Märklin: Verkauf an britischen Fond?
Märklin: Verkauf an britischen Fond?
Nach einem Bericht in Spiegel-Online soll Märklin jetzt an einen britischen Fond verkauft werden: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,408302,00.html
Martin (der Z-Bahner) Moderator am Stammtisch und in den Foto-Foren
- Datterich
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Märklin: Verkauf an britischen Fond?
Tja - das muss nun nicht zwingend eine schlechte Nachricht sein, denn allein mit Tradition und anerkannt toller Vergangenheit hat noch niemand lange überlebt.
Vielleicht bringt die britische Beteiligung (?) ja so etwas wie 'frischen Wind' in den etwas angestaubten Laden, was den Kunden ja zu Gute käme.
Grundsätzlich sehe ich in dieser (derzeit noch nicht gänzlich bestätigten) Meldung keine Katastrophe
... weil es ja weiter gehen wird.
Freundliche Grüße aus Darmstadt
Datterich
_________________
... der auch Freund der Göppinger ist
Vielleicht bringt die britische Beteiligung (?) ja so etwas wie 'frischen Wind' in den etwas angestaubten Laden, was den Kunden ja zu Gute käme.
Grundsätzlich sehe ich in dieser (derzeit noch nicht gänzlich bestätigten) Meldung keine Katastrophe
... weil es ja weiter gehen wird.
Freundliche Grüße aus Darmstadt
Datterich
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... der auch Freund der Göppinger ist
- Jörg W.
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- Registriert: Donnerstag 2. Januar 2003, 17:21
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Hallo Forum,
habe gerade unter Sat 1-Text (Seite 162) folgendes gelesen:
habe gerade unter Sat 1-Text (Seite 162) folgendes gelesen:
Ich finde das alles nur noch traurig ...Familie zum Verkauf gedrängt
Die Lage beim Modelleisenbahnhersteller Märklin spitzt sich nach einem
Medienbericht zufolge zu. Nach Informationen der "Stuttgarter Zeitung"
sind 19 der 22 Familieneigentümer bereit, ihre Anteile an den britischen
Finanzinvestor Kingsbridge Capital zu verkaufen. Die drei anderen
sperrten sich.
In einem Brief fordere Kingsbridge die Verweigerer nun ultimativ auf,
sich bis kommenden Mittwoch zu entscheiden, schrieb das Blatt. Wollten
sie nicht verkaufen, drohe die Zerschlagung der Märklin Gruppe.
bis dann
Jörg W.
Jörg W.
Moin, Jörg,
das scheint schlimm zu sein.
Was ich nun persönlich drüber denke, werde ich nicht posten.
Trix und natürlich Minitrix dürfte davon auch betroffen sein.
das scheint schlimm zu sein.
Was ich nun persönlich drüber denke, werde ich nicht posten.
Trix und natürlich Minitrix dürfte davon auch betroffen sein.
Gruß vom N-Bahner GüNNi
Surftipps: Polizeimuseum
Pressemitteilungen von Polizei, Feuerwehr und Zoll.
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- Peter Müller
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- Registriert: Dienstag 25. Januar 2005, 12:43
Wer würde Märklin kaufen, um es vom Markt zu bekommen und wer würde Märklin kaufen, um damit einen Neuanfang zu versuchen?
Was kann man von dem Fond erwarten, was hat er bisher mit gekauften Firmen gemacht. Wer kann berichten?
Was kann man von dem Fond erwarten, was hat er bisher mit gekauften Firmen gemacht. Wer kann berichten?
Grüße, Peter
Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.
Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.
Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
- Erhard Baltrusch
- Forumane
- Beiträge: 622
- Registriert: Mittwoch 25. Dezember 2002, 09:42
- Wohnort: Hamburg
Ich bekam vom Großhändler meines Vertrauens folgendes:
--------------------------------- Snip -------------------------------------
Stuttgarter Zeitung. 8.4.2006
Märklins Zukunft liegt in London
Doch Verkauf an Investor stockt
Märklin kommt ohne fremde Hilfe wohl nicht mehr aus der Krise. Die
Familieninhaber sind auf der Suche nach einem Käufer, können sich aber offenbar
nicht einigen. Die erste Frist des Finanzinvestors ist schon verstrichen.
Von Sönke Iwersen
Nun ist sie da, die Heuschrecke, und halb Göppingen ist in heller Aufregung.
