Der Bahnstreik im Miniatur Wunderland

Für alles, was nicht wirklich ein Hauptthema hat, also auch allgemein Lob & Tadel
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Achim
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Beitrag von Achim » Dienstag 23. Oktober 2007, 15:13

Hallo!

Seit Jahren verzeichnen die abhängig Beschäftigten Lohneinbußen - jedes Jahr.
Und - wehren die Leute sich?
Nein -

Und jetzt erwartet ihr von Leuten die anfangen sich stark zu organisieren und gemeinsam zu wehren, das sie sich auch lahmarschig und wehrlos verhalten.
Warum gehen die Feuerwehrleute nicht auf die Barrikade?

Wofür ich mich schäme :oops: , es ist nicht meine Gewerkschaft!
Das jetzt eine Organisation die aus dem Beamtenbund kommt, das tut und fordert, was Aufgabe von Transnet wäre, ist besonders beschämend.
Und dann verlangen sie noch - das das Streckennetz beim Bund bleibt und nicht wie bei der Transnet an die Heuschrecken verscherbelt werden soll. :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap:
1000 Lokführer sollen zusätzlich eingetreten sein, seit dem Beginn der Auseinandersetzung.
Ich wünsche den organisierten Lokführern jeden Erfolg.
Hoffentlich lernt meine Gewerkschaft aus dieser Lektion.

Noch was zu den Weintrinkern und Wasserempfehlern:
Dabei stiegen allein 2006 laut DB-Geschäftsbericht die Gesamtbezüge
des achtköpfigen DB-Vorstands im Vergleich zum Vorjahr
um 62,5 Prozent auf 20,143 Millionen Euro im Jahr. Der Aufsichtsrat,
der die Bezüge des Vorstandes genehmigt, verdreifachte
sogar fast seine Bezüge auf 875.000 Euro.
Achim
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kiruna
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Beitrag von kiruna » Dienstag 23. Oktober 2007, 22:45

Löhne und Gehälter miteinander zu vergleichen ist immer etwas kritisch. Der eigentliche Grund ist eigentlich, daß die Kaufkraft der Einkommen immer mehr sinkt. Alle Verantwortlichen sollen sich einmal Gedanken darüber machen, wie z.B. ein Alleinverdiener mit einem 4-Personenhaushalt und einem Einkommen von Brutto 2000 Euro noch über die Runden kommen soll.

Von dem ausgezahlten Lohn soll dann auch noch ein ausreichender Betrag für die spätere Rente zurückgelegt werden. Von Zuzahlungen beim Arzt, Zusatzversicherungen und Pflegeversicherung mal ganz abgesehen. Und jetzt sollen auch noch Lebensmittel, Strom und Öl/Gas um einige Prozentpunkte verteuert werden.

Manchmal wundert es mich nicht, wenn in zunehmendem Maße junge Familien dem 'Wohlstandsland' Deutschland den Rücken kehren, um in einem Land ihrer Wahl ihr Glück zu suchen.

Die Forderung der GDL 30 Prozent mehr Lohn zu zahlen hört sich im ersten Moment sehr utopisch an. Ein Einkommen von 2000 Euro würde dann auf 2600 Euro steigen (Brutto). Von diesem Mehreinkommen werden dann wiederum Lohnsteuern und Sozialbeiträge abgezogen.

Vielleicht sollte der DB-Vorstand einmal ausrechnen wie groß der Betrag bei einer Erhöhung um 1 Prozent des eigenen Einkommens ist. Da deren Lohnzuwächse mit Sicherheit mehr als 1 Prozent betragen, dürfte eine Summe herauskommen, die die Lohnerhöhung der Lokführer in den Schatten stellt.

Aber es war ja schon immer so: Der Teufel sch.... immer auf den größten Haufen.

Gruß, Thomas
märklin H0 - iTrain 4.x - MM+DCC
Ein Leben ohne Modellbahn ist wie Tofuwurst und alkoholfreies Bier!

