Selbstbau eines Gleisbildstellpultes

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Christoph

Selbstbau eines Gleisbildstellpultes

Beitrag von Christoph » Dienstag 14. Januar 2003, 17:39

Hallo,

ich wollte mal fragen, ob einer von euch Erfahrungen mit dem Selbstbau eines Gleisbildstellpuktes hat.
Ich stelle mir das so vor, dass für jede Weiche zwei Drucktaster vorhanden sein sollen, und die Anzeige der Weichenstellung mittels farbigen LEDs erfolgt.

Was für Bauteile brauche ich, um dieses Vorhaben zu realisieren?
Ist es überhaut möglich, mittels einens einzigen Tasters einen Momentkontakt für die Weiche und einen Dauerkontakt für die LED auszulösen?
Schaltet sich die LED, die leuchtet, wenn die Weiche beispielsweise auf abzweigen steht selbsttätig aus, wenn ich die Weichenstellung ändere?

Hoffe auf viele, möglichst auch preiswerte Anregungen.

mfg
Christoph

wobu

Beitrag von wobu » Dienstag 14. Januar 2003, 18:51

Hallo,

das ist natürlich so machbar. Die Grundfrage ist aber erst mal, welche Weicheantrieb Du verwendest bzw. verwenden willst. Es gibt ja auch welche mit Rückmeldekontakten, bzw. frei verwendbaren Kontakten, die man dann eben für die Rückmeldung benutzen kann.
Da ist es dann besonders einfach, über einen Umschalter wird dann entweder die eine oder ander LED mit Strom versorgt. Dazu muß man dann natürlich nochmal je Weiche zwei Leitungen zw. Weiche und Stellpult verlegen. Dann wird auch nach Einschalten der Anlage die tatsächliche Weichenstellung angezeigt und die Rückmeldung zeigt dann auch an, ob die Weichenstellung wie gewünscht erfolgte.

Bei Weichen ohne derartige Kontakte ist es schwieriger, da müßte man die Leuchtdioden dann mittels elektronischen Schaltungen, sogenannte Flip-Flops, entsprechend ansteuern (o.k. das ginge auch über Relais, aber da sind wir wohl drüber hinweg). Der Aufwand ist etwas höher, spart aber die Kabel zur Weiche. Hier wird allerding nicht angezeigt, ob die Weiche wie gewünscht, gestellt wurde, nur wie sei gestellt sein sollte. Und beim Einschalten kann es sein, das Anzeige und Weichenstellung nicht überein stimmen. Da müßte dann jede Weiche einmal betätigt werden.

Dann gibt es noch die Möglichkeit, mittels PC-Programm und einem Modul die Weichen zusteuern, ich meine damit keine Digitalsteuerungenvon den Modellbahnherstellern. Aber das ist auch ein weites Feld.

Wolfgang

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Felix (der erste)
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Geht doch

Beitrag von Felix (der erste) » Montag 20. Januar 2003, 20:58

Man brauch bei Weichen mit Endabschaltung (sofern diese nicht entfernt worden ist) nicht noch zusätzliche Kabel zu verlegen.
Man muss nur die Lamopen/LEDs zwischen der Masse des stellimpulses und dem Weichenantrieb schalten.
Damit kann dann immer nur die Spule, die für den nächsten Schaltimpuls freigegeben ist, eine Glühbirnele/LED zum leuchten bringen, die als näste Angesteuert werden soll.

Wer will, kann von mir auch einen Schaltplan bekommen.
MFG
Felix(der erste)
Zuletzt geändert von Felix (der erste) am Samstag 1. März 2008, 00:56, insgesamt 1-mal geändert.

Christoph

Beitrag von Christoph » Dienstag 21. Januar 2003, 14:17

Hallo,

ich benutze die K-Weichenantriebe von Märklin 7549.
Könnt ihr mir eventuell jeweils einen Schaltplan und eine Liste der Elektronikteile zukommen lassen, die ich pro Weiche brauche??

Danke im voraus?