Mitarbeiter von Märklin müssen, beim Bäcker und Friseur erklären, was
Finanzinvestoren sind. Betriebsräte versuchen verzweifelt herauszufinden, wer um
Gottes willen hinter dieser Firma namens Kingsbridge steht, die gerade
Märklin-Kredite in Höhe von zehn Millionen Euro gekauft hat. Und nicht einmal
Jürgen Hilse kann genau einschätzen, was bei Märklin wohl als Nächstes passiert.
"So lange gibt es das ja noch nicht, die Möglichkeit, Kredite an Heuschrecken zu
verkaufen", sagt Hilse, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Göppingen.
"Wir erleben das hier zum allerersten Mal"
Hilse spricht nicht nur als Beobachter. Die Kreissparkasse Göppingen ist eine
Hausbank von Märklin und laut Finanzkreisen mit einer Kreditlinie von rund 20
Millionen Euro engagiert. Das ist nichts für schwache Nerven. In den vergangenen
vier Jahren brach der Umsatz von Märklin um 25 Prozent ein, aIJejn 2004 und 2005
betrug der Verlust nach Steuern insgesamt zwanzig Millionen Euro. Operativ
schreibt das Unternehmen zwar noch einen kleinen Gewinn, doch die Tilgung der
Kredite, geschweige denn dringend notwendige Investitionen sind unmöglich. "Eine
Bank kann in so einer Situation nicht einfach zusehen und auf Besserung hoffen",
sagt Chrlstian Lützenrath, der Geschäftsführer der Turnaround Management Consult
GmbH in Dortmund. "Eine Bank muss sich fragen: Wollen wir uns in dieses
Krisenuntemehmen richtig reinknien,
oder wollen wir unsere Zeit lieber mit profitablem Kreditgeschäft verbringen?
Und dann kann es schon mal die Entscheidung geben: weg mit dem Ding."
Deutsche Banken beurteilen den Handel mit Krediten sehr unterschiedlich. Die
BW-Bank und die Kreissparkasse Göppingen, die größten Kreditgeber von Märklin,
schließen diese Möglichkeit im Fall Märklin kategorisch aus. "Wir würden nie das
Vertrauen unserer Kunden so verletzen, dass wir die Kredite einfach
weiterverkaufen", sagt der Sparkassenvorstand Hilse. Seine Kollegen bei der
Volksbank Göppingen und der DZ Bank sehen das anders. Beide verkauften kürzlich
ihre Märklin-Kredite an dte Investmentbank Goldmann Sachs, die wiederum eine
feste Vereinbarung mit Kingsbridge Capital Advisors eingegangen ist. Und schon
war sie da, die Heuschrecke in Göppinger.
Was nicht unbedingt schlecht sein muss. Ingo Tütsch jedenfalls möchte nicht
klagen, sondern loben. Der Betriebsratsvorsitzende der Kunert AG ahnte schon
Böses,. Als Kingsbridge die Schulden des Strumpfherstellers in Immenstadt
aufkaufte, das Management austauschte und sich ans Sanieren machte. "Ich dachte,
Hoppla, jetzt kommen hier die Heuschrecken", sagt Tütsch. "Aber bis jetzt haben
wir gute Erfahrungen gemacht." Tütsch sieht in der Schließung der Grobstrickerei
mit 140 Beschäftigten in Sachsen und dem Abbau von 56 Stellen in Immenstadt
keine Gier des Investors, sondern unausweichliche Schnitte. Auch den
Arbeitnehmern war klar, dass bei. ständig sinkenden Umsätzen nicht alles beim
Alten bleiben konnte. Überrascht hat den Betriebsrat aber, dass Kingsbridge
nicht nur sparen will, sondern auch investiert. Tütsch: ,, jetzt haben sie Geld
reingesteckt. nicht rausgezogen."
Auch in Göppingen, so ist aus Unternehmenskreisen zu hören, will Kingsbridge
investieren. Der in Londo'n ansässige Fonds, der zu der österreichischen
Hardt-Gruppe gehört, verwaltet ausschließlich Geld von institutionellen Anlegern
aus Europa und hat sich auf Firmen in Krisensituationen spezialisiert, die ein
hohes, nicht ausgeschöpftes Potenzial haben. Dass dies bei Märklin der Fall ist,
ist in der Branche unstrittig. Kein Markenname hat für Modelleisenbahnfans eine
größere Anziehungskraft. Doch über die Jahre führten fehlendes Kapital und
hausgemachte Fehler zu einer Lage, aus der das Unternehmen sich nicht mehr lösen
konnte. Märklin-Produkte sind teuer., der Einstieg in die Modellieisenbahnwelt
fällt schwer. Experten bemängeln auch den Internetauftritt des Unternehmens
wegen des mangelhaften Onlineverkaufs und kritisieren, dass Märklin über Jahre
hinweg durch eine zu große Produktvielfaft zu hohe Umsatzerwartungen geweckt
hat. "Die Banken sind es leid, dass Märklin jahrelang seine Ziele nicht erfüllt
hat", sagt ein Insider. "Außerdem waren viele Umsätze trügerisch. Da wurde in
den Handel reinverkauft, der die Produkte dann nicht loswurde. Wenn man sich bei
den Händlern mal umschaut, sieht man; Die Lagerbestände sind extrem hoch. Der
Markt ist verstopft."
