GEZ-Gebühr muss sinken

Fan-Ecke für Aktionen, Meinungsaustausch und Plausch.
Benutzeravatar
Datterich
Forumane
Beiträge: 9772
Registriert: Montag 9. Februar 2004, 14:21
Wohnort: 100 km südlich Speicherstadt

GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Datterich » Mittwoch 12. April 2023, 19:39

Wie auf FOCUS online zu lesen ist, fordert endlich mal ein Mitglied des Rundfunkrates eine drastische Rundfunkgebührensenkung in Deutschland. Helmut Markwort beruft sich dabei auf eine Umfrage:
Eine Insa-Umfrage im Auftrag für „Bild“ ergab, dass 35 Prozent der Deutschen keine Rundfunkgebühren mehr zahlen wollen. Dafür würden sie auch in Kauf nehmen, Sender wie ARD, ZDF und über 80 weitere Kanäle gar nicht mehr zu empfangen. 13 Prozent würden bis zu 4,99 Euro im Monat zahlen, 16 weitere Prozent bis zu 9,99 Euro. Zehn Prozent würden maximal 14,99 Euro zahlen, sechs weitere Prozent wären bereit, bis zu 18,35 Euro zu bezahlen.
. . .
„Die Umfrage ist alarmierend. Ich spüre eine große Verärgerung bei den Menschen gegenüber den Öffentlich-Rechtlichen. Das liegt daran, dass sie zu teuer und zu einseitig sind, aber auch an den vielen Skandalen.“
. . .
„Es müssen nicht alle Anstalten alles selbst machen. Ich setze mich für Kompetenzzentren ein, die sich dann übergreifend um die großen Themen kümmern. Wir müssen die Vielfach-Strukturen auflösen.“
Anpassung nach unten wäre ja mal eine gute Idee. Ich bin sehr dafür, entsprechende Schritte baldigst zu beginnen.

Na, hoffentlich kann ich das noch erleben -
Datterich
Hier trifft man manchmal Leute, die gar keinen Zug vertragen ...

Benutzeravatar
Feuer-wer
Forumane
Beiträge: 4583
Registriert: Mittwoch 20. April 2011, 15:17
Wohnort: NRW

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Feuer-wer » Mittwoch 12. April 2023, 20:05

Gerrits e-auto-video wäre, vielleicht als Mehrteiler, gut auf ZDF-info oder Phoenix aufgehoben und für solche und ähnliche Produktionen bin ich gerne bereit, abGEZockt zu werden. Leider werden gut recherchierte Reportagen immer seltener.

Benutzeravatar
Datterich
Forumane
Beiträge: 9772
Registriert: Montag 9. Februar 2004, 14:21
Wohnort: 100 km südlich Speicherstadt

GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Datterich » Mittwoch 12. April 2023, 20:13

Ja, ich bin auch gegen eine totale Abschaffung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Einer Gebührenhöhe so um die 10 Euro im Monat würde ich sofort zustimmen. Siehe oben. Es wird hier bestimmt noch Anlässe und Möglichkeiten geben, dies näher zu begründen - ich warte mal ab.

Freundliche Grüße an alle Gebührenzahler
Datterich
Hier trifft man manchmal Leute, die gar keinen Zug vertragen ...

Benutzeravatar
writeln
Forumane
Beiträge: 7522
Registriert: Samstag 14. Mai 2011, 20:31
Wohnort: Hamburg bei Knuffingen
Kontaktdaten:

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von writeln » Donnerstag 13. April 2023, 07:19

Naja, in Zukunft wird die Produktion von Fernsehsendungen sicher auch mehr und mehr mittels KI / AI gemacht. Das senkt die Kosten... :wink:
Aber im Ernst. Auf die Tagesschau und das weltweite Korrespondenten-Netz der ARD würde ich ungern verzichten.

Ich vermute, dass langfristig ein Abo-Modell ähnlich Netflix & Co auch für die ÖR, oder zumindest Teile des Programm-Angebots kommen wird.
Die Welt ist immer in Bewegung.

Benutzeravatar
Stefan mit F
Forumane
Beiträge: 7961
Registriert: Mittwoch 1. Juni 2011, 18:09
Wohnort: 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Stefan mit F » Donnerstag 13. April 2023, 08:36

Moin,

GEZ-Gebühr muss sinken, Sahra Zarenknecht soll endlich aus der PDS austreten, die deutsche Bundesbahn ist zu unpünktlich und in der Freihandelszone in Hamburg gibt es zu wenig Ladesäulen. :wink:

Der verlinkte Focus-Artikel liefert leider viel Meinung und wenig Fakten. Da lässt man das Statement eines Unionsferkels aus der BLÖD-Zeitung unkommentiert stehen. Die Nestle-Lobbyistin faselt von "einseitiger Berichterstattung".

Ich bin sehr froh, dass es die Anstalt, extra 3, ZDF Magazin Royal, heute show, Quarks, MaiThinkX, Lokalzeiten und Talkshows wie 3 nach 9, NDR talkshow, maischberger und Anne Will gibt.
Natürlich gibt auch den Quatsch, den Prof. Dr. Norbert Lammert in seiner Kritik an der Nichtübertragung der konstituierenden Sitzung des Bundestages nennt.

Es hat am 24.03.2023 ARD Tagesthemen gegeben, in denen sich die ersten 11 Minuten allein um einen Trainer eines bayerischen Fußballclubs gedreht haben. Das ist beschämend.

Man wirft Geld in hohem Bogen zum Fenster raus um Übertragungsrechte aus Katar zu kaufen. Man bringt hunderte Folgen von irgendwelchen volksverdummenden Serien. Man generiert horrende Kosten für überzogene Renten von Intendant:innen, die wir in den nächsten 30 Jahren mit unseren Rundfunkbeiträgen abstottern müssen.
Damit macht sich der ÖRR angreifbar.
Es gibt keinen Grund, Unsinn wie Fußball-Bundesliga fast täglich für viel Geld auszustrahlen. Es ist krank, immer neuen Serienmüll auf dem Niveau einer Kellerassel zu produzieren. Der ÖRR sollte wieder seinen Bildungsauftrag ernst nehmen, statt mit einer souveränen Sturheit der Unterhaltung Vorrang vor der Information zu gewähren.

Dafür bin ich gerne bereit weiterhin mehr als 15€ monatlich zu bezahlen. Ein Netflix-Abo oder anderes PayTV brauche ich nicht.
Gruß aus 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa
Stefan mit F

Im August 2024 neu erschienen: KLIMA BULLSHIT BINGO von Jan Hegenberg
Ab 06.08.2024 bekommt man es in jeder kleinen Buchhandlung um die Ecke.