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Kai Eichstädt
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Beitrag von Kai Eichstädt » Donnerstag 25. Oktober 2007, 03:14

Moin,
sheeba1507 hat geschrieben:Meines Erachtens ist die Forderung der GDL vollkommen überzogen und unrealistisch.
kennst du sie überhaupt?
sheeba1507 hat geschrieben:Jeder Lokführer, der sich an diesen Streiks beteiligt, sollte zu Recht mit Konsequenzen, sprich Entlassung, rechnen müssen.
Offenbar nicht, da dir selbst die Grundrechte eines jeden Menschen unbekannt sind:
Artikel 9
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden.
(2) ...
(3) Das Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden, ist für jedermann und für alle Berufe gewährleistet. Abreden, die dieses Recht einschränken oder zu behindern suchen, sind nichtig, hierauf gerichtete Maßnahmen sind rechtswidrig. Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35 Abs. 2 und 3, Artikel 87a Abs. 4 und Artikel 91 dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe richten, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne des Satzes 1 geführt werden
sheeba1507 hat geschrieben:Das Ganze geht doch hauptsächlich zu Lasten der Kunden.
Ein Arbeitnehmer, der zu spät oder garnicht an seinen Arbeitsplatz kommt, muß ebenfalls damit rechnen, eine Abmahnung oder sogar eine Entlassung zu erhalten.
Schließlich muß jeder Arbeitnehmer selbst für seine Anfahrt sorgen, notfalls sogar mit dem Fahrrad oder Taxi.
Jeder Streik geht zu Lasten von jemand anderem, sonst wäre er wirkungslos. Und da die Streiks rechtzeitig angekündigt werden, ist derjenige, der deswegen mit dem Chef Ärger kriegt, selber schuld...
DJ619 hat geschrieben: Der Lokführer verdient etwa 2100€ im Monat, ...
Die Gehälter habe ich dieser Seite entnommen.
Ich vermute mal grob, daß es sich um das Bruttoeinkommen handelt.
Die Gdl schreibt was von 1438,- bis 1588,- Euro netto
(Quelle: http://www.gdl.de/redaktionssystem/down ... chuere.pdf ). Übrigens, Lokführer, die noch Beamte sind (ja, die gibt es auch noch...), haben schätzungsweise 500 Euro mehr. Früher dachte ich immer, daß Beamte weniger kriegen...

Gruß
Kai

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Flo K (der erste)
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Beitrag von Flo K (der erste) » Donnerstag 25. Oktober 2007, 11:10

Ein schwieriges Thema...

Aber Achim hat schon vollkommen Recht:
Im Gegensatz zu den meisten europäischen und anderen industrialisierten Ländern (USA, Kanada, etc...) gab es in den letzten Jahren (Jahrzehnten) einen satten Zuwachs der Reallöhne!
In Deutschland hingegen ist laut einer aktuellen Studie der Deutschen Bank (nicht gerade als linke Gruppierung bekannt) der Reallohnzuwachs seit den 70er Jahren auf sage und schreibe 75 Cent / Stunde zu beziffern!
Tja, da braucht man sich natürlich nicht zu wundern, wenn der private Konsum stagniert!

Im spezielle Fall der Lokführer möchte ich noch einmal auf die Schlagzeilen aus dem Sommer hinweisen:

Bahn sucht 2000 Lokführer!

Tja, warum wohl... :roll:
Kein Wunder, wenn die Kollegen im benachbarten Ausland erheblich mehr verdienen können!
Selbst die spanischen Lokomotivführer sind finanziell deutlich besser gestellt, als ihre deutschen Kollegen, von den Schweizern mal ganz zu schweigen...

Ich denke auch, daß hier ein knallharter Konsolidierungskurs, der die Bahn "fit für die Börse" machen soll, auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden soll!
Wenn man den Herrn Mehdorn in diversen Talkshows seine dogmatischen Kapitalismusformeln herrunterbeten hört kann es einem schon kotzübel werden!

Ich hoffe inständig, daß der GDL auch das Streikrecht für den Fern- und Güterverkehr zugesprochen wird, denn die frierenden, frustrierten Berufspendler im Nahverkehr haben ja ihr Geld bereits artig in Form von Monats- und Jahreskarten bei der Bahn abgeliefert! - Klar, dass das dem Bahnvorstand mehr oder weniger schnuppe ist!

Flo
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Jörg Spitz
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Beitrag von Jörg Spitz » Donnerstag 25. Oktober 2007, 17:45

Zu den Lokführerstreiks möchte Ich mal folgendes anmerken!

Hat denn die GDL in den letzten Jahren eingentlich gepennt? Oder wieso kommen auf einmal 30% ige Forderungen zustande.
Wären die Gewerkschaftsfunkionäre in den letzten Jahren ihrer Aufgabe nachgekommen mehr Lohn zu fordern,so müsten Sie nun keine so überzogenen Forderungen stellen. :( :(

Meiner Meinung gehört der Streik mit sofortiger Wirkung beendet und den GDL-Verantwortlichen die Zugausfälle und sonstigen Regressforderungen in Rechnung gestellt.

mfg Jörg Spitz

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Flo K (der erste)
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Beitrag von Flo K (der erste) » Donnerstag 25. Oktober 2007, 18:05

Au weia! :roll:

@Jörg: Ist Dir denn der Begriff Nullrunde nicht geläufig?

