Bremsstreckenbooster

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Ferenc
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Beitrag von Ferenc » Freitag 10. Oktober 2008, 23:00

Hi,
hier mal ein Vorschlag wie es gemacht werden kann. Wir nehmen an die Lok hat zwei Drehgestelle das hintere hat den Schleifer. Die Lok fährt in den Bremsbereich ein und schaltet von mir aus mit dem Radsatz ein Relais das den Fahrbooster aus und den Bremsbooster einschaltet. Jetzt ist es aber so das die Mittelleiter Trennung hinter dem hinteren Drehgestell mit Schleifer aktiv wird und nun habe ich keine zwei Boosterkreise die durch einen Schleifer überbrückt werden kann.
Hier mal ein Bild:
BildBild
den Rest rechts brauchst du nicht beachten.
Gruß Ferenc

modellbahnfreund1957

Beitrag von modellbahnfreund1957 » Samstag 11. Oktober 2008, 13:14

Hallo!

Danke für den neuen Vorschlag. Dieser funktioniert aber nur bei Loks mit Drehgestellen. Bei meinen Dampfloks, wo der Schleifer sich unter den Loks zwischen den Rädern befindet, würde es nicht funktionieren.

Nachdem ich jetzt noch mal alle Äußerungen überdacht habe, ist mir folgender Beitrag von h-zero wieder eingefallen:
Wenn der eine Booster Fahrstufe 7, der andere aber Fahrstufe 0 aussendet, dann unterscheiden sich die Signale. Und dann liefert der eine Booster kurzzeitig +20 Volt, der andere aber -20 Volt.

Bisher war ich im Glauben, dass immer die gleiche Spannung am Gleis anliegt. Die Geschwindigkeit der Lok wird über ein Fahrpult gesteuert, welches digitale Signale an den Lokdecoder sendet.

Ich rufe die Adresse der betreffenden Lok am Fahrpult auf und teile der Lok mit, dass sie stehenbleiben soll (ich drehe den Fahrregler auf Null). Dann verändert sich doch auch nicht die Spannung am entsprechenden Gleis. Und nichts anderes soll der "Bremsstreckenbooster" machen. Er soll meiner Lok mitteilen, dass ab hier die Fahrstufe Null gewählt wird, solange das Signat auf Rot steht. Steht das entsprechende Signal auf grün, soll nichts passieren (Lok fährt mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Hat die Lok gehalten und springt das Signal auf Grün, soll der Decoder wieder den vorherigen Fahrbefehl erhalten.

Denke ich da zu naiv?

claus
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Beitrag von claus » Samstag 11. Oktober 2008, 15:56

Bei allen Digitalen Systemen liegt eine Rechteck Wechselspannung am Gleis. Die effektive Spannungshöhe ist im Idealfall immer gleich. Nur die Polatität wird gewechselt. Durch die Länge der einzelnen Positv- und Negativspannungszeiten werden die Digitalen Daten Übertragen. Dazu gibt es verschieden Kodierungssysteme (MM, DCC, Selectrix usw.) das Grundprinzip ist immer gleich.

Bei den normalen Boosterausgängen für die Fahrbereiche liegt, bei Baugleichen optimal Funktionierendne Booster (Es gibt Signallaufzeitschwankungen durch Bauart und Bauteiltoleranzen sog. Latenz) haben alle Booster sysncron das gleiche Signal anliegen.
Booster die ein globales Bremssignal der Zentrale senden sogenannte Bremsbooster, senden aber daher auch der Name ein andrers Signal, als die Fahrbooster.

Der Datenstrom der Bremsbooster ist anders als der der Fahrbooster, also ist auch der Zeitliche Signalverlauf anders. D.H. die am Gleisanliegende Spannung ist anders als bei den Fahrstromkreisen. Dei Nominale Spannungshöhe ist aber näherungsweise gleich.

Das ist Grob mit dem Hausstromnetz vergleichbar. Die 3 Phasen haben alle 230V gegen Masse sind aber untereinander 120° Phasenverschoben. Egal wo man einen Verbraucher Anschließt hat man die Gleiche Spannung aber nicht die Selbe. Verbindt man 2 Phasen gibt es eine Kurzschluß.

