Den Riesen geht die Puste aus

Alles rund um Neuerscheinungen
Gast

Beitrag von Gast » Donnerstag 14. Juli 2005, 20:20

Hallo, nur damit ich da jetzt mal durchblicke :roll: Ist jetzt gesamt Roco betroffen, also alle Werke oder nur einzelne Werke oder Produktionslinien? Roco ist doch erst in ein neues Hauptwerk umgezogen?!

Gruß, Sven, der auf aufklärung hofft :(

Werner

Modellbahn, Spielzeugsammler, Wertanlage.

Beitrag von Werner » Donnerstag 14. Juli 2005, 21:34

Es ist doch einiges entgleist in diesem Hobby. Wenn ich mich an meine Jugend und den Märklin-Katalog erinnere. Ein sehr übersichtliches Programm, Sammler, Spieler und Väter kauften die selben Modelle. Es gab nur Epoche V - modernes Vorbild von heute und jede Lok nur in einer Variante.
Heute sind die teuersten Sammlermodelle die mit der schlechtesten Detailtreue, offene Schrauben, Glühbirnen und Firmen- statt Bahnlogo.
Heute sind Brawa-Modelle kaum anzufassen ohne etwas abzubrechen und Kleinserienmodelle schaffen keine Kurve unter zwei Meter Radius.
Mit der Aufrüstung der Modelle wird immer mehr Handarbeit notwendig, die eben nur noch in China bezahlbar ist. Modelle großer Vorbilder sind bei der Industrie beliebter, da bei gleichem Aufwand mehr verlangt werden kann. Leider fehlt dem vorbildtreuen 15-Wagen-Schnellzug der vorbildgetreue Auslauf und irgendwann dämmert beim Betrachten der Vitrine die Erkenntnis, daß man doch mal vorhatte die Züge auf eine passende Anlage zu stellen. Eine zeitlang wird der Frust durch Kaufen betäubt, aber das geht nicht immer. Die Züge in der Vitrine sind aber inzwischen zu lang, zu groß, zu viele um auf der möglichen Anlage alle einzusetzen.
Die Kinder, die Enkel wollen nicht, weil sie früher nicht durften und die zukünftige Witwe fragt sich schon heute, wie sie das alles wieder los wird und ob sie etwas Geld von der soooo wertvollen Sammlung sieht.
Wagenlaufschilder haben zusammen zu passen, aber keiner traut sich zu supern, weil er dann in ebay einen Abschlag zu erwarten hat.
Gebastelt wird immer weniger, die Ansprüche sind gestiegen, daß ein Laie seinen eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden kann und jede Variante muß daher fertig zugerüstet von der Industrie bereitgestellt werden. Die notwendige Variante war eine Sonderserie vor 5 Jahren, die gibt es nur noch auf ebay und so kommt eben alles zusammen.
Bevor einer sammelt will er erst spielen, dann basteln. Ein Teil der Industrie hat es begriffen - hoffentlich rechtzeitig.

Bernd.T
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Beitrag von Bernd.T » Donnerstag 14. Juli 2005, 22:18

H0-Holger hat geschrieben:
Ludger hat geschrieben:[...]Trauben von Rentnern gesehen, die ins Ausland gedüst sind[...]
Genau da liegt das Problem - die Renten werden zu einem nicht unwesentlichen Teil aus Steuergeldern gesponsert (auch deshalb, weil es in der DDR keine echte Rentenversicherung gab, auf deren Gelder man zurückgreifen könnte), und was machen diese "vaterlandslosen Gesellen" (:wink:) damit? Sie tragen es ins Ausland, anstatt es in unsere kränkelnde Wirtschaft fließen zu lassen.

:no: :no: :no: :no: :no:
Bernd grüßt alle aus der Freien und Hansestadt Hamburg,
und ich schreibe nach der Reform, wie ich es gelernt habe.

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Hannes
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Beitrag von Hannes » Donnerstag 14. Juli 2005, 22:35

Hallo,
habe gerade wieder im ER-Forum gelesen und bringe von dort eine gute und eine schlechte Nachricht:
"Hallo allerseits,

eine gute und eine schlechte Nachricht:

Die Fleischmann-Meldung war eine Ente! Ich bedaure, da einer Fehlinformation aufgesessen zu sein. In Zukunft werde ich mich bei der Weitergabe solcher Meldungen, die mir nur in indirekter Form vorliegen, zurückhalten. Hier ein Textausschnitt aus dem Forum, in dem ich die Meldung gelesen hatte:

"Die Fa. Fleischmann hat mitgeteilt, daß die in diesem Forum verbreitete Diskussion, es gebe bei der Fa.Fleischmann Kündigungen von Arbeitnehmern jeglicher Grundlage entbehren. Wir wurden aufgefordert, die entsprechenden Beiträge zu löschen. Dem sind wir nachgekommen, da wir rechtlich dazu verpflichtet sind. Die behauptete Meldung im Videotext des Bayrischen Rundfunks hat es nie gegeben !"


