Sammlung von Blinkschaltungen...

Für Diskussionen rund ums Car-System und bewegte H0-Autos
Kersten Tams

Beitrag von Kersten Tams » Freitag 27. August 2004, 09:51

hi,
ich will das mal aus meiner Sicht kommentieren:
Unten ist der originale Text, meine Kommentare dazu sind in Klammern gesetzt:



Eine Blink-Schaltung zu bauen ist im Grunde nicht schwer, ein jeder
Hobby-Bastler kann das problemlos. Die Zutaten dazu finden sich meist auch in jeder "Wühlkiste". Dementsprechend gibt es eine sehr grosse Anzahl an Blink-Modulen und -Bausätzen überall preiswert zu kaufen.

(richtig)

ABER ACHTUNG: Beachten Sie die technischen Daten!

Problem Nr. 1:
Alle diese angebotenen Bausteine arbeiten mit einer Spannung von 9 bis 12 Volt, einige wenige schon ab 4,5 Volt. Doch die Faller-cars arbeiten mit einem 2,4 Volt-Akku, damit funktionieren all diese Module überhaupt nicht!

(eingeschränkt richtig. Auch mit normalen Bauteilen bekommt man bei 2,4 V eine Blinkschaltung hin. Das Problem wird hier verkannt. Es geht nicht primär um Blinkschaltungen, sondern um komplexe Funktionalitäten, die auch LEDs mit höherer Brennspannung antreiben können, als die Akkus liefern)

Problem Nr. 2:
Der Eigen-Stromverbrauch der Module ist viel zu hoch, die Ausgangsleistung dabei zu gering. Das belastet den Akku und verkürzt die Fahrzeit -der Stromverbrauch z.B. der Faller-Blinkschaltung im Feuerwehrauto ist wahnsinnig hoch, nebenbei bemerkt, es gibt diese Schaltung nicht einzeln-.

(natürlich verkürzt jede Zusätzliche Elektronik die Fahrzeit. Der Eigenverbrauch der Schaltung ist aber gegenüber den angeschlossenen LEDs vernachlässigbar. Da wird meiner Meinung nach ziemlich übertrieben)

Problem Nr. 3:
Die Module sind teilweise viel zu gross.

(wenn man mit herkömmlichen bedrahteten Bauteilen arbeitet hat er recht. Man kann alles auch in SMD-Standard-Technik aufbauen und dann hat man kein Platzproblem)

Was also soll man tun?
Natürlich war meine erste Idee eine einfache Blinkschaltung nach dem Prinzip Aufladung/Entladung, aber für die geforderte niedrige Blinkfolge braucht man relativ grosse Kondensatoren, und dafür ist nun mal kein Platz in den kleinen Modell-Autos. Ausserdem benötigt eine solche Schaltung schon wieder selbst sehr viel Strom.

(es gibt für diesen Spannungsbereich riesige Kapazitätswerte in winzigen Bauformen. Da hat er aber nicht gründlich recherchiert ;-)

Die nächste Idee war ein kleiner Mikroprozessor, in welchen man die Blinkfolge einprogrammiert. Es gibt Prozessoren, die schon mit 2,5 Volt arbeiten. Hier gibt es aber schon das nächste Problem: Die Akku-Spannung beträgt im frisch geladenem Zustand ca. 2,75 Volt, sinkt dann langsam ab und unterschreitet auch diese 2,5 Volt. Ab diesem Moment fährt das Auto noch, blinkt aber nicht mehr, da der

(Da kann ich nur sagen, daß der gute Herr sich wohl noch nie mit Microcontrolern befaßt hat.)

Prozessor nicht mehr arbeitet. Hier wäre die Möglichkeit, einen Spannungswandler einzusetzen, der 5 Volt aus der Akkuspannung erzeugt, solche Bausteine gibt es.
Aber: Spannungswandlung bedeutet immer Verlust, das bedeutet ein höherer Stromverbrauch. Ausserdem arbeiten diese Mini-Spannungswandler mit einer hohen Frequenz, dadurch können elektromagnetische Unverträglichkeiten entstehen, die den Prozessor

(auch da muß ich dem Herrn keine Ahnung bescheinigen. Wenn das so wäre, würde in keinem PC oder sonstigem Gerät, was mit hohen Frequenzen arbeitet ein Controller arbeiten können. Ich habe 11 Jahre für die Fa. Sennheiser MicroControler für die drahtlosen Sender und Empfänger entwickelt. Das Ergebnis sieht man täglich auf der Bühne und in den Nachrichten. Mit anderen Worten es funktioniert prima!)

irritieren. Weiterhin bieten diese Wandler nur eine geringe
Ausgangsleistung von maximal 100mA und bedingt durch Wechselwirkungen können Spannungseinbrüche entstehen, die wiederum zum "Absturz" des Prozessors führen.