Bei den Booster ist es genauso. nur ist bei dne Fahrbooster der unterschied normalerweise so klein, daß die kurzschlüsse nur kurzzeitig und minimal auftreten. Die Bremsbooster liefern aber ein Andere Signal, da sind die Kurzschlüsse heftiger.

Eins Alternative zu den Bremsbostern wären Bremsdioden ohne extra Bremsboster. Die Dekoder müssen die Bremsdioden aber erkennen.

Die Funktionsweise einer Bremsdiode ist die, daß bei einem Halteabschnitt der Abschaltkontakt durch eine Diode Überbrückt wird. Die Diode läßt nur Strom nur in einer Richtung durch. Beim Überfahren endstehen keinen Kurzschlüsse, weil man im Selben Stromkreis bleibt.
Die Diode Schneidt von der normalerweise Symetrischen Stromversorgung eine Halbwelle Ab. Bremsdiodentaugliche Dekoder erkennen den Wechsel von sysmetrischer zu unsysmetrischer Stromversorgung und erkennen dies als Bremsbefehl. Das muß aber normalerweise extra im Dekoder eingestellt werden. Im Normalzustand wird die unsymetrische Stromversorgung als Analogbetrieb erkannt.
Die Dekoder erkennen als genaugenommen Analog als Bremsbefehl. So eingestellte Dekoder fahren dann aber normalerweise nicht mehr analog, dazu müssen sie wieder umgeschaltet bzw. umprogrammiert werden.

Die Bremsdiodenfunktion kann im Dekoder auch als Abschaltbarer Analogmodus Programmierbar sein. da hilft wenn nichts in der Anleitung steht Probieren. Endweder es geht oder es geht nicht.
Gruß
Claus

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Ferenc
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Beitrag von Ferenc » Sonntag 12. Oktober 2008, 16:27

Hi,
mit den Drehgestellen war nur ein Beispiel, es funktioniert auch mit Dampfloks oder sonst einer Lok. Nochmal den Plan anschauen :lol: und darüber nachdenken. Die vordere Achse mit dem Rad ist für den Umschaltpunkt verantwortlich.
Ferenc

claus
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Beitrag von claus » Sonntag 12. Oktober 2008, 20:22

Das Reinfahren ist auch nicht das Problem, bei der Schaltung, da reicht es wenn eine Achse, die den Schaltvorgang auslößt, vor dem Schleifer liegt. Der Bremsabschnitt muß aber lang genug sein, das auch wirklich jedes Fahrzeug anhält. Wenn ein Fahrzeug druchrutscht gib es wieder einen Kurzschluß. Ein Abschaltbarer Abschnitt nach dem Bremsabschnitt ist die Funktionssicherere Lösung.
An sonsten müßte die einfache Relaisvariante gehen, ist halt eine Platz und Einstellungsfrage. Die Frage ist halt bos ob der Aufwand mit Bremsbooster usw. loht, wenn die Dekoder Bremsdioden erkennen.
Gruß
Claus

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modellbahnfreund1957

Beitrag von modellbahnfreund1957 » Montag 13. Oktober 2008, 08:46

Hallo!

Danke noch einmal für die vielen Tipps und Hinweise.
Nochmal den Plan anschauen

Das ist ja mein Problem. Ich bin Modellbahner und -bauer der "alten Schule". Das Lesen von Schaltplänen ist nicht unbedingt eine meiner Stärken.

Auf der Köln-Messe werde ich mal bei tams bezüglich des Bremsstreckenboosters nachfragen. Sollte sich das so "kompliziert" gestalten, wie ich es den Beiträgen entnommen haben, werde ich "wie früher" den Signalbereich schalten.

Allerdings hätte ich schon gerne, dass der Zug (also Lok- und Wagenbeleuchtung) eingeschaltet bleiben.