Aber leider konkretisiert sich bei Roco die Insolvenz!
<http://www.bahnforum.info/smf/index.php ... #msg203499>
"NUN IST ES OFFIZIELL;DA ICH (NOCH) AKTIVER ROCO MITARBEITER BIN KANN ICH BEKANNT GEBEN DAS HERR PETER MÄGDEFRAU UM 17.30 UHR VOR SEINE BELEGSCHAFT GETRETEN IST UND DEN KONKURS OFFIZIELL ANGEMELDET HAT,DER ANTRAG WIRD MORGEN AN DAS ZUSTÄNDIGE GERICHT WEITERGEREICHT.
VOM KONKURS SIND ZU 100% BETROFFEN: ROCO RIF UND ROCO GLOGGNITZ."
"
Jetzt ist natürlich die spannende Frage, was aus Roco wird und was wir Modellbahner machen können, was passiert mit den Modellen, wird roco noch irgendwie aufgeteilt ? Mal abwarten.

ccs800

Beitrag von ccs800 » Donnerstag 14. Juli 2005, 23:26

Hallo!

Hier eine ofizielle Pressemitteilung von Roco, eben im EK-Forum gefunden:
Presseinformation

Salzburger Modelleisenbahnhersteller ROCO insolvent
Hoffnung auf Weiterführung des Unternehmens


Hallein, 14.7.2005. Heute um 16:30 Uhr musste ROCO Eigentümer Peter Maegdefrau in Rahmen einer Betriebsversammlung den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort Rif mitteilen, dass er auf Grund der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens gezwungen ist, morgen Freitag, den 15.7.2005 den Konkursantrag über einen Teil der Gesellschaften der ROCO Holding einzubringen.

Betroffen sind ROCO Modellspielwaren GmbH mit den Standorten Hallein-Rif, Gloggnitz und Banska-Bystrica (SK), die ROCO Werkzeugbau GmbH & Co. KG mit dem Standort Gloggnitz, und die ROCO Besitz- und Beteiligungs-GmbH in Hallein Rif.

Die anderen Gesellschaften der ROCO Gruppe, das sind die ROCO Holding GmbH als Konzernmutter, die ROCO Anlagen GmbH und die ROCO Modellspielwaren Vertriebsgesellschaft m.b.H. in Freilassing sind nicht von der Insolvenz betroffen.

Die Fertigung und Auslieferung der Produkte soll nach Einleitung des Konkursverfahrens sichergestellt werden. Der Eigentümer strebt einen Zwangsausgleich an. Das Unternehmen steht mit der finanzierenden Hausbank in intensiven Verhandlungen um den Betrieb fortführen zu können.

Informationen zu ROCO
ROCO ist ein Salzburger Privatunternehmen und beschäftigte zuletzt an den Standorten Salzburg, Gloggnitz und Banska Bystrica (SK) rund 800 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2004 konnte ein Umsatz von 44,7 Mio. Euro erwirtschaftet werden. ROCO stellt im Jahr rund 300.000 Lok- und ca. 1 Mio. Waggonmodelle, dazu Zubehör, wie Schienen und Steuerungselemente, her. Über 80% der Fertigung gehen in den Export. Hauptmarkt für ROCO ist Deutschland mit einem Anteil von 65%, gefolgt vom Heimmarkt Österreich.

Weitere Informationen:
ROCO Modellspielwaren GmbH, Rifer Hauptstraße 21, 5400 Hallein
www.roco.cc
Kommentar dazu: Sch... :cry: :cry:

Gruß Christopher :)

MFC1
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Beitrag von MFC1 » Donnerstag 14. Juli 2005, 23:51

