Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

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Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von loepy » Dienstag 27. Oktober 2015, 14:20

In Mitteldeutschland gibt es ja ein Truppenübungsgelände. Dies könnte man dahingehend opfern, als das man dort in gewisser Weise der deutschen Teilung erinnert.
Mir schwebt da z.B. der Nachbau von Hötensleben vor. Dort steht als Gedenkstätte ein Teilstück der damaligen innerdeutschen Grenze. Auch Mödlareuth würde sich anbieten. Der kleine Ort war seinerzeit ebenfalls durch die Grenzanlagen geteilt und wurde deshalb auch „klein Berlin“ genannt.

Das Grundthema hattet ihr ja bereits bei der äußerst gelungenen Dioramenserien „die geteilte Stadt“.

Ich würde mich über eine Diskussion zu dem Thema freuen.

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Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von Datterich » Dienstag 27. Oktober 2015, 18:07

Die Idee ist nicht schlecht und würde bestimmt gut auf der Anlage aussehen. Generell bin ich allerdings dafür dankbar, dass es im Großen und Ganzen keine politischen Themen auf der gesamten Anlage gibt (Ausnahmen sind die Sonderausstellungen und die "Wahlquadratmeter" der Parteien).

Politik verschafft Realitätsdenken, ein "Wunderland" sollte ganz genau davon ablenken. Viele ausländische Besucher sowie viele jüngere Gäste werden mit Deinem Vorschlag sowieso nicht mehr so viel anzufangen wissen. Daher bin ich froh, in Hamburg eine Miniaturwelt ohne aktuelle politische Motive vorzufinden, ohne Asyl suchende Menschenmengen und ohne politische Veranstaltungen (Ausnahmen: "Rente mit 30" :wink: ).

Die angepassten zeitnahen Sonderdekorationen (Weihnachten / Fußball-WM / Halloween / Hafengeburtstag / usw.) bedeuten mir persönlich mehr Freude am Zuschauen.

Freundliche Grüße aus Darmstadt
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Re: Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von jfudickar » Dienstag 27. Oktober 2015, 18:54

Die Idee ist gut, aber ich stimme Datterich zu.

Schöne Wunderwelt passt irgendwie besser !

Gruß
Jens

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Re: Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von loepy » Dienstag 27. Oktober 2015, 19:17

Hallo Datterich,
vielen Dank für Dein Statement und ich bin ganz bei Dir, wenn Du sagst, dass keine politischen Themen in die Dauerausstellung gehören.
Die Wiedervereinigung ist sicherlich in gewisser Weise ein politisches Thema, aber weitaus herausragender ist doch die friedliche Revolution, die Vereinigung erst möglich gemacht hat. Außerdem wurde, auch durch das Verhalten der Sowjetunion, der kalte Krieg beendet. Im Grunde war das erst das Ende des zweiten Weltkriegs. Ich denke, dieses Stück deutsche und weltliche Geschichte darf man ruhig auf der Anlage zeigen.
Steht nicht an prominenter Stelle in Mitteldeutschland das Hermannsdenkmal? Das Teil hat auch politische Hintergründe. Er sagt uns nicht nur, dass wir 9 nach Christus die Römer 'rausgeschmissen haben, nein im Original blickt er nach Westen - nach Frankreich. Denn Der Hermann wurde zwischen 1835 und 1875 auf den Sockel gestellt. In der Zeit lagen sich Deutschland und Frankreich nicht gerade freundschaftlich in den Armen, was dann im deutsch-französischen Krieg 1870-1871 gipfelte. Ist das nicht auch eine politisches Thema?

Ich denke, dass ausländische Gäste eher durch den Truppenübungsplatz abgeschreckt werden. Außerdem werden ja immer mehr Kasernen geschlossen und ausgedienten Kriegsspielplätze der Natur überlassen.

beste Grüße aus dem Münsterland
Löpy

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Re: Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von Stefan mit F » Dienstag 27. Oktober 2015, 20:18

Moin Löpy,
loepy hat geschrieben:Ich denke, dass ausländische Gäste eher durch den Truppenübungsplatz abgeschreckt werden.
hast Du dir die Szenen, die man ja überwiegend nur auf einer Führung hinter die Kulissen genauer sieht, mal näher angesehen? Das Wunderland wäre nicht das Wunderland, wenn nicht auch Truppenübungsplätze einen Schuss Ironie hätten, z.B. dieses verknotete Panzerrohr.
Der Autor des [url=http://www.miniatur-wunderland.de/anlage/wochenberichte/jahr-10/artikel/wochenbericht-nr-452-kw-26/]Wochenberichts 452[/url] vom 29.06.2009 hat geschrieben:Ein heißes Thema bei uns im Wunderland ist immer wieder der Truppenübungsplatz im Harz-Abschnitt. Deshalb wollten wir nun einmal einen Kompromiss eingehen und die Fahrzeuge entmilitarisieren. Bei diesem Panzer bekommt der Ausdruck gedrehter Lauf doch gleich eine ganz andere Bedeutung! :-)
Aber ich hätte auch nichts dagegen, dort noch ein paar Mauerüberreste o.ä. zu platzieren. 8)
Gruß aus 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa
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Re: Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von loepy » Dienstag 27. Oktober 2015, 23:51