Walter G

Beitrag von Walter G » Montag 13. Oktober 2008, 12:42

Hallo,ich verfolge dieses Frage und Antwort Spiel nun von Anfang an.Wenn Digital Bahn wirklich so kompliziert wäre,hätte ich das vor Jahren nicht angefangen!Ich fahre seit Jahren Märklin Digital.Die Anlage wird von 5 Boostern
mit Strom versorgt.Nur mit Mitteleitertrennung ohne Trennwippe.Als Pc Programm habe ich das SOFTLOK Programm.Über Kontakte wird vor jedem Signal(ich hab 3 Kontakte)die Geschwindigkeit bis auf 0(Stop)herunter gefahren.Zur Sicherheit hab ich hinter den Signalen einen kurzen übers Signal geschalteten stromlosen Abschnitt eingerichtet,falls der Zug mal durchrutscht!Kein Bremsbooster,kein Streckenbooster nur normale Booster.Wo liegt also eigentlich das Problem!Zur Zeit stelle ich um auf Märklin System.Da hab ich allerdings die CS nur für die Versorgung der Decoder genommen!Da die neue CS auch DCC kann ist das mit Sicherheit eine bessere Wahl wenn es nur um Märklin geht.Preis ?naja welches Hobby ist billig!!
Gruss Walter

claus
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Beitrag von claus » Montag 13. Oktober 2008, 16:37

Der grosse unterschied ist halt ob man mit Rechnersteuerung oder Manuell oder Halbautomatisch fährt. Die Rechnersteuerung hat halt den Vorteil, daß der Rechner zu jeder Zeit weiß wo welches Treibfahrzeug ist. Wenn das aber nciht der Fall ist, was ja beim manuellen oder halbmaluellen Betrieb der Fall ist wird die Technik halt aufwendiger und geht immer mehr in Richtung analoge Technik. Da muß dann die Gleisbeschaltung die Züge Bremsen, weil die Steuerung nicht mehr weiß wo welches Fahrzeug steht.
Alternativ gäbe es noch die Fahrzeugrückmeldung an jedem Übergang von Manuell zu Automatik damit die Steuerung wieder weiß was wo fährt.
Gruß
Claus

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Beitrag von Ferenc » Montag 13. Oktober 2008, 19:29

Hi,
dieses verbirgt sich oben hinter dem 2 poligem Schalter. Der Stromlose Abschnitt ist nur nicht eingezeichnet. Der Schalter hat die Begabung eine Fahrstellung zu haben bei der die Lok durchfährt, eine Abbremsstellung die mit Hilfe einer Tastfunktion die der Schalter auf einer Seite hat aufgehoben werden kann. Hört sich alles etwas kompliziert an ist es aber nicht. Schaut euch mal nach einem Schalter um der auf einer Seite eine Rastfunktion und auf der anderen Seite eine Tastfunktion hat und das ganze als 2 UM Schalter.
Ferenc

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Beitrag von HaNull » Dienstag 14. Oktober 2008, 00:36

Walter G hat geschrieben:Da die neue CS auch DCC kann ist das mit Sicherheit eine bessere Wahl wenn es nur um Märklin geht.
Die neue CS kann kein DCC und die alte CS auch nicht.
Die alte CS wird es aber wohl vor der neuen CS können ...
Walter G hat geschrieben:Ich fahre seit Jahren Märklin Digital.Die Anlage wird von 5 Boostern mit Strom versorgt.Nur mit Mitteleitertrennung ohne Trennwippe.
Am Anfang war märklin digital: nur Mittelleiterisolierung.
Dann kam märklin systems: nur mit Trennwippe plus Mittelleiterisolierung.
Jetzt neu: märklin digital: doppelte Isolierung, Trennwippe nicht erforderlich, kann aber sicherheitshalber eingebaut werden ...

Ist die neue Technik so empfindlich? Oder sind die Hersteller nur übervorsichtig mit ihren Hinweisen?
Bei märklin digital darf eine Lok auf der Trennstelle abgestellt werden, bei vielen neuen Boostern ist das verboten ...
████████   Gruß aus NRW
████████   Thomas
████████   Multi-MISTler: 1. Siegburg (RSK) - 2. Köln rrh. - 3. Rheinbreitbach

modellbahnfreund1957

Beitrag von modellbahnfreund1957 » Dienstag 14. Oktober 2008, 11:50

Hallo!
Wenn Digital Bahn wirklich so kompliziert wäre,hätte ich das vor Jahren nicht angefangen
Das hat mir Mut gemacht, dass es vielleicht doch nicht ganz so kompliziert ist, wie es mir im Moment erscheint. Kann ja eigentlich auch nicht sein, denn sehr viele werden "nur" Modellbahner" sein und keine Elektroniker.