Gruß Christoph

Andi
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Beitrag von Andi » Dienstag 21. Januar 2003, 17:31

Hallo Felix,

der Schaltplan würde mich auch mal interessieren.
Schick ihn mir doch bitte auch.
Gruß Andi

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Beitrag von Felix (der erste) » Donnerstag 23. Januar 2003, 19:58

Ich stelle ihn gerne hier rein.
Ich muss ihn nur noch erst mal ferig kriegen.
Dürfte aber im laufe des Wochenende was werden :D

Cincinnati-Train

märklin digital

Beitrag von Cincinnati-Train » Freitag 24. Januar 2003, 17:51

hallo
nur als hinweis

auch in dem buch
märklin - digital
wird der anschluß eines gleisbildstellwerkes
an den computer beschrieben

grüße

cincinnati-train

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So geschafft

Beitrag von Felix (der erste) » Montag 27. Januar 2003, 16:51

Hallo,
Ich hab mal einen Schaltplan gezeichnet.
Bild
Die weiche wird ganz normal angeschlossen. Ob am Decoder oder am Taster ist ziemlich egal. Ich habe es mir nur erlaubt, es mit der einfachen Variante zu machen 8) .
Das ganze geht nur, wenn ein Weichenantrieb mit Endabschaltung betreiben wird. Wenn nämlich die Endabschaltung in Kraft tritt, und der zuletzt geschaltete Ausgang Stromlos "gemacht" wird, kann nur noch durch den zweiten Eingang Strom fließen, da der ja auf einen erneuten "Stromstos" warten muss. Während der Zeit kann durch den Weichenantrieb die Lampe leuchten.

Man sollte aber dafür sorgen, dass der Strom nich alzu groß ist, der durch die Spule des Antriebs fließt. Aber dafür sorgt die Lampe normalerweise schon.

Wichtig sit auch, dass die Farben der Taster und Lampen jeweils immer Vertauscht seien müssen.
-->An dem Kabel mit dem roten Taster muss eine grüne Lampe angeschlossen werden, usw.

Anonsten muss das ganze noch mit Einem Vorwiederstand versehen werden.

Bei Fragen, bitte einfach nochmal kundig machen.

MFG
Felix(der erste)

p.s. Man kann natürlich das ganze auch mit LEDs, Wiederstand und Gleichspannung betreiben.

@ Cincinnati-Train
Der Anschluss den du meinst basiert auf dem Comboard. Dieses wird aber ersten nicht mehr produziert wird. Zweitens sollte es glaub ich ein analoges Stellpult werden.

Peter Heß

Beitrag von Peter Heß » Montag 27. Januar 2003, 21:50

Hallo Felix,

besteht bei Deinem Schaltplan nicht die Gefahr, dass durch die Lampe die Leitung ("die auf den nächsten Schaltimpuls wartet") geschlossen wird und die Weiche schaltet :roll: ?

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Beitrag von Felix (der erste) » Mittwoch 29. Januar 2003, 20:47

Das dachte ich am Anfang auch.
Dann hatte ich es aber mal ausprobiert (die Schaltung ist nämlich nicht auf meinem Mist gewachsen) und es gab keine Probleme.
Die Lampe selber (ich hatte eine ganz normale Lampe genommen, die auch schon mal in Häusern eingebaut ist) verwendet.
--> Der Weichenantrieb hatte nicht geschaltet (d.h. nicht unbeabsichtigt)!!! Er ist auch nicht warm geworden. :o

Wenn man aber Leuchtdioden nimmt, muss ein ziemlich großer Wiederstand davorgeschaltet werden.
Wie viel muss im einzelnen errechnet werden.

MFG
Felix (der erste)
Zuletzt geändert von Felix (der erste) am Samstag 1. März 2008, 00:58, insgesamt 1-mal geändert.

Peter Heß

Beitrag von Peter Heß » Donnerstag 30. Januar 2003, 00:18

:shock: :shock: Das klingt ja hochinteressant. Das werde ich einmal ausprobieren.

Ich bin nämlich ein erklärter Anhänger des analogen Anlagenbaus (ohne aber irgend jemanden bekehren zu wollen 8) ) und habe immer Probleme mit den Märklin-Stellpulten: Meine "hängen" nämlich an der Seitenwange des Anlagentisches und durch leichte Erschütterungen während des Betriebs ist sehr schnell nicht mehr feststellbar, ob die Weichenstellung nun dem Schalterbild entspricht oder ob sich die Stellknöpfe durch die kleinen Erschütterungen nicht selbstständig gemacht haben und ein wenig verrutscht sind und dann eine falsche Weichenstellung vorgaukeln.... Gerade in nichteinsehbaren Bereichen kann das schon unangenehm werden :?