Benutzeravatar
günni
Forumane
Beiträge: 21789
Registriert: Sonntag 19. Januar 2003, 11:00
Wohnort: Düsseldorf

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von günni » Donnerstag 13. April 2023, 17:52

Moin,
steigen werden die

Benutzeravatar
Bernd 123
Bahnhofsjäger
Beiträge: 9044
Registriert: Donnerstag 16. Juni 2011, 11:49
Wohnort: 4-Ländereck TSBF

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Bernd 123 » Donnerstag 13. April 2023, 19:13

:pray: Und gib' uns täglich unseren Tatort, Rote Rosen, GZSZ, IBES,
DSDS, Robäääärt, Sturm der Liebe und und und den ganzen anderen
bildungsfernen Serienmüll 🤮

Früher war alles besser. :jaja:

Bernd
Wir werden nicht älter, sondern besser !!!!
mfm 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020mini, 2021, 2022, 2023, 2024
Gewinner der 1JJCLBW, 13MC, 15MC, 20MC,, 23MC, 24MCW, XIV., XV., XVII.-MFM-WANDA-Pokal
FCKPTN

Benutzeravatar
writeln
Forumane
Beiträge: 7522
Registriert: Samstag 14. Mai 2011, 20:31
Wohnort: Hamburg bei Knuffingen
Kontaktdaten:

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von writeln » Donnerstag 13. April 2023, 20:31

Bernd 123 hat geschrieben:
Donnerstag 13. April 2023, 19:13
Früher war alles besser. :jaja:
Auf jeden Fall der Tatort mit Götz George... 8)
(Könnte man heute wohl auch nicht mehr so auf Sendung gehen lassen...)

Generell gibt es im ÖR, der ja nicht nur aus Fernsehen, sondern auch Radio und "FUNK" (YouTube)-Angeboten besteht aber viele durchaus sehens- und hörenswerte Angebote. NDR-Info finde ich als Nachrichtensender hier im Norden ebenso informativ, wie die Programme des Deutschlandradio.
Auf YouTube werden unter dem Label "FUNK" verschiedene Wissenskanäle produziert, die zum Teil sehr spannend sind.
Man muss ein bisschen suchen, aber es gibt durchaus Inhalte, die wirklich klasse sind und dem "Bildungsauftrag" gerecht werden.

Nur wenn es um das Musik-Programm geht, weiche ich doch lieber auf Spottify, oder meine Schallplattensammlung aus...

Benutzeravatar
Bernd 123
Bahnhofsjäger
Beiträge: 9044
Registriert: Donnerstag 16. Juni 2011, 11:49
Wohnort: 4-Ländereck TSBF

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Bernd 123 » Freitag 14. April 2023, 10:50

writeln hat geschrieben:
Donnerstag 13. April 2023, 20:31
Auf jeden Fall der Tatort mit Götz George... 8)
Ja, das waren noch Zeiten. :)
Da hat man noch auf jeden neuen Tatort gewartet.
writeln hat geschrieben:
Donnerstag 13. April 2023, 20:31
Könnte man heute wohl auch nicht mehr so auf Sendung gehen lassen...
Wieso nicht :hm?:
War meines Erachtens nach aber näher an der Realität als die heutigen Folgen mit FriedeFreudeEierkuchen
Nicht umsonst wurde
Wikipedia hat geschrieben:Schimanski in einer von Emnid 2008 durchgeführten Beliebtheitsumfrage anlässlich der 700. Sendung der Reihe auf den ersten Platz aller Tatort-Kommissare gewählt.
Bernd
Wir werden nicht älter, sondern besser !!!!
mfm 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020mini, 2021, 2022, 2023, 2024
Gewinner der 1JJCLBW, 13MC, 15MC, 20MC,, 23MC, 24MCW, XIV., XV., XVII.-MFM-WANDA-Pokal
FCKPTN

Benutzeravatar
günni
Forumane
Beiträge: 21789
Registriert: Sonntag 19. Januar 2003, 11:00
Wohnort: Düsseldorf

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von günni » Freitag 14. April 2023, 15:31

Bernd 123 hat geschrieben:
Donnerstag 13. April 2023, 19:13
:pray: Und gib' uns täglich unseren Tatort, Rote Rosen, GZSZ, IBES,
DSDS, Robäääärt, Sturm der Liebe und und und den ganzen anderen
bildungsfernen Serienmüll 🤮
Moin,
das ist immer wieder ein Grund zu u. A. ZDFinfo umzuschalten

Benutzeravatar
Stefan mit F
Forumane
Beiträge: 7961
Registriert: Mittwoch 1. Juni 2011, 18:09
Wohnort: 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Stefan mit F » Freitag 14. April 2023, 16:22

Moin,
Bernd 123 hat geschrieben:
Donnerstag 13. April 2023, 19:13
:pray: Und gib' uns täglich unseren Tatort, Rote Rosen, GZSZ, IBES,
DSDS, Robäääärt, Sturm der Liebe und und und den ganzen anderen
bildungsfernen Serienmüll 🤮
in dem Punkt könnte mein Post missverständlich gewesen sein:
Ich finde es nicht schlimm, dass Menschen das gucken. Und es ist gut, wenn es im ÖRR nicht nur hoch anspruchsvolle Sendungen gibt.
Auch öffentlich-rechtliches Fernsehen soll unterhaltend sein. Aber wenn der Serienmüll so viel Budget und Sendezeit einnimmt, dass der Informationsauftrag darunter leidet, dann läuft etwas gewaltig schief.

Auch mehrere Minuten Sendezeit für Fußball zu Beginn der ARD Tagesthemen können ihre Berechtigung haben, wenn es dabei nicht um einen von tausenden Trainerwechseln bei irgendeinem Fußballclub geht sondern um Dinge, die über den Fußball hinaus von Interesse sind:
Depression kann jeden treffen: Der Tod von Robert Enke | NDR Doku | 45 Min
Wer zündete die BVB-Bombe? Hinter den Kulissen der spektakulären Aufklärung
Die Skandal-WM: Wie Katar den Fußball kaufte | ZDFinfo Doku
Dafür bezahle ich meine Gebühren gerne.
Gruß aus 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa
Stefan mit F

Im August 2024 neu erschienen: KLIMA BULLSHIT BINGO von Jan Hegenberg
Ab 06.08.2024 bekommt man es in jeder kleinen Buchhandlung um die Ecke.