(hier gibt es unterschiedliche Wandler mit unterschiedlichen Leistungen. 100mA können durchaus ausreichen. Was will man denn machen? Man will blinken! Wie viele LED kann man mit 100mA betreiben Bei 20mA 5 bei 10mA, was in der Regel ausreicht, schon 10. Nun sind nicht alle LED gleichzeitig an -> nehmen wir dann also 15 an. Kurze Überschneidungen in der Leuchtzeit werden durch Puffer-Elkos abgefangen -> ca 18. Naja, wo blinken schon gleichzeitig 18 LED am Wagen???
Zum "Absturz"-Problem. Wenn tatsächlich mal so ein Einbruch kommt , was recht unwahrscheinlich ist, wenn man den Pufferelko richtig dimensioniert hat, dann macht ein Controller einen kontrllierten Reset und fängt von vorne an. Bei einer Blinkschaltung nicht wirklich schlimm,oder?)

Ein stärkerer Spannungswandler wiederum wäre viel zu gross.

(falsch)

Kurzum, dieses Prinzip arbeitet nicht zuverlässig -Ich habe so eine Schaltung einmal gesehen, diese ist aber interessanterweise nie lieferbar...-.

(bin ich damit gemeint;-) Die Platinen liegen hier bei mir seit 3 Wochen fertig zur Auslieferung. Mein Problem ist mein Drucker, ich meine hier den Beruf, nicht das Teil neben dem PC;-). Der kommt mit dem Druck der Anleitung nicht in die Strümpfe :-( Ich habe auch schon auf besonderen Wunsch Platinen ohne Anleitung ausgeliefert, da die Anleitung ja schon auf der Webseite bei mir ist)


Es musste also etwas völlig anderes sein, eine echte Innovation. Und das ist es:
funktionsfähig ab 1,5 Volt und damit höchste Funktions-Sicherheit im

(tut maine verschmähte Microcontrollerschaltung auch)

gesamten Akku-Spannungsbereich. Dabei minimaler Stromverbrauch von 0,15 bzw. 0,3 mA, das sind 300µA (Mikro-Ampere!) und geringe

(wie ich oben schon erwähnte, ist das nicht relevant.)

Abmessungen. Und dann noch die hohe Ausgangsleistung z.B. beim WB2000 von 2000 mA! Die Endstufe schafft sogar 6000mA und Impulse von 40 A (40000 mA). Dies wird zwar nicht direkt benötigt, dient aber letzendlich der hervorragenden Betriebs-Zuverlässigkeit und Performance.

(spätestens hier wird es komisch. Wozu will man derart hohe Ströme in einem Auto verbraten. Dies ist wörtlich zu nehmen, da immer auch Wärme entsteht. Bei so hohen Strömen kann man auch ruhig eine Schaltung mit einem Eigenverbrauch von dem 100-fachen seiner Schaltung nehmen, ohne daß man das zusätzlich merkt)

Um all das zu realisieren, brauche ich spezielle Bauteile, eben nicht aus der "Wühlkiste". Diese Bauteile gibt es auch nicht bei den Elektronik-Versendern, noch nicht einmal bei den Grosshändlern. Die Treiber-Chips zum Beispiel sind in Deutschland überhaupt nicht erhältlich. Diese Bausteine gibt es nur bei der internationalen Industrie, und die sind richtig teuer.

(statt zu jammern hätte er besser recherchieren sollen. Wenn man exotische Bauteile einsetzt, dann mag er Recht haben. Dies ist aber NICHT nötig! Ein Schelm, wer darin Absicht sieht)

Denn dort wird in ganz anderen Dimensionen gerechnet, dafür gibt es aber auch ausserordentliche Qualität und Möglichkeiten. Der Qualitätsstandard in der Industrie liegt sehr viel höher als z.B. in der Unterhaltungselektronik.