Sowohl dje Banken als auch die 23 Gesellschafter von Märklin wurden mit der Zeit
immer nervöser. Paul Adams, der Geschäftsführer, kam 2002 nach Göppingen. In
seinem ersten Jahr konnte er die Umsätze noch leicht steigern, seither sind sie
stark gefallen. 2004, als Märklin 342 Arbeitsplätze in Göppingen abbaute,
verursachten die Kosten für Abfindungen und andere Restrukturierungsmaßnahmen
einen Verlust von fast 14 Millionen Euro. Der öffentliche Aufschrei und die
finanzielle Tristesse haben dem Vernehmen nach das Verhältnis zwischen
Gesellschaftern und Geschäftsführung stark belastet. 2004 verpflichteten die 23
Nachfahren des Gründers einen Marketingfachmann, Stephan Unser. Seit März 2005
ist zusätzlich Andreas Sand in der
Geschäftsführung, ein ehemaliger Wirtschaftsprüfer und Spezialist für
finanziell angeschlagene Firmen. Insider bewerten die Personalien als teilweise
Entmachtung von Adams. Gerüchteweise soll sich Adams bereits bei
Personalberatern nach einem neuen Job umgehört haben. Dabei sind sich die
Gesellschafter keineswegs einig. Bis vor kurzem ließen sie sich durch einen
elfköpfigen Beirat vertreten, der als extrem zerstritten und
entscheidungsschwach galt. Erst aut Drängen der Gläubigerbanken trat der Beirat
unter Vorsitz des Fraunhofer-Präsidenten Hans-Jörg Bullinger am 28. Februar
zurück. Der neue Beirat, der sich jedoch noch nicht konstituiert hat, besteht
aus vier Personen: dem Münchener Wlrtschaftsprüfer Siegfried Zitzelsberger, dem
Insolve.nzverwalter Ulrich Brugger von der Stuttgarter Rechtsanwaltskanzlei Grub
& Brugger sowie dem Porsche-Vorstand Michael Macht und dem ehemaligen
Porsche-Vorstand Horst Marchart.
Die Verhandlungen mit dem Finanzinvestor Kingsbridge führt nicht der Beirat,
sondern der ehemalige WMF-Vorstandschef Rolf Allmendinger.
"Die Gesellschafter haben einen Investor oder einen Käufer für die Firma
gesucht, und Herr Allmendinger hat hier seine Hilfe angeboten", sagt Marchart,
der dem Beirat künftig vorstehen soll. "Zu allem Weiteren möchte ich mich erst
äußern, wenn der neue Beirat gewählt ist. Wenn Kingsbridge allerdings kommt, ist
die Tätigkeit des neuen Beirates nach eineinhalb Monaten auch wieder beendet."
Denn Kingsbridge will nicht nur die Schulden von Märklin kaufen, sondern das
ganze Unternehmen. Wie aus.-dem Londoner Umfeid zu hören ist, -sieht der
Investor den Schuldenkauf lediglich als vorübergehenden Schritt, um Märklin zu
stabilisleren. Und eigentlich sollte der Verkauf auch schon abgeschlossen sein -
selbst der Preis stand bereits fest. In der vergangenen Woche allerdings
verstrich eine Frist von Kingsbridge ohne Reaktion aus Göppingen. Nach
Informationen der Stuttgarter Zeitung haben sich drei Viertel der Gesellschafter
bereits für einen Verkauf an Kingsbridge entschieden, doch der Familienstamm
Märklin, geführt von Claudius Märklin, sperrt sich. Wie es weitergeht, ist
unklar - ein Verkauf ist offenbar nur einstimmig möglich, und in der
Öffentlichkeit schweigen die Gesellschafter eisern. Paul Adams aber ist
zuversichtlich. Der Geschäftsführer von Märklin hat auf die
Verkaufsverhandlungen kaum Einfluss, kann jedoch erstmals seit vier Jahren mit
einem ungewohnten Ausblick glänzen. "Die Spielwarenmesse in Nürnberg war sehr
positiv. Wir haben zweistellige Zuwächse bei den Auftragseingängen" , sagt
Adams. " 2006 wird der Umsatz nicht sinken, sondern steigen."