Flo
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Nordhesse

Beitrag von Nordhesse » Donnerstag 25. Oktober 2007, 18:15

Flo K (der erste) hat geschrieben:Au weia! :roll:

@Jörg: Ist Dir denn der Begriff Nullrunde nicht geläufig?

Flo
Aber Flo,

so ganz unrecht hat Jörg nicht.
Auch wenn ich den Streik für gerechtfertig halt. Allerdings müßte er auch auf den Fernverkehr ausgedehnt werden.

Gruß

Rudi

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Flo K (der erste)
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Beitrag von Flo K (der erste) » Donnerstag 25. Oktober 2007, 18:23

Tja, wie man's macht, ist es falsch!

Ich möchte auch kein Gewerkschaftsfunktionär sein, aber wenn es bei den Gehältern jetzt nicht eine deutliche Verbesserung gibt, können wir uns an die jetzigen Zustände schon mal gewöhnen, weil es dann schon sehr bald kaum noch Leute geben wird, die bereit sind, diesen strapaziösen Job zu diesen Konditionen auszuüben!
Ich erinnere nochmals an die oben bereits zitierten Schlagzeilen aus diesem Sommer!

Flo

PS: Übrigens sind rund 30% Lohnzuwachs, verglichen mit dem EU-Schnitt, alles andere als "überzogen"!
Zuletzt geändert von Flo K (der erste) am Donnerstag 25. Oktober 2007, 18:31, insgesamt 1-mal geändert.
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0815

Beitrag von 0815 » Donnerstag 25. Oktober 2007, 18:28

Moin,

man mag über den Streik denken wie man will. Ich habe irgendwo gelesen, dass 30% mehr, was recht viel erscheint, im Portemonaie der Lokführer ca. 200-250 Euro mehr NETTO bedeuten.
Angesicht dessen kann man sich ausrechnen, was diese Leute momentan für ihre Verantwortung bekommen ( prozentual gesehen ). Ich stehe zu der Forderung...

und NEIN, ich bin kein Lokführer :wink:

P.s. hat sich schonmal jemand über Mehdorn´s Gehalt bzw. die Gehaltssteigerung seinerseits Gedanken gemacht :?: Und bitte keine Neiddebatte :roll:

Greets

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Achim
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Beitrag von Achim » Donnerstag 25. Oktober 2007, 21:32

Jörg hat geschrieben
Hat denn die GDL in den letzten Jahren eingentlich gepennt
Das muß ich jetzt ein bißchen ausholen.
Für gewerkschaftlich aktive Menschen ist das Leben im Moment eine totale Gratwanderung.
Auf der einen Seite hast du es mit ganz vielen Aktivitäten der gesellschaftlich Mächtigen zu tun, die ununterbrochen neue Initiativen vom Zaun brechen, die den einfachen Menschen tief in die Taschen fassen.
Dazu spielen sich in den Betrieben teilweise Szenen ab,
die sich die Mächtigen vor einigen Jahren noch niemals getraut hätten.
Jetzt wird deutlich wie sich die Kräfteverhältnisse zwischen Belegschaften und Mächtigen in den letzten 1 1/2 Jahrzehnten zugunsten der Mächtigen verändert haben.
Das führt in den Belegschaften zu großer Wut, aber auch zu viel Angst und Resignation.
Nur selten und dann plötzlich, bricht sich manchmal der Mut der Verzweifelung Bahn.
So erlebt man auch in der gewerkschaftlichen Aktion beides, auf der einen Seite Anpassung und Aufgabe gewerkschaftlicher Positionen, Duckerei vor dem Unternehmer (Stichwort Netzprivatisierung) und dann wieder wütende Aktionen von Betroffenen.
So sind Revolte und Kleinbeigeben nur zwei Seiten der selben Medaille.
Du hast geschrieben
Wären die Gewerkschaftsfunkionäre in den letzten Jahren ihrer Aufgabe nachgekommen mehr Lohn zu fordern,so müsten Sie nun keine so überzogenen Forderungen stellen
Gefordert haben sie die Lohnerhöhungen schon, nur durchsetzen konnten sie sie aus o.g. Gründen nicht.
Eine Gewerkschaft ist nur so stark wie die Einsatzbereitschaft ihrer Aktiven - Lokführer. Und dieses einzige Instrument, ihre Streikbereitschaft - ihr Streikrecht - ein Grundrecht - willst du ihnen auch noch nehmen.
Nur mit schönen Argumenten läßt dich ein Mehdorn vor die Wand fahren.
Offensichtlich möchte Herr Mehdorn seine Mitarbeiter ein für alle mal in die Niederlage - die Resignation treiben.
Die halbseitige Anzeige in meiner Zeitung kostet ca. 10000 Euro. - das sind bundesweit Millionen - überflüssige Millionen gibt es bei der Bahn offenbar reichlich. Aber nur für besonders großgedruckte Lügen und Verdoppelung der Vorstandsbezüge - nicht für Lokführer.
Dann ist auch die Bahn frei für die 2. Rechnung:
Die Verschleuderung des Eisenbahnnetzes für ein Butterbrot an die Heuschrecken.
Du und ich und die anderen Steuerzahler, wir haben die 100 Milliarden für die Gleise über unsere Steuern bezahlt. Für einen Bruchteil davon werden sie möglicherweise an die Heuschrecken und Immobilienspekulanten verkauft.
Und wenn die Sache dann wie in England scheitert, dann werden wir, die Steuerzahler für weit mehr Steuergeld, die dann vollständig ausgeschlachtete Bahn, zurückkaufen müssen.

