Landschaft komplett Planen??

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Björn
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Beitrag von Björn » Mittwoch 14. April 2004, 17:50

Äähh, ich verstehe jetzt nicht ganz was du meinst. :extraconfused:

Ich selber bekomme meine Ideen und Anregung von einer "fertigen" Anlage (fertig in Anführungszeichen, weil eine Modellbahnanlage ja nie fertig wird :wink: ), natürlich kann man sich auch Anregungen und Tipps während der Bauphase holen. Doch meistens nimmt man sich doch Vorlagen oder hier eben das MiWuLa. Während der Amerikabauphase habe ich auch geguckt, aber ich muss erst das fertige Produkt sehen um wirklich Anregungen zu bekommen.

Liebe Grüße
Björn
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Jörg G
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Beitrag von Jörg G » Donnerstag 15. April 2004, 06:44

Na, versuchen wir es mal so.
Braucht man eine Idee, wie zum Beispiel der Berg aussehen könnte, dann wären die drei EK Ausgaben gold richtig.
Wenn man aber wissen möchte, wie man den Berg bauen kann, dann wären die Ausgaben des Modellbahnkuriers z.B. passender.
Ist das jetzt verständlicher?
Wollen wir doch zunächst mal schauen, was Benni jetzt eigentlich dazu meint.

Simon aus Tarp
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Beitrag von Simon aus Tarp » Donnerstag 15. April 2004, 07:42

Ich habe auch noch einen kleinen, für mich wichtig wirkender, Faktor - Und zwar "der Geschichtliche". (Ich muss dazu erwähnen, bisher habe ich noch nie so gedacht. Die Idee kam später)

Als ich noch ein kleiner Junge war, habe ich mit Begeisterung Herstellerprospekte durchgeblättert, und auf einem Naheliegenden Stück Papier versucht, eine Anlage rein optisch zu planen. So mancher Matheunterricht in der Schule war damit leicht bewältigt :wink: . Das Ergebnis war fast immer das Selbe: Die Landschaft wirkte zu den Gleisen "dazu gestellt", wie es schon einmal anderweitig in diesem Thread erwähnt wurde. Speziell urbanisierte Gegenden (Städte) wirkten soetwas von unrealistisch (Symmetrische Strassen, keine Harmonie der Bebauung etc.). Ich schaffte es einfach nicht, eine realistische Anlage in den Kopf zu kriegen. Irgendwann aber versuchte ich in geschichtlichen Zügen zu denken. Inspiration hatte ich dazu auf einer Messe, wo ich drei Dioramen einer Landschaft gesehen habe. Alle drei Dioramen zeigten an und für sich die selbe Gegend, allerding in verschiedenen Zeiten/Epochen. Einmal wie die Gegend um 1900 zu Kaiserzeiten ausgesehen hat, Einmal 1945 nach dem Krieg, und einmal von Heute.

Ich war dermassen Begeistert, die Sachen in dieser Perspektive zu betrachten, dass ich mit meiner Phantasie versuchte das Selbe bei einer X' beliebigen Gegend anzuwenden. Das Ergebnis war verblüffend.

Seitdem bin ich überzeugt, dass wenn man den geschichtlichen Faktor berücksichtigt, dann hat man den ultimativen Schlüssel zu einer realistischen Anlage. Man sollte daher versuchen, die Anlage in den Selben Schritten zu planen. Ich zum Beispiel ziehe es auch vor mir die gesammte Landschaft vorzustellen, ganz ohne Bebauung. So wie sie rein Natura ausgesehen haben muss, bevor der Mensch sie bebaute...

Ich hoffe, ich konnte vermitteln was ich meine. Die ganze Sache ist doch etwas komplex...

Bis dann:
Simon aus Tarp

Björn
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Beitrag von Björn » Donnerstag 15. April 2004, 17:39

@ Jörg G: Aahh jetzt ja..(eine Insel :wink: ). Jetzt ist mir klar was du meinst und du hast vollkommen recht, neben dem EK gibt es eine Reihe weitere Hefte sowie Fachliteratur die diese Themen behandeln. Der Nachteil bei den Heften ist nämlich das man vielleicht das Thema gerade in der Ausgabe nicht findet. Doch es werden dort aber auch viele Tipps und Kniffe gegeben.

Die zu planende Anlage historisch sehen. Diesen Gedanken hatte ich auch schon, ich habe mir vorgestellt wie die Strecke entstanden sein könnte und was in Zukunft passiert. Es erleichtert die Planung ist außerdem, wie Simon es schon erwähnte, verblüffend was als Ergebnis herauskommt. Einfach mal versuchen. :D

Liebe Grüße
Björn
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HenniNg

Beitrag von HenniNg » Donnerstag 15. April 2004, 19:11

Hallo Landschaftsplaner,

allgemeiner Grundsatz für mich wäre, nicht zuviel unterbringen zu wollen. Also nicht Deutschland von der Nordsee bis zu den Alpen in der Besenkammer hochziehen.