Das haut schon ganz schön rein. Gestern freute ich mich über 3 erhaltene Neuheiten in Spur N und heute diese Meldung!! Gründe hierfür sind schon einige genannt worden. Lassen wir einmal die allgemeine politische Großwetterlage, sicherlich ein nicht unerheblicher Faktor, außen vor. Mir persönlich war die Firma MÄRKLIN schon immer aufgrund ihres elitären Verhaltens, wir sind Modellbahn und sonst keiner, unsympatisch. Sammlermodelle, Insidermodelle, Sonderserien, limitiert: Hier wurde dem Modellbahner ein Wert vorgegaukelt jehnseits von gut und böse mit der eindringlichen Mahnung: Kaufe oder du bist schlechter Modellbahner! Dummerweise haben diese kurzfristig umsatzsteigernde PR-Maßnahme andere, so auch ROCO, wider besseren Wissens mitgemacht. Es ist wie in der großen Politik: Man ist ein wenig abgehoben und hat den Kontakt zur breiten Masse verloren. Als ich seinerzeit mich mit dem Modellbahn-Virus infizierte, das ist mittlerweile über 25 Jahre her, waren Roco Modelle für mich preisgünstige, aber vorbildgerechte Fahrzeuge, die eine Wunsch nach einem vorbildlich langen Zug schnell Realität werden ließen.
Und schon zeigt sich für mich eine weitere Parallele auf: Waren POLA-Modelle von Auswahl und Gestaltung seinerzeit ein Novum und das zu einem sehr ansprechenden Preis, so hat sich die Firma leider auch nicht halten können und wurde vom "Märklin der Häulebauer", ich meine FALLER, geschluckt. Und heute: Die Modelle von vor 20 Jahren werden auf dem Neuheiten-Verschiebebahnhof für ein vielfaches angeboten.
Wie das ganze weitergeht...ich mg es nicht einzuschätzen. Zugegebener Maßen, etaws egoistisch angehaucht, bin ich froh, daß ich noch zu DM-Zeiten reichlich Material gebunkert habe und wenn der neuste Talent in der 3. Ausführung mit der 5. Beschriftungsvariante bei mir nicht seine Runden dreht, ich kann´s frustfrei verschmerzen .
MfG aus OWL
WL

Gast

Beitrag von Gast » Freitag 15. Juli 2005, 09:53

Moin,

sind sie doch selber schuld
das ihnen die puste ausgeht.

Verbandsserien,Sonderserien,Clubmodelle,Einmalserien...
eins jagt dem anderen.
Wer soll da mithalten?

Und dann das mit Digital:
Was heute modern ist,
ist morgen schon wieder unmodern.
Wie soll man da mithalten?

Und dann jedes Jahr die Preise erhöhen!

Gast

Ende der Geschichte

Beitrag von Gast » Freitag 15. Juli 2005, 10:00

Dem Beitrag des Forumsgastes von Seite 1 unten kann (muß) ich mich zu 100 % anschliessen.

Ich habe zwar seit einigen Jahren - bedingt durch mein primäres Gebiet USA - nur sehr wenig Roco gekauft. Nur hat mich das gekaufte, gerade in Rocos einstiger Hochburg - den Minitanks - nicht begeistert.

Das Modell des Abwehrraketenwerfers Patriot auf MAN Fahrgestell ist so eine Sache. Das Model - mit 15 Euro (30 DM !!!!) nicht billig ist mit einem falschen Führerhaus - welches aber von einem anderen Modell (Flugfeldlöschfahrzeug) vorhanden war versehen und die zur Darstellung eines einsatzbereiten Patriots nötigen Abstützungen sind in der Fahrstellung und nicht beweglich angespritzt.
Ach so, im Führerhaus des Löschwagens ist auf der Fahrerseite eine Leiter, der Befestigungsschlitz ist noch da.....
Die Liste läst sich noch erweitern.....
Das allen ausgelieferten Modellen dann noch die Stoßstangen fehlten - die nachgeliefert werden sollen nur am Rande erwähnt.

Bei dem was ich, um das Modell "in Action" zu zeigen umbauen muß: Da hätte ich ihn auch selbst bauen können.

Die Preise: Es stimmt schon, die Preise hier sind zu hoch - Für 300 Euro bekomme ich bei Athearn ein in Gleichstrombetrieb funkferngesteuertes Modell des Union Pacific Challengers - MIT EINGEBAUTEM DIGITAL DECODER MIT 20 FUNKTIONEN UND SOUND. UND DAS TOPDETALIERT.

Mein Märklin Bigboy kostete das doppelte (angeblich hat Märklin sein Werk in der Holzheimer Straße in Göppingen VERKAUFT und produziert nur noch im alten Stammwerk) und hat weniger Funktionen.

NUR WARUM SIND DIE PREISE HOCH? Der Challenger kommt aus China, der Bigboy aus Göppingen.

Übrigens: BRAWA produziert in China - alte Life-Like "Seilschaften" :lol:

Rocos Hauptproblem ist vermutlich wirklich seine Geschäftsführung.