Jau, Moin :D
ich erinnere mich, die Szene, die "Stefan mit F" beschreibt, habe ich auch schon mal wahr genommen. Das war allerdings vor etwa 5 Jahren und hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. (Jaja, das Alter :mrgreen: ) Großen Respekt, dass er den Wochenbericht aus 2009 ausgegraben hat. 8)

Die Szene ist doch der richtige Ansatz. Man nehme einen (fiktiven)Ort, stelle dort eine Gedenkstätte nach dem Vorbild von z.B Hötensleben nach, und lässt die Truppen abziehen, gerne auch mit Knoten im Panzerrohr oder verbogenen Geschützten. Ein paar Mauerreste wie sie z.B. in Berlin noch zu sehen sind, ist mir persönlich etwas zu wenig. Damit ich nicht falsch verstanden werde, die "Zonengrenze" wieder errichten möchte ich natürlich auf keinen Fall !
Deshalb wäre es, meiner Ansicht nach, auch nicht richtig sie nicht nachzubauen, wie sie einst war, als Deutschland noch geteilt war, sondern so wie sie jetzt in wenigen Ecken als Gedenkstätten noch etwas nachempfunden werden kann.

beste Grüße aus dem Münsterland
Löpy

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Beitrag von Datterich » Mittwoch 28. Oktober 2015, 07:29

loepy hat geschrieben:Steht nicht an prominenter Stelle in Mitteldeutschland das Hermannsdenkmal? Das Teil hat auch politische Hintergründe. Er sagt uns nicht nur, dass wir 9 nach Christus ...
Genau dieser Unterschied wäre mir wichtig. Natürlich gab es traurige und schreckliche Dinge in der (früheren) Geschichte. Der Unterschied ist, dass es keine Zeitzeugen mehr gibt und sich niemand detailliert daran erinnert oder betroffen ist. Auch "Herrmann" wurde erst Jahrhunderte später als Denkmal verewigt.

Stell Dir bitte mal vor, was Menschen für Assoziationen hätten, die durch DDR-Organe großes Leid und großes Unrecht erlebt haben, oder deren Familienangehörige wegen der Mauer über Jahrzehnte getrennt leben mussten. Leider gibt es auch heute noch eine total unfertige Aufarbeitung dieses Kapitels Deutscher Geschichte, und vieles wird überhaupt erst jetzt, nach Jahrzehnten, bekannt.
loepy hat geschrieben:Deshalb wäre es, meiner Ansicht nach, auch nicht richtig sie nicht nachzubauen, wie sie einst war, als Deutschland noch geteilt war, sondern so wie sie jetzt in wenigen Ecken als Gedenkstätten noch etwas nachempfunden werden kann.
Was würden hiervon direkt Betroffene fühlen und denken, wenn sie dieses Thema im MiWuLa vorfinden?

Ich finde, dass ein größerer Zeitraum (mindestens 3 Generationen oder besser mehr) zwischen Realität und Zurschaustellung ein guter Puffer wären, um derartiges in Freizeiteinrichtungen und Ausstellungen wie dieser zu zeigen und dort in gewisser Weise an die Deutsche Teilung erinnert. Ich persönlich bräuchte das im MiWuLa ebenso wenig wie einige andere Themen Deutscher Geschichte des vorigen Jahrhunderts -

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Re: Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von writeln » Mittwoch 28. Oktober 2015, 13:04

Erschwerend kommt noch hinzu, dass vermutlich kein wunderländer Modellbauer mehr in der Lage ist, so zu bauen, wie 2001... :mrgreen:
D.h. man müsste den kompletten Harz neu machen, damit am Ende ein stimmiger Gesamteindruck erhalten bleibt. :wink:

Zur deutschen Teilung und Wiedervereinigung sind die Berlin-Dioramen m.E. ohnehin die bessere Wahl, da das Thema dort auch didaktisch vernünftig aufgearbeitet und dargestellt wird.

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Re: Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von loepy » Freitag 30. Oktober 2015, 21:03

"Ei Gude" nach Darmstadt :wink:

Du schreibst, ganz richtig
Datterich hat geschrieben: Was würden hiervon direkt Betroffene fühlen und denken, wenn sie dieses Thema im MiWuLa vorfinden?
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir hier Statements der mutigen Menschen, die damals auf die Straße gegangen sind, um dieses Bollwerk aus der Welt zu schaffen und für ihre Freiheit friedlich gekämpft haben, zu lesen.

"Betroffene" waren wir im vereinten Deutschland ja alle irgendwie.
Allerdings befürchte ich, dass wir zwei Hübschen auf keinen gemeinsamen Nenner kommen werden :(
writeln hat geschrieben:Erschwerend kommt noch hinzu, dass vermutlich kein wunderländer Modellbauer mehr in der Lage ist, so zu bauen, wie 2001... :mrgreen:
D.h. man müsste den kompletten Harz neu machen, damit am Ende ein stimmiger Gesamteindruck erhalten bleibt. :wink:
Nu ja - mir schwebt ja nicht vor den halbe Harz wegzusprengen :)
Ne kleine Schneise im Wald mit Zaun etwas Hinterlandmauer, 'n Türmchen und Kolonnenweg täte ja schon reichen. Schön wäre es, wenn dann die Schneise in das "grüne Band" übergeht.

