Verantwortungslosigkeit von privaten Bahnen?

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writeln
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Re: Verantwortungslosigkeit von privaten Bahnen?

Beitrag von writeln » Mittwoch 22. Juni 2011, 11:24

@Maik: Es gibt Tage, da fährt der Metronom und es gibt Tage, da fährt er nicht. Für die AKN gilt das gleiche... Interessant, wie lange sich das nun schon hin zieht.

"...für höhere Löhne..." ist leider meistens das einzige Statement der Medien bezüglich der GDL-Streiks und dann werden ein paar genervte Pendler aus Lüneburg, oder Norderstedt interviewt, die das Auto nehmen mussten und im Stau standen.
Berichte, wie GüNNi hier einen eingestellt hat, sind eher die Ausnahme. Aber genau hier schließt sich der Kreis. Wie viel ist uns Sicherheit wert?

Bernd W.
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Re: Verantwortungslosigkeit von privaten Bahnen?

Beitrag von Bernd W. » Mittwoch 22. Juni 2011, 17:19

Maik Costard hat geschrieben:Bekommt von Euch noch jemand mit, das die GDL streikt? Warum?
Schönen Gruß
Maik
Nö, meine ICE's fahren. Aber die GDL bestreikt die Bahn AG ja zur Zeit nicht.
Bie mir sind es Brände im Gleisbett ( letzte Woche, daher Umleitung über Stendal), mal 20 Minuten früher in Berlin ( diesen Sonntag :D ), defekter ICE in Dortmund, also der normale Bahnwahnsinn.

Gruß Bernd

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Maik Costard
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Re: Verantwortungslosigkeit von privaten Bahnen?

Beitrag von Maik Costard » Donnerstag 23. Juni 2011, 10:02

Warum sollen die Lokführer der DB streiken, wenn es darum geht, die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung anzugleichen, nach Möglichkeit auf dem Niveau der DB? Es geht darum, das die schlechten Arbeitsbedingungen, die ja auch in dem Pressetext angeführt werden, auf ein einheitliches hohes Niveau gebracht werden. Der zweite Punkt ist die Entlohnung. Durch die Unterschiede in den Tarifverträgen ist es den kleinen Bahnen oft möglich, Ausschreibungen zu gewinnen. Das bedeutet oftmals, das die gleiche Arbeit von Lokführern gemacht wird, die deutlich weniger verdienen. Damit am Monatsende genug übrig bleibt, wird dank der anderen Arbeitszeitbedingungen eben mehr gefahren.
Ein anderer wichtiger Punkt, für den leider nicht gestreikt werden kann, ist eine Lenkzeitverordnung, wie sie für Kraftfahrer gültig ist. Hierbei ist aber der Gesetzgeber gefordert.
Schönen Gruß
Maik
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Bernie-Bärchen
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Re: Verantwortungslosigkeit von privaten Bahnen?

Beitrag von Bernie-Bärchen » Donnerstag 23. Juni 2011, 12:08

Es geht darum sich als Gewerkschaft zu positionieren. Die neu gegründete Eisenbahnverkehrsgewerkschaft braucht Mitglieder. Die Gewerkschaft der Lokführer auch.
Also versucht man über die Streiks neue Mitglieder zu gewinnen.
Was glaubt ihr welches finanzielle Potential in den neuen Mitgliedern vorhanden ist?

Die "alten" Gewerkschafter" der GDL und der ehemaligen GDBA und GDED werden, meine Meinung, dafür mißbraucht.

Als Verkehrsgewerkschaft werbe ich aber auch Mitarbeiter von anderen Verkehrsunternehmen, nicht nur Eisenbahnverkehrsunternehmen. :mrgreen: Alles klar soweit?

:wink: BB

Bernd W.
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Re: Verantwortungslosigkeit von privaten Bahnen?

Beitrag von Bernd W. » Donnerstag 23. Juni 2011, 18:53

Also wenn die Bahn'er sich nicht Organisieren und gewerkschaftlich Vertreten werden, dann erleben sie den gleichen Lohndumpingdruck und "Scheinselbständigkeit" wie im IT Bereich.

Gespart wird zuerst an den Löhnen und Sozialleistungen. Wie viel Personal hat die alte DB freigesetzt und wie viele werden bei DB-Zeitarbeit beschäftigt ?

Arbeitnehmer sind nur stark, wenn sie eine Gewerkschaft haben und diese Tarifverträge abschließt.
Es gibt zwar sicherlich vieles an den Gewerkschaften zu kritisieren, aber ohne sie sähe es noch schlimmer aus.
Die Gewinne steigen und die Real-Löhne sinken. Es kann doch nicht angehen, das in einer Firma verschiedene Mitarbeiter für die gleiche Arbeit andere Gehälter, Urlaubstage und Sozialleistungen bekommen :!:
Auch sollte man die Zeitarbeit generell verbieten oder es so regeln wie in Frankreich.
Ich habe wirklich keine Lust von einem Lokführer durch die Gegend gegondelt zu werden, der noch 2 Nebentätigkeiten ausübt um über die Runden zu kommen und total übermüdet da vorne sitzt.

Man sieht doch wie es bei der DVG aussieht. Die einen verdienen ca. 14€/Std. und die neuen 7€/Std. Beide fahren die gleichen Schichten und Busse :shock:
Aber Verdi hat da wohl keinen Mumm was gegen zu machen.

Gruß Bernd

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