(soll das heißen, was die Konsumerindustrie macht ist Schrott? Niemand, der normal mit seinem Car-System spielt braucht so was. Industrie-Qualität bezieht sich fast ausschließlich auf den Temperaturbereich. Der reicht bei Konsumer-Elektronik immerhin von 0 Grad bis 60 Grad. Mal ehrlich, wer will seine Autos fahren lassen, wenn es unter Null ist. Auch in der Sauna habe ich bislang niemanden getroffen, der hier fahren möchte ;-). Lagertemperatur ist im übrigen noch mal 20 Grad drüber und drunter.)


Aus diesem Grunde sind auch die Blinkmodule relativ teuer, aber wenn man die Daten und die Performance mit anderen vergleicht, wird man feststellen, dass es nichts Vergleichbares gibt. Jeder, der versucht, so etwas mit herkömmlichen Mitteln aufzubauen, der stösst unweigerlich an die Grenzen, allein schon wegen der niedrigen Betriebsspannung.

(kein Kommentar mehr...)


Gruß Kersten Tams
Tams Elektronik
www.tams-online.de

Thomas Rogmann

Beitrag von Thomas Rogmann » Samstag 28. August 2004, 14:30

Hallo,

ich möchte etwas zu der Kommentierung meines Textes durch den Herrn Tams im speziellen und über die Sache im Allgemeinen etwas schreiben:

Ehrlich gesagt, den Herrn Tams kenne ich nicht, auch kannte ich nicht dieses Forum. Es war nicht meine Absicht, jemanden persönlich anzugreifen. Das Modul mit dem Mikroprozessor, bei welchem er sein Produkt vermutete, habe ich lediglich bei einem Versandhaus gesehen. Das Teil habe auch nicht ich gefunden, sondern ein Bekannter, der den Modellbau hobbymässig betreibt. Dieser Bekannte bat mich vor einiger Zeit, mir doch mal einige Gedanken zu dem Thema 2Volt-Blinkschaltungen zu machen. Und so ist die ganze Sache eigentlich
entstanden. Ich selber komme aus einer anderen Branche (siehe weiter unten).

Nun soll das Forum auf keinen Fall zu einem Kampfplatz für eitle
Schaltungsentwickler werden, doch einige Dinge möchte ich gerne
anmerken. Das Forum dient sicherlich dazu, dass jeder sagen kann, was er denkt, und das ist auch gut so. Doch ich finde es schade, dass hier soviel die Rede ist von "er hat keine Ahnung" (lt. Herrn Tams) bis hin zur Aussage eines anderen Forum-Teilnehmers, das sei Nepp.


Zum Thema "keine Ahnung":

Was ist denn Ahnung? Doch auch zum grossen Teil die Erfahrungen, die man im Laufe des (Berufs)Lebens macht. Und hier macht jeder seine eigenen Erfahrungen und kommt zu seinen eigenen Ergebnissen (sonst wäre es ja auch langweilig). Ich beispielsweise beziehe meine Erfahrungen aus der Entwicklung von Schaltungen für die Bereiche Audio/Video und für die Auto-Industrie, und das seit 20 Jahren. Und
das auch mit Mikrocontrollern und CPLDs/FPGAs, welche ich keinesfalls
"verschmähe", sondern deren Möglichkeiten und Flexibilität auch ich schätze.

Ich denke, ich kann nicht einfach behaupten, jemand hat keine Ahnung, nur weil er andere Erfahrungen gemacht hat als ich, und weil er andere Wege geht. Ich möchte dazu ein Beispiel geben:
Vor einigen Jahrzehnten kam ein gewisser Herr Burmester aus Berlin auf die Idee, die Hifi-Geräte anders zu bauen. So weit ich informiert bin, benutzte er dazu Bausteine, welche der Messtechnik entstammten, und diese waren richtig teuer. Diese Bauteile waren so gut, dass sie für die recht lasche Hifi-Norm eigentlich hoffnungslos überqualifiziert waren. Warscheinlich haben auch da einige gesagt, warum brauche ich einen Verstärker, der 100Khz überträgt, wenn ich doch nur bis 15 Khz hören kann. Warum brauche ich einen Klirrfaktor unter 0,001%, wenn der Lautsprecher doch schon 1% hat, usw. Vielleicht haben auch einige gesagt, der Herr Burmester hat ja gar keine Ahnung. Aber er hat sich
wohl nicht beirren lassen und ist seiner Linie (seiner Erfahrung = seiner
Ahnung) treu geblieben.
Die Firma Burmester gehört heute zu den rennomiertesten
High-End-Hifi-Produzenten der Welt, denn der Klang übertrifft doch das
Herkömmliche um Längen!