Vor vier Jahren waren die Tendenzen im Modellbahnsektor absehbar - AUCH DER UMSATZRÜCKGANG IM HAUPTMARKT DEUTSCHLAND.
Die Familie Rössler wollte Roco verkaufen. Und Peter Mägdefreu geht zu seiner Bank und lässt sich den Kauf der Fa. Roco finanzieren - UND DANN AUCH NOCH EIN NEUES WERK FINANZIEREN. Das war zuviel. Mich würde interessieren was für Zahlen er der Bank vorgelegt hat!!!!

UND DANN: Mich macht etwas stutzig. Roco wurde in den letzten Jahren umstrukturiert. Unter der ROCO Holding GmbH als Konzernmutter - die nicht vom Konkurs betroffen ist - sind folgende Firmen gelistet
  • ROCO Modellspielwaren GmbH mit den Standorten Hallein-Rif, Gloggnitz und Banska-Bystrica (SK)
    ROCO Werkzeugbau GmbH & Co. KG mit dem Standort Gloggnitz
    ROCO Besitz- und Beteiligungs-GmbH in Hallein Rif
Für diese drei wurde Konkursantrag gestellt.
  • ROCO Anlagen GmbH (WAS KÖNNTE DA DAHINTER STECKEN???)
    ROCO Modellspielwaren Vertriebsgesellschaft m.b.H. in Freilassing (Deutschland)
Für diese beiden wurde KEIN Konkursantrag gestellt.

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los das nicht so ganz zufällig ist - Die Produktionsverlagerung nach China vielleicht :?: :?: :?:
Zuletzt geändert von Gast am Dienstag 27. September 2005, 13:05, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Ende der Geschichte

Beitrag von Ludger » Freitag 15. Juli 2005, 11:02

bigboy4015 hat geschrieben:... (angeblich hat Märklin sein Werk in der Holzheimer Straße in Göppingen VERKAUFT und produziert nur noch im alten Stammwerk) ...
Unsinn! In der Holzheimer Straße wurde nie produziert; in dem Gebäude befinden sich die Räumlichkeiten der Abteilungen Marketing, Vertrieb, Versand, Märklin Museum, u.a.
bigboy4015 hat geschrieben:... NUR WARUM SIND IE PREISE HOCH? Der Challenger kommt aus China, der Bigboy aus Göppingen.
Mal sehen, was Märklin dazu sagt ...

Liebe Grüße - Ludger

P.S. Märklin hat gerade geantwortet (ja so schnell kann es gehen):

Zitat: Hallo Herr Bossmann,

wir haben keinen Challenger! ...

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Kai Eichstädt
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Re: Ende der Geschichte

Beitrag von Kai Eichstädt » Freitag 15. Juli 2005, 16:22

bigboy4015 hat geschrieben:Die Preise: Es stimmt schon, die Preise hier sind zu hoch - Für 300 Euro bekomme ich bei Athearn ein in Gleichstrombetrieb funkferngesteuertes Modell des Union Pacific Challengers - MIT EINGEBAUTEM DIGITAL DECODER MIT 20 FUNKTIONEN UND SOUND. UND DAS TOPDETALIERT.
Mein Märklin Bigboy kostete das doppelte (angeblich hat Märklin sein Werk in der Holzheimer Straße in Göppingen VERKAUFT und produziert nur noch im alten Stammwerk) und hat weniger Funktionen.
NUR WARUM SIND IE PREISE HOCH? Der Challenger kommt aus China, der Bigboy aus Göppingen.
Moin,

nein, die Preise sind so hoch, weil es immer noch genug gibt, die trotzdem in den Laden rennen und den Preis zahlen, auch wenn die Ausführung Mist ist (vermeidbare Fehler enthält).
Der Gipfel sind dann für mich diejenigen, die Kritiker des Modells dann verunglimpfen wollen ("Das sind doch nur welche, die neidisch sind, weil sie sich das Modell nicht leisten können.").

Gruß
Kai

Gast

Re: Ende der Geschichte

Beitrag von Gast » Freitag 15. Juli 2005, 17:10

Ludger hat geschrieben:
bigboy4015 hat geschrieben:... (angeblich hat Märklin sein Werk in der Holzheimer Straße in Göppingen VERKAUFT und produziert nur noch im alten Stammwerk) ...
Unsinn! In der Holzheimer Straße wurde nie produziert; in dem Gebäude befinden sich die Räumlichkeiten der Abteilungen Marketing, Vertrieb, Versand, Märklin Museum, u.a.
bigboy4015 hat geschrieben:... NUR WARUM SIND IE PREISE HOCH? Der Challenger kommt aus China, der Bigboy aus Göppingen.
Mal sehen, was Märklin dazu sagt ...