Wie gesagt: Prima Idee!! :D :D

eddie

Etwas nobler wäre folgende Lösung

Beitrag von eddie » Dienstag 4. Februar 2003, 17:51

zwar auch etwa teurer, aber das soll erstmal egal sein.

Bai Conrad gint es einen Weichenrückmeldungsbausatz, für 19.90Euro's. Mit dem lassen sich 4 Weichen äußerst Nobel bedienen. Kommt halt drauf an, wie viel man in sein Hobby investieren kann, bzw. will.

Bei der oben genannten Skizze frage ich mich halt noch wie es zu der Abschaltung der Lampen kommt.

Peter Heß

Beitrag von Peter Heß » Mittwoch 5. Februar 2003, 10:38

Also - womit die Schaltung von Felix nicht funktioniert, sind die "alten" K-Weichen (mit fest angebautem Schaltkasten). Hier wird der Doppelspulenantrieb anscheinend anders geschaltet als in den neuen abnehmbaren.

Ergebnis (hab's ausprobiert): Wie eddie schon vermutet hat: die Lampe leuchtet immer (bis auf den kurzen Schaltimpuls, da leuchtet sie nicht, weil der direkte Weg über den Schalter ohne Birnchenwiderstand halt "lukrativer" für den Strom ist; da muss er weniger arbeiten - tja, wie im richtigen Leben :P )

Schade!

Kruno Schmidt

Einfache Rückmeldung bei alten K-Antrieben

Beitrag von Kruno Schmidt » Freitag 7. Februar 2003, 11:11

Hallo,

hier ein Tipp, wie man bei alten K-Antrieben ebenfalls auf analoge Weise eine Rückmeldung erreichen kann:

- Man nehme ein zweispuliges Bi-stabiles Relais und schließe die beiden Spulen parallel zu den Weichenantrieben an, wobei es wichtig ist, den zur Verfügung stehenden Wechselstrom pro Spule mit einer einfachen Diode gleichzurichten.

- Mittels der Umschaltkontakte kann man nun Glühlämpchen, oder über entsprechende Vorwiderstände auch LED's, entsprechend der Weichenstellung schalten. Da diese Art Relais genau wie ein Weichenantrieb nur auf Stromstöße reagiert, ist diese Art der Umschaltung absolut präzise und funktioniert immer.

- Kosten pro Weiche ca. 5 Euro für ein Relais plus 2 Dioden

In der Zeit, in der meine Märklin-Anlage noch analog lief, war so mein Gleisstellpult aufgebaut und funktionierte wirklich immer störungsfrei!!

Anders übrigens als die modernen K-Antiebe.

- Dazu mein Beitrag: "Immer Ärger mit K-Antrieben"

Sollten sich zu meiner Ausführung noch Fragen ergeben, sendet mir eine "private Email". Ich werde diese dann gerne beantworten - wenn nicht gerade 100 sind.

Grüße Kruno

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martin
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Beitrag von martin » Freitag 7. Februar 2003, 11:27

Hallo Kruno,

habe das von dir beschriebene Verfahren auch schon angewendet. Allerdings muss man doch deutlich sagen, dass es sich hierbei nicht um eine echte Rückmeldung handelt. Ich weiss nur sicher, welche Richtung als letztes angefordert wurde, ob die Weiche auch korrekt geschaltet hat ist eine ganz andere Frage! Je nach Weichen- und Relais-Typ kann es durchaus vorkommen, dass das Relais weitaus schneller reagiert, ebenso fange ich einen Defekt der Weiche (Spule, Feder, Zunge etc.) natürlich auch nicht ab.
Martin (der Z-Bahner) Moderator am Stammtisch und in den Foto-Foren

Kruno Schmidt

Beitrag von Kruno Schmidt » Freitag 7. Februar 2003, 12:16

Hallo Martin,

sicher, es ist keine Rückmeldung im wirklichen Sinne, es war aber eine bei mir wirklich zuverlässige Art ein Gleisstellpult zu realisieren.

