ICE3 alle 30.000km zur Überprüfung

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Bernd W.
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ICE3 alle 30.000km zur Überprüfung

Beitrag von Bernd W. » Mittwoch 15. Oktober 2008, 22:37

Wie ich vorhin im WDR gesehen habe, müssen die ICE3 nun alle 30.000km zur Überprüfung. Der Hersteller schrieb 50.000 - 60.000 km vor und die Bahn wollte alle 300.000km prüfen lassen :?:
http://www.wdr.de/themen/verkehr/schien ... 1015.jhtml

Dadurch können die Doppeltraktionen nicht mehr gefahren werden. Durfte ich am Dienstag selber in Stuttgart erlben. Der ICE aus München bestand nur aus einem ICE3... wohl dem der für den richtigen Zugteil seinen Platz hatte.. :evil:

Zudem :
http://www.saarbruecker-zeitung.de/nach ... ,2486694,2

Wie kann also eine Zug eingesetzt werden, mit 300km/h über die Strecke rasen, wenn die Laufradachsen einiger ICE3 Zügen nicht die vorgeschriebenen europäischen Zulassungsnormen entsprechen :evil:
"«Für diesen Laufradsatz...wird die Dauerfestigkeit... nicht nachgewiesen», zitiert das ARD-Magazin (Sendung Donnerstag, 21.45 Uhr) aus dem Schreiben der Bahn." :twisted:

Aber wir machen uns Schön für die Börse.... :lol:

komische, beim ICE1 wurde auch aus Kostengründen am Material gespart.. In Enschede konnte man dann erleben was passieren kann wenn man Straßenbahntechnik in 250Km/h Zügen verbaut... :extraconfused:

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Peter Müller
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Beitrag von Peter Müller » Freitag 24. Oktober 2008, 15:56

Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

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Achim
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Beitrag von Achim » Freitag 24. Oktober 2008, 19:04

Hallo!

Tja wenn der Anzug aus dem Kaufhaus einfach nicht passen will...dann darf man keinen von der Stange kaufen und muss stattdessen zum Maßschneider gehen. http://www.khd-research.net/Bahn/PCR/PC ... ays_2.html unter der Überschrift "Rollkur im Schwellenland"

150 Jahre lang haben die Eisenbahningenieure bedächtig, gründlich, vorsichtig und dauerbelastungsorientiert Züge entwickelt - erprobt - nochmal erprobt - und schließlich meistens eingeführt.

In den großartigen neuen Zeiten der angeblichen Geldknappheit und einer sogenannten "Globalisierung" kamen einige von diesen großartigen Managementalleskönnern auf die glorreiche Idee, das die Eisenbahner an der Misere schuld sind und das man alles anders machen muss.
Daher wurden nicht nur die Schalter- only for english speaking people - umbenannt und die Züge weiss wie Flugzeuge angestrichen, damit man den Dreck besser sieht, auch das Beschaffungssystem der Züge wurde gründlich verändert.
Schon vorher beim ICE 1 hatte man die Eisenbahningenieure so unter Druck gesetzt, das sie sich dem absehbaren Versagen der "Straßenbahntechnik" nicht in den Weg zu stellen gewagt haben.
Eigenartigerweise haben die Verantwortlichen daraus den Schluss gezogen, das man auf diese Eisenbahningenieure gar nicht zu hören braucht, sondern die Verantwortung den Buchhaltern der privaten Eisenbahnindustrie übertragen soll.

Ach was haben sie gejubelt - endlich was Modernes - preiswertere leichte Züge die allem Stand halten, möglichst billig, direkt von der Stange der unbegrenzt leistungsfähigen (und verantwortungsentwöhnten) Eisenbahnindustrie.

Von Buchhaltern mit spitzem Bleistift kalkulierte eierlegende Wollmilchsäue.

Das Ergebnis: seitenwindempfindliche Züge, Züge mit unzureichenden Bremssystemen, zerbröckelnde Schwellen, brechende Hochgeschwindigkeitsachsen.