-------------------------------- Snip -------------------------------------------
Dies ist der ungekürzte Beitrag. Eines Kommentars dazu enthalte ich mich.
LG,
Erhard
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Stuttgarter Zeitung. 8.4.2006
Märklins Zukunft liegt in London
Doch Verkauf an Investor stockt
Märklin kommt ohne fremde Hilfe wohl nicht mehr aus der Krise. Die
Familieninhaber sind auf der Suche nach einem Käufer, können sich aber offenbar
nicht einigen. Die erste Frist des Finanzinvestors ist schon verstrichen.
Von Sönke Iwersen
Nun ist sie da, die Heuschrecke, und halb Göppingen ist in heller Aufregung.
Mitarbeiter von Märklin müssen, beim Bäcker und Friseur erklären, was
Finanzinvestoren sind. Betriebsräte versuchen verzweifelt herauszufinden, wer um
Gottes willen hinter dieser Firma namens Kingsbridge steht, die gerade
Märklin-Kredite in Höhe von zehn Millionen Euro gekauft hat. Und nicht einmal
Jürgen Hilse kann genau einschätzen, was bei Märklin wohl als Nächstes passiert.
"So lange gibt es das ja noch nicht, die Möglichkeit, Kredite an Heuschrecken zu
verkaufen", sagt Hilse, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Göppingen.
"Wir erleben das hier zum allerersten Mal"
Hilse spricht nicht nur als Beobachter. Die Kreissparkasse Göppingen ist eine
Hausbank von Märklin und laut Finanzkreisen mit einer Kreditlinie von rund 20
Millionen Euro engagiert. Das ist nichts für schwache Nerven. In den vergangenen
vier Jahren brach der Umsatz von Märklin um 25 Prozent ein, aIJejn 2004 und 2005
betrug der Verlust nach Steuern insgesamt zwanzig Millionen Euro. Operativ
schreibt das Unternehmen zwar noch einen kleinen Gewinn, doch die Tilgung der
Kredite, geschweige denn dringend notwendige Investitionen sind unmöglich. "Eine
Bank kann in so einer Situation nicht einfach zusehen und auf Besserung hoffen",
sagt Chrlstian Lützenrath, der Geschäftsführer der Turnaround Management Consult
GmbH in Dortmund. "Eine Bank muss sich fragen: Wollen wir uns in dieses
Krisenuntemehmen richtig reinknien,
oder wollen wir unsere Zeit lieber mit profitablem Kreditgeschäft verbringen?
Und dann kann es schon mal die Entscheidung geben: weg mit dem Ding."
Deutsche Banken beurteilen den Handel mit Krediten sehr unterschiedlich. Die
BW-Bank und die Kreissparkasse Göppingen, die größten Kreditgeber von Märklin,
schließen diese Möglichkeit im Fall Märklin kategorisch aus. "Wir würden nie das
Vertrauen unserer Kunden so verletzen, dass wir die Kredite einfach
weiterverkaufen", sagt der Sparkassenvorstand Hilse. Seine Kollegen bei der
Volksbank Göppingen und der DZ Bank sehen das anders. Beide verkauften kürzlich
ihre Märklin-Kredite an dte Investmentbank Goldmann Sachs, die wiederum eine
feste Vereinbarung mit Kingsbridge Capital Advisors eingegangen ist. Und schon
war sie da, die Heuschrecke in Göppinger.
Was nicht unbedingt schlecht sein muss. Ingo Tütsch jedenfalls möchte nicht
klagen, sondern loben. Der Betriebsratsvorsitzende der Kunert AG ahnte schon
Böses,. Als Kingsbridge die Schulden des Strumpfherstellers in Immenstadt
aufkaufte, das Management austauschte und sich ans Sanieren machte. "Ich dachte,
Hoppla, jetzt kommen hier die Heuschrecken", sagt Tütsch. "Aber bis jetzt haben
wir gute Erfahrungen gemacht." Tütsch sieht in der Schließung der Grobstrickerei
mit 140 Beschäftigten in Sachsen und dem Abbau von 56 Stellen in Immenstadt
keine Gier des Investors, sondern unausweichliche Schnitte. Auch den
Arbeitnehmern war klar, dass bei. ständig sinkenden Umsätzen nicht alles beim
Alten bleiben konnte. Überrascht hat den Betriebsrat aber, dass Kingsbridge
nicht nur sparen will, sondern auch investiert. Tütsch: ,, jetzt haben sie Geld
reingesteckt. nicht rausgezogen."
