichen, also anliegende Zungen, auf diese Art sowieso nicht angezeigt werden können. Dafür brauchts sogar bei Motorischen Antrieben irgend eine Möglichkeit das anliegen der Weichenzungen oder bei Magnetantrieben eine Überwachung der Spulen bzw. der Ankerstellung in den Spulen , um deren Stellung bzw. der Weichenzungen ordentlich zu erfassen.
Erst dann macht eine optische Anzeige in Form von LED oder Glühlämpchen doch wirklich Sinn...

Aber wegen der Schalter selber...

Nehm doch einfach ganz normale Kipp(um)schalter mit 2 Schaltstellungen (1-1) und baue in die Zuleitung zu den Schaltern oder den Rückleiter von den Weichenantrieben einfach einen Eintaster ein.(edit: so, wie gerade "günni" oben schon im Bilde aufzeigt, der etwas schneller als ich war )
Erst wenn der zusätzlich zu den schon gestelltem Kippschalter gedrückt wird, dann stellt es auch die betreffende Weiche um und verhindert so (da er ja beim loslassen wieder öffnet), dass durch eventuelle Fehler der Endabschalter bei den Weichen, die Antriebe durchkokeln und Rauchzeichen abgeben.

Das bekommst auch Du hin Christoph, auch wenn Du nur weißt, wo der Lötkolben die heiße Seite hat
Trau dich... so schwer ist es nicht...

[HahNullMuehr]

In der Tat, GüNNis Vorschlag ist genial, gerade weil es so einfach ist.

Ich gebe ja auch zu, das ich es äußerst elegant fände, wenn das Eigenbau-Stellpult mit dezenten LEDs die jeweilige Weichenstellung anzeigt. Das nennt man dann "Nacht-Design".

Und bevor wir jetzt die "echte" Rückmeldung in Betracht ziehen (die auf jeden Fall kompliziert, teuer und/oder störanfällig ist), reduzieren wir es auf eine einfache "Schalter-Stellungs-Nacht-Anzeige": Zwei Flächen-LEDs (die klotzförmigen mit der matten Abstrahl-Fläche) werden in die Platte des Stellpultes eingelassen und als Kippschalter wählen wir einen mit 2x 1-1. Über die zweite Stiftreihe schalten wir wechselweise die beiden LEDs, parallel zu den Spulen.

Und Toni hat recht: So schwer ist es nicht. Ein Lötkolben, etwas Lötzinn, ein paar Kabelreste und ein halbes Stündchen üben, dann hast Du den Bogen raus. Spätestens.

Gruß

[günni]

Moin,
zur Befriedigung von eleganten Wünschen habe ich die Schaltung erweitert.

[HahNullMuehr]

Sehr elegant GüNNi.

Auf welche Spannung/Diodenfarbe ist jetzt der R1 mit 2,7kΩ ausgelegt?
Und wofür brauchts den Kondensator C1, wenn ich mal dumm fragen darf?

Gruß

[günni]

Moin,
Wenn Du es lieber flackernd magst, kannst Du den Elko weg lassen.
rote, gelbe, grüne LEDs können verwendet werden. Jedoch auch weiße und blaue. Dann fließt halt weniger Strom durch die LED.
Die LEDs sollen ja nichts beleuchten, sondern nur etwas anzeigen und dabei nicht blenden.

[Datterich]

hmmm - schön einfach und schön leicht machbar, sogar ich kann mit der Zeichnung etwas anfangen.

Wenn ich das richtig verstehe, lege ich den Kippschalter in die gewünschte Richtung, und die richtige Diode gibt mir sofort die Stellung des Kippschalters an. OK. Jetzt darf ich bloß nicht vergessen, den Taster zu betasten, sonst müsste ich THW, Krankenwagen, Polizei und Feuerwehr zu einem Großeinsatz schicken. Habe ich das richtig verstanden?

Freundliche Grüße an alle
Datterich

[HahNullMuehr]

Nein, Datterich, das hast Du völlig falsch verstanden.

