Nun amtlich: 400 Stellen weg bei Märklin! :-(

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ccs800

Nun amtlich: 400 Stellen weg bei Märklin! :-(

Beitrag von ccs800 » Dienstag 28. September 2004, 23:23

Hallo!

Passt hier zwar nicht 100%ig rein, trotzdem muss ich leider folgende etwas traurige Mitteilung machen:

Nun ist es amtlich: In Göppingen fallen bei Märklin 400 Stellen weg. 700 bleiben erhalten. :cry:
Teile der Produktion werden nach Nürnberg und Sonneberg verlagert (immerhin nicht nach Asien).

Hier der Link zur Presseerklärung: http://www.maerklin.de/unternehmen/pres ... 09-28.html

Was ich mich allerdings frage: Werden die 400 Arbitsplätze verlegt oder fallen sie komplett weg? Ich glaube eher letzteres, da im Bericht steht, dass in Nürnberg und Sonneberg bereits gut ausgebildete Fachkräfte vorhanden sind.

:twisted: :cry: :x :bluecry: :extracry: :(

Gruß Christopher :D

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Uli
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Re: Nun amtlich: 400 Stellen weg bei Märklin! :-(

Beitrag von Uli » Mittwoch 29. September 2004, 08:38

ccs800 hat geschrieben:...Was ich mich allerdings frage: Werden die 400 Arbitsplätze verlegt
oder fallen sie komplett weg? Ich glaube eher letzteres, da im Bericht steht,
dass in Nürnberg und Sonneberg bereits gut ausgebildete Fachkräfte vorhanden sind....
Fast gleicher Text. Hebt aber die Verlagerung (anstatt Abbau) nach Sonneberg hervor:

http://www.ct-coburg.de/pub/index.php?m ... 32&bta=81/
*** Ei Gude, Uli ***

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Beitrag von Ludger » Mittwoch 29. September 2004, 10:50

Ich frage mich allen Ernstes wie es bei den Konkurrenten (Fleischmann, Roco) aussieht, da in der Branche ein (ungeschriebenes) Faktum besagt, dass - wenn Märklin "hustet" - der Rest der Branche schon hohes Fieber hat ...

Es erscheint höchst unwahrscheinlich, dass die (Spar)Maßnahmen Paul Adams zu einer Verringerung der Preise führen wird - letzten Endes dürfte es, ganz profan, nur um Gewinnsteigerung gehen.

Auch in der "Fabrik der Träume" weht ein schafer Wind - "aus der Traum" von Unbekümmertheit; schade, sehr sehr schade - gerade auch für die Betroffenen und ihren Familien ...

Liebe Grüße - Ludger

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Beitrag von Dieter Papenberg » Mittwoch 29. September 2004, 13:09

Hallo Ludger,

ich persönlich meine das es sich bei der heutigen Miesere um "Nachfolgen" der Topp Ära handelt. Unter Herrn Topp begann die Hochpreispolitik, die zwar kurzfristig richtig aber mittel - und langfristig falsch war.

Ich habe schon damals davor gewarnt das sich soetwas einmal rächen würde. Man kann nun einmal nicht nur den Allessammler und die zur damaligen Zeit noch vermögenden Rentner im Auge haben und den Normalmobahner und auch den Nachwuchs einfach vergessen.

Ich hoffe das man das bei der GL verstanden hat, denn wieso kommen pötzlich preiswerte um nicht billig zu sagen, neue Startpackungen wie das Set mit der BR 86 und dem Feuerwehrzug ?? Höffentlich ist es nicht bereits zu spät


Gruß

Heinz-Dieter Papenberg

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Beitrag von Hannes » Mittwoch 29. September 2004, 13:42

Hallo,
also ich habe heute morgen beim Frühstück aus der Zeitung davon erfahren. Dann heute mittag ein Beitrag im Radio.
Diese Hochpreispolitik wird bei den meisten Modellen wohl weiterbetrieben, wie wäre es mal, wenn man die Preise für sagen wir mal 3 Jahre einfrieren würde ? Das würde automatisch zu einer Vergünstigung der Preise führen, wenn das auch nicht so ankommen würde wie eine Preissenkung.