Auch in Göppingen, so ist aus Unternehmenskreisen zu hören, will Kingsbridge
investieren. Der in Londo'n ansässige Fonds, der zu der österreichischen
Hardt-Gruppe gehört, verwaltet ausschließlich Geld von institutionellen Anlegern
aus Europa und hat sich auf Firmen in Krisensituationen spezialisiert, die ein
hohes, nicht ausgeschöpftes Potenzial haben. Dass dies bei Märklin der Fall ist,
ist in der Branche unstrittig. Kein Markenname hat für Modelleisenbahnfans eine
größere Anziehungskraft. Doch über die Jahre führten fehlendes Kapital und
hausgemachte Fehler zu einer Lage, aus der das Unternehmen sich nicht mehr lösen
konnte. Märklin-Produkte sind teuer., der Einstieg in die Modellieisenbahnwelt
fällt schwer. Experten bemängeln auch den Internetauftritt des Unternehmens
wegen des mangelhaften Onlineverkaufs und kritisieren, dass Märklin über Jahre
hinweg durch eine zu große Produktvielfaft zu hohe Umsatzerwartungen geweckt
hat. "Die Banken sind es leid, dass Märklin jahrelang seine Ziele nicht erfüllt
hat", sagt ein Insider. "Außerdem waren viele Umsätze trügerisch. Da wurde in
den Handel reinverkauft, der die Produkte dann nicht loswurde. Wenn man sich bei
den Händlern mal umschaut, sieht man; Die Lagerbestände sind extrem hoch. Der
Markt ist verstopft."
Sowohl dje Banken als auch die 23 Gesellschafter von Märklin wurden mit der Zeit
immer nervöser. Paul Adams, der Geschäftsführer, kam 2002 nach Göppingen. In
seinem ersten Jahr konnte er die Umsätze noch leicht steigern, seither sind sie
stark gefallen. 2004, als Märklin 342 Arbeitsplätze in Göppingen abbaute,
verursachten die Kosten für Abfindungen und andere Restrukturierungsmaßnahmen
einen Verlust von fast 14 Millionen Euro. Der öffentliche Aufschrei und die
finanzielle Tristesse haben dem Vernehmen nach das Verhältnis zwischen
Gesellschaftern und Geschäftsführung stark belastet. 2004 verpflichteten die 23
Nachfahren des Gründers einen Marketingfachmann, Stephan Unser. Seit März 2005
ist zusätzlich Andreas Sand in der
Geschäftsführung, ein ehemaliger Wirtschaftsprüfer und Spezialist für
finanziell angeschlagene Firmen. Insider bewerten die Personalien als teilweise
Entmachtung von Adams. Gerüchteweise soll sich Adams bereits bei
Personalberatern nach einem neuen Job umgehört haben. Dabei sind sich die
Gesellschafter keineswegs einig. Bis vor kurzem ließen sie sich durch einen
elfköpfigen Beirat vertreten, der als extrem zerstritten und
entscheidungsschwach galt. Erst aut Drängen der Gläubigerbanken trat der Beirat
unter Vorsitz des Fraunhofer-Präsidenten Hans-Jörg Bullinger am 28. Februar
zurück. Der neue Beirat, der sich jedoch noch nicht konstituiert hat, besteht
aus vier Personen: dem Münchener Wlrtschaftsprüfer Siegfried Zitzelsberger, dem
Insolve.nzverwalter Ulrich Brugger von der Stuttgarter Rechtsanwaltskanzlei Grub
& Brugger sowie dem Porsche-Vorstand Michael Macht und dem ehemaligen
Porsche-Vorstand Horst Marchart.
Die Verhandlungen mit dem Finanzinvestor Kingsbridge führt nicht der Beirat,
sondern der ehemalige WMF-Vorstandschef Rolf Allmendinger.