Man könnte mich ja als Nicht-Modell-Bauer 'ran lassen (dann passt das Gesamtbild aber vermutlich noch weniger :mrgreen: )

beste Grüße aus dem Münsterland
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Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von Datterich » Samstag 31. Oktober 2015, 10:06

loepy hat geschrieben:Ich würde mich über eine Diskussion zu dem Thema freuen.
loepy hat geschrieben:Allerdings befürchte ich, dass wir zwei Hübschen auf keinen gemeinsamen Nenner kommen werden :(
Ich verstehe unter "Forum", dass man Meinungen und Argumente austauscht. Wenn sich alle immer einig wären, ergäbe das keinen Grund für Diskussionen. Ein Gedankenaustausch hier ist häufig fruchtbar und hat früher sogar den mitlesenden Speicherstädtern hin und wieder Anregungen gegeben und die eine oder andere Entscheidung vielleicht mit beeinflusst. Ich bin mir nicht sicher, ob das heute immer noch der Fall ist.

Wenn man auf keinen gemeinsamen Nenner kommt, ist das auch ein Ergebnis. Wobei hier im Forum zur Zeit leider nur wenig Teilnehmer "mitarbeiten". Das ist schade, aber wohl kaum noch zu ändern. Neue Medien und Umgangsformen sind eher 'hip' und ernsthafte tiefer gehende Argumentationen kommen dabei unter die Räder.
Ist das wirklich "Fortschritt" :hm?:

Wichtig ist auch zu wissen, dass wir hier gegenseitig lediglich unsere Meinungen artikulieren und vertreten. Dabei gibt es weder Gewinner noch Verlierer. Und Selbst wenn wir uns hier alle einig sein würden, wäre das überhaupt kein Grund, dass man dieses Resultat im MiWuLa schließlich umsetzt.

Reserviere Dir bitte das zweite September-Wochenende 2016 (10.+11.09.16) zum gemeinsamen persönlichen Treffen vieler Forumanen (zwischen 45 - 60 Teilnehmer) beim MFM in Hamburg. Dort können wir dann Auge in Auge vieles diskutieren und dabei den herrlichen nagelneuen Italien-Abschnitt life bewundern. Und dann schauen wir uns gemeinsam mal den hinteren Bereich des Harzes (Truppenübungsplatz) in aller Ruhe an und überlegen, ob und wie man Deine Ideen vielleicht umsetzen könnte.

Freundliche Grüße ins Münsterland
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Re: Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von günni » Samstag 31. Oktober 2015, 13:04

Moin,
bei allem Respekt, mir stellt sich die Frage, ob diese Idee aufgekommen wäre, wenn dieser hügelige Bauabschnitt Westerwald oder Taunus heißen würde.
Wobei ich bemerken muss, dass den Menschen in der ehemaligen DDR, für ihren Mut zur friedlichen Revolution (meine Interpretation), die größte Hochachtung und Bewunderung zusteht.

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Re: Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von Björn » Samstag 31. Oktober 2015, 19:51

Eine sehr interessante Diskussion... (endlich mal wieder)

Damit meine ich vor allem die Aussage von Datterich, dass zuletzt zu wenig wirkliche Diskussionen stattfinden als noch vor mehreren Jahren. Den Grund dafür hat er ebenfalls schon genannt. Aber zum eigentlichen Thema.

Persönlich hatte ich schon immer ein Problem mit dem Truppenübungsplatz, wenn der auch versteckt liegt. Nur beim letzten Mal beimGang hinter die Kulissen kamm ich wieder daran vorbei oder auch zu sehen auf der DVD "Ein Tag im Wunderland", beim Bonusmaterial - Am Anlagenrand. Der Vorschlag von Dir, loepy, finde ich somit gar nicht abwegig. Nur das Thema "Deutsche Teilung / Wiedervereinigung" ist in der Sonderausstellung "Geteilte Stadt" ausgiebig und sehr gut umgesetzt worden. Einen Bericht darüber findet sich übrigens auch auf der oben genannten DVD.

Auf diese Weise wurde dieses Thema konsequent umgesetzt und dies im Rahmen einer Sonderausstellung. Auf der eigentlichen Anlage halte ich solche politischen Themen für eher problematisch. Das Beispiel Herrmannsdenkmal ist auch so eine Sache, denn wie sähe die Sache aus, wäre das Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig dargestellt worden? Oder nun mal ein ganz anderes krasses Beispiel: in Berlin die Stelen als Erinnerung an die Holocaust-Opfer???

Beide Beispiele natürlich nur, wenn ein Bauabschnitt Sachsen darstellt oder Teile von Berlin. Wobei das Herrmannsdenkmal im Teutoburger Wald steht und nicht im Harz.
Darüber hinaus bin ich mir sicher, dass die Wunderländer heutzutage solche Baudenkmäler, seien sie noch so historisch bekannt, nicht noch einmal umsetzen würden. Eher würden sie eine Phantasiegestalt nehmen, aber das ist nur eine Annahme.

Fazit: eine Gedenkstätte jeglicher Art halte ich auf der Anlage für bedenklich und nicht angebracht, es würde auch den Namen "Wunderland" nicht mehr gerecht werden. Lieber dies in einer Sonderausstellung umsetzen, die modellbauerisch genauso hohe Qualität besitzt, aber nicht im Zusammenhang mit der eigentlichen Anlage gesehen wird.