Jemand, der sich einen Verstärker mit 500 Watt Sinus- und vielleicht so 2500 Watt Impulsleistung ins Wohnzimmer stellt, tut das doch nicht, weil er so laut Musik hören will. Er möchte vielmehr von dem hohen Dämpfungfaktor,der Impulstreue und der loyalen Spielweise profitieren, also die Performance geniessen.

Wie gesagt, das soll nur mal ein Beispiel sein.

Im übertragenen Sinne heisst das, ich möchte natürlich n i c h t 200 LEDs an eine Blinkschaltung anschliessen und auch n i c h t hohe Ströme "verbraten", das ist mir schon klar. Die Leistungsfähigkeit der Module soll lediglich eine sehr hohe Zuverlässigkeit gewährleisten, und dieses Bestreben finde ich auch nicht "komisch".

Zum Thema "Nepp":
Jetzt sind wir wohl an einer Grundsatzdiskussion angekommen, wo es darum geht, was ist gut und was ist schlecht? Aber wer soll das entscheiden, ich will mir das nicht anmaßen. Eine Überdimensionierung jedenfalls sorgt immer für extrem niedrige Ausfallquoten. Tatsächlich wird in der Unterhaltungselektronik immer mehr unterdimensioniert, damit es billig wird. Die Folge ist gut sichtbar:
Bei teuren Plasma-TVs stirbt nach 2 1/2 Jahren das Plasma, Reparaturkosten 3500€, Garantie leider gerade vorbei. Gewisse Philips-Plasma-Geräte werden zurückgerufen, da sie brennen können. Schaltnetzteile von DVD-Playern und Digital-Boxen sterben wie die Fliegen, usw..
Diesem "Trend" wollte ich nicht folgen. Ich habe aus meiner Sicht, mit meinen Erfahrungen (Ahnungen) das Bestmögliche gemacht.

Und wenn es so einfach ist, eine solche Blinkschaltung mit "üblichen" Bauteilen billig herzustellen, warum macht das dann keiner?

Ich bin nun 1 Woche weg, vorerst keine Antwort von mir ist nicht Ignoranz, sondern nur Abwesenheit.

Vielen Dank und mit besten Grüssen

Thomas Rogmann

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cb
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Beitrag von cb » Sonntag 29. August 2004, 18:54

Hallo,
ich habe mir jetzt nochmal die seiten,von 2volt.de durchgelesen,und ich bin zu der Meinung gekommen,das diese schaltung,deutliche nachteile gegenüber der Tams-schaltung hat...
ein beispiel die größe,diese spielt zwar bei LKW's keine rolle,aber bei kleineren Fahrzeugen(Sprinter,Ford E-350) eine sehr große rolle,da ist eine Schaltung mit 3,3cmx2,5 cm wirklich nicht zu gebrauchen,die Tamsschaltung hingegen ist deutlich kleiner,und nur wenige mm hoch...
Blinkfrequenzen:Bei der schaltung von 2 Volt gibt es nur das "Programm" wechselblinken,bei der anderen Schaltung hingegen kann man zwischen 2 Programmen wählen,dies ist sofern ein Vorteil,das man nicht an die gleiche Blinkfrequenz gebunden ist...
als letztes beispiel noch der Preis:Die Tams schaltung,kostet 12,95€,dafür bekommt man eine Schaltung an die man 5 Led's zum Blinken und 2 als frontlichter anschließen kann.
Bei der 2 Volt schaltung für 32€ soll man zwar bis zu 2x100Led's anschließen können,das mag ja schön sein,blos da stöß der akku an seine grenzen also eigentlich irrelevant...
Dies ist meine Persönliche meinung...

Gruß

Christopher

Fritz Ganter

Beitrag von Fritz Ganter » Sonntag 29. August 2004, 23:52

Gerrit Braun hat geschrieben:www.2volt.de
Dazu fällt mir nur eines ein: Nepp!
Für Bauteile ohne besonderes Know How (z.B. Software) ein viel viel zu hoher Preis.

