Moin 050 082-7,
zuerst einmal: zwar sind hier Nicknames üblich, höflicher ist es jedoch, jemanden ansprechen zu können. Ein Vorname unter dem Text ist hilfreich
Vielleicht täuscht mich die Formulierung in deinem Eingangsposting, aber ich habe den Eindruck, dass ihr da noch etwas unstrukturiert an die Sache geht.
Statt eines pauschalen "wir wollen das machen, weil wir es können", schlage ich vor, dieses doch recht komplexe Projekt in einzelne, kleinere Projekte aufzusplitten.
Das erste wäre die Beschäftigung mit dem Motorola-Protokoll eurer Digitalzentrale.
Alternativ ist auch ein Blick über den Tellerrand hilfreich: Die Alternative wäre DCC
(und weitere, etwas weniger bedeutende Protokolle).
Dann kommt die Beschäftigung mit den Decodern, auch diese sollten einzeln angegangen werden.
Einen Lokdecoder mit zeitgemäßen Fähigkeiten selbst zu bauen, wird vermutlich in eurem Fall daran scheitern, dass es praktisch nicht möglich ist, ihn so klein zu bekommen, dass er in die Loks passt.
Den würde ich in jedem Fall zukaufen.
Dann kommt die Weichen- und Signalsteuerung. Hier existieren im Web einige brauchbare Bauanleitungen, so dass es sich in der Tat rechnet, diese selber zu bauen.
Welche das wären, hängt vom Protokoll ab und davon, ob ihr Spulenantriebe benutzen wollt oder Servos.
Ähnlich ist es mit Lichtdecodern (auch für Signale, wenn nicht mechanisch, oder für Beleuchtung). Diese sind vergleichsweise simpel.
Rein am Preis der Bauteile gemessen, sind diese Decoder hochinteressant.
Ob ihr ein vorgegebenes Hexfile ladet oder euch selbst versucht, muss nicht sofort entschieden werden.
Ein weiteres Projekt wäre die Kommunikation mit dem PC und dann das Steuerprogramm.
Hierzu braucht es ein Interface (je nach Fähigkeit recht simpel) und das Programm.
Rocrail wäre ein open source-Projekt, mit dem näher zu beschäftigen sich sicher lohnt.
Zur Positionserkennung: Eine genaue Positionsbestimmung ist eigentlich unnötig, da die Moba, wie auch das Original, mit Blöcken arbeitet.
Es reicht, zu wissen, dass sich Lok XY im Block C befindet. Sobald sie diesen verlässt und in Block D einfährt, weiß die Steuerung, dass es sich um Lok XY handelt, denn eine andere kann sich logisch dort nicht befinden. So lange sie das nicht tut, ist die Einfahrt in Block C für andere Loks nicht möglich.
Mit Märklin-Gleis seid ihr dabei im Vorteil; Rückmelder lassen sich problemlos an (fast) jeder Stelle der Anlage anbringen.
Barcodes, Reed-Kontakte, Lichtschranken oder wasweißich sind also unnötig.
Diese Vereinfachung hat nur einen kleinen Haken: man darf nicht einfach so eine Lok vom Gleis nehmen (oder eine dazu packen), denn das bekommt die Steuerung nicht mit.
In der Praxis ist das aber kein großer Nachteil; der Aufwand für eine punktgenaue Positionsbestimmung steht also in keinem Verhältnis zum Aufwand.
Viel Spaß mit eurem Projekt!
Es gibt viel zu recherchieren und dann auszuprobieren.
Der Arbeitsaufwand ist aber nicht ohne.
LG Oliver