Du musst nur die zuständige Bahndirektion verständigen.
Und die schicken dann THW, Krankenwagen, Polizei und Feuerwehr (nicht unbedingt in dieser Reihenfolge).

Lalü-lala.

[günni]

Moin Alf,
als verantwortungsvoller FDL vergisst Du das Betätigen des Tasters nicht.

@Micha und Alf: Den Notarzt lasst Ihr außen vor? tztztz

[HahNullMuehr]

Tatü. Tatü. Tatü-tatü-tataaa...
(aus: Eine kleine Nachtoperation von Wolfgang Amadeus Notarzt)

Schmerz beiseite, hier mal eine Ansicht der benötigten Bauteile (Beispielfoto):

Mehr ist das nicht!
Und nur die drei Winzlinge in der Mitte müssten auf ein Platinchen, nebst einiger Lötösen vielleicht. Die übrigen werden direkt in den Deckel des Stellpultes eingebaut.
Was jetzt noch dazukäme wäre für 50 Pfennig alter Draht.

Gruß

[günni]

Moin,
ja, mehr ist es nicht. Damit der Nachbau leicht von der Hand geht, versuche Schaltungen so einfach wie möglich zu machen. (Ich kann auch mit unnötigen Automatiken das Ganze aufwändiger machen und somit den Nachbau erschweren. scnr)

[HahNullMuehr]

Jetzt können wir das noch ein bisschen breiter anlegen.

Auf eine Experimentierplatine von Postkartengröße passen die drei Bauteile locker 20 Mal drauf. Dann brauchen wir noch eine gemeinsame Zuleitung für alle Schaltungen, eine gemeinsame Rückleitung von der Platine (für die Minus-Pole der Kondensatoren) und je Weiche, also 20 Mal, eine Litze, die an die 2-Poligen Umschalter im Kastendeckel führt.

Weiß einer, wie hoch die Kosten für den 20fachen Satz Bauteile ungefähr sind?

Gruß

[günni]

Moin,
den Preis kann jeder bei den einschlägigen Lieferanten nachschauen!

Wieso 20 Elkos und 20 Dioden?
Wenn ich die Schaltung modifiziere, bleibt es bei einer Diode und einem Elko.

Gute Nacht

[HahNullMuehr]

Super, mach das. Dann kriegen wir die Ansteuerung für mindestens 40 Weichen auf die Platine:

• 1 Elko
  1 Diode
  40 Widerstände
  42 Lötpins

Und außerhalb

• 40 Schalter 1-1
  40 Taster (1)-0
  80 Flächen-LEDs

und für 50 Pfennig alter Draht.

Gruß

[Datterich]

... auf der alten Platte meines Vaters gab es Kippschalter deren Systematik ich als (ein)-aus-aus-(ein) beschreiben würde. Das heißt es gibt zwei Aus-Positionen, um zu zeigen in welche Richtung die Weiche zuletzt gestellt wurde. (hoffe es ist verständlich)

Gibt es solche Schalter auch heute noch? Und wo?

Nachdem wir hier mehrere alternative Möglichkeiten durchgespielt haben, würde mich wirklich interessieren, ob es die von c_runst ursprünglich angefragten Schalter überhaupt (noch) gibt. Vielleicht hat ja jemand hierzu Informationen. Zusätzlich könnte der Fragesteller uns natürlich bitte mitteilen, ob es sich um Weichen mit Endabschaltung handelt, denn sonst wäre mir bei dieser Kippschalterei Angst und Bange um die Spulen.

Freundliche Grüße aus Darmstadt
Datterich
_________________
50 Pfennig Stücke für alten Draht hätte ich noch genügend ...

[HahNullMuehr]

Moin Alf,

musst Du nicht. Die Spulen bekommen nur Strom über den Taster. Solange der nicht klemmt oder einer sein Frühstücksbrot drauflegt, ist alles im grünen Bereich.

Gruß

[Datterich]

"Weichenstellung mit Kippschalter" genau wie ganz oben angefragt ... gips den oder gips den nich?
Griechenland, Japan, Osttimor, Rest der Welt?


Freundliche Grüße an alle Schalterfreaks
Datterich