Liebe Grüße - Ludger

P.S. Märklin hat gerade geantwortet (ja so schnell kann es gehen):

Zitat: Hallo Herr Bossmann,

wir haben keinen Challenger! ...
Trotzdem ist Märklin in der Holzheimer Straße ausgezogen.
SO STEHT ES IM ALLERERSTEN POST DIESES BEITRAGES. Und dem hat keiner widersprochen :!:

Und ich habe geschrieben: ... der BIGBOY aus Göppingen....

Das die keinen Challenger haben weiss ich auch.
Zuletzt geändert von Gast am Dienstag 19. Juli 2005, 22:17, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Re: Ende der Geschichte

Beitrag von Gast » Freitag 15. Juli 2005, 17:19

Kai Eichstädt hat geschrieben:
bigboy4015 hat geschrieben:Die Preise: Es stimmt schon, die Preise hier sind zu hoch - Für 300 Euro bekomme ich bei Athearn ein in Gleichstrombetrieb funkferngesteuertes Modell des Union Pacific Challengers - MIT EINGEBAUTEM DIGITAL DECODER MIT 20 FUNKTIONEN UND SOUND. UND DAS TOPDETALIERT.
Mein Märklin Bigboy kostete das doppelte (angeblich hat Märklin sein Werk in der Holzheimer Straße in Göppingen VERKAUFT und produziert nur noch im alten Stammwerk) und hat weniger Funktionen.
NUR WARUM SIND IE PREISE HOCH? Der Challenger kommt aus China, der Bigboy aus Göppingen.
Moin,

nein, die Preise sind so hoch, weil es immer noch genug gibt, die trotzdem in den Laden rennen und den Preis zahlen, auch wenn die Ausführung Mist ist (vermeidbare Fehler enthält).
Der Gipfel sind dann für mich diejenigen, die Kritiker des Modells dann verunglimpfen wollen ("Das sind doch nur welche, die neidisch sind, weil sie sich das Modell nicht leisten können.").

Gruß
Kai
Tschuldigung, hatte etwas vergessen. Es sollte heissen "...Der Challenger kommt aus China, der Bigboy aus Göppingen. Und dafür ist dann noch der ortsübliche Zuschlag zu zahlen. Den man einfach zu akzeptieren hat.

PS: Ich Irrer habe den Zuschlag im Fall Bigboy zweimal bezahlt 8)

Was mich mehr interessiert: ES HAT NIEMAND MEINEN GEDANKEN ZU ROCO´S "WARUM" WIEDERSPROCHEN.

Wie denkt ihr darüber, ist der Konkurs der drei Roco Bereiche:
  • Eine Verkettung unglücklicher Zufälle
    Unfähigkeit des Managements
    Absicht
Was denkt ihr denn so?

Gast

Beitrag von Gast » Sonntag 17. Juli 2005, 14:46

Birnen und Äpfel,

lieber BB4015, vergleich doch einfach mal vergleichbare Loks. Z.B. Challenger von Lionel. Die ist nämlich ganz aus Metall, wie der GP Big Boy. Uvp war 700€. Wenn man dann die beiden nebeneinander stellt, sieht man an der Verarbeitungsqualität den Preisunterschied. Von PCM soll auch ein Big Boy aus Metall kommen. Für billige 749€. So billig scheint der Ferne Osten doch nicht zu sein. Oder liegt das am teuren ESU Decoder?
Das Problem ist, das die Formen für Metallmodelle durch die höhere Temperaturbelastung schneller verschleisen. Ich hab mal Zahlen gehört. Für Metallmodelle hält eine Form 5000-6000 Stück aus. Bei Kunststoff 20000-30000 Stück. Wenn ich mir die Detaillierung von einigen Mehano Modellen angucke, hält die Form bei denen bestimmt 30000 aus, während bei feineren Rocomodellen auch weniger als 20000 sein könnten.
Auch bei Metall lässt es sich fein detaillieren. Schau mal die Aufschrift auf einem Kadeeradsatz an. Gute Lupe wird empfohlen.

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Dirk_A
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Beitrag von Dirk_A » Sonntag 17. Juli 2005, 15:07

Nun will ich mal meinen Senf dazu geben.

Zu Fleischmann:

diese Traditionsreiche Firma hat sämtliche Gerüchte um betriebsbedingte Entlassungen zurück gewiesen.
Es scheinen wohl alle Gerüchte diesbezüglich auf einer Fehlinterpretation einer Nachricht in Bayrischen Rundfunk zu basieren.