Gerrit
Wenn er wirklich davon Stückzahlen verkauft (d.h. genug findet die diesen Preis bezahlen für diese schwache Leistung) dann sollten Gerrit und ich kündigen und Blinkschaltungshersteller werden.

Wär das ein Leben: Einen Tag denken, dann in China fertigen lassen und dann nur Geld scheffeln. Das heisst: teure Yacht für uns, viele hübsche Mädels für mich. :-)

BTW: es gibt genug Mikrocontroller die mit weniger als 2V arbeiten und deren Stromaufnahme dann im Mikroampere-Bereich liegt. Nix mit "man braucht 5V". Sogar meine Lichtsignalsteuerung (ehemalige LKW-Blinkschaltung) arbeitet mit dem 5V Atmel Controller auch noch mit 2V.

Achja, ich kann auf den Fotos nix finden: hat das Ding eigentlich ein CE Zeichen? Sonst dürfte es ja nicht verkauft werden.

Kersten Tams

Beitrag von Kersten Tams » Montag 30. August 2004, 09:44

hi,
auch ich möchte mich nochmal zu Wort melden. Wie letztes mal wieder mein Kommentar in Klammern.
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Ehrlich gesagt, den Herrn Tams kenne ich nicht, auch kannte ich nicht dieses Forum. Es war nicht meine Absicht, jemanden persönlich anzugreifen. Das Modul mit dem Mikroprozessor, bei welchem er sein

(ich habe mich durchaus nicht persönlich angegriffen gefühlt. Wer aber so eine Mail wie Herr Rogmann verfasst, muß damit rechnen, daß er auf Widerspruch stößt. Die technischen Behauptungen sind so nicht hinnehmbar)

Produkt vermutete, habe ich lediglich bei einem Versandhaus gesehen. Das Teil habe auch nicht ich gefunden, sondern ein Bekannter, der den Modellbau hobbymässig betreibt. Dieser Bekannte bat mich vor einiger Zeit, mir doch mal einige Gedanken zu dem Thema 2Volt-Blinkschaltungen zu machen. Und so ist die ganze Sache eigentlich
entstanden. Ich selber komme aus einer anderen Branche (siehe weiter unten).

Nun soll das Forum auf keinen Fall zu einem Kampfplatz für eitle

(ich fühle mich auch jetzt wieder nicht beleidigt ;-) und führe es auf eine ungeschickte Wortwahl zurück)

Schaltungsentwickler werden, doch einige Dinge möchte ich gerne
anmerken. Das Forum dient sicherlich dazu, dass jeder sagen kann, was er denkt, und das ist auch gut so. Doch ich finde es schade, dass hier soviel die Rede ist von "er hat keine Ahnung" (lt. Herrn Tams) bis hin zur Aussage eines anderen Forum-Teilnehmers, das sei Nepp.


Zum Thema "keine Ahnung":

(wer solche statements über Microcontroler losläßt, muß sich diesen Vorwurf gefallen lassen. Was dort geschrieben wurde ist blanker Unsinn)

Was ist denn Ahnung? Doch auch zum grossen Teil die Erfahrungen, die man im Laufe des (Berufs)Lebens macht. Und hier macht jeder seine eigenen Erfahrungen und kommt zu seinen eigenen Ergebnissen -sonst wäre es ja auch langweilig-. Ich beispielsweise beziehe meine Erfahrungen aus der Entwicklung von Schaltungen für die Bereiche Audio/Video und für die Auto-Industrie, und das seit 20 Jahren. Und das auch mit Mikrocontrollern und CPLDs/FPGAs, welche ich keinesfalls
"verschmähe", sondern deren Möglichkeiten und Flexibilität auch ich schätze.