Benutzeravatar
Mr. E-Light
Forumane
Beiträge: 5622
Registriert: Dienstag 24. Februar 2004, 16:17

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Mr. E-Light » Sonntag 16. April 2023, 18:09

Mal so ganz am Rande gefragt: Was haben
Bernd 123 hat geschrieben:
Donnerstag 13. April 2023, 19:13
GZSZ, IBES, DSDS, Robäääärt
mit den Öffentlich-rechtlichen, den GEZ-Gebühren und diesem Thread zu tun?
Dass das auch alles ziemlicher Schrott ist (wenn auch sehr beliebt und daher offenbar Ansichtssache) und die Privaten auch gern was von den Gebühren ab hätten, steht in diesem Fall (leider) nicht zur Debatte.
Gruß
Ralf

Benutzeravatar
Stefan mit F
Forumane
Beiträge: 7961
Registriert: Mittwoch 1. Juni 2011, 18:09
Wohnort: 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Stefan mit F » Sonntag 16. April 2023, 18:43

Moin,
Mr. E-Light hat geschrieben:
Sonntag 16. April 2023, 18:09
Bernd 123 hat geschrieben:
Donnerstag 13. April 2023, 19:13
GZSZ, IBES, DSDS, Robäääärt
mit den Öffentlich-rechtlichen, den GEZ-Gebühren und diesem Thread zu tun?
die Frage hast du schon beantwortet:
Mr. E-Light hat geschrieben:
Sonntag 16. April 2023, 18:09
Dass das auch alles ziemlicher Schrott ist [...]
Es ist daher nicht zu begründen, auch noch im ÖRR ständig dutzende "leicht verdauliche" Serien ohne Informationsgehalt zu senden.
Ein Grundangebot ist wünschenswert, den Rest darf man ruhig den privaten Sendern überlassen.

Z.B. GZSZ hat es schon zu meiner Grundschulzeit gegeben und ich habe es schon damals nicht gesehen und nichts verpasst.
Gruß aus 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa
Stefan mit F

Im August 2024 neu erschienen: KLIMA BULLSHIT BINGO von Jan Hegenberg
Ab 06.08.2024 bekommt man es in jeder kleinen Buchhandlung um die Ecke.

Benutzeravatar
Mr. E-Light
Forumane
Beiträge: 5622
Registriert: Dienstag 24. Februar 2004, 16:17

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Mr. E-Light » Sonntag 16. April 2023, 20:35

Nichtsdestotrotz sind das Sendungen der Privaten und haben in der obigen Auflistung so direkt ohne Erklärung nichts verloren, es wirkt nämlich, als würden sie auch zum ÖRR gehören. Sei's drum.

Jedenfalls, ARD und ZDF (beim Deutschlanfunk weiß ich es nicht, da habe ich nie reingehört) waren noch nie reine "Bildungssender", auch reine Unterhaltung gehören bis heute eben dazu: "Drei Damen vom Grill", "Auf Achse", "Die Fallers", "Rosenheim Cops", "Notruf Hafenkante" (und andere ähnliche Regional-Krimis) und eben halt auch "Sturm der Liebe" und Co. dürften wohl kaum den Anspruch auf Bildungsfernsehen erheben. Die gehören aber zum Vorabendprogramm, das es schon seit Anbeginn des ÖRR gibt. Dazu gehörten dereinst sogar mal US-Serien wie "Kojak", "Die Straßen von San Francisco" oder "Remington Steel". Und dann sind da noch (meist sogar gute) Kinofilme, auch heute noch immer wieder v.a. im ZDF... Gehören die alle zum Grundangebot? Tja nun, auf die mögen heutzutage tatsächlich viele Leute in Anbetracht des Angebots der Privaten und der vielen Streamingsender gerne verzichten, wie ich mal vernommen habe...
Wie also definiert sich "Grundangebot"?

Dass ich übrigens auch nie diese deutschen "Telenovelas" geschaut habe, egal auf welchem Sender, sei nur am Rande erwähnt, sie sind übrigens auch keine Erfindung von RTL und Co., sondern nur eingedeutschte Kopien, die den Originalen in Seichtheit aber offensichtlich in nichts nachstehen. Das mag man gut finden oder eben auch nicht, letztlich ist es aber durchaus legitim, sowas zu produzieren, es gibt immerhin genügend Publikum dafür.

Was bleibt dann ansonsten übrig - im Wesentlichen nur noch Nachrichten und Magazine (auch diese vielen Verbraucher- und Gesundheitssendungen in den Dritten - jeder Sender hat seine eigene Sendung, aber dieselben Beiträge werden untereinander nur ausgetauscht)?
Aber selbst da hat die Qualität deutlich nachgelassen oder geht verloren, weil gute Sendungen aus verschiedenen Gründen aufgegeben werden. Sendungen wie "Nicht nachmachen" oder sogar "ZDFbesseresser" haben hohen Unterhaltungswert, über den Bildungswert lässt sich aber streiten. "Lege packt aus" hat in der Regel immerhin durchaus noch informativen Wert, schießt ab und zu aber auch über das Ziel hinaus (da werden wie auch mittlerweile in anderen Verbrauchersendungen schon mal künstlich Skandale aufgedeckt, die bei Licht betrachtet gar keine sind - wenn es gerade keine gibt, macht man sie sich schnell selber, das hat man sich tatsächlich bei den Privaten abgeschaut). Der absolute Lichtblick "Tiere vor der Kamera" wurde dereinst hingegen einfach mal so vom BR gestrichen, den guten Gernstl lassen sie immerhin noch gewähren, seine Serien gehören noch zu den Perlen im TV, wie auch "Handwerkskunst!", "Der letzte seines Standes?" und ein paar andere Sachen...

An dieser Stelle muss ich allerdings zugeben, dass ich keine Ahnung habe, was all diese Sendungen effektiv kosten und wie weit hier die Rundfunkgebühr ausreichend oder angemessen ist. Gefühlt zahlt man ja sowieso immer zu viel (egal wo und wofür)... :| :mrgreen:

Na ja, genau genommen schaue ich mittlerweile auch so gut wie gar nicht mehr in die ÖRR Sender rein, da ist tatsächlich nicht mehr viel für mich dabei (Geschmäcker ändern sich, auch die Nachrichten tue ich mir praktisch nicht mehr an); von daher hätte ich auch nichts gegen eine Änderung des Gebührensystems.
Bezahldienste füttere ich allerdings auch nicht, das ist ja mittlerweile ein Fass ohne Boden (der eine hätte zwar dies, der andere das, was mir gefallen würde, und jeder einzelne kostet Geld, z.T. auch reichlich; das kann ich mir beim besten Willen nicht leisten, ergo verzichte ich ganz und bleibe beim noch(!) frei verfügbaren TV Programm, eben trotzdem in der Regel bei den Privaten).