Was den Truppenübungsplatz an sich angeht, so gehört der leider zum Alltag, wie Freud und Leid auf der gesamten Anlage zu finden sind. Nur gibt es Grenzen, die man schlichtweg nicht überschreiten sollte.

Freundliche Grüße

Björn
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Re: Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von Stefan mit F » Samstag 31. Oktober 2015, 21:42

Moin,
Björn hat geschrieben:Fazit: eine Gedenkstätte jeglicher Art halte ich auf der Anlage für bedenklich und nicht angebracht, es würde auch den Namen "Wunderland" nicht mehr gerecht werden.
was ist mit dem Friedhof in Norwegen (hinter den Kulissen)? Das ist auch eine Gedenkstätte.
Ich verstehe auch nicht, was an Gedenkstätten generell verkehrt sein sollte. Sie sind ein Teil der großen Welt, die im MiWuLa so gut es geht nachgebildet werden soll.
Björn hat geschrieben:Was den Truppenübungsplatz an sich angeht, so gehört der leider zum Alltag, wie Freud und Leid auf der gesamten Anlage zu finden sind. Nur gibt es Grenzen, die man schlichtweg nicht überschreiten sollte.
Wie schon weiter oben gesagt, der Truppenübungsplatz wurde z.B. durch das verknotete Kanonenrohr entschärft. Wo die Grenze genau liegt, die nicht überschritten werden sollte, darüber haben 20 Forumanen vermutlich mindestens 21 Meinungen. Aber die Grenze ausgerechnet bei Gedenkstätten zu ziehen, halte ich für verkehrt. Es kommt m.E. auf die Art der Gedenkstätte an. Falls irgendwann einmal die Niederlande mit Amsterdam gebaut werden sollten (auf dem Weg nach Großbritannien) hätte ich nichts gegen das Anne-Frank-Haus auf der großen Anlage. Falls einmal Ägypten gebaut wird, gehören Pyramiden wohl sicher dazu (auch eine Form von Gedenkstätten).

Und warum soll es nicht politische Inhalte und Botschaften auf der großen Anlage geben? Natürlich darf es keine SPD-Wahlkampfplakate oder einen Stacheldraht-ziehenden Seehofer an der Deutsch-Österreichischen Grenze geben, kein Guantanamo und keine G7-Gipfel... eher versteckte Botschaften wie ein Greenpeace-Ballon (der nach meinem Wissensstand bereits vorhanden ist und im Gegensatz zu einem anderen, kommerziellen Heißluftballon kostenlos allein auf MiWuLa-Kosten gebaut wurde.

Die Hauptgründe gegen Themen aus den 1m²-Dioramen auf der großen Anlage sind doch, dass
- man sich nicht zum politischen Arm einer bestimmten Partei machen will und darf
- heikle Themen ohne das passende Umfeld nicht erkannt oder gar missverstanden werden könnten
- historische Themen (z.B. der Mauerfall) heute kaum noch aktuelle Vorbilder liefern

Beispiel Mauer: Ex existiert außer in Berlin so gut wie kein von der Bevölkerung wahrgenommenes Überbleibsel dieser Befestigungen, und selbst in Berlin gehen diese Reste langsam in der Masse der Großstadt unter. Da im MiWuLa aktuell nicht geplant ist, Berlin zu bauen und die ehemalige innerdeutsche Grenze nach 25 Jahren endlich quasi unsichtbar ist, müsste man in der Vergangenheit zurückreisen, um noch einen wesentlichen Teil der Mauer im Harz darzustellen. Da ist es dann eine Gradwanderung zwischen
- die Mauerreste sind zu gering um als solche wahrgenommen zu werden und
- die Mauerreste sind so umfangreich, dass sie die Wirklichkeit um 1990 statt 2015 abbilden.

Man könnte auch fragen, warum die Elbphilharmonie, dieses große Politikum, nachgebaut wurde. :wink: :wink:

Die Sonderausstellungen sind separat, weil sie Sonderfälle sind - Parteipolitik bzw. historisch zum Glück überwundene Passagen. Gegen aktuelle, überparteiliche politische Botschaften, die im Einklang mit Artikel (1) - (19) GG stehen, habe ich nichts.

Vorschlag: Es sollte im Harz eine weitere Hinter-den-Kulissen-Knopfdruckaktion geben, die ein paar Bundeswehrsoldaten mit G36-Gewehren ansteuert. Ereignis, wenn man den Knopf drückt: Nichts passiert. :clown:
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Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von Datterich » Samstag 31. Oktober 2015, 22:00

Für solche Knopfdruckaktionen gibt es schon seit Jahren mehrere Beispiele (variieren immer mal): Schleuse in Norwegen / Schiffshebewerk in Bayern / Wilde Maus auf Kirmes / Transrapid (scheint inzwischen zuverlässig zu laufen) ... :devil:
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Re: Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von Björn » Montag 2. November 2015, 18:07