(dann müßten Sie auch wissen, daß es Unsinn ist zu behaupten, daß ein Microcontroler nicht arbeiten kann, wenn er an einem Spannungswandler betrieben wird. Ferner arbeitet ein Microcontroler auch unterhalb der 2,5V Grenze, selbst wenn er nur bis 2,5V zugelassen ist. Nur wenn man ihn "gewaltsam" mit einem Reset-Baustein aufhält hört er dort auf. Des weiteren gibt es Microcontroler die noch unter 2V ihre untere Versorgungsspannungsgrenze haben)

Ich denke, ich kann nicht einfach behaupten, jemand hat keine Ahnung, nur weil er andere Erfahrungen gemacht hat als ich, und weil er andere Wege geht. Ich möchte dazu ein Beispiel geben:

(das keine Ahnung bezog sich auf die Aussagen zu den Microcontrolern und dazu stehe ich nach wie vor, wenn ich mir die Mail noch mal durchlese. Wenn Sie sagen, daß Sie auch mit Microcontrolern arbeiten, hätten Sie es eigentlich besser wissen müssen. )

Vor einigen Jahrzehnten kam ein gewisser Herr Burmester aus Berlin auf die Idee, die Hifi-Geräte anders zu bauen. So weit ich informiert bin, benutzte er dazu Bausteine, welche der Messtechnik entstammten, und diese waren richtig teuer. Diese Bauteile waren so gut, dass sie für die recht lasche Hifi-Norm eigentlich hoffnungslos überqualifiziert waren. Warscheinlich haben auch da einige gesagt, warum brauche ich einen Verstärker, der 100Khz überträgt, wenn ich doch nur bis 15 Khz hören kann. Warum brauche ich einen Klirrfaktor unter 0,001%, wenn der Lautsprecher doch schon 1% hat, usw. Vielleicht haben auch einige gesagt, der Herr Burmester hat ja gar keine Ahnung. Aber er hat sich
wohl nicht beirren lassen und ist seiner Linie (seiner Erfahrung = seiner
Ahnung) treu geblieben.

(Ich glaube hier sollte man mal auf dem Teppich bleiben. Was der Herr Burmester gemacht hat, ist für den High-End-Audiomarkt durchaus sinnvoll und hat nur im weitesten Sinne etwas mit HiFi zu tun. Es ist im Audio-Bereich sehr sinnvoll den Klirrfaktor zu eleminieren, selbst wenn dahinter Komponenten kommen, die noch größeren Klirrfaktor erzeugen. Ich habe 4 Jahre bei der Fa. Sennheiser in der akustischen Forschung gearbeitet und weiß, daß ein Klirrfaktor von 0,3% sehr störend wirken kann, ein anders gearteter Klirrfaktor von 2% wird dagegen als sehr angenehm empfunden. Das ist halt Psychoakustik.
Auch kann ich gut nachvollziehen, daß in der Videotechnik auf geringes Bildrauschen und naturgetreue Farben geachtet werden muß.
Was das allerdings mit einer Blinkschaltung zu tun hat, die nur ein und ausschaltet, bleibt mir ehrlich gesagt verborgen)

Die Firma Burmester gehört heute zu den rennomiertesten
High-End-Hifi-Produzenten der Welt, denn der Klang übertrifft doch das
Herkömmliche um Längen!

Jemand, der sich einen Verstärker mit 500 Watt Sinus- und vielleicht so 2500 Watt Impulsleistung ins Wohnzimmer stellt, tut das doch nicht, weil er so laut Musik hören will. Er möchte vielmehr von dem hohen Dämpfungfaktor,der Impulstreue und der loyalen Spielweise profitieren, also die Performance geniessen.

Wie gesagt, das soll nur mal ein Beispiel sein.

Im übertragenen Sinne heisst das, ich möchte natürlich n i c h t 200 LEDs an eine Blinkschaltung anschliessen und auch n i c h t hohe Ströme "verbraten", das ist mir schon klar. Die Leistungsfähigkeit der Module soll lediglich eine sehr hohe Zuverlässigkeit gewährleisten, und dieses Bestreben finde ich auch nicht "komisch".