Aber egal welche persönliche Meinung man zu diesem Thema hat, eine Diskussion ist müßig, es wird so oder so über uns hinweg entschieden, davon ist auszugehen. Ist die Diskussion trotzdem notwendig und sinnvoll? Das lasse ich jetzt mal dahingestellt. Im Zweifelsfall können wir uns ja in Köln vor der GEZ Zentrale auch auf dem Boden festkleben, vielleicht nützt das was, ist ja zur Zeit groß in Mode... :devil:
Gruß
Ralf

Benutzeravatar
Datterich
Forumane
Beiträge: 9772
Registriert: Montag 9. Februar 2004, 14:21
Wohnort: 100 km südlich Speicherstadt

GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Datterich » Montag 17. April 2023, 10:09

Das ist seit Jahrzehnten immer interessant, wie aus dem Thema "Rundfunkgebühren" eine (TV-)Programmdiskussion entsteht, und dann aufgrund verschiedener Geschmäcker am Ende nichts wirklich Brauchbares dabei herauskommt. Bundesweit und natürlich nicht nur hier und heute. Und dann gibt es neben dem Fernsehen noch das Radio und ein paar neu hinzu gekommene Leistungen (Teletext, Mediathek, Webseiten für viele Sendungen, ...).

Ich möchte und werde hier keine wissenschaftliche Abhandlung erstellen, aber einige Gedanken eines Gebührenzahlers haben mich zur Eröffnung dieses Threads veranlasst. Die Rede ist von den weltweit höchsten gesetzlichen Rundfunkgebühren und deren Rechtfertigung bzw. Notwendigkeit. Da z.B. die Briten (BBC) und der Österreichische Rundfunk (ORF) ehedem vergleichbare Finanzierungsmodelle (wenn auch nicht auf dem hohen Kostenniveau der Deutschen) abgeschafft bzw. umgebaut haben, scheint mir diese Möglichkeit auch in Deutschland zu bestehen und notwendig - wenn man nur will.


Alle Gebührenzahler und Gebührenzahlerinnen zahlen monatliche Beträge in einen großen Topf ein. Auf diesen Topf werde ich mich weiter unten mehrfach beziehen. Darin werden die Gebühren zunächst einmal von allen Zahlenden für alle Ausgebenden gesammelt. Dieses Geld wird nach einem festgelegten Schlüssel an die öffentlich-rechtlichen Anstalten verteilt. So weit - so gut bisher.
Wikipedia hat geschrieben:Die ARD besteht aktuell aus neun Landesrundfunkanstalten sowie der Auslandsrundfunkanstalt Deutsche Welle. Die Landesrundfunkanstalten der ARD haben insgesamt rund 23.000 fest angestellte Mitarbeiter, sie veranstalten elf Fernsehprogramme, 55 Hörfunkprogramme und verfügen über 16 Orchester und acht Chöre. Das Gesamtbudget der neun Anstalten beträgt pro Jahr rund 6,3 Milliarden Euro.[2][1] Davon entfallen 366 Millionen Euro auf Sportrechte.[3] Die Mitglieder der ARD sind mit etwa 100 eigenen Hörfunk- und Fernsehkorrespondenten an 30 Orten der Welt ständig präsent.
Weitere Details sowie eine Liste der Standorte der ARD können im Internet eingesehen werden.
Wikipedia hat geschrieben:Das ZDF (stilisierte Eigenschreibweise: 2DF) ist das Hauptprogramm der Rundfunkanstalt Zweites Deutsches Fernsehen und das zweite öffentlich-rechtliche bundesweite Fernsehprogramm Deutschlands. Das ZDF wird seit 1963 ausgestrahlt.
Zusätzlich zu den bestehenden Landesrundfunkanstalten der ARD betreibt das ZDF (2DF) im Inland neben dem Sendezentrum auf dem Mainzer Lerchenberg noch 15 weitere Landesstudios, die zum Teil in unmittelbarer Nähe der ARD-Funkhäuser liegen, z.B. Kiel (Untermieter im gleichen Gebäude wie NDR), Hannover, ....
Brauchen wir in Deutschland wirklich zwei öffentlich-rechtliche Parallelwelten - und warum bezahlen wir diese Doppelkostenstellen mit unseren Beiträgen aus dem oben erwähnten einen Töpfchen?

Dies kann man natürlich auch außerhalb unserer Landesgrenzen feststellen: Korrespondentenbüros weltweit häufig in Konkurrenz (Brüssel, Paris, London, Washington, ....). Werden die Informationen dieser Doppelbesetzungen dadurch für den Gebührenzahler / die Gebührenzahlerin hochwertiger / besser / informativer? Warum wird da nicht schon mal gespart? Ein gutes Korrespondentenbüro der ÖR müsste wirklich reichen.

Zum Thema "Radio" möchte ich anmerken, dass es in der Bundesrepublik Deutschland neben den externen werbefinanzierten Rundfunkstationen über 50 Programme der ARD + Deutschlandfunk gibt. Brauchen wir das in diesem Umfang wirklich gebührenfinanziert? Der NDR sendet 11 Programme länderübergreifend für 4 Bundesländer, der BR deren 8 für ein Bundesland. Und so weiter. Und wieso werden ein Saarländischer Rundfunk und ein Radio Bremen eigentlich aus diesem oben erwähnten Töpfchen subventioniert? Ist Ländersache. Kann man beide Häuser und Teile der Redaktionen nicht sinnvoll beim Nachbarsender ohne Verlust einer Qualität günstig einfach übernehmen?

Ein weiteres Kapitel ist die Geldverschwendung bei (TV-)Live-Übertragungen (Sport, Politik, Leben). Ich ärgere mich seit Jahrzehnten, warum ARD und ZDF (2DF) bei z.B. Olympischen Spielen oder irgendwelcher Weltmeisterschaften mit zwei kompletten Teams (und früher auch eigenen getrennten kompletten Studioeinrichtungen) und häufig mehreren "Experten" rund um die Welt reisen mussten. Jüngstes Beispiel ist die zeitgleiche eigene Live-Übertragung der Trauerfeierlichkeiten der Britischen Königin auf ARD, ZDF und PHOENIX - jeder Sender für sich mit eigenem Equipment, Programm sowie "Experten" - was soll der aus unserem Töpfchen bezahlte Unfug? Welche Qualität wird da tatsächlich verbessert? Wo ist der Nutzen für den (Töpfchen-)Gebührenzahler?