Achim
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günni
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Beitrag von günni » Donnerstag 25. Oktober 2007, 21:57

Nun melde ich mich noch mal zu Wort. Ich bin Betroffener des Streiks. Ich habe erhebliche
Mehrkosten dadurch (ca. 100€ / Woche, wenn der Streik 'ne Woche dauern würde).
Aber diesem Mehdorn müssen mal die Grenzen gezeigt werden.
In einer Eisenbahnzeitung hab ich gelesen, daß der Bund (der Steuerzahler) Milliarden
an diese AG zahlt, damit der Bund das Schinennetz behält. Ich schau aber noch mal nach
wo das war und hoffe, daß ich das richtig verstanden habe.

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Kai Eichstädt
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Beitrag von Kai Eichstädt » Freitag 26. Oktober 2007, 02:13

Moin,
Jörg Spitz hat geschrieben:Hat denn die GDL in den letzten Jahren eingentlich gepennt?

hast du dich vor dem Schreiben nicht informiert?
Z.B. hier auf Seite 10-11:
http://www.gdl.de/redaktionssystem/down ... chuere.pdf
Jörg Spitz hat geschrieben:Oder wieso kommen auf einmal 30% ige Forderungen zustande.
Wären die Gewerkschaftsfunkionäre in den letzten Jahren ihrer Aufgabe nachgekommen mehr Lohn zu fordern,so müsten Sie nun keine so überzogenen Forderungen stellen.
:fresse:

Zeige mir mal bitte, wo in dem oben verlinktem Dokument etwas von 30 % steht! Und nenne mir bitte mal deine Erfahrungen als Lokführer, denn nur diese können beurteilen, ob die Forderungen der GDL wirklich überzogen sind.

Jörg Spitz hat geschrieben:Meiner Meinung gehört der Streik mit sofortiger Wirkung beendet und den GDL-Verantwortlichen die Zugausfälle und sonstigen Regressforderungen in Rechnung gestellt.
Auch dir sei das Grundgesetz als Lektüre empfohlen, besonders der Artikel 9.

Gruß
Kai

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Beitrag von günni » Freitag 26. Oktober 2007, 11:27

Moin,
ich hab den Text gefunden. Modelleisenbahner 11/2007 Seite 6.

Zitat:
Etwa 7,5 Milliarden € müßte der Bund der DB AG überweisen, wollte sich der Staat nach einer Privatisierung wieder alle Rechte am Schienennetz und der übrigen Infrastruktur sichern. Das teilte die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen mit.

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Jörg Spitz
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Beitrag von Jörg Spitz » Freitag 26. Oktober 2007, 16:01

@ Kai Eichstädt

Nein Ich bin kein Lokführer habe aber lange Zeit als Busfahrer im Linienverkehr (im Auftrag der DB) gearbeitet. Dieser Umstand finde Ich ist für MICH legitimation genug um bei dem Thema mitreden zu können.

Ich könnte mich nun zu Dingen wie "große Verantwortung" der Lokführer äussern,
aber wie in diesem Threat mit der Meinung anderer umgegangen wird bestürzt mich. Solche Postings wie "Einfach mal die Fresse halten" sind einfach nur schlechter Stil.