(das Bestreben nach einer hohen Zuverlässigkeit war mit komisch auch nicht gemeint. Die Begründung, wie man diese hohe Zuverlässigkeit erreicht schon. Auch mit herkömmlichen Bauteilen kann man eine gleich hohe Zuverlässigkeit erreichen!!!
Wie ich schon mal erwähnt habe reicht es auch nicht, für 2V eine Blinkschalteung zu bauen. Was machen Sie, wenn Sie blaue oder weiße LEDs anschließen wollen, die eine Brennspannung von über 3V, teilweise über 4V haben? Das heißt, die Blinkschalteung ist nur sinnvoll einsetzbar mit gelben LEDs oder Microglübirnchen, die hier nun nicht wirklich gut einsetzbar sind)

Zum Thema "Nepp":
Jetzt sind wir wohl an einer Grundsatzdiskussion angekommen, wo es darum geht, was ist gut und was ist schlecht? Aber wer soll das entscheiden, ich will mir das nicht anmaßen. Eine Überdimensionierung jedenfalls sorgt immer für extrem niedrige Ausfallquoten. Tatsächlich wird in der Unterhaltungselektronik immer mehr unterdimensioniert, damit es billig wird. Die Folge ist gut sichtbar:
Bei teuren Plasma-TVs stirbt nach 2 1/2 Jahren das Plasma, Reparaturkosten 3500?, Garantie leider gerade vorbei. Gewisse Philips-Plasma-Geräte werden zurückgerufen, da sie brennen können. Schaltnetzteile von DVD-Playern und Digital-Boxen sterben wie die Fliegen, usw..
Diesem "Trend" wollte ich nicht folgen. Ich habe aus meiner Sicht, mit meinen Erfahrungen (Ahnungen) das Bestmögliche gemacht.

(Keiner leugnet, daß unter dem Kostendruck immer billiger produziert werden muß. Leider geht es dann ab und zu auf Kosten der Qualität. Das aber als feststehendes Prinzip darstellen zu wollen, ist in meinen Augen Panikmache! Wenn dem wirklich so wäre, müßte in meinem Wohnzimmer ein Haufen Schrott stehen.
Auch hier kann ich nur sagen, ist die Parallele schlecht gewählt.)

Und wenn es so einfach ist, eine solche Blinkschaltung mit "üblichen" Bauteilen billig herzustellen, warum macht das dann keiner?

(weil keiner eine einfache Blinkschaltung braucht, die bei 2,5V nicht mal blaue LEDs ansteuern kann?)

Gruß Kersten Tams

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Gerrit Braun
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Beitrag von Gerrit Braun » Montag 30. August 2004, 20:05

Ich möchte dazu nur eines sagen:
Nepp ist vielleicht ein zu hartes Wort gewesen. Wenn aber jemand etwas entwickelt, um damit Geld zu verdienen (das unterstelle ich bei dem Preis einfach mal), dann sollte er sich vorher ein wenig am Markt umschauen.
Wenn ich feststelle, dass hier eine Idee eines anderen (nämlich von uns , bzw. sagen wir mal zumindest von uns zuerst an die breite Öffentlichkeit gebracht (über 100 Million Fernsehzuschauer!)), vermarktet werden soll, die Schaltung aber nur ein Bruchteil davon beherrscht (für den Teil der besagten Schaltung benötigten wir ein paar Stunden), ein anderer Hersteller aber längst (mit unsererem Wohlwollen) diese Idee marktfertig vorgestellt hat, dann ist der 3-fache Preis bei weniger Leistung: Nepp. Oder?
Das soll jetzt nicht böse klingen, aber das war nunmal mein Gedanke über eine völlig überteuerte (meine Meinung!) Sache, die eine nunmal von mir angeregte Idee ist (vermutlich mit Ihrem Bekannten "Zwischenhändler" :wink: ). Sonst hätte ich mich zu dem Thema vermutlich auch rausgehalten. Andere haben sicherlich auch vor uns schon so etwas im kleineren Kreis gemacht, ist mir aber nicht bekannt.
Wie gesagt, nicht böse auffassen.

Viele Grüße

Gerrit Braun

P.S. Die Leistung der Schaltung ist ernorm (Respekt) , das braucht aber leider keiner.

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian » Dienstag 31. August 2004, 15:07

Außerdem scheut der engagierte Bastler nicht davor zurück, seine Blinkschgaltungen selbst zu löten, auch in smd und wenns sein muss noch den Step up Regler dazu!

Aber wer nicht weis auf welcher Seite der Lötkolben heiß wird oder keine Zeit hat ist natürlich eine Handelsübliche Schaltung besser!

Sebastian
Videos rund um Car System und Funktionsmodellbau: https://www.plastikschnitzer.de

sauer

Beitrag von sauer » Donnerstag 2. September 2004, 00:04

Ich nehme alles zurück !!! Tams kann liefern :lol: !!!

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