Die Stellen sollen verlagert werden, weil es in Baden-Württemberg einfach 900 € teurer als in Thüringen und 2000 € teurer als in Tschechien zu produzieren ist. Zwar wurden in Göppingen über 1 Jahr lang Verhandlungen geführt, die aber zu nicht führen. Die Gewerkschaften haben anscheinend auch scharfe Einschnitte in den Tarifvertrag angeboten, aber das hat anscheinend nicht gereicht.

Einen positiven Nebeneffekt dürfte aber die Verlagerung haben: In Ostdeutschland werden Arbeitsplätze geschaffen, auch wenn es nicht so viele sind.

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Daniel
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Beitrag von Daniel » Mittwoch 29. September 2004, 15:20

Ich habs auch beim Zeitunglesen erfahren bei uns stand das drin:

Märklin

Entlassungen bei Märklin
Göppingen Märklin baut im Göppinger Stammwerk 400 der 1100 Arbeitsplätze ab. Der Stellenabbau soll bis 2005 "sozialverträglich" erfolgen. Märklin-Geschäftsführer Paul Adams betonte gestern aber, es gehe nicht ohne Entlassungen. Dies sei die einzige Chance Wettbewerbsfähig zu bleiben . Zur Kostenentlasstung will märklin einfache, nicht automatisierbare Montagearbeiten in die Werke Sonneberg und Györ verlagern. Märklin, dass Ende 2003 insgesamt 2075 Mitarbeiter beschäftigte, will weiter zwei Drittel der Belegschaft an seinen drei deutschen Standorten beschäftigen. Verhandlungen mit dem Betriebsrat mit dem Ziel, die Produktivität in Göppingen um 15 Prozent zu steigern, hat die Geschäftsleitung für gescheitert erklärt.


Ich hoffe mal das es nicht der Anfang vom Ende ist :(
Mfg Daniel

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Beitrag von Ludger » Mittwoch 29. September 2004, 15:32

Dieter Papenberg hat geschrieben:... ich persönlich meine das es sich bei der heutigen Miesere um "Nachfolgen" der Topp Ära handelt. Unter Herrn Topp begann die Hochpreispolitik, ...
Hallo Heinz-Dieter!

Zumindest lief "der Laden", solange Wolfgang Topp am Ruder war, ausgezeichnet; Märklin verzeichnete in all den Jahren (mit einer einzigen Ausnahme) Zuwachsraten - und das auch noch gegen den üblichen Branchentrend ...

Halten wir fest: Märklin machte (und macht) keine Verluste - der Gewinn hat halt nicht mehr das erwünschte und erstrebte Niveau.

Und hier beginnt das alte Lied von den "hohen Kosten". Selbstverständlich sind die Produktionskosten ein (lebens)wichtiges Kriterium - aber alles nur an Kosten festmachen zu wollen, zeigt doch, wie wenig Phantasie die heutigen (ich hasse dieses Wort, weil es so ausgelutscht ist) "Manager" haben ... Und - ehrlich gesagt - daß Paul Adams sich jetzt als "den Unternehmenssanierer" darzustellen versucht, finde ich schon zum Kotzen!

Liebe Grüße - Ludger

wolf

Beitrag von wolf » Mittwoch 29. September 2004, 22:01

Hallo Ludger, hallo Heini,

Ludger, da muß ich dir widersprechen:
Zumindest lief "der Laden", solange Wolfgang Topp am Ruder war, ausgezeichnet


Sprech mal mit Händlern, die sagen dir aber etwas ganz anderes.
Wenn du einen guten Draht zu deinem Händler hast, dann erzählt er dir mit welchen Mitteln Märklin seine Ware auf den Markt (= Händlerlager) gedrückt hat.
Das Lager bei vielen Händlern ist jetzt noch voll mit alten Topp Lagerleichen.

Es ist genau das eingetreten, ich und viele andere auch, haben ihr Kaufverhalten drastisch geändert.
Über all die Jahrzehnte wurde, auch von mir, gekauft was an Neuheiten kam. Das waren 1-2-3 Loks und einige mir gefallende Wagen - mehr nicht pro Jahr. Mehr war es auch nicht an Neuheiten.