Und warum müssen wir Gebührenzahler in öffentlich-rechtlichen Programmen eigentlich Werbung / Sponsoring ansehen oder/und hören? Kann man weg lassen, die Qualität im Wettbewerb mit den privaten Sendern wird dadurch erhöht!

Wie wäre es z.B. mit einer Regelung, dass die ARD (dem Namen verpflichtet) sich über Inlandsberichte, Diskussionen und Filmkram kümmert, und das ZDF (2DF) sich um alles außerhalb unserer Landesgrenzen und Filmkram kümmert? Das wäre alles aus unserem einen Töpfchen bezahlt, und es gäbe keine Überschneidungen und Doppelorganisationen.


Schuld sind nach meiner Überzeugung nicht die Programmacher, Redakteure, Intendanten (na ja, letztere vielleicht doch ein wenig), sondern eine seit Jahrzehnten - spätestens seit der Wiedervereinigung - vollkommen versagende Kontrolle. Die so genannte KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) ist falsch besetzt, kommt ihrer Aufgabe nicht nach und versagt kläglich. Das Ergebnis ist die derzeitige weltweit höchste Gebührenlast im Bereich Rundfunk und Fernsehen. Und dies ist wiederum dann auf die politische Zusammensetzung / Interessenlage zurück zu führen.

Eine Ankündigung einer "notwendigen" Gebührenerhöhung der ARD ab 2025 liegt bereits vor.

Nicht eingegangen bin ich hier und jetzt auf Skandale (RBB & Co.), sensationelle Altersruhegelder und andere Unstimmigkeiten und Unverschämtheiten, die unser Töpfchen neben dem Rundfunkauftrag erheblich belasten. Vielleicht später - im Moment reicht es mir ...

Alles zuvor beschriebene und noch viel mehr lassen mich ernsthaft glauben, dass eine monatliche Rundfunkgebühr in Höhe von etwa 10,00 Euro ohne Verlust von Qualität und Information machbar wäre, und dann wäre die Diskussion vermutlich auch aus der Welt.

Freundliche Grüße an alle Gebührenzahler und Gebührenzahlerinnen
Datterich
Hier trifft man manchmal Leute, die gar keinen Zug vertragen ...

Benutzeravatar
writeln
Forumane
Beiträge: 7522
Registriert: Samstag 14. Mai 2011, 20:31
Wohnort: Hamburg bei Knuffingen
Kontaktdaten:

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von writeln » Dienstag 18. April 2023, 07:16

Datterich hat geschrieben:
Montag 17. April 2023, 10:09
Alles zuvor beschriebene und noch viel mehr lassen mich ernsthaft glauben, dass eine monatliche Rundfunkgebühr in Höhe von etwa 10,00 Euro ohne Verlust von Qualität und Information machbar wäre, und dann wäre die Diskussion vermutlich auch aus der Welt.
Der Norddeutsche Rundfunk macht seit einiger Zeit regelmäßig Online-Umfragen zu aktuellen Themen, an denen sich jeder, der einen Browser hat, beteiligen kann. Vor einiger Zeit gab es tatsächlich auch eine Umfrage zum Thema Rundfunkgebühren. Die Ergebnisse kann man hier nachlesen.
#NDRfragt hat geschrieben:Die #NDRfragt-Community wurde auch gefragt, wie viel sie bereit wäre, monatlich für den Rundfunk zu bezahlen: Eine Mehrheit will weiterhin bezahlen. Die Vorschläge gehen jedoch stark auseinander: Rund ein Drittel (34%) ist bereit, den momentanen Rundfunkbeitrag von 18,36 EUR oder mehr zu bezahlen. 17 Prozent wollen gar nichts zahlen. Der Median des gewünschten Beitrags liegt bei 10 EUR – die Hälfte würde weniger bezahlen, die Hälfte mehr.
@Alf, mit denen 10 EUR liegst Du ziemlich genau bei dem Betrag, den die Umfrageteilnehmer im Mittel zu zahlen bereit wären.
Auch sonst sind die Umfrage Ergebnisse interessant und jeder kann seine Einzelmeinung ganz gut mit den Stimmen der Community abgleichen.

#NDRfragt ist m.E. auch ein sehr schönes Beispiel dafür, was mit den Rundfunkbeiträgen sinnvolles gemacht werden kann.
Macht übrigens viel Spaß, da mit zu machen und am Ende zu sehen, wo die eigene Meinung im Vergleich zu den Umfrageergebnissen steht.

Und genau genommen ist die NDR-Website ja auch die richtige Adresse für dieses Thema... :wink:

Benutzeravatar
Datterich
Forumane
Beiträge: 9772
Registriert: Montag 9. Februar 2004, 14:21
Wohnort: 100 km südlich Speicherstadt

GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Datterich » Dienstag 25. April 2023, 16:37

OK - "NDR fragt" ist natürlich auch nur eine öffentlich-rechtliche Blendgranate. Der Gebührenzahler / die Gebührenzahlerin darf dort ein wenig Dampf ablassen oder sonstige Themen einbringen. Die Frage ist, ob das tatsächlich schließlich etwas ändert - frag die Frösche nicht, ob Du den Teich entwässern darfst.


Seit Jahrzehnten wird regelmäig und wirklich erfolgreich vom Thema Gebührenhöhe abgelenkt, spätestens, wenn es mal wieder so weit ist. Die Erhöhung wird systematisch kleingeredet ("nur schäbige x,x % vom bestehenden [viel zu hohen] Beitrag"), die Drohung mit Senkung des bestehenden Niveaus, der Verlust von Arbeitsplätzen usw. kennt man ja. Dann kürzt die Kontrollkommission (jetzt KEF) nur ein wenig an der "gewünschten" Forderung, und das Gebührenzahler-Volk ist teilweise mit der Erhöhung irgendwie zufrieden.

Nein, nach dem Abbau von überflüssigen Doppelredaktionen im In- und Ausland (siehe meinen obigen Beitrag) muss an der Programmstruktur und der Absprache der Sendeanstalten (Rundfunk und Fernsehen) massiv gearbeitet werden. Doppelredaktionen und -Sendungen müssen tabu sein.