Kein Grund für einen von sich selbst überzeugten Wichtigtuer die Verantwortung bei sich selbst und der eigenen Beschaffungspolitik zu suchen. Bequemer ist ist es die Verantwortung locker auf die Bahnindustrie abzuschieben.
Dabei sind es doch die Managementkünstler und Verkehrspolitiker die diesen Skandal verantworten müssen, da sie die Politik der Bahn bestimmt und so verändert haben, das diese Sachen immer mehr zunehmen.
Das Ganze ist das Ergebnis ihrer Privatisierungspolitik bei der Beschaffung von neuem Fahrzeugmaterial.
Das alles ist nur ein Vorgeschmack darauf wie in ein paar Jahren das Netz aussehen wird, wenn es auch der Kontrolle der profitorientierten Heuschreckenbuchhalter ausgeliefert wird.
Andere Länder sind längst dabei die kaputtprivatisierten Bahnen wieder unter ihre Fittiche zu nehmen.
Nur in Deutschland besteht Herr Mehdorn auf den Märchengeschichten in seinem Börsenprospekt und darauf die gleichen Fehler auch in Deutschland zu machen. Ob seine Privatisierungsboni der Grund sind, entzieht sich meiner Kenntnis :lol:

Die Eisenbahn muss endlich wieder von Eisenbahnern geführt und kontrolliert werden und nicht von verirrten und deplazierten Managementkünstlern.

Schluss mit dem Privatisierungsquatsch.

Keine Züge "von der Stange" sondern Züge die von der Sicherheit verpflichteten Eisenbahningenieuren für die Belastung maßgeschneidert wurden.

Gruß Achim
now butter by the fishes

Nordhesse

Beitrag von Nordhesse » Dienstag 4. November 2008, 22:01

Hallo zusammen,
habe heute im Spiegel war glaub ich die Ausgabe vom 20.10. einen Interressanten Artikel um die ICE-Problematik gelesen.
Darin stand das die Probleme mit den Achsen durch die großen Steigungen auf der Neubaustrecken Frankfurt-Köln im Zusammenhang stehen könnten.
Auf dieser Srecke gibt es Steigungen von bis zu 4 %. Laut Artikel sind für Bahnstrecken nur Steigungen mit bis zu 2 Prozent erlaubt.

Nur als Vergleich die TGV Strecken haben Steigungen mit bis zu 3 Prozent.

Nur der ICE 3 hat die Zulassung für diese Strecke.

Da stellt sich für mich die Frage wie kann man nur so be... sein eine Strecke zu bauen mit erstmal so großen Steigungen und dann nur einen Fahrzeugtyp für diese Strecke zuzulassen.

Gruß
Rudi

RhBDirk

Beitrag von RhBDirk » Dienstag 4. November 2008, 22:12

Nordhesse hat geschrieben:Hallo zusammen,
habe heute im Spiegel war glaub ich die Ausgabe vom 20.10. einen Interressanten Artikel um die ICE-Problematik gelesen.
Darin stand das die Probleme mit den Achsen durch die großen Steigungen auf der Neubaustrecken Frankfurt-Köln im Zusammenhang stehen könnten.
Auf dieser Srecke gibt es Steigungen von bis zu 4 %. Laut Artikel sind für Bahnstrecken nur Steigungen mit bis zu 2 Prozent erlaubt.
...
Jaja, die Journalisten wieder. Wenn die 4% nicht erlaubt gewesen wären, warum hat dann z.B. das EBA die Betriebserlaubnis gegeben? Das sind wieder alles nur wilde Vermutung, um die Seiten der Blätter mit weiteren Unsinn zu füllen. Soweit noch nix konkretes bekannt ist, wird nur wild spekuliert.

Die BLÖD äääh Bild weiss schon wieder mehr. Auch wenn das journalistische bei der Bild nicht das Papier wert ist, auf dem es geschrieben ist, oftmals ist aber doch ein großer Funken Wahrheit an den Recherchen dran:
http://www.bild.de/BILD/news/wirtschaft ... tlich.html

Die ARD Sendung "Monitor" bringt am 6. November auch was bezüglich der Achsen im Allgemeinen.
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitragsuebersicht.phtml

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günni
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Beitrag von günni » Dienstag 4. November 2008, 22:14

Moin,
es soll ein Materialfehler gewesen sein. Schaut hier
Materialfehler können bei allen Produkten auftreten, denen wir im täglichen Leben begegnen.

Miles

Beitrag von Miles » Dienstag 4. November 2008, 22:28

Nordhesse hat geschrieben:Hallo zusammen,
habe heute im Spiegel war glaub ich die Ausgabe vom 20.10. einen Interressanten Artikel um die ICE-Problematik gelesen.
Darin stand das die Probleme mit den Achsen durch die großen Steigungen auf der Neubaustrecken Frankfurt-Köln im Zusammenhang stehen könnten.
Auf dieser Srecke gibt es Steigungen von bis zu 4 %. Laut Artikel sind für Bahnstrecken nur Steigungen mit bis zu 2 Prozent erlaubt.
...
Nur der ICE 3 hat die Zulassung für diese Strecke.
Nun, dass das so nicht stimmen kann, kann man sich auch selbst überlegen - Um einen liegengebliebenen ICE3 zu bergen, benötigt man Dieselloks. Zwei solcher Exemplare stehen z.B. in Limburg (zwei 218er, wenn ich mich richtig erinnere, Fotos habe ich irgenwo, aber hier im Vorbild-Foto-Forum gab es vor einiger Zeit auch ein paar Fotos). Die müssen auch eine Zulassung haben. Ach ja, da sind dann noch die 290er Rangierloks in Montabaur. Die sind auch zumindest auf Teilen der Strecke unterwegs und brauchen dann auch eine Zulassung. Und die LINTs von Vectus ...