"Die Gesellschafter haben einen Investor oder einen Käufer für die Firma
gesucht, und Herr Allmendinger hat hier seine Hilfe angeboten", sagt Marchart,
der dem Beirat künftig vorstehen soll. "Zu allem Weiteren möchte ich mich erst
äußern, wenn der neue Beirat gewählt ist. Wenn Kingsbridge allerdings kommt, ist
die Tätigkeit des neuen Beirates nach eineinhalb Monaten auch wieder beendet."
Denn Kingsbridge will nicht nur die Schulden von Märklin kaufen, sondern das
ganze Unternehmen. Wie aus.-dem Londoner Umfeid zu hören ist, -sieht der
Investor den Schuldenkauf lediglich als vorübergehenden Schritt, um Märklin zu
stabilisleren. Und eigentlich sollte der Verkauf auch schon abgeschlossen sein -
selbst der Preis stand bereits fest. In der vergangenen Woche allerdings
verstrich eine Frist von Kingsbridge ohne Reaktion aus Göppingen. Nach
Informationen der Stuttgarter Zeitung haben sich drei Viertel der Gesellschafter
bereits für einen Verkauf an Kingsbridge entschieden, doch der Familienstamm
Märklin, geführt von Claudius Märklin, sperrt sich. Wie es weitergeht, ist
unklar - ein Verkauf ist offenbar nur einstimmig möglich, und in der
Öffentlichkeit schweigen die Gesellschafter eisern. Paul Adams aber ist
zuversichtlich. Der Geschäftsführer von Märklin hat auf die
Verkaufsverhandlungen kaum Einfluss, kann jedoch erstmals seit vier Jahren mit
einem ungewohnten Ausblick glänzen. "Die Spielwarenmesse in Nürnberg war sehr
positiv. Wir haben zweistellige Zuwächse bei den Auftragseingängen" , sagt
Adams. " 2006 wird der Umsatz nicht sinken, sondern steigen."
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Dies ist der ungekürzte Beitrag. Eines Kommentars dazu enthalte ich mich.
LG,
Erhard
US-Modulares in N eMail: erhard(at)minirails(punkt)de
- Peter Müller
- Forumane
- Beiträge: 4291
- Registriert: Dienstag 25. Januar 2005, 12:43
Wenn jemand eine Firma kauft, um sie zu zerschlagen, dann hauptsächlich wegen des Wettbewerbs: Platz machen für die eigenen Produkte oder Produkte des Auftraggebers.
Scheint hier nicht der Fall zu sein. Für die Mitarbeiter eine schwere Zeit (die Lohnkosten werden bestimmt gesenkt), für die Kunden eventuell sogar sehr positiv. Vielleicht sichert es den Bestand für die nächsten 20 Jahre? Oder anders herum gesprochen: der Mittelleiter bleibt gängiges Prinzip, Modelleisenbahnen behalten ihre Pickel in der Gleismitte!
Gut oder schlecht?
Scheint hier nicht der Fall zu sein. Für die Mitarbeiter eine schwere Zeit (die Lohnkosten werden bestimmt gesenkt), für die Kunden eventuell sogar sehr positiv. Vielleicht sichert es den Bestand für die nächsten 20 Jahre? Oder anders herum gesprochen: der Mittelleiter bleibt gängiges Prinzip, Modelleisenbahnen behalten ihre Pickel in der Gleismitte!
Gut oder schlecht?
Grüße, Peter
Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.
Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.
Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
Hallo Peter,Peter Müller hat geschrieben:... Für die Mitarbeiter eine schwere Zeit (die Lohnkosten werden bestimmt gesenkt), ...
die "schwere Zeit" brach bei Märklin für die Mitarbeiter schon vor ca. 3 Jahren an; schon damals warb man in Aushängen für (freiwillige) Aufhebungsverträge ...
Liebe Grüße - Ludger
- N-Frank
- in memoriam
- Beiträge: 1125
- Registriert: Freitag 27. Dezember 2002, 23:00
- Wohnort: Barmstedt, Schwabach, überall
*LOL*...weil mit märklin verbinde ich noch immer gute qualität von fleißigen händen in D gefertigt....
Und wie war das mit der Werbung eines großen Speditionsunternehmens
auf desen Webseite? U.a haben die Container mit 40 Tonnen MoBa-Material
für M* aus China importiert.....