Um meine Bedürfnisse noch einmal klar zu machen: Ich möchte meine "alte" Märklin-Modellbahn wieder neu aufbauen. Ich besitze jede Menge C-Gleis und Loks mit Schleifer (ich sage bewußt nicht Wechselstromloks). Viele Loks sind noch analog und sollen einen Digitaldecoder bekommen. Einige sind Digital-Loks mit Mäuseklavier-Dekoder. Einige haben schon einen tams-Dekoder bekommen. Dann habe ich auch noch "Schleifer-Loks" von Roco und Fleischmann.

Für den Neuaufbau habe ich mich für die MasterControl von tams entschieden. Von dieser Zentrale, von Handgeräten und vom PC wollen meine Kinder und ich die Bahn manuell steuern. Ein automatisierter Zugbetrieb wird nicht angestrebt sonder "Freude am Fahren" (neben dem Bauen und Gestalten von Häusern, Landschaft, etc).

Mit dem "Bremsstreckenbooster" hatte ich mir erhofft, das eine Lok vor einen HALT-zeigenden Signal langsam ausfährt (also wie im richtigen Leben ab einem bestimmten Abschnitt die Fahrstufen verringert und nicht abrupt vor dem Signal zum Stéhen kommt.

Wenn dies aber nur von einem Elektronik-Spezialisten zu lösen ist, bremse ich halt wieder abrupt vor einem Signal. Neben dem unnatürlichen Bremsen ist dann leider auch die Zugebeleuchtung aus.

Da tams einen Bremsstreckenbooster anbietet hatte ich gehofft, das es hierüber ohne großen technischen Aufwand möglich ist, einen Langsamfahrbereich (wie vor Bahnhofseinfahrten) oder vor HALT-zeigenden Signalen (vom langsamer werden bis zum eventuellen Stop) einzurichten.

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mb-didi
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Beitrag von mb-didi » Dienstag 14. Oktober 2008, 14:17

modellbahnfreund1957 hat geschrieben:...
Wenn dies aber nur von einem Elektronik-Spezialisten zu lösen ist, bremse ich halt wieder abrupt vor einem Signal. Neben dem unnatürlichen Bremsen ist dann leider auch die Zugebeleuchtung aus.
...
Nun mal keine Panik. Man muß nicht Alles kompliziert machen.
Ich benötige keine Bremsbooster. Da ich zur Zeit meinen Bahnhof Hamburg-Dammtor aufbaue mit kompletter Inneneinrichtung einschließlich Beleuchtung, habe ich mich vor einiger Zeit entschlossen Alles auf Digital einzurichten. Logischerweise benötige ich einen PC zur Steuerung. Alle Beleuchtungs-LED werden über Decoder geschaltet. Die Steuerung der Weichen und Signale erfolgt auch über Decoder mit einem Gleisbildstellwerk (railx). Die Belegtabfrage wird über s88-Bausteine in der Software ausgewertet und dementsprechend die Steuerung der Loks (Geschwindigkeitsstufen) ausgeführt. Im Programm wird dann die entsprechende Fahrstufe ausgegeben.
Als Steuerung der Loks ist eine MasterControl vorgesehen, die Steuerung der Beleuchtung, Weichen und Signale erfolgt über eine DiCoStation und die MasterControl.
Bis jetzt läuft es nur im Testbetrieb, da der Aufbau des Bahnhofs viel Zeit benötigt. Gerade bei der Inneneinrichtung ist sehr viel Selbstbau angesagt.

mfg
Didi
PS: Ich bereite gerade eine Webseite vor, die meine Aufbauarbeit am Bahnhof dokumentiert.
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. (Albert Einstein,1879-1955)
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance. (Winston Spencer Churchill,1874-1965)

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