Aktuelle Nachricht im Zusammenhang mit dem RBB von heute in der Presse:
„doch die KEF fordere von allen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten künftig einen Stellenabbau von 0,5 Prozent pro Jahr.“
Erbärmliche Zielsetzung und für mich ein Beweis des kompletten Versagens in der heutigen Zeit, da man dies nur über altersbedingtes Ausscheiden anstrebt. Geändert wird nichts - das läuft von allein.

Die über 50 Radioprogramme der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten haben eigene Redaktionen für Nachrichten (regional und weltweit), Programme (Musik, Info, Sonstiges, usw.), Teletext, Medienklimbim, nicht doppelt und dreifach, sondern 8 - 10 fach! Was für ein riesiger Kostenwahnsinn!

Zum Beispiel könnten Kanäle für POP-Musik im Radio (ist ja wohl überall in Deutschland so ziemlich die Gleiche) zusammengelegt werden. Gänzlich ohne Qualitätsverlust. Die wichtigen Einblendungen für z.B. regionale Staumeldungen sind technisch seit Jahrzehnten bereits möglich. So um die 5 - 7 Programme inkl. deren Redaktionen würden allein hier schon mal gespart.

Sportsendungen künftig bitte wirklich nur Sport zeigen lassen, vielleicht sogar mit weniger "Berufssport"-Übertragungen. Die hauen im TV kostenmäßig erheblich rein, und nicht jeder ist Wintersport-, Fußball-, Handball-, Tennis- und Leichtathletik-Fan (Olympia), muss aber die sehr kostenintensiven Übertragungsrechte öffentlich-rechtlich mitzahlen. Für alle! Es gibt auch private Sender ...

Redaktionen für Fachthemen, Politik und Reportagen müssen zusammenarbeiten, die Tagesschau machts mit Einspielern aus anderen Häusern vorbildlich vor. Report, Fakt und andere Magazinsendungen brauchen nicht mehrere separate Redaktionen in mehreren Sendehäusern verteilt für eine Sendung pro Woche oder Monat. Talkshows sollte man prüfen - häufig die gleichen Gäste, die häufig das Gleiche sagen. Überangebot zahlt Gebührenzahler / Gebührenzahlerin. Wozu bei Landtagswahlen ab 18 Uhr im TV sowohl im ersten als auch im zweiten und natürlich regional im entsprechenden dritten Programm die stets gleichen Jagden auf Politiker, die dann die stets gleichen Antworten geben ("wir warten mal auf das Ergebnis"). Natürlich stets mit separaten Hochrechnungen - was ist daran bessere "Qualität"? Manchmal mischt wohl auch noch zusätzlich als viertes Programm PHOENIX mit. Ein organisatorisches Desaster und freche gewaltige Geldverschwendung, bezahlt aus unser aller Gebühren-Töpfchen.

Werbung sollte bei ARD und ZDF überhaupt nicht zu hören und sehen sein.

Alters- und Ruhegelder müssen reformiert und normalisiert werden, Gebührenzahler und Gebührenzahlerinnen zahlen dies mit einem erheblichen Anteil der Gebühren. Das ist Unfug - das muss sich ändern. Ich will angemessene Rundfunkgebühren zahlen und überhaupt nicht Rentenversicherung spielen.

Sparen kostet natürlich auch Arbeitsplätze, aber die Rundfunkgebühren sind ja schließlich keine Rentenkasseneinzahlungen, sondern Rundfunkgebühren. Das wäre eine gute Aufgabe für Intendanten und obere Etagen, dies in überschaubarem Zeitraum zu realisieren. Da darf man (M/W/D) zeigen, was man (M/W/D) kann. :dr.smile:

Alles Vorstehende ist bewusst kurz gefasst, es ginge auch ausführlicher. Aber ich schreibe hier ja über das Sparen ... und gehe mit gutem Beispiel voran!

Freundliche Grüße an alle Gebührenzahler und Gebührenzahlerinnen
Datterich
Hier trifft man manchmal Leute, die gar keinen Zug vertragen ...

Benutzeravatar
Stefan mit F
Forumane
Beiträge: 7961
Registriert: Mittwoch 1. Juni 2011, 18:09
Wohnort: 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Stefan mit F » Dienstag 25. April 2023, 19:51

Moin,
Datterich hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 16:37
OK - "NDR fragt" ist natürlich auch nur eine öffentlich-rechtliche Blendgranate. Der Gebührenzahler / die Gebührenzahlerin darf dort ein wenig Dampf ablassen oder sonstige Themen einbringen. Die Frage ist, ob das tatsächlich schließlich etwas ändert - frag die Frösche nicht, ob Du den Teich entwässern darfst.
das mit dem Dampf ablassen klappt ja hier auch ganz gut.
Ich bin ganz froh, dass in Deutschland nicht jeder Hinz und Kunz über komplexe Fragen abstimmen darf, sondern man Repräsentanten wählt, die in einem parlamentarischen Prozess Entscheidungen treffen. In Brexitistan haben die Frösche für die Entwässerung des Teichs gestimmt, weil man ihnen einredete, dass ein leerer Teich die Kosten senkt.
Datterich hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 16:37
Seit Jahrzehnten wird regelmäig und wirklich erfolgreich vom Thema Gebührenhöhe abgelenkt, spätestens, wenn es mal wieder so weit ist. Die Erhöhung wird systematisch kleingeredet ("nur schäbige x,x % vom bestehenden [viel zu hohen] Beitrag"), die Drohung mit Senkung des bestehenden Niveaus, der Verlust von Arbeitsplätzen usw. kennt man ja. Dann kürzt die Kontrollkommission (jetzt KEF) nur ein wenig an der "gewünschten" Forderung, und das Gebührenzahler-Volk ist teilweise mit der Erhöhung irgendwie zufrieden.
Das Niveau mancher Sendungen lässt sich tatsächlich kaum noch senken und Arbeitsplätze von Journalist:innen sind so ziemluich das letzte, das mich interessiert. Mit Arbeitsplätzen hat man beim Erhalt der Braunkohleindustrie auch immer argumentiert und den Markt für erneuerbare Energien komplett verpennt. Arbeitsplätze zu erhalten um der Arbeitsplätze willen ist Murks. Sozialverträglicher Stellenabbau ist zwingender Bestandteil einer funktionierenden sozialen Marktwirtschaft.
Datterich hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 16:37
Nein, nach dem Abbau von überflüssigen Doppelredaktionen im In- und Ausland (siehe meinen obigen Beitrag) muss an der Programmstruktur und der Absprache der Sendeanstalten (Rundfunk und Fernsehen) massiv gearbeitet werden. Doppelredaktionen und -Sendungen müssen tabu sein.
Die Väter des Grundgesetzes haben dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk Verfassungsrang eingeräumt, weil es als Lehre aus der deutschen Geschichte vor 1945 zwingend notwendig ist, die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film zu gewährleisten.