Das beste Vorbild steht immer noch draussen herum. Mit offenen Augen :shock: durch eine Mittelgebirgsgegend fahren (Straße und wenn möglich Schiene) und wandern. Eine Mittelgebirgsgegend deshalb, weil diese Gegenden meist kleinräumig gegliedert sind, also schmale Täler, kleine Ortschaften, kleine Flüsschen, kleine Berge und dazwischen die Eisenbahn. Sowas lässt sich mit wenig Platz sicherlich einfacher glaubwüdig gestalten, als eine Bahn in der Norddeutschen Tiefebene, wo man Montags sieht, wer Mittwochs zu Besuch kommt. :wink:

Beim Planen sollte man schon wissen, wo Berge, Täler, Flüsse und dergl. ungefähr hinkommen, aber ich persönlich würde mich nicht gerne darauf festlegen, wo jeder einzelne Baum zu pflanzen ist. Die Möglichkeit eine hübsche Szene noch spontan unterzubringen sollte man sich nicht wegplanen.
Die Idee von Simon auf die Geschichte der Gegend zu achten, finde ich sehr interessant. Vielleicht sollte man sich die "Geschichte" der geplanten Gegend ausdenken und stichwortartig aufschreiben. Wer nach einem realen Vorbild plant, muss dann vor Ort recherchieren.

Wenn z.B. eine Nebenbahn dargestellt werden soll, ist es sicherlich wichtig, zu wissen, warum diese Strecke angelegt wurde. Vielleicht war sie als Hauptbahn geplant und dann ist das Geld ausgegangen oder andere Bedingungen haben sich geändert. Deshalb fährt die Bimmelbahn heute durch grosse Einschnitte oder über teure Kunstbauten, die für eine reine Nebenbahn viel zu gross und teuer wären.
Oder die Bahn ist ursprünglich entstanden, um ein bestimmtes Wirtschaftsgut zu transportieren, z.B. zur Anbindung eines Bergwerks an den nächsten Binnenhafen. Das Bergwerk gibts längst nicht mehr, aber der Endbahnhof hat immer noch die entsprechenden Güteranlagen und die Strecke ist noch immer für lange und schwere Züge geeignet..

Wichtig ist auch, dass es am Ende glaubwürdig aussieht. Wer z.B. gerne eine Bahn auf einer Brücke über's Wasser fahren lassen will, sollte vielleicht einen Fluss oder Kanal einplanen, der die Anlage an einer Stelle in zwei Teile zerschneidet, an statt "mit Gewalt" auf einer Brücke über einen immer zu kleinen See zu wollen, den jede vernünftige Bahnverwaltung mit der Strecke umgangen hätte. :professor2:

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Wolfgang E.
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Beitrag von Wolfgang E. » Freitag 16. April 2004, 08:58

Morgen,

zum Hochgebirge:

Bei der grossen Bahn wurden immer die
Seitentäler ausgefahren bzw. die Steigungen
gehen langsam hoch und wenn es mehrere Ebenen sind.
Kunstbauten(Tunnel und Brücken) wurden nur dann gebaut,
wenn es nicht mehr anders ging
(Semmering,Tauernbahn).


Die Bahnen folgten immer einen Flusslauf,
besonderes Neben-und Schmalspurbahnen die auch teilweise neben
einer Strasse bzw.benutzten sie auch mit,
deswegen wurden ja einige
auch deshalb stillgelegt.

Jörg G
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Beitrag von Jörg G » Freitag 16. April 2004, 12:01

@ HenniNg

Schön gesagt. Nicht ist besser als der geplante Urlaub mit der Familie. Gibt nur einen Hacken, die anderen schauen und ich? Ich muß immer fahren. Aber Du hast schon recht, eigendlich bleibt genügend Zeit um mit offenen Augen durch die Welt zu gehen.
Nur man ist immer wieder bestrebt, auf seiner Anlage so viel wie möglich nach zu bilden, und nicht so viel wie nötig. Mann kann sich einfach nicht auf ein Motiv beschränken.

Gast

Beitrag von Gast » Freitag 16. April 2004, 17:24

HenniNg hat geschrieben:als eine Bahn in der Norddeutschen Tiefebene, wo man Montags sieht, wer Mittwochs zu Besuch kommt. :wink:
Hey, hey, hey, so flach ist es hier nun auch nicht :wink:

HenniNg

Beitrag von HenniNg » Donnerstag 13. Mai 2004, 23:10

@AceHH:
weiss ich doch, in Schleswig Holstein gibts immerhin den Bungsberg mit 165m Höhe und sogar einem Skilift (bin geborener Lübecker).
Aber eine Modellbahn mit unterschiedlichen Höhenniveaus sieht einfach besser aus, als eine grüne Platte mit Gleisen drauf. Wie willst Du denn die Weite der Norddeutsche Tiefebene (die heisst nun mal so, ich kann es nicht ändern) auf 2x1m glaubhaft darstellen? Geht nur mit Hintergrundkulisse.
Wenn die Anlage durch unterschiedliche Höhenniveaus nicht gleich mit einem Blick zu erfassen ist, wirken auch 2x1m größer.
Und Glaubwürdig bekommt man die Hügel am leichtesten hin, wenn es nicht das Hochgebirge sein soll, sondern eine Mittelgebirgslandschaft (Harz, Fränkische Schweiz oder so).

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