Moin,

entweder habe ich mich missverständlich ausgedrückt oder es ist falsch verstanden worden.
Stefan mit F hat geschrieben:was ist mit dem Friedhof in Norwegen (hinter den Kulissen)? Das ist auch eine Gedenkstätte.
Ich verstehe auch nicht, was an Gedenkstätten generell verkehrt sein sollte. Sie sind ein Teil der großen Welt, die im MiWuLa so gut es geht nachgebildet werden soll (...)
Ich hätte besser Mahnmal schreiben sollen, was auch loeby meinte und das finde ich unpassend auf der Anlage. Zumal wenn es um konkrete Vorbilder geht, das betrifft in weitesten Sinne auch Denkmäler (Herrmannsdenkmal).
Was Friedhöfe anbelangt, so gehören sie tatsächlich zum alltäglichen Leben und gegen deren Darstellung ist absolut nichts zu sagen, im Gegenteil. Bieten sie dem Modellbauer doch auf engstem Raum etwas detailliert darzustellen. Im übrigen gibt es auch im Hamburgabschnitt einen Friedhof, wo sogar der Sensenmann sein Unwesen treibt. Makaber, aber das sind andere gewisse Szenen im Wunderland auch

NUR: die dargestellten Friedhöfe entsprechen auch keinem konkretem Vorbild und das ist es, worum es mir geht. Natürlich sind die Grenzen bei Darstellung solcher Szenerien fließend - was darf man zeigen, was nicht?
Stefan mit F hat geschrieben:Und warum soll es nicht politische Inhalte und Botschaften auf der großen Anlage geben?
Weil es ein schmaler Grad ist, auf dem man sich da bewegt. Die Demo "Rente mit 30" ist witzig, aber nicht wirklich real. Aber, nach deiner obigen Aussage könnte es dann auf der Anlage aber auch folgende Szenen geben:

- eine Pegida-Demonstration und Gegendemonstration
- Wohncontainer mit Flüchtlingen
- eine Wahlkampfverstantaltung einer politischen Partei auf einem Marktplatz (SPD, CDU, CSU, etc.)
- Aufmarsch der linken Szene im Hamburgabschnitt

Ja, ganz schön krasse Bespiele wenn ich deine Aussage wörtlich nehme.

Die Besucher vom Wunderland sollen und wollen für einige Stunden den Alltag vergessen und in eine andere Welt abtauchen und werden dann auf der Anlage eben mit diesen Themen konfrontiert, die sie zuhauf in den Nachrichten sehen und hören.

Ich schlage nun aber einen Bogen zum Ursprungsthema zurück: soll der Truppenübungsplatz im hinteren Teil in eine Gedenkstätte oder einem Mahnmal in Erinnerung an die innerdeutsche Grenze umgeändert werden?
Meine persönliche Antwort dazu lautet: Nein!

Glücklicherweise liegt der Truppenübungsplatz so weit vom Geländer entfernt, dass man es nicht sofort wahrnimmt und erst bei einem Gang hinter die Kulissen es sich aus der Nähe betrachtet. Aber ich hätte einen anderen Vorschlag:
man widmet den Truppenübungsplatz in ein Naturschutzgebiet um. Will sagen: vor mehreren Jahren war es mal ein Truppenübungsplatz, wurde aufgelöst und ist nun von der Gemeinde Bad Klosterberg oder Gemeinde Schwarzburg zu einem Schutzgebiet für bedrohte Pflanzen- und Tierarten erklärt.

Freundliche Grüße

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Re: Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von loepy » Montag 2. November 2015, 20:24

Moin,
sorry, ein etwas umfangreicheres Statment :dr.smile:
Datterich hat geschrieben: Ich verstehe unter "Forum", dass man Meinungen und Argumente austauscht. Wenn sich alle immer einig wären, ergäbe das keinen Grund für Diskussionen.
...
Wenn man auf keinen gemeinsamen Nenner kommt, ist das auch ein Ergebnis. Wobei hier im Forum zur Zeit leider nur wenig Teilnehmer "mitarbeiten". Das ist schade, aber wohl kaum noch zu ändern.
...
Wichtig ist auch zu wissen, dass wir hier gegenseitig lediglich unsere Meinungen artikulieren und vertreten. Dabei gibt es weder Gewinner noch Verlierer.
Ich gebe Dir natürlich völlig Recht !
Wir müssen auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, es wäre nur schön einen Mitstreiter zu haben. Und Gewinner und Verlierer zu küren ist in keinster Weise zielführend. :!: Meine Aussage ist als Feststellung zu sehen. Wir sind halt unterschiedlicher Meinung und gut is'. Lass uns aber dennoch weithin konstruktiv weiterspinnen. :santagreen:

Einige "Mitdiskutanten" haben sich ja mittlerweile auch hier geäußert.
Datterich hat geschrieben: Reserviere Dir bitte das zweite September-Wochenende 2016 (10.+11.09.16) zum gemeinsamen persönlichen Treffen vieler Forumanen ...
In der Tat habe ich in diesem Jahr schon über eine Teilnahme nachgedacht. Schick mir doch bitte über PN mal eine Unterkunftsempfehlung.
Mein Ideen würde ich Dir gerne auf der Anlage zeigen. Was aber natürlich noch lange nicht bedeutet, dass die MiWuLänder diese auch tatsächlich Wirklichkeit werden lassen – das ist mir völlig klar.
Ich bin mir sicher, dass das Thema bereits intensiv diskutiert wurde und daraus vielleicht die Idee zur bereits Eingangs erwähnten und mehrfach wiederholten „geteilten Stadt“ entstand.
günni hat geschrieben: bei allem Respekt, mir stellt sich die Frage, ob diese Idee aufgekommen wäre, wenn dieser hügelige Bauabschnitt Westerwald oder Taunus heißen würde.
Ja wäre sie. Sie schwirrt mir schon lange im Schädel.
:professor2: Der Abschnitt hieß zu Anfangszeiten „Harz“ und wurde dann in „Mitteldeutschland „umbenannt. Das lässt mehr Interpretationsspielraum. So gibt es jetzt die „NordOstSee“, „Bayern“ und eben „Mitteldeutschland“
Was allerdings ein Schiffshebewerk in Bayern zu suchen hat … ? - Das ist eben das Wunderland !
:elch:
günni hat geschrieben: Wobei ich bemerken muss, dass den Menschen in der ehemaligen DDR, für ihren Mut zur friedlichen Revolution (meine Interpretation), die größte Hochachtung und Bewunderung zusteht.
Deshalb sollte auch auf der Anlage in der Dauerausstellung etwas davon zu sehen sein.
Schließlich hat sich das Leben von 16,1 Millionen (Stand 1990) Menschen durch ihren Mut ziemlich abrupt grundlegend geändert.
Stefan mit F hat geschrieben: Die Hauptgründe gegen Themen aus den 1m²-Dioramen auf der großen Anlage sind doch, dass
- man sich nicht zum politischen Arm einer bestimmten Partei machen will und darf
- heikle Themen ohne das passende Umfeld nicht erkannt oder gar missverstanden werden könnten
absolut richtig
Stefan mit F hat geschrieben: - historische Themen (z.B. der Mauerfall) heute kaum noch aktuelle Vorbilder liefern.
Die Aussage verstehe ich nicht. Kannst Du mir da bitte auf die Sprünge helfen ? :nullplan:
Stefan mit F hat geschrieben: … und die ehemalige innerdeutsche Grenze nach 25 Jahren endlich quasi unsichtbar ist, müsste man in der Vergangenheit zurückreisen, um noch einen wesentlichen Teil der Mauer im Harz darzustellen. Da ist es dann eine Gradwanderung zwischen
- die Mauerreste sind zu gering um als solche wahrgenommen zu werden und
- die Mauerreste sind so umfangreich, dass sie die Wirklichkeit um 1990 statt 2015 abbilden.
In der Tat, es ist eine Gratwanderung.
Dazu folgendes:
Björn hat geschrieben: man widmet den Truppenübungsplatz in ein Naturschutzgebiet um. Will sagen: vor mehreren Jahren war es mal ein Truppenübungsplatz, wurde aufgelöst und ist nun von der Gemeinde Bad Klosterberg oder Gemeinde Schwarzburg zu einem Schutzgebiet für bedrohte Pflanzen- und Tierarten erklärt.
Ich führe den wirklich guten Gedanken mal weiter: … und das Naturschutzgebiet geht über in das „grüne Band“, geht weiter über in Resten des „eisernen Vorhangs“ und endet wieder im „grünen Band“ im Naturschutzgebiet.

Ihr seit doch größtenteils alt gediente Forumane und kennt garantiert den/die Einen oder Anderen aus der ehemaligen „Zone“. Deren Meinung wäre mir hier auch mehr als wichtig. Ladet doch die Kollegen bitte mal zur Diskussion ein.
Lieben Dank

Euer Loepy

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Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von Datterich » Montag 2. November 2015, 21:25

loepy hat geschrieben:
Datterich hat geschrieben: Reserviere Dir bitte das zweite September-Wochenende 2016 (10.+11.09.16) zum gemeinsamen persönlichen Treffen vieler Forumanen ...
In der Tat habe ich in diesem Jahr schon über eine Teilnahme nachgedacht. Schick mir doch bitte über PN mal eine Unterkunftsempfehlung.
Guckst Du bitte => Gute Übernachtungsmöglichkeiten in Hamburg. Es macht Sinn, ziemlich zeitig das Quartier zu buchen, denn in Hamburg ist immer etwas los, und die Zimmer sind manchmal schnell weg ... oder die Preise steigen unschön.

Da hab ich doch glatt eine PN gespart -
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Re: Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von Stefan mit F » Montag 2. November 2015, 21:58

Moin Löpy,
loepy hat geschrieben:
Stefan mit F hat geschrieben:- historische Themen (z.B. der Mauerfall) heute kaum noch aktuelle Vorbilder liefern.
Die Aussage verstehe ich nicht. Kannst Du mir da bitte auf die Sprünge helfen ? :nullplan:
wie viele Orte an der ehemaligen innerdeutschen Grenze gibt es heute noch, an denen Du morgen mit einer Digicam ein Bild schießen könntest, den Inhalt des Bildes exakt nachbaust und das Werk im Harz von der Mehrheit der Besucher als Überbleibsel des eisernen Vorhangs gedeutet wird?