Link müßte eventuell sogar hier im Forum zu finden sein
Moin Moin aus
(...) Barmstedt
( X ) Schwabach
(...) Sonstwo
N-Frank, der Mittlere der 3 N-Bahnsinnigen, ein Geburstagskind, MdDC
(...) Barmstedt
( X ) Schwabach
(...) Sonstwo
N-Frank, der Mittlere der 3 N-Bahnsinnigen, ein Geburstagskind, MdDC
-
- in memoriam
- Beiträge: 1358
- Registriert: Donnerstag 2. Januar 2003, 15:27
- Wohnort: in der schönsten Stadt der Welt
tja dann darfst Du fast gar nichts mehr kaufen, denn das meiste egal in welchem Bereich wird doch schon im Ausland produziert.Michael V. hat geschrieben:na eins weiß ich, wenn die man sofot versucht die Produktion is Ausland zu verlagern werde ich sicherlich kein märklin mehr kaufen, weil mit märklin verbinde ich noch immer gute qualität von fleißigen händen in D gefertigt. Da würd ich dann eher zu Fleischmann wechseln!
Zuletzt geändert von Bernd.T am Mittwoch 26. April 2006, 12:41, insgesamt 1-mal geändert.
Bernd grüßt alle aus der Freien und Hansestadt Hamburg,
und ich schreibe nach der Reform, wie ich es gelernt habe.
und ich schreibe nach der Reform, wie ich es gelernt habe.
- Jörg W.
- Forumane
- Beiträge: 600
- Registriert: Donnerstag 2. Januar 2003, 17:21
- Wohnort: Schönste Stadt Deutschlands, mit der größten Digitaler Eisenbahnanlage Hamburg-(Bergedorf)
Spiegel Artikel
Hallo Forum,
den Spiegel-Artikel liest Du hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,413073,00.html
Ich hoffe nur das es gut aus geht ... nun kann man nur noch
beten
den Spiegel-Artikel liest Du hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,413073,00.html
Ich hoffe nur das es gut aus geht ... nun kann man nur noch
beten
bis dann
Jörg W.
Jörg W.
- Jörg W.
- Forumane
- Beiträge: 600
- Registriert: Donnerstag 2. Januar 2003, 17:21
- Wohnort: Schönste Stadt Deutschlands, mit der größten Digitaler Eisenbahnanlage Hamburg-(Bergedorf)
Hallo Forum,
hab hier noch ein Artikel gefunden:
http://www.abendblatt.de/daten/2006/04/27/556951.html
Somit fällt in einer Woche eine Entscheidung. Nur Welche?
hab hier noch ein Artikel gefunden:
http://www.abendblatt.de/daten/2006/04/27/556951.html
Somit fällt in einer Woche eine Entscheidung. Nur Welche?
bis dann
Jörg W.
Jörg W.
Die letzten Neuigkeiten
Verkauf an britischen Finanzinvestor vor dem Abschluss
Stuttgart - Über die Gründe, warum drei der 22 Familieneigentümer so lange zögerten, lässt sich nur spekulieren. Vielleicht fällt es ihnen schlicht schwer, das Traditionsunternehmen Märklin an oft als "Heuschrecken" verunglimpfte Finanzinvestoren zu verkaufen. Doch nach langen Verhandlungen steht der Deal der "Stuttgarter Zeitung" zufolge nun vor dem Abschluss. Märklin soll an den britischen Finanzinvestor Kingsbridge Capital verkauft werden.
Dieses Wochenende ist demnach nach monatelangem Tauziehen ein neuer Vertrag ausgehandelt worden, dem angeblich auch die Rechtsanwälte der drei Gesellschafter zustimmen wollen, die sich bisher gegen den Verkauf sperrten. Ihre Unterschrift gelte allerdings nicht als sicher, schrieb das Blatt.
Laut Verhandlungskreisen soll Kingsbridge dem Bericht zufolge bereit sein, den Eignern insgesamt bis zu 30 Millionen Euro für ihre Anteile zu zahlen. Nur 13 Millionen Euro der Summe würden allerdings sofort fließen, zwei Millionen Euro blieben für eventuell nicht entdeckte Probleme in den Geschäftsbüchern unter Verschluss. Den Rest wolle Kingsbridge zahlen, wenn man Märklin wie geplant in drei bis sieben Jahren an einen anderen Investor weiter verkaufe.
Als Zugeständnis an die drei zögernden Gesellschafter soll Kingsbridge dem Bericht zufolge die Gewährleistungspflicht reduziert haben. Ursprünglich hätten die Gesellschafter etwa für den Fall haften sollen, dass das Finanzamt bei einer Prüfung nachträgliche Forderungen stelle, schrieb das Blatt. Diese Gesellschafterhaftung sei laut Verhandlungskreisen abgemildert worden.