Das wurde unter Topp dahin geändert, laufend übers Jahr neue Sonderauflagen, die außerdem immer nur kurz verfügbar waren. Möchtest du gerne haben, also dann
KAUFEN - KAUFEN - KAUFEN - ... .
Und das habe ich 2-3 Jahre mitgemacht, dann war Schluß damit!
Nein, ich habe keine „graue“ Lok, keine 50er Geburtstagslok, keinen VT, keine „Blutwurst“, ... gekauft, warum auch? Die Schränke und die Anlage ist voll.

Der Schrank ist voll mit 300 - 400 Loks, 1000 Wagen - wo und wann sollen die dann auf der Anlage fahren?

Und so ging es mir (und bestimmt auch wieder vielen anderen) auch mit anderen Sachen. CDs waren es an die 3000 Stück - die höre ich nie und nimmer alle - Kaufverhalten eingestellt, gibt sowieso nur neues an Schrottmusik - Radio hören reicht, CD Bestand runtergefahren auf ca. 800 Stück. Seit Jahren nix mehr an CDs gekauft.

Stereoanlage, immer das neue haben wollen - eingestellt, die alte Anlage von 1974 spielt auch. Und auf der Toilette benötige ich keine.
TV, da hatte ich drei. Bestand runtergefahren, jetzt habe ich keinen mehr - geht wunderbar!
Video, das waren zwei Geräte, schon lange entsorgt.

@Heini, zu
ich persönlich meine das es sich bei der heutigen Miesere um "Nachfolgen" der Topp Ära handelt. Unter Herrn Topp begann die Hochpreispolitik, die zwar kurzfristig richtig aber mittel - und langfristig falsch war.

Genau das ist aber nur eins der Probleme, siehe oben, die Lager der Händler sind NOCH voll. Und die meisten Händler machen das Spiel wie zu Topp-Zeiten nicht mehr mit.
Das Lager von Märklin ist mit altem Material (Topp) noch voll, Besuche den Museumshop - was da nach vielen Jahren im Verkauf auftaucht.

Andere Ursache ist leider, erlebe ich seit 1 - 2 Jahren fast jede Woche einmal. Bei meinem Händler steht eine Witwe und bietet das über Jahrzehnte wahllos gekaufte Moba-Material von ihrem gerade verstorbenen Mann zum Verkauf an = die zahlungskräftigen Käufer der 90er Jahre sterben jetzt weg!
Gerade gestern kam eine Trix-Express Sammlung zum Ankauf, super Zustand.

Eine Ursache kann auch sein, wer das Gebäude in der Stuttgarter Straße kennt, ob das optimal Fertigungstechnisch in der heutigen Zeit ist. Hätte man vielleicht besser in den guten Jahren abreißen und was neues hinstellen sollen.

Die nächste Ursache der explodierenden Preisen ist, früher mußte mit dem Gewinn (nur als Beispiel) zwei Anteilseigner „abgespeist“ werden, heute sind es vier oder sechs. Also Gewinn muß so hoch sein, wie Anteilseigner.

Ein alter Spruch besagt, Werbe in den guten Zeiten, dann hast du auch was in den schlechten. Über die Jahrzehnte gab es keine Werbung.
Jetzt plötzlich Werbung für Märklin im Fußballstadion - für welche Zielgruppe?
Wie Heini fordert, Werbung in Kinderzeitschriften oder Kindersendungen - dort ist der richtige Platz. Aber Kinder haben halt nicht das Geld für die überteuerte Moba.

Märklin-Systems wird der nächste Fehler sein. Warum ein geschlossenes System, warum kein Moba-Welt offenes? Nur dadurch hätte sich Märklin dem wahren Wettbewerb gestellt und weil es angeblich das beste System ist, dadurch viele neue Käufer gefunden - aber so nicht.
gruß, wolf

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Beitrag von Dieter Papenberg » Mittwoch 29. September 2004, 22:47

Hallo Wolf,
Jetzt plötzlich Werbung für Märklin im Fußballstadion - für welche Zielgruppe?
Wie Heini fordert, Werbung in Kinderzeitschriften oder Kindersendungen - dort ist der richtige Platz. Aber Kinder haben halt nicht das Geld für die überteuerte Moba.
das ist zwar im Prinzip richtig, aber seit 2004 hat Märklin einige recht preiswerte Startpackungen rausgebracht, z.b. das Feuerwehrset, eine Startpackung nach dem Geschmack der Kinder UVP 169 €. Ich habe das Set bei der Firma Scheufele für ganze 129,90 € erworben. Wenn ich den Preis für das C-Gleis plus 2 Bogenweichen und der MS berechne, dann habe ich den Zug fast umsonst. Fast das gleiche gilt für die Startpackung mit der BR 86.