Der Hörfunk und das Fernsehen sollten nicht wie zur Zeit des nationalsozialistischen Regimes zentral gesteuert werden.
Ein Tabu von "Doppelredaktionen", wie du es forderst, kommt einer Gleichschaltung von Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nahe.
Wir haben - als Lehre aus der Geschichte - ein hohes Maß von Föderalismus in der Politik und ebenso ein breites Spektrum von redaktionellen Beiträgen.

Die Medien sind die vierte Gewalt des Staates und können viel Einfluss ausüben. Da darf es kein Machtmonopol geben!

Wir müssen gar nicht bis in die Zeit von Goebbels-Reden zurückgehen, um das zu begreifen. Es genügt, aktuelle Nachrichten zu lesen.
100.000 Euro im Wahljahr: Aufsichtsräte des Axel-Springer-Verlags spendeten kräftig an FDP
Mathias Döpfner nach radikalen Mails unter Druck
Murdoch gibt Falschaussagen bei Fox News zu
Je mehr eigenständige, öffentlich-rechtliche Redaktionen existieren, desto schwieriger wird wechselseitige Einflussnahme und Gleichschaltung.
Mal davon abgesehen, dass die BILD-Zeitung ein ekelhaftes Hetzblatt und der Springer-Konzern ein Organ der Niedertracht ist, zu dessen Redakteuren man so unfreundlich sein muss wie es das Gesetz gerade noch zulässt.
Datterich hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 16:37
Die über 50 Radioprogramme der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten haben eigene Redaktionen für Nachrichten (regional und weltweit), Programme (Musik, Info, Sonstiges, usw.), Teletext, Medienklimbim, nicht doppelt und dreifach, sondern 8 - 10 fach! Was für ein riesiger Kostenwahnsinn!
Hast du Zahlen zu den Kosten? Laut Verwendung des Rundfunkbeitrags sind werden nur 2,09€ des Rundfunkbeitrags für den Hörfunk verwendet.

Datterich hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 16:37
Zum Beispiel könnten Kanäle für POP-Musik im Radio (ist ja wohl überall in Deutschland so ziemlich die Gleiche) zusammengelegt werden. Gänzlich ohne Qualitätsverlust. Die wichtigen Einblendungen für z.B. regionale Staumeldungen sind technisch seit Jahrzehnten bereits möglich.
Ich glaube nicht, dass die Auswahl von Musikstücken und die Einblendung von Staumeldungen relevante Kostenfaktoren sind.
Hast du mal ein Rundfunkstudio "live" von innen gesehen, wie viel dort vorproduziert vom Band kommt? Viel aufwändiger als ein paar Moderationsansagen sind lokale Recherchen und Reportagen. Und gerade davon sollte es eine gewisse Vielfalt geben.
Datterich hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 16:37
Sportsendungen wirklich nur Sport zeigen lassen, vielleicht sogar mit weniger "Berufssport"-Übertragungen. Die hauen im TV kostenmäßig erheblich rein, und nicht jeder ist Wintersport-, Fußball-, Handball-, und Leichtathletik-Fan (Olympia), muss aber die sehr kostenintensiven Übertragungsrechte öffentlich-rechtlich mitzahlen. Für alle! Es gibt auch private Sender ...
Da bin ich ganz klar dafür! Ich sehe nicht ein, warum ich den Kauf von Übertragungsrechten für Fußball-Bundesliga und Länderspiele mitbezahlen sollte. Die gehören für mich nicht zu notwendiger Berichterstattung (reine Unterhaltung, null Information).
Datterich hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 16:37
Redaktionen für Fachthemen, Politik und Reportagen müssen zusammenarbeiten, die Tagesschau machts mit Einspielern aus anderen Häusern vorbildlich vor. Report, Fakt und andere Magazinsendungen brauchen nicht mehrere Redaktionen verteilt für eine Sendung pro Woche / Monat. Talkshows sollte man prüfen - häufig die gleichen Gäste, die häufig das Gleiche sagen. Überangebot zahlt Gebührenzahler / Gebührenzahlerin.
Gegen ein gewisses Maß an Zusammenarbeit spricht nichts. Aber auch hier gilt: Es muss ein breites Spektrum geben und nicht die eine Redaktion, die zu einem Thema alles zusammenträgt und dann verteilt.
Datterich hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 16:37
Werbung sollte bei ARD und ZDF überhaupt nicht zu hören und sehen sein.
Um Übertragungsrechte z.B. für Fußball gegenzufinanzieren halte ich Werbung für legitim.
Datterich hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 16:37
Alters- und Ruhegelder müssen reformiert und normalisiert werden, Gebührenzahler und Gebührenzahlerinnen zahlen dies mit einem erheblichen Anteil der Gebühren.
Das ist tatsächlich ein wichtiger Punkt. Viele Sendungen sind "auf Pump" finanziert, weil die Ruhegehälter von zukünftigen Rundfunkbeiträgen finanziert werden. Das sind laufende Kosten aus Verträgen von Sendungen, die irgendwann mal produziert und zum Teil längst abgesetzt wurden, zu einem erheblichen Teil auch reine Unterhaltungsformate ohne jeden Informationsgehalt.

Das ist der Punkt, an dem man am ehesten ansetzen kann: Kosten für unnötiges Programm. Mir erschließt sich zum Beispiel nicht, warum es diese lange Liste deutscher Kriminalfernsehserien braucht. Warum genügen davon nicht 10-15 Serien?
Und warum nehmen etwa hier in dieser Liste der Das-Erste-Sendungen die Informationssendungen so wenig Raum im Vergleich zur Unterhaltung ein?

Da sind viele dutzend Formate dabei, die mit dem Informationsauftrag nichts zu tun haben.
Gruß aus 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa
Stefan mit F

Im August 2024 neu erschienen: KLIMA BULLSHIT BINGO von Jan Hegenberg
Ab 06.08.2024 bekommt man es in jeder kleinen Buchhandlung um die Ecke.