Typische Motive, die es 1989/90 noch gab (Straßen die im Nichts endeten, Stacheldraht, Minenfelder, Wachtürme, Grenzkontrollen, unterschiedliche Architektur, Kleidung und Fahrzeuge diesseits und jenseits der Mauer usw. usw.) sind heute nicht mehr vorhanden. Die wenigen Flächen, teilweise Sperrgebiete, sind kaum von normalen Truppenübungsplätzen, stillgelegten Kasernen etc. zu unterscheiden und manche Ruinen kann nur ein Fachmann (vielleicht einer von 1000 Besuchern) von Überresten der ersten beiden Weltkriege oder sogar des späten Mittelalters unterscheiden.

Hier habe ich schöne Vergleichsbilder gefunden.

Zu Björns Post:
Björn hat geschrieben:
Stefan mit F hat geschrieben:Und warum soll es nicht politische Inhalte und Botschaften auf der großen Anlage geben?
Weil es ein schmaler Grad ist, auf dem man sich da bewegt. Die Demo "Rente mit 30" ist witzig, aber nicht wirklich real. Aber, nach deiner obigen Aussage könnte es dann auf der Anlage aber auch folgende Szenen geben:

- eine Pegida-Demonstration und Gegendemonstration
- Wohncontainer mit Flüchtlingen
- eine Wahlkampfverstantaltung einer politischen Partei auf einem Marktplatz (SPD, CDU, CSU, etc.)
- Aufmarsch der linken Szene im Hamburgabschnitt

Ja, ganz schön krasse Bespiele wenn ich deine Aussage wörtlich nehme.
Naja, Du zählst Beispiele auf. Meine Aussage war nicht, dass jede Art von politischen Botschaften auf der Anlage Platz hat. Vielmehr habe ich nur der These widersprochen, Politik hätte in keinem Fall Platz auf der Anlage. Aber ich greife deine Ideen gerne auf:

- Pegida mit Gegendemo:
Diesbezüglich bin ich mir nicht sicher. Ich bin strikt dagegen, Menschen wegen Ängsten zu verurteilen und zu verunglimpfen. Aber inzwischen ist Pegida als Ganzes (nicht jeder einzelne Mitläufer, aber der Gesamt-Tenor) für mich ein kopfloser Verein, der rechtsextremen Führern hinterherläuft. Manche aus Angst, manche aus Protest, Dummheit oder Ignoranz und manche aus tief antidemokratischer und menschenfeindlicher Gesinnung. Wer Galgen durch die Gegend tragen lässt (Mordaufruf) trägt eine Mitschuld an Attentaten wie in Köln. Soweit meine Überzeugung.
Aufgrund dieser Überzeugung würde ich es begrüßen, eine solche Szene losgelöst von Parteiideologien darzustellen. Beispiel: 5 zur Hälfte braun angemalte Preiserlein mit einem Plakat "Wir sind das Volk." und demgegenüber 50 "Gegendemonstranten" mit einem Plakat "Nein, das seid ihr nicht." Vielleicht auch das Gegendemoplakat zusätzlich als Lackierung auf einer Hauswand oder einem Auto (natürlich nicht Grafitti sondern erkennbar "erwünscht"). Auf jeden Fall ohne AFD-Plakate, ohne Antifa, ohne Politiker nachzubilden, selbstverständlich ohne Galgen, einfach nur als Szene zum Nachdenken, wie sich 10.000, 20.000 oder meinetwegen auch 100.000 Menschen einbilden können, "das Volk" zu sein.

- Wohncontainer mit Flüchtlingen:
Warum nicht? Auch hier sehe ich ganz viel Gestaltungspotenzial. Kinder aus dem Flüchtlingscontainer, die in hintereinander zu einer Schule laufen, unterwegs auf 'deutsche' Kinder Kinder stoßen und ab diesem "Schnittpunkt" Hand in Hand in Zweierreihen bis ins Klassenzimmer kommen, wo sie gemeinsam unterrichtet werden. Freddy und Gerrit in einem nahe gelegenen Lagerhaus beim Sortieren von Kleiderspenden. Ein riesiger Edeka-Truck, der Lebensmittel anliefert - vielleicht unter der Prämisse, dass Edeka das dann real in Hamburg auch tut (oder irgendein anderer Lebensmittelgroßhändler). Zig Möglichkeiten...

- eine Wahlkampfverstantaltung einer politischen Partei auf einem Marktplatz (SPD, CDU, CSU, etc.):
Davon halte ich nichts, dafür gibt es die Utopia-Dioramen. Parteipolitik halte ich auf der großen Anlage tatsächlich für fehl am Platz.

- Aufmarsch der linken Szene im Hamburgabschnitt:
Auch das fällt für mich unter einseitige Parteipolitik. Politische Inhalte sind nicht an Parteien gebunden. Wer sich politisch informiert, der wird selbst die richtige zu den persönlichen Überzeugungen passende Partei finden (so es sie gibt).

