Hallo!
Tja wenn der Anzug aus dem Kaufhaus einfach nicht passen will...dann darf man keinen von der Stange kaufen und muss stattdessen zum Maßschneider gehen.
http://www.khd-research.net/Bahn/PCR/PC ... ays_2.html unter der Überschrift "Rollkur im Schwellenland"
150 Jahre lang haben die Eisenbahningenieure bedächtig, gründlich, vorsichtig und dauerbelastungsorientiert Züge entwickelt - erprobt - nochmal erprobt - und schließlich meistens eingeführt.
In den großartigen neuen Zeiten der angeblichen Geldknappheit und einer sogenannten "Globalisierung" kamen einige von diesen großartigen Managementalleskönnern auf die glorreiche Idee, das die Eisenbahner an der Misere schuld sind und das man alles anders machen muss.
Daher wurden nicht nur die Schalter- only for english speaking people - umbenannt und die Züge weiss wie Flugzeuge angestrichen, damit man den Dreck besser sieht, auch das Beschaffungssystem der Züge wurde gründlich verändert.
Schon vorher beim ICE 1 hatte man die Eisenbahningenieure so unter Druck gesetzt, das sie sich dem absehbaren Versagen der "Straßenbahntechnik" nicht in den Weg zu stellen gewagt haben.
Eigenartigerweise haben die Verantwortlichen daraus den Schluss gezogen, das man auf diese Eisenbahningenieure gar nicht zu hören braucht, sondern die Verantwortung den Buchhaltern der privaten Eisenbahnindustrie übertragen soll.
Ach was haben sie gejubelt - endlich was Modernes - preiswertere leichte Züge die allem Stand halten, möglichst billig, direkt von der Stange der unbegrenzt leistungsfähigen (und verantwortungsentwöhnten) Eisenbahnindustrie.
Von Buchhaltern mit spitzem Bleistift kalkulierte eierlegende Wollmilchsäue.
Das Ergebnis: seitenwindempfindliche Züge, Züge mit unzureichenden Bremssystemen, zerbröckelnde Schwellen, brechende Hochgeschwindigkeitsachsen.
Kein Grund für einen von sich selbst überzeugten Wichtigtuer die Verantwortung bei sich selbst und der eigenen Beschaffungspolitik zu suchen. Bequemer ist ist es die Verantwortung locker auf die Bahnindustrie abzuschieben.
Dabei sind es doch die Managementkünstler und Verkehrspolitiker die diesen Skandal verantworten müssen, da sie die Politik der Bahn bestimmt und so verändert haben, das diese Sachen immer mehr zunehmen.
Das Ganze ist das Ergebnis ihrer Privatisierungspolitik bei der Beschaffung von neuem Fahrzeugmaterial.
Das alles ist nur ein Vorgeschmack darauf wie in ein paar Jahren das Netz aussehen wird, wenn es auch der Kontrolle der profitorientierten Heuschreckenbuchhalter ausgeliefert wird.
Andere Länder sind längst dabei die kaputtprivatisierten Bahnen wieder unter ihre Fittiche zu nehmen.
Nur in Deutschland besteht Herr Mehdorn auf den Märchengeschichten in seinem Börsenprospekt und darauf die gleichen Fehler auch in Deutschland zu machen. Ob seine Privatisierungsboni der Grund sind, entzieht sich meiner Kenntnis
Die Eisenbahn muss endlich wieder von Eisenbahnern geführt und kontrolliert werden und nicht von verirrten und deplazierten Managementkünstlern.
Schluss mit dem Privatisierungsquatsch.
Keine Züge "von der Stange" sondern Züge die von der Sicherheit verpflichteten Eisenbahningenieuren für die Belastung maßgeschneidert wurden.
Gruß Achim