Auf Spiegel.de gibt es heute einen Artikel zu dem Thema, der mir auf jeden Fall plausibler erscheint.

Grüße,
Miles

EDIT: Da war Günni schneller :)

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Beitrag von kiruna » Dienstag 4. November 2008, 22:30

Mein Vorschlag zur Festlegung des Inspektionsintervalls wäre folgender:

Alle verantwortlichen Personen werden in einem ICE auf die Reise geschickt.
Als Vorgabe gilt eine Nonstop-Fahrt über 300.000 km kreuz und quer durch die Republik.
Spätestens wenn die erste Person schweißgebadet die Notbremse zieht, haben wir die Lösung.

Gruß, Thomas
:P
märklin H0 - iTrain 4.x - MM+DCC
Ein Leben ohne Modellbahn ist wie Tofuwurst und alkoholfreies Bier!

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Beitrag von günni » Mittwoch 5. November 2008, 00:50

kiruna hat geschrieben:Spätestens wenn die erste Person schweißgebadet die Notbremse zieht, haben wir die Lösung.
Genau, das ist dann der Raucher in dem Team. :lol: :lol: :lol: :lol:

RhBDirk

Beitrag von RhBDirk » Mittwoch 5. November 2008, 20:39

Nun, dass das so nicht stimmen kann, kann man sich auch selbst überlegen - Um einen liegengebliebenen ICE3 zu bergen, benötigt man Dieselloks. Zwei solcher Exemplare stehen z.B. in Limburg (zwei 218er, wenn ich mich richtig erinnere, Fotos habe ich irgenwo, aber hier im Vorbild-Foto-Forum gab es vor einiger Zeit auch ein paar Fotos). Die müssen auch eine Zulassung haben. Ach ja, da sind dann noch die 290er Rangierloks in Montabaur. Die sind auch zumindest auf Teilen der Strecke unterwegs und brauchen dann auch eine Zulassung. Und die LINTs von Vectus
...
Grüße,
Miles
Also die Fahrzeuge von vectus verkehren definitiv nicht auf der Neubaustrecke, auch nicht auf Teilen. Die Regiostrecke führt zwar in den Bahnhof Montabaur, aber das ist auch der einzige Berührungspunkt.

Bernd W.
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Beitrag von Bernd W. » Mittwoch 5. November 2008, 22:55

[quote]Nordhesse hat folgendes geschrieben:
Hallo zusammen,
habe heute im Spiegel war glaub ich die Ausgabe vom 20.10. einen Interressanten Artikel um die ICE-Problematik gelesen.
Darin stand das die Probleme mit den Achsen durch die großen Steigungen auf der Neubaustrecken Frankfurt-Köln im Zusammenhang stehen könnten.
Auf dieser Srecke gibt es Steigungen von bis zu 4 %. Laut Artikel sind für Bahnstrecken nur Steigungen mit bis zu 2 Prozent erlaubt.
... [/quote]

Ja diesen Artikel habe ich auch gelesen. Und es war der wohl schlechteste den ich in über 20 Jahren beim Spiegel gefunden habe !

Mir ist neu, das außer Zahnradbahnen normale Züge Steigungen von 4% schaffen. Das wären ja 4 Meter auf 100 Meter. Es sollte wohl eher 4promille heißen. Also 4 Meter auf 1 Km.
Bisher üblich waren maximal 3,8 Promile, die auch auf TGV Strecken verwendet werden.
Auch das die Wirbelstrombremsen dafür verantwortlich gemacht werden. Nun, sie sind bei Personenwagen schon seit den 80er im Einsatz und bei Straßenbahnen ebenfalls erfolgreich im Einsatz.
Wenn ich richtig informiert bin, bitte korigiert mich, bremst der ICE3 hauptsächlich mit seinen Antriebsmotoren und verwendet die Scheibbremsen nur ab ca. 80km/h. Die Wirbelstrombremsen die auf die Gleise abgesenkt werden, werden nur bei einer Notbremsung verwendet.

