Moin,
ein fantastisches Video! Jedenfalls auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick erkenne ich lauter Mängel.
Zuerst einmal lautet der Titel "Gerrit allein im Wunderland" - und auf dem Vorschaubild sieht man jemanden am Leitstand sitzen. So geht das doch nicht. Und Kamera + Ton wird ja wohl auch nicht per Selfiestange oder Roboter aufgenommen.
Dann geht es weiter mit Monaco. Erst hat Gerrit uns schön den Mund wässrig geredet mit "einem Highlight, was ganz neuem, was noch niemand gesehen hat, seit gestern im Betrieb"... und dann gibt es gar keine rasenden Formel-1-Autos zu sehen.
Weiter gehts durch Italien und nach einem flüchtigen Blick auf die Schweizer Berge zu den Verschwörungen... oder besser gesagt: Ganz schnell dran vorbei. Ich glaube ja, dass es einige der Verschwörungen derzeit gar nicht gibt. Nennt mich einen Verschwörungstheoretiker, aber was man nicht sieht das ist nicht da!
Am Flughafen sieht man dann eine FedEx-Frachtmaschine, die sich beim Durchfliegen des Vorhangs in eine AirFrance-Passagiermaschine verwandelt. Umgekehrt wäre es ja angesichts der Corona-Krise noch nachvollziehbar. Aber so...
In Knuffingen erinnert Gerrit daran, dass dieser Bauabschnitt im Jahr 2001 in aller Eile in nur 8 Monaten gebaut wurde. Aber statt der wunderbaren im Dutzend verbauten Faller-Fertigbausätze zeigt die Kamera eine Impression aus Riomaggiore sowie einen unansehnlichen Blechhaufen nahe Meister Gepettos Werkstatt. Über Kirmes-Neubau und Las Vegas geht es weiter nach Hamburg, zu dem wohl am schlechtesten zum Vorbild passenden Modell im ganzen MiWuLa. Den Ehrgeiz der MiWuLaner in Ehren, aber wenn ihr die Bauarbeiter von Drunter&Drüber der großen Elbphilharminie zeitlich nicht so unter Druck gesetzt hättet dann hätte man auch bei der 1:1-Version sicherlich noch den Öffnungsmechanismus einbauen können.
Nach einem Umweg über Skandinavien mit Echtwasser und
Ausblick auf die Schiffs-Ortung geht es schlussendlich zum anfangs genannten Highlight: Dem Leidstand. Dort ist das Leid der Anlage (z.B. Crashs in Knuffingen, BlackOuts in Atrani, Entführungen, Brände, Schiffshavarien...) nun auf viel größeren, teils verbogenen Monitoren zu beobachten.
Trotz dieser zahlreichen Fauxpas ist es eine sehr schöne Führung geworden.
Einen Tipp habe ich dann aber doch noch:
Die Stangen-Lösung zum Laden der Flugzeuge sollte noch viel universeller eingesetzt werden.
Vor vielen Jahren wurde im Forum mal eine Tankstellen-Lösung diskutiert und begraben. Kein Wunder, schließlich haben die Autos wie auch im echten Leben Außenspiegel, über die sie geladen werden. Wohl eines der wenigen Patente, die das MiWuLa exklusiv für sich angemeldet hat, weswegen es für Tesla in 1:1 immer noch keine flächendeckend ausreichend verfügbare Lademethode gibt.
Hier hätte ich eine Kooperation mit dem MiWuLa begrüßt, zumal Elektroautohersteller wohl keine Konkurrenz zu den Heiligen Hallen sind.
Aber warum wird die Stangen-Methode nicht in anderen Bereichen genutzt?
Beispiel Schiffe: Derzeit werden die Schiffe meines Wissens nach aufwändig über Kabel geladen, die zu jedem Ladevorgang an- und abgesteckt werden. Kein Wunder, dass es mehr fahrende Autos als fahrende Schiffe im MiWuLa gibt! Dabei könnte man einfach auch zwei Stangen in die Nord-Ostsee einbauen, die automatisch herausfahren (bei Flut 4cm höher), die Schiffe dabei leicht anheben und laden. Eventuell könnte man die Technik auch nutzen, um Besucher durch kleine Stromstöße davon abzubringen, ins Wasser zu greifen.
Beispiel Züge: Im Falle eines Stromausfalls bleiben nach einiger Zeit alle Züge stehen, da man den Notstrom unnötigerweise für Notbeleuchtung etc. verwendet. Wenn alle Lokomotiven eingebaute Akkus hätten, wäre das nicht nötig. Die Idee ist nun, da die meisten Strecken auf unsymmetrisches Zweileitergleis umgerüstet wurden, viel einfacher zu realisieren. Die Stangen kommen einfach dahin, wo früher die PuKos lagen. Teuer ist das auch nicht. Märklin bietet batteriebetriebene Startpackungen schon für unter 100€ an.
Beispiel Leidstand: Derzeit ist der Leidstand verkabelt. Dabei könnte man auch hier einfach Stangen zur Stromversorgung nutzen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Weniger Kabel und wenn die Stangen beim Laden die Tische anheben, hat man auf diese Weise elektrisch höhenverstellbare Tische. Das ist gesundheitsfördernd. Und wenn einmal selbst Kaffee und RedBull die übermüdeten Bahnfahrer am Leidstand nicht wachhalten, können alle mal kurz an die Stangen fassen und sind ganz schnell wieder munter.
Beispiel Speicher: Die ehemaligen Kaffebohnenspeicher stehen derzeit auf unzähligen Eichenpfählen. Warum ersetzt man diese nicht durch Stangen? Die Stangen könnten dann ganz langsam herausgefahren werden, sodass sich das Gebäude um 1mm pro Tag hebt. In 10 Jahren ist dann die Höhe - ohne dass es das Bauamt bemerkt - um 3,65m gewachsen. Diese 3,65m kann man nutzen, um einen zusätzlichen Boden einzubauen => Mehr Anlagenfläche!
Ich bin sicher, dass hier technisch noch ein Riesenpotential liegt. Gerne treffe ich mich mit Magneto alias Daniel Düsentrieb alias Stephan Dombrowski mal zu einem Ideenaustausch bei einer Tasse Kaffee.