Märklin steckt tief in der Krise. Die Umsätze sind der Zeitung zufolge seit 2002 um 25 Prozent auf 123 Millionen Euro 2005 eingebrochen. In den vergangenen beiden Jahren habe die Firma einen Verlust von 20 Millionen Euro nach Steuern geschrieben. Die Schulden beliefen sich auf 55 Millionen Euro. Zwei Banken hätten ihre Kredite bereits mit einem Abschlag an den Finanzinvestor verkauft.
Einer der drei verkaufsunwilligen Gesellschafter sei Claudius Märklin, der Urenkel des Firmengründers Wilhelm Märklin, schreibt das Blatt. "Ich muss mich der Mehrheit nicht beugen", sagte der 62-Jährige, der rund 14 Prozent der Firmenanteile hält. Sogar der Betriebsrat habe sich für den Verkauf ausgesprochen und Märklin in einem offenen Brief vorgeworfen, 1350 Familienschicksale zu gefährden. Ein zweiter Gesellschafter, der sich gegen den Verkauf sträubt und rund ein Prozent der Anteile besitzt, hat der Zeitung zufolge seit zehn Jahren Hausverbot bei Märklin. Das Unternehmen macht zum Grund des Hausverbots offiziell keine Angaben.
ase/AFP/dpa
Stuttgart - Über die Gründe, warum drei der 22 Familieneigentümer so lange zögerten, lässt sich nur spekulieren. Vielleicht fällt es ihnen schlicht schwer, das Traditionsunternehmen Märklin an oft als "Heuschrecken" verunglimpfte Finanzinvestoren zu verkaufen. Doch nach langen Verhandlungen steht der Deal der "Stuttgarter Zeitung" zufolge nun vor dem Abschluss. Märklin soll an den britischen Finanzinvestor Kingsbridge Capital verkauft werden.
Dieses Wochenende ist demnach nach monatelangem Tauziehen ein neuer Vertrag ausgehandelt worden, dem angeblich auch die Rechtsanwälte der drei Gesellschafter zustimmen wollen, die sich bisher gegen den Verkauf sperrten. Ihre Unterschrift gelte allerdings nicht als sicher, schrieb das Blatt.
Laut Verhandlungskreisen soll Kingsbridge dem Bericht zufolge bereit sein, den Eignern insgesamt bis zu 30 Millionen Euro für ihre Anteile zu zahlen. Nur 13 Millionen Euro der Summe würden allerdings sofort fließen, zwei Millionen Euro blieben für eventuell nicht entdeckte Probleme in den Geschäftsbüchern unter Verschluss. Den Rest wolle Kingsbridge zahlen, wenn man Märklin wie geplant in drei bis sieben Jahren an einen anderen Investor weiter verkaufe.
Als Zugeständnis an die drei zögernden Gesellschafter soll Kingsbridge dem Bericht zufolge die Gewährleistungspflicht reduziert haben. Ursprünglich hätten die Gesellschafter etwa für den Fall haften sollen, dass das Finanzamt bei einer Prüfung nachträgliche Forderungen stelle, schrieb das Blatt. Diese Gesellschafterhaftung sei laut Verhandlungskreisen abgemildert worden.
Märklin steckt tief in der Krise. Die Umsätze sind der Zeitung zufolge seit 2002 um 25 Prozent auf 123 Millionen Euro 2005 eingebrochen. In den vergangenen beiden Jahren habe die Firma einen Verlust von 20 Millionen Euro nach Steuern geschrieben. Die Schulden beliefen sich auf 55 Millionen Euro. Zwei Banken hätten ihre Kredite bereits mit einem Abschlag an den Finanzinvestor verkauft.
Einer der drei verkaufsunwilligen Gesellschafter sei Claudius Märklin, der Urenkel des Firmengründers Wilhelm Märklin, schreibt das Blatt. "Ich muss mich der Mehrheit nicht beugen", sagte der 62-Jährige, der rund 14 Prozent der Firmenanteile hält. Sogar der Betriebsrat habe sich für den Verkauf ausgesprochen und Märklin in einem offenen Brief vorgeworfen, 1350 Familienschicksale zu gefährden. Ein zweiter Gesellschafter, der sich gegen den Verkauf sträubt und rund ein Prozent der Anteile besitzt, hat der Zeitung zufolge seit zehn Jahren Hausverbot bei Märklin. Das Unternehmen macht zum Grund des Hausverbots offiziell keine Angaben.
ase/AFP/dpa
Martin (der Z-Bahner) Moderator am Stammtisch und in den Foto-Foren