Der Artikel diese Woche im Spiegel, scheint mir mehr glaubwürdig und auch nachvollziehbarer.
- Die Achsen sind zu dünn TGV und Shinkansen Achsen sind dicker
- Die andern Schnellzüge verkehren NUR auf Hochgeschwindigkeitsstrecken
- Der ICE3 poltert auch über alte Strecken
- die Wartungsintervalle wurden von der Bahn von 60.000 auf 300.000 hochgesetzt ( andere Quelle )
- Achsen sollten 30 Jahre halten. Durch die höhere Belastung verkürzt sich aber die Haltbarkeit und somit fallen jetzt alle Achsen aus. Zum Glück ist das im Bahnhof passiert und nicht auf einer Talbrücke bei 300km/h !!

Theoretisch können alle Züge über die Rennstrecken fahren. Nur die Motorleistung reicht halt nicht. Ein ICE1 kann auf der Strecke von Köln nach Fra zwar fahren aber nicht konstant mit 250km/h Fällt ein Treibkopf aus, ist komplett ende ! Die Steigungen sind einfach zu stark.

Man sucht jetzt wieder einen Buhmann.... Aber die ICE-T züge standen ja schonmal lange Still, weil die Drehgestellt nicht hielten....

Ich habe mich vor ein paar Wochen in Stuttgart mit zwei abgenervten DB Mitarbeitern unterhalten. Die sagten "wir machen uns schön für Börse " ."Auf meine Frage :" nich das wir aus den Gleisen fliegen und das Problem größer ist.. " seine Antwort : "das ist die Spitze des Eisberges, sein sie froh das sie heute fahren..."
Es war der Lokführer der von Stuttgart nach Köln gefahren ist ! und es kam schlimmer wie man jetzt erfahren durfte...

Miles

Beitrag von Miles » Donnerstag 6. November 2008, 06:51

RhBDirk hat geschrieben: Also die Fahrzeuge von vectus verkehren definitiv nicht auf der Neubaustrecke, auch nicht auf Teilen. Die Regiostrecke führt zwar in den Bahnhof Montabaur, aber das ist auch der einzige Berührungspunkt.
Yep, hast recht. Die Strecke biegt, zwar uneinsehbar vom Bahnsteig (oder von mir bisher übersehen), im Bahnhofsausgang Richtung Limburg nach Norden ab. Das könnte dann auch die Strecke sein, die von den Holzzügen befahren wird.

Sorry,
Miles

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Peter Müller
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Beitrag von Peter Müller » Donnerstag 6. November 2008, 07:26

Die Ingenieure würden immer so bauen, dass es unbezahlbar ist. Die Kaufleute so, dass es gerade mal den Normalbetrieb übersteht. Dazwischen liegt irgendwo der gelungene Kompromiss, und den findet man erst im jahrelangen Gebrauch.

Bei der Bahn gibt es im Moment zu viele Kaufleute und die Ingenieure können sich nicht durchsetzen. Man wird es ändern (müssen).

Durch einen Börsengang verschafft man natürlich keine günstigen Voraussetzungen für so eine Änderung. Aber der ist ja vorerst verschoben und wegen der häufigeren Werft-Aufenthalte gibt es jetzt erst einmal 12 zusätzliche Züge, wenn ich das richtig verstanden habe.
Grüße, Peter

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Miles

Beitrag von Miles » Freitag 7. November 2008, 06:33

Peter Müller hat geschrieben:Die Ingenieure würden immer so bauen, dass es unbezahlbar ist. Die Kaufleute so, dass es gerade mal den Normalbetrieb übersteht. Dazwischen liegt irgendwo der gelungene Kompromiss, und den findet man erst im jahrelangen Gebrauch.

Bei der Bahn gibt es im Moment zu viele Kaufleute ...
Hi Peter, da ist sicherlich etwas dran. Nur ist doch die Bahn in Sachen ICE Kunde. Da der Träger der Bahn die öffentliche Hand ist. muss sie sich als solcher, an die Europäischen Ausschreibungsregeln halten. Wenn da also so ein Triebwagen ausgeschrieben wird, können durch die Rahmenbedingungen festgehalten werden, was das System zu leisten hat. Am Ende des Verfahrens wird man sich aber immer für die preiswerteste der übrig gebliebenen Lösungen entscheiden.

Jeder Bieter wird sein System so preiswert wie möglich machen und desweiteren glaubhaft versichern, wie er in-time und in-budget bleiben kann. Außerdem muss so ein Bieter selbst noch etwas verdienen.