Ich respektiere den Verzicht auf politische Inhalte auf der großen Anlage, weil man sich damit auf einem schmalen Grat bewegt. Aber ich sehe Möglichkeiten, politisch Stellung zu beziehen und die neuen Realitäten darzustellen, die eine positive Wirkung haben, jenseits von Parteiprogrammen und Hetzparolen.
Björn hat geschrieben:Die Besucher vom Wunderland sollen und wollen für einige Stunden den Alltag vergessen und in eine andere Welt abtauchen und werden dann auf der Anlage eben mit diesen Themen konfrontiert, die sie zuhauf in den Nachrichten sehen und hören.
Ja genau, deshalb wurde ja die Elbphilharmonie gebaut, deshalb gab es Streik bei Bahn und Piloten auf der Anlage (sogar ein Video dazu) und manch anderes aus den Nachrichten. Feuerwehreinsätze in Knuffingen und den USA, Wasserleiche im Harz, Schießerei in Amerika, Notlandung am Flughafen, Mafia am hinteren Anlagenrand (hinter Knuffingen) und und und. :clown:

Das MiWuLa lebt von einem realen Abbild der Wirklichkeit mit fast allen Sonnen- und Schattenseiten, einschließlich Rotlicht.
Gruß aus 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa
Stefan mit F

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Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von Datterich » Montag 2. November 2015, 22:13

Wenn ich die hier weiter oben erwähnten mehr oder weniger aktuellen politischen Themen erleben möchte, schaue ich stets in eine (Online-)Zeitung oder sehe Nachrichten im TV - da kann ich mir das Eintrittsgeld für die Ausstellung sparen.
Stefan mit F hat geschrieben:Lokführerstreik / Pegida mit Gegendemo / Wohncontainer mit Flüchtlingen / Wahlkampfverstantaltung einer politischen Partei / Aufmarsch der linken Szene im Hamburgabschnitt
Alles Tagesereignisse bzw. tagesaktuelle Ereignisse, die man kurz mal "hinstellen" kann und dann wieder entfernt (linke Szene wird übrigens fix dargestellt). Bauwerke (Mauer) stehen fest auf der Anlage (Elbphilharmonie als ein künftiges Wahrzeichen einer Weltstadt, nicht als Finanzchaosmonument).
Stefan mit F hat geschrieben:Ich respektiere den Verzicht auf politische Inhalte auf der großen Anlage, weil man sich damit auf einem schmalen Grat bewegt. Aber ich sehe Möglichkeiten, politisch Stellung zu beziehen und die neuen Realitäten darzustellen, die eine positive Wirkung haben, jenseits von Parteiprogrammen und Hetzparolen.
Björn hat geschrieben:Die Besucher vom Wunderland sollen und wollen für einige Stunden den Alltag vergessen und in eine andere Welt abtauchen und werden dann auf der Anlage eben mit diesen Themen konfrontiert, die sie zuhauf in den Nachrichten sehen und hören.
Stefan mit F hat geschrieben:Das MiWuLa lebt von einem realen Abbild der Wirklichkeit mit fast allen Sonnen- und Schattenseiten, einschließlich Rotlicht.
Rotlicht sehe ich als Sonnenseite: In diesem Zusammenhang spricht man auch von Freudenhäusern.

Politisches wird schon deshalb möglichst raus gehalten, weil sonst vielleicht kleinere Parteien jeglicher Couleur auch ihr "Recht auf Darstellung" durchdrücken könnten. Das darf nicht sein!

Im Übrigen kann man - wenn man dies denn unbedingt will - häufig Negatives in vorhandene Szenen hinein interpretieren: Lärmbelästigung durch Rockkonzert (DJ Bobo), Fluglärm (uiiiih), Gefängnis mit Insassen (Österreich), Wasserleiche (klar!), Brände (mehrere Szenarien), Elbphilharmonie (Finanzierung), Autounfälle inkl. Lkw (mehrere), Sturmflut, und vieles mehr. Aber welcher Besucher will und tut das schon?

Um mal wieder auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Ich halte "die Mauer" heute als zeitnahes Bauwerk aus weiter oben von mir beschriebenen Gründen für ungeeignet (frag' mich doch bitte in 70 Jahren noch mal danach). Oder beim MFM.

Freundliche Grüße in den Norden
Datterich
Hier trifft man manchmal Leute, die gar keinen Zug vertragen ...

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Re: Änderungsvorschlag für Mitteldeutschland (Harz)

Beitrag von Stefan mit F » Dienstag 3. November 2015, 11:25

Moin,
Datterich hat geschrieben:Politisches wird schon deshalb möglichst raus gehalten, weil sonst vielleicht kleinere Parteien jeglicher Couleur auch ihr "Recht auf Darstellung" durchdrücken könnten. Das darf nicht sein!
genau aus diesem Grund habe ich mich gegen jegliche Parteipolitik ausgesprochen. :wink:

Und auch gegen diese Themen,
Datterich hat geschrieben:Wahlkampfverstantaltung einer politischen Partei / Aufmarsch der linken Szene im Hamburgabschnitt
die Du mir 'untergeschoben' hast obwohl das Zitat von Björn stammt, habe ich mich ganz klar ausgesprochen. :wink:
Björn hat geschrieben:Die Besucher vom Wunderland sollen und wollen für einige Stunden den Alltag vergessen und in eine andere Welt abtauchen und werden dann auf der Anlage eben mit diesen Themen konfrontiert, die sie zuhauf in den Nachrichten sehen und hören.
Und weil's so schön ist: Aktuelle Nachrichten (vor weniger als einer halben Stunde hochgeladen). :LOLLOL:
Gruß aus 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa
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