Vorbildgerechte Geschwindigkeit?

Für Diskussionen rund ums Car-System und bewegte H0-Autos
decoolegangsta

Beitrag von decoolegangsta » Donnerstag 11. November 2004, 20:26

Hallo @all
Und nun stellt euch mal vor, auf eurer Anlage vergeht die Zeit 87mal so schnell.
Wenn ihr da jetzt drauf fasst (Wagen z.B. entgleist) und ihr kommt in diese Zeit (eure Hand wird in diese Zeit "übernommen") dann will ich lieber nicht wissen, was dann hinterher mit der hand los ist.
(das heist du alterst 87mal schneller :twisted: ,dann ist deine Hand nur noch ein Skelett :wink: ).
Lieber nicht dran denken!!!
Wir wollen doch noch eine Weile unser Hobby ausführen!, oder?! :D

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Dankwardt
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Beitrag von Dankwardt » Donnerstag 11. November 2004, 21:28

Hallo Harry
Das Thema fand ich auf der Technikerschule bei dem Projekt "Modellbahnanlage" sehr interessant.

Weil die Zeit auch alles verändert, werden bei Filmaufnahmen mit Modellen die Bilder schneller aufgenommen.
Durch das langsamere abspielen stimmt der Maßstab und die Zeit wieder überein.

Wasserwellen müssten mit Oel gedämpft werden.
Wie macht man das bei einem Wasserfall?
Dort hat man immer eine Wassernebel.
Wie macht man die Topfen so kleiner?

In Köln gab es als Kirmesmodelle die Schiffschaukel zu sehen.
Abgesehen von dem Motorantrieb dürfte für unsere Sichtweise zu schnell schaukeln.
Auch die Wild Maus (Achterbahn) ist optisch zu schnell.
Würde man die Wagen bremsen, werden die auf der Strecke steckenbleiben.

Das andere Problem sind Verkleinerungen, die nicht maßstabgerecht ausgeführt werden können.
So konnten wir für den Autobahnnachbau A7 die Ausfahrtschilder nicht Maßstabsgerecht aufstellen.
300 200 100 m sind wesendlich enger gesetzt.
(das Autobahnteilstück wäre über 3,44 m lang geworden -
Die gesamte Anlage durfte aber nur 8 m werden)

Muß ich nun die Geschwindigkeit diesen Verhältnissen anpassen oder fahre ich weiter 1/87 von der Geschwindigkeit?
Wir haben alle Autos auf 80km/h im Maßstab eingestellt. Geeicht mit den Sensoren unter der Schilderbrücke der Firma WEISS-Electronic.
Jetzt rasen die LKW´s theoretisch mit ca. 140 km/h an den Ausfahrtschildern vorbei.

Dann spielt die Physik noch einen Streich.
Ein Flugzeug 1/87 und das Gewicht beachtet, wird nicht fliegen.
Der Auftrieb der Flügel ist zu gering.

Also man kann nur immer nach eigenem ermessen anpassen.
Irgend einer wird mit Recht immer sagen können:
Das stimmt nicht !
Gruß Siegmund
Schon in der modellbau-wiki.de oder Forum.DC-Car.de gesucht?
oder Steuerungen für Car-Systeme -> WIKI.DC-Car.de
oder bei www.modellautobahnen.de Seit 1.4.2004 nun 16 Jahre

Gast

Beitrag von Gast » Samstag 13. November 2004, 04:42

hi an alle

nettes Thema :lol:

ich lieg auf dem Rücken strampel mit den Beinen und habe Bauchschmerzen vor lachen :P

Ein 40 t Silowagen im Maßstab 1/87 müßte ja dann wohl ca. 459 kg wiegen also kleiner Tip :
Nie mehr als 10 Silozüge auf die Anlage stellen ............... grööööhl :roll:

Ich find euch Klasse :jump:

Gruß Ruppen

Ruppenduppes

Beitrag von Ruppenduppes » Samstag 13. November 2004, 04:44

der Gast war ich :oops: wieso auch immer 8)

Gruß Ruppen

decoolegangsta

Beitrag von decoolegangsta » Samstag 13. November 2004, 16:03

Ohh, ich glaube da wird aber die Anlage ganz schön starke "Beinchen" brauchen, das die ein Silowagen allein überhaupt tragen kann :D

Robert Heinle

Beitrag von Robert Heinle » Sonntag 14. November 2004, 20:58

Hallo beisammen,

im Schiffsmodellbau würde das ganze zu einem Glaubenskrieg ausarten. Denn baue ich Scale und fahre mit der Wurzel aus dem Massstab, dann habe ich ein originalgetreues Wellenbild. Das Schiff ist aber "relativ" langsam. Fahre ich hingegen mit Scalegeschwindigkeit habe ich eine Rennziege, d.h. ein Schlepper hat eine riesige Bugwelle und braucht ziemlich kräftige Motoren und größere Akkus.

Meine Meinung:
Wenn das bewegte Objekt direkt Einfluß auf das umgebende Medium nimmt: "Wurzel ziehen", ansonsten rein Scale.

Robert

Nachtrag: Das Gewicht massstäblich zu verkleinern ist nur was für sogenannte "Nietenzähler", denn dann kämen auch solche Dinge wie Reibungswiederstand, Rollwiederstand, Anpressdruck, Trasse, Kurvenradius, Gewichtsverteilung oben und unten, usw. ..... zur Anwendung. Und dafür bräuchte man mehrere abgeschlossen Studiengänge.