Das macht die ganze Sache sicherlich erheblich komplexer.

Grüße,
Miles

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Beitrag von Maik Costard » Samstag 8. November 2008, 00:25

Wie kommt der TGV in die Schweiz, wenn er nur HGV-Trassen befährt?
Die ganze Problematik so einfach abzuhaken ist nicht möglich. Erst das ganze System aus Werkstoffen, Querschnitten und Belastungen durch Drehzahlen(Fliehkräfte), Erschütterungen und Belastungsspitzen durch die Neigetechnik ergibt das Resultat, weshalb diese Probleme auftreten. Da werden sich die Fachleute der Hersteller, der Bahn und die externen Gutachter noch einige Beulen holen bei dem Schlagabtausch, wer wann wo und weshalb versagt hat.
Schönes Wochenende
Maik
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Beitrag von Peter Müller » Samstag 8. November 2008, 08:31

Es ist falsch, so schnell von Versagen zu sprechen. Mit neuer Technik kommen neue Probleme auf, und die müssen erst einmal alle erkannt sein, ehe man sie lösen kann. Zum Erkennen bedarf es des Regelbetriebes.

Früher hätte man einfach etwas üppiger gebaut, heute versucht man es genau zu berechnen. Und da vertut man sich auch mal. Der Airbus A380 war genau auf eine Sicherheit von 1.5 über dem geforderten Lastvielfachen gefräst. Bei 1.49 ist der Flügel gebrochen, danach mussten die tragenden Teile etwas stärker dimensioniert werden (warum erinnert mich das an das Wunderland, lag der A380 da nicht gestern auf dem Rücken :wink:). Moderne Zeiten!
Grüße, Peter

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Nordhesse

Beitrag von Nordhesse » Freitag 14. November 2008, 22:26

Was mich allerdings beunruhigt sind die mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen an den Neubaustrecken. Passend dazu ist folgender Artikel der bei uns jetzt in der Tageszeitung stand.
http://www.hna.de/hptopnews/00_20081114 ... recke.html

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Beitrag von Maik Costard » Dienstag 18. November 2008, 00:51

In dem Bericht ist von "angeblichen Sicherheitsmängeln" die Rede, in Anführungszeichen gesetzt und nicht weiter konkretisiert. Wenn dort etwas wäre, dann würde die Presse es sofort rausposaunen, da es jetzt schick ist, auf der Bahn herumzuhacken. Das Fahren mit dem Auto ist immer noch viel gefährlicher als die Benutzung der Bahn. Deshalb sollten wir doch warten, ob es dort wirklich Mängel gab, die die Bahn zu verantworten hat, außer dem Umstand, das dort ein Zug der Bahn fuhr.
Schönen Gruß
Maik
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Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Samstag 27. Juni 2009, 08:37

Hallo zusammen,
Es gibt scheinbar eine Einigung bezüglich der Achsen des ICE Achsen.

Das ganze Problem hat die DB AG einiges an Geld gekostet bis jetzt.

MFG
Thomas
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Beitrag von Bernd W. » Samstag 27. Juni 2009, 20:03

Man muss sich ja schon mal so langsam fragen, wie die Achsen berechnet werden ? Oder wer diesen Achsen überhaupt die Betriebserlaubnis erteilt hat.
Und vor allem, sieht es bei anderen Bauteilen genauso aus ?

Ich habe irgend wo einmal gelesen, das die Doppelstock Wagen, wenn die Leute sich mit Anlauf da reinpressen eigentlich überladen wären. Wie sieht das hier bei den Achsen oder Drehgestellen aus ?
So langsam scheint der Drang zum sparen unerträglich zu werden.

Also das die DB jetzt so tut, als wäre sie das Opfer... sie hat die Züge abgenommen, die Prüfintervalle der Achsen unerlaubt erhöht ( Anweisung Mehdorn ) und die Vorgaben für die Prüfungen entsprachen nicht den Belastungen denen die Achsen ausgesetzt waren. Auch hierzu hat es Warnungen gegeben...

Warum sind die Achsenwellen des TGV und des japanischen Zuges dicker als die der Deutschen ?. Die haben die Achswellen doch nicht dicker gemacht weil sie gerne Balast durch die gegen fahren. Übrigens haben diese beide Bahngesellschaften die damaligen "Gummi" Radreifen des ICE-1 ebenfalls wegen Sicherheitsbedenken abgelehnt :wink:

Aber diese beiden Bahngesellschaften wollen auch nicht "Global Player" werden. Vielleicht ist das der Grund :lol:

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