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von Gast » Dienstag 16. Januar 2007, 20:01
Hallo zusammen!
Ich denke man muss da schon viel früher ansetzen.
Immer mehr Firmen wandern ins billige Ausland ab und streichen in Deutschland Stellen.
Sei es Ost-Europa oder Fernost wie es gerade so schön in Mode ist.
Ja man muss sich doch nicht wundern! Ich würde es als Unternehmer doch genauso tun, wenn ich die Wahl hätte. „Natürlich unter dem Vorwand, „konkurrenzfähig“ zu bleiben!
Doch bleibt die Frage, geht es hier nur um Konkurrenzfähigkeit oder auch um Gewinnmaximierung?!
Fakt ist, dass unsere Politik tatenlos zusieht und nichts dagegen unternimmt. Warum sollten sie auch. Denn so lange der Deutsche Michel zusieht und brav Steuern zahlt …(Solange er noch kann)
EU-Recht und freie Wirtschaftswahl, so heißen da die Argumente...
Für jeglichen Blödsinn gibt es in Deutschland Gesetze. Aber dagegen ist man machtlos?!
Nein, man subventioniert den Arbeitsplatzabbau sogar noch. Siehe Beispiel Herr Müller aus Aretsried. Warum nur....? Könnte es sein, dass z.B. in der Schweiz Kontobewegungen stattfanden?
Das einzige was getan wird, ist die Steuerschraube für den Bürger noch mehr anzuziehen, und neue Gebühren und Abgaben zu erlassen! Neuzeitliches Raubrittertum fällt mir dazu ein.
Anstatt ein „Made in Germany“ wieder interessant für Unternehmer und die Welt zu machen, sitzt man in den Aufsichtsräten, schiebt dicke Gelder ein und bringt das eigene Schäfchen, welches eh schon viel zu fett zum schlachten ist, ins trockene! Nach dem Motto: Nach mir die Sintflut, Hauptsache mir reicht es noch auf die Insel!
Es ist nicht ausreichend, dem Bürger noch tiefer in die Tasche zu greifen, und ihn zum Kinder machen zu animieren, wenn man die Verantwortung hat, ein Land zu regieren und es zukunftssicher zu machen.
Die Deutsche Politik hat doch in den letzten 20 Jahren gnadenlos versagt!
Als noch Gelder vorhanden waren, hat man sie in die ganze Welt verteilt. Anstatt in die eigene Wirtschaft und ins Land zu investieren.
Jetzt stehen wir vor den Trümmern unserer Wirtschaft und unserem Sozialsystem!
Und wieviel sollen wir denn noch bezahlen, dass Deutschland endlich wieder auf Kurs kommt!?
Übrig bleibt der kleine (Märklin-) Arbeiter, der ohnehin schon genug bluten musste.
Man darf auch nicht vergessen und sollte wissen, dass bei Märklin in den letzen 20 Jahren (wie in der Politik auch, als das Geschäft noch gut ging) sehr viel versäumt wurde.
Tatsache ist, dass die letzten Märklin-Gesellschafter (ungefähr 20 an der Zahl) fast nur Gewinne aus der Firma gezogen hatten, und nur das Nötigste re-investierten. Es wurde weder in Gebäude, Produktionsanlagen noch in neue Technologien ausreichend investiert.
Man investierte in Unternehmens-Beratungen und immer neue Geschäftsführer. Was hat es genützt? Nichts! Gelder, die man jetzt dringend benötigen würde.
Gleichzeitig wurde nur abgeschafft. (Märklin-Sprint, Metall-Baukasten) Man konzentrierte sich hauptsächlich auf den Modellbahn-Bereich! Bei diesem Markennamen völlig unverständlich!
Die Gesellschafter waren untereinander sehr zerstritten. Als sich der Umsatzeinbruch abzeichnete, verkauften sie nach und nach Ihre Anteile an der Firma. Das ganze Göppinger Betriebsgelände ist inzwischen so dermaßen heruntergewirtschaftet und marode, dass dem neuen Investor nur noch der völlige Abriss bleibt um neu zu bauen.
So wurde dieser Betrieb unter anderem an den Abgrund geführt. Es war nicht nur der Umsatzeinbruch in der Spielwarenbranche.
Richtig ist, Märklin Produkte sind eindeutig zu teuer! Die Relationen stimmen nicht mehr. Diese Preispolitik ist absurd und es ist nur verständlich, dass man damit Kunden verärgert.
Aber zum Glück gab es für Märklin überhaupt einen Investor, der diese Firma vor dem Ruin bewahrt hat, und jetzt versucht das Unternehmen Zukunftsfest zu machen, sonst ständen schon seit Mitte letzten Jahres alle Märklin-Mitarbeiter vor den Werkstoren!
Es ist doch wirklich unsere momentane Mentalität, die uns vor die Hunde gehen lässt, und uns dahin gebracht hat!
Amerika macht es uns vor, und wir laufen hinterher wie die Lemminge!
Jeder ist sich selbst der Nächste, ob Politiker, Unternehmer, oder Arbeiter.
Nie gab es einen so gnadenlosen Kapitalismus in Deutschland!
Man will für wenig Geld das Beste einkaufen und für teures Geld das billigste verkaufen!
So soll es funktionieren!? Natürlich nicht.
Geiz ist super! Aber nur wenn es um den eigenen Geldbeutel geht!
Das widert mich einfach nur an!
Erst wenn wir von dieser Mentalität abkommen, wird es in Deutschland wieder bergauf gehen! Oder vielleicht, was ich nicht hoffe, nach dem nächsten Krieg...
Matze