Und an Pannen kann ich mich nicht erinnern - das kann aber auch daher kommen, dass ich sowohl die Weichen wie auch die Relais mit rund 22 Volt betrieben habe.

Gut, die Relais waren für 24 Volt ausgelegt und daher ergaben sich hier keine Probleme mit Überspannungen, doch auch die Weichenantriebe haben nie Ausfallerscheinungen gehabt.

Selbst bei dem von mir betriebenen Semi-Automatikbetrieb, der ausschließlich auf von Reed-Schaltern gesteuerten Relais basierte, gab es kaum Ausfälle - außer ein Magnet war mal zu schwach einen Reed-Schalter zu betätigen.

Dieses Stellpult habe ich so rund 4 Jahre betrieben.

Gruß Kruno

Michael Rolfes

Dann doch lieber die Conrad Lösung

Beitrag von Michael Rolfes » Freitag 7. Februar 2003, 18:26

Also wenn der Eigenbau de Weichenrückmeldung schon 5 Euro pro Weiche kostet, dann nehm ich doch lieber den Bausatz von Conrad, der bedient 4Weichen und kostet 20 Euro!
Eine Stunde Arbeit und schon funktioniert die Sache wunderbar!!

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Beitrag von martin » Samstag 8. Februar 2003, 23:42

Kruno Schmidt hat geschrieben:Und an Pannen kann ich mich nicht erinnern - das kann aber auch daher kommen, dass ich sowohl die Weichen wie auch die Relais mit rund 22 Volt betrieben habe.
22 Volt ist schon ganz kräftig, da würden meine Weichen (Spur Z) höchtens genau einmal schalten ...
Habe leider nur 8-10 V und dabei schon bei 12 V Relais ab und zu Probleme.
Martin (der Z-Bahner) Moderator am Stammtisch und in den Foto-Foren

Juergen P.

Beitrag von Juergen P. » Sonntag 9. Februar 2003, 22:54

Hallo Christoph,
die Idee mit der Schaltung von Conrad ist sicherlich eine der Besten, die kannte ich auch noch nicht - muss mal schlau machen in die Richtung. Ich habe vor einigen Jahren Schaltpläne bekommen nach denen Rückmeldungen für alle Magntespulenantriebe betrieben werden können. Dazu gehört eine kleine Stromversorgung, und an die können dann diverse Platinen für jeweils 8 Magnetartikeln angeschlossen werden. Damit betreibe ich meine Anlage schon einige Jahre problemlos.
Die Sache mit den Endabschaltungen funktionert auch sehr gut, aber nur solange, wie die Endabschaltungen auch funktionieren :( , und wie wir ja vom MiWuLa wissen, geht das nicht lange gut. Übrigends ich baue die jetzt auch aus (bzw. lege sie lahm), und lass diese Weichen 'normal' über die Platinen laufen. Was die Chose kostet kann ich Dir nicht genau sagen, ist aber 'nen büschen Arbeit drin, Platinen erstellen, verlöten etc. (für einen Elektoniker aber kein Problem). Wenn Du (oder jemand anderes) Interesse hat kurze PM dann scanne ich die Anleitung mal und sende sie zu.
Viel Spass (und ich dachte ich wäre der einizige, der seine Bahn NICHT mit dem PC steuert bzw. steuern will :lol: )

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Beitrag von Felix (der erste) » Mittwoch 12. Februar 2003, 10:11

Hallo
war auf einer Schulskifreizeit und danach krank; deswegen melde ich mich erst jetzt wieder.

Erst ein mal
@ Peter Heß
Das könnte daran liegen, dass die alten K-Antriebe keine Endabschaltunbg haben. Dann würden nämlich höchst wahrscheinlich beide Lampen leuchten.

@Juergen P.
Klar!!
Eine Endabschaltung wird in den meisten Fällen von Nöten sein. Ansonsten wird wahrschinlich ein Relais oder ein Elektronik Trick angewand um eine Endabschaltung zu simulieren.
In den letzteren beiden Fällen wäre das aber dann auch wieder keine echte Rückmeldung, da "Handumstellen" z.b. nicht mit Berücksichtigt wird.

MFG
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