Nur frage ich mich ob diese preiswerten Startpackungen nicht zu spät kommen und gerade das Feuerwehrset müßte nach meiner Meinung besonders in Kinder Zeitschriften beworben werden.

Ich habe mir dieses Set gestern selber zum Geburtstag geschenkt und bin mehr als zufrieden damit. Es ist meine 1. digitale Lok, obwohl auch ich ca. 250 Loks in der Vitrine habe. Ich hatte wohl noch 7 Delta Loks aber für meine Schul AG. Leider sind da 6 Loks geklaut worden und nur das Glückschwein haben die Diebe zurückgelassen, was ich jetzt auch über die MS steuere. Das Einstellen ging sehr gut obwohl die Artikel Nr. nicht in der Datenbank drin ist. Auch komisch da alle Delta Loks aufgeführt sein sollten.

Gruß

Heinz-Dieter Papenberg

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Beitrag von Dieter Papenberg » Mittwoch 29. September 2004, 23:09

nocheinmal Hallo,

hatte noch was vergessen.
Das Lager von Märklin ist mit altem Material (Topp) noch voll, Besuche den Museumshop - was da nach vielen Jahren im Verkauf auf
taucht.
da muß man sich doch fragen warum ist das so ?? eben weil die Preise zu hoch sind. Lese nur einmal was die Leute im Märklin Insider Forum so zu der Insider Lok BR 05 so geschrieben haben. Ich bin davon überzeugt das da bei Märklin noch etliche auf Halde liegen und das bei einem VK von ca. 450 € das ist ein Betrag der jenseits von gut und böse liegt.

Dann soll die BR 05 noch einen sehr schlechten Sound haben wie man im MIEF so lesen kann. Die Zeiten wo alle Leute gerannt sind wenn ein neuse Märklin Modell rauskam, die ist Dank Herrn Topp ( Hochpreispolitik ) vorbei. Die wenigsten, auch Insider, können sich diese Loks heute noch leisten. Darum sind die Läger auch so voll.

Meine unmaßgebliche Meinung dazu ist:

Weg mit der Hochpreispolitik wieder zu vernünftigen Preisen Loks anbieten und ohne diesen Schnickschnack der die Sachen nur unnötig verteuert. Man könnte z.B. eine Scnittstelle anbieten wie es auch das DC Lager macht, dann könnte jeder die Lok so aufrüsten wie es sein Geldbeutel zuläßt und der normale Moba Kunde brauchte nicht das zu zahlen was er nicht braucht oder haben möchte.

Gruß

Heinz-Dieter Papenberg

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Beitrag von Ludger » Donnerstag 30. September 2004, 10:45

Hallo Wolf!

Ich habe Deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen - einige Passagen möchte ich kommentieren:
wolf hat geschrieben:... mit welchen Mitteln Märklin seine Ware auf den Markt (= Händlerlager) gedrückt hat. Das Lager bei vielen Händlern ist jetzt noch voll mit alten Topp Lagerleichen.
Das mag ja sein, aber wenn Märklin seine Produkte (wie auch immer) im Handel abgesetzt hat, so sind sie aus Sicht des Produzenten erst einmal "abgesetzt", verkauft ...
wolf hat geschrieben:Es ist genau das eingetreten, ich und viele andere auch, haben ihr Kaufverhalten drastisch geändert.
BINGO - die Veränderung des Kaufverhaltens kommt aber nicht von heute auf morgen; sie ist ein schleichender Prozess - mit diesem Problem kämpften auch schon andere Geschäftsführer vor Topp. Herr Topp allerdings hat aus diesem Grunde diverse marketingtechnische "Kunstgriffe" unternommen, diesen Mißstand zu beseitigen und den Absatz zu forcieren - viele Jahre, allen Unkenrufen zum Trotz, mit Erfolg.
wolf hat geschrieben:Die nächste Ursache der explodierenden Preisen ist, früher mußte mit dem Gewinn (nur als Beispiel) zwei Anteilseigner „abgespeist“ werden, heute sind es vier oder sechs. Also Gewinn muß so hoch sein, wie Anteilseigner.
Man könnte es nicht treffender beschreiben! Zudem leben wir in einer Periode, in der "Geiz ist super" und "ich bin doch nicht blöd" zum Credo erhoben wird; das bedeutet, dass die Herstellungskosten so weit gedrückt werden müssen, bis "die Kerne quietschen".
wolf hat geschrieben:... Aber Kinder haben halt nicht das Geld für die überteuerte Moba.
Auch richtig - aber welches Kind will überhaupt noch eine Modellbahn haben? Welches Kind hat denn noch Bezug zur Eisenbahn? Am Geld allein kann es nicht liegen, denn fast alle "Blagen" haben heute doch einen Computer, einen DVD-Spieler oder sogar einen DVD-Recorder (Video ist ja schon lange "out" und "uncool") und auch der Trend zum dritten Handy mit Kamera ist ungebrochen. Heute werden lieber die von einem fetten Nilpferd propagierten Klingeltöne auf's Sprecheisen geladen anstatt die Kohle für vernünftige Anschaffungen auf die hohe Kante zu legen.