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Harry
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Beitrag von Harry » Montag 15. November 2004, 08:55

...Ein 40 t Silowagen im Maßstab 1/87 müßte ja dann wohl ca. 459 kg ...
Bei der Berechnung des Gewichts nimmt man die dritte Potenz des Masstabs, das ist anerkanntes Verfahren. Nur durch 87 teilen genügt nicht.

Zweifel? Dann nimm einfach einen massiven Eisenklotz (ist einfacher) und führe die Berechnung einmal damit durch.

Viele Grüsse
Harry

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Beitrag von VT_340 » Montag 15. November 2004, 10:32

Moin,
Das ganze ist ein schwieriges Thema.
Warum eigentlich die Dritte Wurzel nehmen?
Mit x³ gibt man ja eigentlich das Volumen an,oder?
1³m Styropor wiegt zb weitaus weniger als 1³m Eisen.
Ich habs aber auch schon oft gehört mit der dritten Wurzel.
Es gab mal eine Diskussion um das Thema Modellachterbahn, warum ein 10g Schwerer Achterbahnwagen nicht 10cm Berg rauf fährt obwohl er von 15cm hohen Berg runter gefahren ist
Manchmal lassen sich solche Dinge einfach nur sehr schwer klären..


Mfg Alx
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Beitrag von ssilk » Montag 15. November 2004, 13:11

VT_340 hat geschrieben:Moin,
Das ganze ist ein schwieriges Thema.
Warum eigentlich die Dritte Wurzel nehmen?
Weil Masse (also Gewicht) ist Abhängig vom Volumen mal spezifisches Gewicht.

Also

Masse = Volumen * spez.Gewicht

Volumen = Länge * Breite * Höhe

Dann sieht man, dass man um die Masse eines maßstäblich verkleinerten Objekts zu berechnen die Kubikwurzel ziehen muss.


Bei Wellen ist das genauso. Eine Welle ist eine Funktion im Raum. Wenn man den Raum verkleinert, dann muss sich die Wellenlänge mit der Kubikwurzel ändern. Darum schaukelt ein Maßstäblich verkleinertes Schiff auf Wasser nicht so wie in Wirklichkeit, weil dazu müsste man das spezifische Gewicht von Wasser verändern, weil die Schwingung hängt stark mit der Masse zusammen und - siehe oben - wenn die Masse eine Funktion von Volumen und spez.Gewicht ist, dann müsste Wasser 87 mal schwerer sein. Warum? Weil bei einer Welle müssen wir in dem Fall die Wellenlänge (=Schwingung) als Konstant ansehen, damit die Welle (= eine Funktion des Raums = eine Funktion des Volumens) noch stimmt.
Es ist ja wohl klar, dass 87 mal schwereres Wasser auch 87 mal weniger Volumen verdrängt, um den gleichen Auftrieb zu erzeugen.

Das Problem ist nun, dass wenn man das Wasser 87 mal schwerer macht, man eigentlich auch die Boote auch 87 mal schwerer machen müsste, also man könnte ein Boot komplett aus massiven Blei machen und es würde immer noch obendrauf schwimmen wie ein Kork.

Denkt mal konsequent weiter: Die Luft wäre auf 87 mal schwerer und würde es damit ermöglichen, dass Autos bereits bei wenigen Zentimetern pro Sekunde Geschwindigkeit einen spürbaren Luftwiderstand hätten. Die Batterien wären innerhalb weniger Minuten leer...

Hoffe, jeder kommt noch mit. :-)

Ein 50 Gramm schweres Automodell müste über 4,5 Kilo wiegen - was eigentlich kaum möglich ist. Aber daran sieht man das Problem, denn wir sind jetzt bei einem logischen Dilemma: Weil wie oben ausgeführt, ist es genauso richtig, das Gewicht herunter zu rechnen, weil das Gewichte eine Funktion der spezifischen Masse und Volumen ist.

Jedenfalls - und das ist die Essenz aus diesem Kommentar - kommt es beim Verkleinern immer drauf an, welche Größe man als Konstant ansieht. Sieht man das Volumen, also die Maßstabstreue, also Konstant, dann muss man das Gewicht verkleinern was Auswirkung auf das Physikalisch korrekte Verhalten hat, will man jedoch physikalisch korrektes Verhalten, dann müsste man entweder das spezifische Gewicht oder die Zeit ändern, was jedoch meistens nicht möglich ist. :)

Abrissfunke

Faller-Cars langsamer machen

Beitrag von Abrissfunke » Samstag 20. November 2004, 21:05

Gibt es eine einfache (oder aufwendigere, geregelte) Möglichkeit, meinen Faller-Autobus langsamer fahren zu lassen? Es ist mir nämlich viel zu schnell, wie er - vom Werk voreingestellt - durch die engen Gassen meiner Innenstädte flitzt. Überland mag das Tempo ja angehen, aber in der Altstadt...

Danke im voraus für eventuelle Tips!

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Harry
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Beitrag von Harry » Samstag 20. November 2004, 21:47

Schalte eine oder mehrere Dioden (z.B. 1N4001) in die Motorleitung. Die verringern die Spannung, die der Motor bekommt.

Dioden sind günstiger als Widerstände, da der Spannungsverlust an einer Diode nur wenig vom Strom abhängt und mit ca. 0.5 bis 0.7 Volt veranschlagt werden kann.

Viele Grüsse
Harry

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