Solche Zeitungsenten im Sommerloch können Betriebe in ein ganz schlechtes Licht rücken und vor allem in Bedrängnis mit den Geldgebern bringen.

Zu Märklin:

Es ist lediglich bestätigt daß das Museum von der Holzheimer Straße wieder in die Stuttgarter Straße zurück kehrt.
Nachzulesen ist dies auch auf Märklin Homepage.
Es werden Platzgründe in der Logistic für diesen Umzug angegeben, und darum wird der Platz den das Museum jetzt einnimmt für das Lager benötigt.

Zu Roco:

Leider ist es mit der Insolvenz in Östereich wahr :( Das Servicezentrum
in Freilassing soll angeblich davon nicht betroffen sein.
Ich hoffe nur das der Insolvenzverwalter in Hallein soviel Weitsicht hat das er das Unternehmen wieder aus der Schieflage bringt.

Vielleicht würde eine Sortimentsstraffung helfen und Modelle die von der Kundschaft nicht gekauft werden aus dem Sortiment zu nehmen.
Viele Staatsbahnen müssen ja auch nicht unbedingt nachgebildet werden.

So finde ich das die Loks und Wagen der SNCF , FS und einiger Länderbahnen nicht im Standardprogramm sondern als einmalige Sonderserien aufgelegt werden sollten.

Ferner finde ich das es zuviele von den teuren 1:87 Waggons gibt und zu wenige der 1:100 Wagen. Die SBB IC Doppelstockwaggons fehlen im Längenmaßstab 1:100 vollständig.
Es muss auch nicht jedes 1:100 Modell auch als 1:87 im Sortiment sein.
Grüße aus Dithmarschen
Dirk
Mitglied des MEC Vaale.

Carsten

Beitrag von Carsten » Sonntag 17. Juli 2005, 16:25

Schade eigentlich das es von den großen Herstellern (Fleischmann, Roco, Märklin) keine Modelle gibt wo man selber zusammenbauen kann, das wäre um einiges billiger und ein Markt wäre dafür bestimmt da.
Von Fleischmann hats früher sowas gegeben. :roll:

Eins was ich nicht verstehe:
Die Entwicklung einer großen Dampflok kostet heute ca. 500.000€,
die wird sagen wir mal für 250€ im Laden verkauft.
Eine große Damflok die schon seit 10 Jahren im Angebot ist, kostet dasselbe obwohl die Entwicklung vor 10 Jahren die hälfte gekostet hat.
Klar, die Detailierung und Elektrik haben sich dem heutigen Niveau angepasst, aber das rechtfertigt doch nicht die Tatsache kontinuierlich Jahr für Jahr die Preise zu heben.

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Beitrag von Mathias » Sonntag 17. Juli 2005, 16:32

Ferner finde ich das es zuviele von den teuren 1:87 Waggons gibt und zu wenige der 1:100 Wagen. Die SBB IC Doppelstockwaggons fehlen im Längenmaßstab 1:100 vollständig.
Es muss auch nicht jedes 1:100 Modell auch als 1:87 im Sortiment sein.
Ich würde es besser finden, wen Roco nur noch 1:87 Wagen herstellen, ich kaufe mir nur 1:87 Wagen.
Was ich mich schon gefragt habe, wieso sind die 1:87 Wagen teurer als die 1:100, die kurzen Wagen haben ja auch eine KKK.
mfg

Mathias

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Beitrag von Stephan D. » Sonntag 17. Juli 2005, 17:35

Hallo Mathias!

Das liegt wohl daran, daß die 1:100 Wagen immer noch den größten Anteil an den verkauften
Reisezugwagen haben. 1:87er eben nicht. Aber auch für diese müssen genausoviele
wenn nicht sogar noch mehr Formen hergestellt werden. Bei einer erwarteten geringeren
Verkaufszahl sind diese Wagen da teurer als die 1:100er.
Bei den Spielbahnern (um mal dieses von mir nicht gemochte Wort zu gebrauchen),
welche wohl die größte Zahl unter den Modellbahnern sein dürften, wird meist der 36cm Radius
verwendet. Bei zweigleisigen Strecken läuft da nix mit 1:87er Wagen im Gegenverkehr
(in Kurven). Und genau diese Leute wollen und sollen auch "ihre" 1:100er gekommen.

Nur so drastisch wie Dirk sehe ich das nicht. Die SNCF-, FS- und Länderbahnsachen aus den
Standartprogrammen zu verbannen und nur noch in einmaligen Sonderauflagen zu fertigen.
Das wäre allenfalls eine Idee für den "Marktführer". Dort macht man das teilweise auch, aber mit
immer weniger Erfolg. Die meisten Artikel (mit einigen wenigen Ausnahmen) liegern bei den
Händlern wie Blei in den Regalen.

