Hallo Landschaftsplaner,
allgemeiner Grundsatz für mich wäre, nicht zuviel unterbringen zu wollen. Also nicht Deutschland von der Nordsee bis zu den Alpen in der Besenkammer hochziehen.
Das beste Vorbild steht immer noch draussen herum. Mit offenen Augen

durch eine Mittelgebirgsgegend fahren (Straße und wenn möglich Schiene) und wandern. Eine Mittelgebirgsgegend deshalb, weil diese Gegenden meist kleinräumig gegliedert sind, also schmale Täler, kleine Ortschaften, kleine Flüsschen, kleine Berge und dazwischen die Eisenbahn. Sowas lässt sich mit wenig Platz sicherlich einfacher glaubwüdig gestalten, als eine Bahn in der Norddeutschen Tiefebene, wo man Montags sieht, wer Mittwochs zu Besuch kommt.
Beim Planen sollte man schon wissen, wo Berge, Täler, Flüsse und dergl. ungefähr hinkommen, aber ich persönlich würde mich nicht gerne darauf festlegen, wo jeder einzelne Baum zu pflanzen ist. Die Möglichkeit eine hübsche Szene noch spontan unterzubringen sollte man sich nicht wegplanen.
Die Idee von Simon auf die Geschichte der Gegend zu achten, finde ich sehr interessant. Vielleicht sollte man sich die "Geschichte" der geplanten Gegend ausdenken und stichwortartig aufschreiben. Wer nach einem realen Vorbild plant, muss dann vor Ort recherchieren.
Wenn z.B. eine Nebenbahn dargestellt werden soll, ist es sicherlich wichtig, zu wissen, warum diese Strecke angelegt wurde. Vielleicht war sie als Hauptbahn geplant und dann ist das Geld ausgegangen oder andere Bedingungen haben sich geändert. Deshalb fährt die Bimmelbahn heute durch grosse Einschnitte oder über teure Kunstbauten, die für eine reine Nebenbahn viel zu gross und teuer wären.
Oder die Bahn ist ursprünglich entstanden, um ein bestimmtes Wirtschaftsgut zu transportieren, z.B. zur Anbindung eines Bergwerks an den nächsten Binnenhafen. Das Bergwerk gibts längst nicht mehr, aber der Endbahnhof hat immer noch die entsprechenden Güteranlagen und die Strecke ist noch immer für lange und schwere Züge geeignet..
Wichtig ist auch, dass es am Ende glaubwürdig aussieht. Wer z.B. gerne eine Bahn auf einer Brücke über's Wasser fahren lassen will, sollte vielleicht einen Fluss oder Kanal einplanen, der die Anlage an einer Stelle in zwei Teile zerschneidet, an statt "mit Gewalt" auf einer Brücke über einen immer zu kleinen See zu wollen, den jede vernünftige Bahnverwaltung mit der Strecke umgangen hätte.