Benutzeravatar
Datterich
Forumane
Beiträge: 9772
Registriert: Montag 9. Februar 2004, 14:21
Wohnort: 100 km südlich Speicherstadt

GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Datterich » Dienstag 25. April 2023, 20:20

Die Väter des Grundgesetzes konnten ein zweites Deutsches Fernsehen (* 1961) noch gar nicht kennen.
Stefan mit F hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 19:51
Hast du mal ein Rundfunkstudio "live" von innen gesehen, wie viel dort vorproduziert vom Band kommt? Viel aufwändiger als ein paar Moderationsansagen sind lokale Recherchen und Reportagen.
Ja, ich habe. Und Vorproduzieren funktioniert nicht kostenlos. :professor2:

Mein obiges Beispiel galt einem bundesweiten Kanal für "POP-Musik". Natürlich kann und soll es daneben auch noch Kanäle für ernste Musik, Heimatmelodien (Bayern & Co.), Reginalkram und Tingeltangel geben. Die ÖR Rundfunksender ließen sich bundesweit dennoch nahezu halbieren, und das sind dann wohl auch Summen. Dies bringt mich auf den Gedanken, als Gebührenzahler besser über tatsächliche Kosten (z.B. auch Tochter- sowie Unter-Unternehmen) informiert zu werden. :burn:
Stefan mit F hat geschrieben:Ein Tabu von "Doppelredaktionen", wie du es forderst, kommt einer Gleichschaltung von Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nahe.
Na, ich weiß nicht - dann wäre es ja die immer gewünschte Qualitätssteigerung, wenn man in Washington, Brüssel, ... (usw.) ein paar Häuser weiter noch ein drittes komplettes Außenkorrespondentenbüro mit allem Drum und Dran hätte - alles aus unserem Gebührentöpfchen bezahlt und natürlich unter der selben Leitung/Regie ganz oben. Da komme ich nicht mehr mit - Konkurrenz belebt nur in gewissen Grenzen das Geschäft. Ich glaube fest daran, dass heutzutage der ÖRR nicht dazu gehört, schon allein wegen des inzwischen Bestehens zahlreicher privater Radio- und TV-Sender regional und überregional.

Und der ÖR Krimi-Tsunami mit WaPo und KriPo und SoKo und Städtenamen-Krimi sowie Trödelmarkt inkl. Wiederholungen und "Best-of"-Zusammenschnitten und all dem gebührenfinanzierten Scheiß ist in jedem Falle mehr Masse als Klasse. Alles von uns allen bezahlt ...

Freundliche Grüße von einem Gebührenzahlerweltmeister
Datterich
Hier trifft man manchmal Leute, die gar keinen Zug vertragen ...

Benutzeravatar
Stefan mit F
Forumane
Beiträge: 7961
Registriert: Mittwoch 1. Juni 2011, 18:09
Wohnort: 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa

Re: GEZ-Gebühr muss sinken

Beitrag von Stefan mit F » Mittwoch 26. April 2023, 07:22

Moin,
Datterich hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 20:20
Die Väter des Grundgesetzes konnten ein zweites Deutsches Fernsehen (* 1961) noch gar nicht kennen.
man muss mit der Zeit gehen. Es gab 1949 auch noch keine Mediatheken. Aktuell gibt es einen Trend, statt auf das Medium Youtube auf eigene Mediatheken zu setzen, wie es die Privaten schon seit Jahren tun.
Gleichzeitig hatten wir vor 50 Jahren noch eine sehr vielfältige regionale Presselandschaft. Es gab hier im östlichen Ruhrgebiet unter anderem die Westfälische Rundschau, die Westfalenpost und Ruhr Nachrichten mit vielen kleinen Lokalredaktionen.
Heute sind die alle Teil der großen Funke Mediengruppe, die unter anderem das Hamburger Abendblatt herausgibt. Lokale Redaktionen werden reihenweise geschlossen weil sie aufgrund von sinkenden Abonnentenzahlen und hohen Vorstandsgehältern nicht mehr rentabel sind.
Die verschiedenen Label gibt es noch, aber die Lokalteile sind bis auf das Layout identisch, es kommt alles aus einer Hand.
Auch das Niveau der Berichte leidet. Im Online-Angebot der Funke Mediengruppe findet sich haufenweise Clickbait der untersten Schublade.
Hier mal ein Auszug (Bilder zensiert):
Westfalenpest.jpg
Quelle
Die Artikel sind größtenteils mit Bezahlschranke versehen. Ein digitales Abo kostet 32,99€.
Und damit ist es noch "günstig" im Vergleich zu überregionalen Medien wie der FAZ oder der Süddeutschen Zeitung.
Datterich hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 20:20
Mein obiges Beispiel galt einem bundesweiten Kanal für "POP-Musik". Natürlich kann und soll es daneben auch noch Kanäle für ernste Musik, Heimatmelodien (Bayern & Co.), Reginalkram und Tingeltangel geben. Die ÖR Rundfunksender ließen sich bundesweit dennoch nahezu halbieren, und das sind dann wohl auch Summen.
Wenn man die Kosten für Hörfunk tatsächlich halbiert (das geht m.E. nicht ohne deutliche Qualitätseinbußen) dann sparen wir 1,05€ im Monat. :|
Datterich hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 20:20
Stefan mit F hat geschrieben:Ein Tabu von "Doppelredaktionen", wie du es forderst, kommt einer Gleichschaltung von Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nahe.
Na, ich weiß nicht - dann wäre es ja die immer gewünschte Qualitätssteigerung, wenn man in Washington, Brüssel, ... (usw.) ein paar Häuser weiter noch ein drittes komplettes Außenkorrespondentenbüro mit allem Drum und Dran hätte
In Washington sehe ich keinen relevanten Nutzen eines dritten Büros. In Brüssel könnte es sinnvoll sein, wenn man es nutzen würde, um ausführlicher über EU-Kommission und -Parlament zu berichten. Ist aber nebensächlich. Die Hauptsache ist und bleibt, dass nicht alles aus einer einzigen Redaktion kommt.
Datterich hat geschrieben:
Dienstag 25. April 2023, 20:20
Und der ÖR Krimi-Tsunami mit WaPo und KriPo und SoKo und Städtenamen-Krimi sowie Trödelmarkt inkl. Wiederholungen und "Best-of"-Zusammenschnitten und all dem gebührenfinanzierten Scheiß ist in jedem Falle mehr Masse als Klasse.
In dem Punkt sind wir uns einig.
Gruß aus 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa
Stefan mit F

Im August 2024 neu erschienen: KLIMA BULLSHIT BINGO von Jan Hegenberg
Ab 06.08.2024 bekommt man es in jeder kleinen Buchhandlung um die Ecke.

Antworten