Gruß

Stephan
H0: Wechselstrom + Gleichstrom
G: nur US (D&RGW)

Gast

Der Vergleich stimmt schon..............................

Beitrag von Gast » Montag 18. Juli 2005, 15:08

Anonymous hat geschrieben:Birnen und Äpfel,

lieber BB4015, vergleich doch einfach mal vergleichbare Loks.
Habe ich getan !!!!
Verglichen wurden:
  • Zwei H0 Digital Dampflokomotiven nach US Vorbild
    Beide totale Neukonstruktionen
    Beide gleich sehr gut detailiert
    Beides Gelenkloks
    Beide sehr verwandten Vorbildern des gleichen Herstellers (ALCO/Konstruktion UP unter Otto Jabelmann) nachempfunden.
Wenn das keine vergleichbaren Loks sind :mrgreen:

Das der Märklin je Treibsatz eine Achse mehr hat tut nichts zur Sache. Der Aufwand ist gleich.
Für gewisse Überlegungen habe ich den Lionel Challenger noch dazugenommen da er für den Athearn Challenger Preis eine erhebliche Rolle spielte!!!
Der teurere Lionel Challenger fällt gegen den Athearn ab! Das sagen selbst Lionel Besitzer, mein Athearn UP 3985 stand schon im Vergleich mit dem Lionel UP 3985.

Die Frage ist - wie gesagt ich habe zwei Trix Bigboys in der US Ausführung mit RP 25 - ob Metall unterm Strich wirklich teurer in der Produktion ist oder ob dieses Argument in der Hauptsache für überhöhte Preise genutzt wird.
Ich gebe auch zu das ich einen oder zwei Bigboys wollte und bereit war den Preis zu zahlen. Rivarossi? Nee. Und Messing? Naja so teuer muß er ja wieder nicht sein.

Mir hat ein Maschinenbauingenieur - der in diesem Bereich arbeitet - erklärt das Formenkosten kein echtes Argument seinen.
Dank Funkenerodierverfahren wäre es möglich genau gleiche Kopien einer Form verhältnismäßig schnell und günstig anzufertigen.
Außerdem kommt es auf das Material der Formen an - Man kann für Kunststoff Formen bauen die nach 20.000 Stück verschlissen sind und Formen für Metall die 50.000 Güsse halten.

NUR: Wann wurden von einer Lok zuletzt 20.000 Modelle hergestellt? DIE ZEITEN SIND VORBEI. WELTWEIT.

Wenn Athearn bisher 5.000 Challenger hat bauen lassen, würde es mich wundern. Und wieviele Bigboys in allen Varianten kamen bisher aus Göppingen? Auch keine 10.000.
Der Markt für den Bigboy ist jetzt mehr oder weniger gesättigt - ich brauche keinen dritten Bigboy. Das heisst die nächsten 5.000 kommen nicht in den nächsten fünf Jahren zusammen.

Roco hat 2004 laut der Presseinfo 300.000 Loks gebaut.
  • Wieviele Typen hat Roco im Programm?
    Wieviele liegen seit Jahren im Lager?
    Wieviele wurden als Sonderserien produziert?
    Wie hoch waren denn die einzelnen Auflagen?
    Wieviele Modelle sind die Variante X eines Modells?
Ich würde mich nicht wundern wenn Roco Auflagen von 2.000 Modellen schon als Erfolg verbucht hat und dann die nächste Version eines Modells in Angriff genommen hat. Okay neue Modelle starteten mit vielleicht 4.000 Stück Auflage. Durch Vorbestellungen kann man kalkulieren.
Ist ja nicht verkehrt: Eine kleinere Serie ausverkauft ist besser als noch 500 im Lager. Denn das ist totes Kapital.

Preisgestaltung im Hauruckverfahren?
Kommen wir wieder zu Preis. Jetzt kommt der Lionel Challenger ins Spiel:
Das Lionel den Challenger zum Schluß für unter 300 Dollar verschleudert wurde lag zum einen daran das ihn keiner so recht wollte - Lionel war ja eher Spur 0, und hauptsächlich an dem Urteil im Prozess gegen MTH und die Union Pacific. Lionel brauchte schnell viel Geld.
Mit Kalkulation hatte das nix zu tun.