Mit freundlichen Grüßen
Jörg Spitz

Nordhesse

Beitrag von Nordhesse » Freitag 26. Oktober 2007, 17:07

Hallo zusammen,

@ Jörg, hundert Prozent Zustimmung.

Scheinbar darf hier nur noch gepostet werden was mit irgendeinem Zeitungsartikel bewiesen werden kann.

Der Umgangston läßt hier sowieso bei einigen Leuten zu wünschen übrig. Ich habe mal gelernt das eine Diskussion mit sachlichen Argumenten geführt wird und sollte jemand anderer Meinung sein diese zu respektieren ist und sachlich gekontert wird.

Und nicht mit solch Sprüchen wie "Einfach mal die Fresse halten".

Aber nun zurück zum Thema.

Ich glaube wir sind uns darin alle einig das die Lokführer unterbezahlt sind. Sind wir das nicht alle, so wie in den letzten Jahren unsere Löhne und die steuerlichen Abzüge gestiegen sind. Daher hoffe ich das die Lokführer mit ihre Forderungen durch setzen können. Allein auch aus dem Grund das die anderen Gewerkschaften danach mitziehen.

Rudi

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Lok-tuning
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Beitrag von Lok-tuning » Freitag 26. Oktober 2007, 17:38

Vor ein paar tagen war in unserer Tageszeitung ein Bruttolohn vergleich mit anderen Berufen. Die Lokfüherer verdienen danach 2100€ im Monat.
Wenn ich bedenke, das ich das Glück gehabt habe, direkt nach der Lehre in der Qualitätssicherung zu arbeiten und somit eine große verantwortung im Betrieb habe und einen vergleichbaren Bruttolohn mit den Lokführern bekomme, dann frag ich mich schon warum die so einen hohen Prozentsatz vordern.
Der verdienst von 2100€ ist für die verantwortung welche sie tragen schon relativ hoch.
Jedoch bin ich nicht so sehr über die Arbeitsszeiten und die geistige und körperliche anforderung der Lokführer informiert, aber rein von der verantwortung her gesehen, würde der Lohn für heutige Zeit stimmen.

Zum Schluß:
Eigentlich sind wir schon alle unterbezahlt :?
Die Kaufkraft sinkt immer weiter und immer schneller!
Man braucht nicht viel Platz für eine Bahn, sondern nur Ideen.....

0815

Beitrag von 0815 » Freitag 26. Oktober 2007, 17:59

Moin,

@Lok-Tuning,

unterbezahlt sind wir alle :wink: Mein Gehalt ist aus den 80´ern und warte nur noch auf die Zusage aus der Schweiz. Wobei ich immernoch (auch durch Überstunden) mehr raus habe, als ein Lokführer. Ich hatte es bereits ca. so geschrieben, aber wärest Du bereit, die Verantwortung für Menschen und die Flexibilietät, Überstunden und Wochenendienste, einzugehen. :idea:

greets

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Beitrag von Lok-tuning » Freitag 26. Oktober 2007, 19:17

0815 hat geschrieben: Ich hatte es bereits ca. so geschrieben, aber wärest Du bereit, die Verantwortung für Menschen und die Flexibilietät, Überstunden und Wochenendienste, einzugehen. Idea
Ich vertsehe den Satz irgendwie nicht ganz :roll:
Man braucht nicht viel Platz für eine Bahn, sondern nur Ideen.....

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Flo K (der erste)
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Beitrag von Flo K (der erste) » Freitag 26. Oktober 2007, 19:21

Lok-tuning hat geschrieben:Ich vertsehe den Satz irgendwie nicht ganz :roll:
Nicht?

Dann erkläre ich es Dir nochmal:

Ob Du bereit wärest, unter diesen Konditionen, nicht nur 42 Stunden zu arbeiten, sondern auch eine "Ausbleibezeit" von bis zu 60 Stunden in Kauf zu nehmen?

Flo
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Beitrag von Lok-tuning » Freitag 26. Oktober 2007, 19:36

(Warum einfach wenns auch schwer geht :wink: )

Kurz und bündig: Nein!

Bitte noch beachten:
Jedoch bin ich nicht so sehr über die Arbeitszeiten und die geistige und körperliche anforderung der Lokführer informiert, aber rein von der verantwortung her gesehen, würde der Lohn für heutige Zeit stimmen.

Zum Thema Streik:
Wenns nach mir ginge, könnte die Gewerkschaft alle Züge ausnahmslos für zwei Tage bestreiken. Das gebe ein Chaos!
Man braucht nicht viel Platz für eine Bahn, sondern nur Ideen.....

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