Diese DUMPINGAKTION war der Moment an dem Athearn, deren Challenger war vor dem Lionel angekündigt aber noch nicht lieferbar, seinen Preis um etwa 150 Dollar senkte!! Dieser Rabatt war bei Athearn drin denn Athearn würde kein Modell verkaufen und Geld drauflegen. Wie hoch war die erwartete Gewinnspanne wenn man vom Preis 150 Dollar abziehen kann?

Der ursprüngliche Athearn Challenger Verkaufspreis war 450 Euro, für den Märklin Bigboy 750 Euro.
Bei etwa gleichen Konstruktions- und Formenaufwand sind 300 Euro nicht mit den Löhnen in China zu argumentieren! Und auch nicht mit der Metallbauweise.

Bei der Kalkulation geht man von einer Absatzzahl in einem Zeitraum aus in der die Formen bezahlt sein müssen. Und das ist nicht die Lebenserwartung der Formen!

Wenn die Entwicklungs- und Formenkosten einer Dampflok 750.000 Euro (das ist (zu) hoch!!!) betragen und man sagt das nach 10.000 Modellen in 3 Jahren die Formen bezahlt sein müssen dann sind das 75 Euro je Lok - Ab der 10.001 Lok geht das Geld in die Rücklagen den die Preise werden ja nicht gesenkt. Sollten neue Formen benötigt werden sind diese günstiger da die Herstellungsdaten für die Formen ja schon im Rechner sind. Änderungen an einer Form - um z.B. eine Variante zu produzieren - halten sich in Grenzen.

Lima hatte beim schweizer RBe4/4 Triebwagen vor vielen Jahren die Preise stark gesenkt weil sie die Formen auf einen längeren Zeitraum abgeschrieben haben. Lima hat damals die Kalkulationsberechnung wirklich veröffentlicht :!:

MIT ETWAS RECHNEN UND EINIGEN KENNTNISSEN MERKT MAN WIE MAN MIT DER METALLBAUWEISE ODER FORMENKOSTEN VERÄPPELT WIRD!
Insbesondere wenn eine Firma hingehen kann und den empfohlenen Preis um 30 Prozent senken kann! Profit machen die immer noch.

@ Carsten: Gut erkannt! Warum kostet der wieder aufgelegte Märklin DB E 120 Prototyp fast das vierfache des damaligen Modells?

Das neue Metallgehäuse? Die Elektronik mit Hochleistungsantrieb mit LED Beleuchtung? Die Überarbeitung im Detail? Alles kein Argument für eine Lok deren Grund-Formen etwa 25 Jahre alt sind. Das Chassis ist nach meiner Meinung das alte!
Auf meiner E 120 001 Sonderserie von 1985 mit aufgedrucktem Wappen Nürnberg und dem 150 Jahre Eisenbahn in Deutschland Logo - Die Lok fuhr ja wirklich so ist noch das Preisschild auf dem Karton 139 DM!
Die Neuauflage: UVP: 269 Euro das sind 526 DM oder 387 DM mehr!

Und Formenbau ist heute billiger als 1980 und die Löhne sind auch nicht so gestiegen. Und dank Laserbeschriftung sind da die Kosten auch im Rahmen.

Aber eines muß ich auch sagen: Es ist nicht die Modellbahnbranche allein!!!
Oh nein!

DEN MARKT BESTIMMEN HEUTE WIR ERWACHSENE KÄUFER - DAS WEIHNACHTSGESCHÄFT "MODELLBAHN" IST NINTENDO, GAMEBOY, TAMAGOTCHI, COMPUTERN, DVD UND SO GEWICHEN. Und das in Europa mehr als in den USA nach meinem Empfinden.
Ich mache mir schon Sorgen wer die Modellbahner in 15 Jahren sind - Wo ist die Masse des Nachwuchses.
Zuletzt geändert von Gast am Dienstag 19. Juli 2005, 22:35, insgesamt 1-mal geändert.

Maxifranz

Beitrag von Maxifranz » Dienstag 19. Juli 2005, 21:17

hmm ja, da muss ich einigen Leuten hier zustimmen.
Die Gründe sind sicher zutreffend...

Ich denke auch die Entwicklung vom Roco eigenen Interface(Rocomotion) hat ne Stange Geld gekostet. Der Release wurde ja bestimmt 4 Jahre verschoben und der Name immer wieder geändert...

Paul Panzer

Beitrag von Paul Panzer » Dienstag 19. Juli 2005, 21:26

Es mag ja sein. daß von einer Dampflok a la BigBoy oder Challenger heute keine 20.000 Stück abgesetzt werden, aber die GP's von Proto2000 und Atlas erreichen diese Stückzahlen locker!

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