Wie kommt man denn zum Hobby Eisenbahn? Doch in erster Linie durch die Eltern! Es sind die Eltern die überzeugt werden müssen, wie sinnvoll eine Modelleisenbahn für ihr Kind ist - ich habe allerdings die Befürchtung, dass dies bei den heutigen Erzeugern nicht gelingen wird - hoffentlich ist der Zug noch nicht abgefahren ...

Liebe Grüße - Ludger

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Beitrag von Dieter Papenberg » Donnerstag 30. September 2004, 11:33

Hallo Ludger,
Wie kommt man denn zum Hobby Eisenbahn? Doch in erster Linie durch die Eltern! Es sind die Eltern die überzeugt werden müssen, wie sinnvoll eine Modelleisenbahn für ihr Kind ist - ich habe allerdings die Befürchtung, dass dies bei den heutigen Erzeugern nicht gelingen wird - hoffentlich ist der Zug noch nicht abgefahren
Das kann ich so nicht stehen lassen.

Ich glaube Du kennst meinen Sohn, der ja bei den Börsen immer dabei ist. Er hatte alle Möglichkeiten, von der Moba über RC Schiffe und RC Autos aber..... Interesse gleich Null und ich habe wirklich alles versucht ihn an den Modellbau zu bringen. Da muß ich mich natürlich fragen ob ich als Vater versagt habe. Aber so ist es nicht.

Die Kinder reden heute bereits im Kindergarten darüber, was sie an Werbung in der "Glotze" gesehen haben und das wollen sie haben. Nur wo sehen die denn da etwas von Modellbau allgemein ?? Auch Du weißt das die "ständige Berieselung" ducrch Werbung erst Nachfrage schafft und das haben alle Modellbaufirmen übersehen. Da wird lieber Geld in die Werbung in Fachzeitschriften gesteckt, die doch nur von uns "Fachidioten" gelesen werden aber um den Nachwuchs kümmert sich keiner und das ist ein großer Fehler

Gruß

Heinz-Dieter Papenberg

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Beitrag von Ludger » Donnerstag 30. September 2004, 12:49

Hallo Heinz-Dieter!

Ok - hast Recht - meine fragliche Passage war "etwas einseitig" formuliert ... Es stimmt schon: Die Werbung schafft erst Bedürfnisse - und ich stimme Dir zu, daß Werbung in Fachzeitschriften nicht dazu angetan ist, die Masse für ein Hobby zu begeistern.

Liebe Grüße - Ludger

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Beitrag von Felix (der erste) » Donnerstag 30. September 2004, 15:32

Ludger hat geschrieben: Welches Kind hat denn noch Bezug zur Eisenbahn? Am Geld allein kann es nicht liegen, denn fast alle "Blagen" haben heute doch einen Computer, einen DVD-Spieler oder sogar einen DVD-Recorder (Video ist ja schon lange "out" und "uncool") und auch der Trend zum dritten Handy mit Kamera ist ungebrochen. Heute werden lieber die von einem fetten Nilpferd propagierten Klingeltöne auf's Sprecheisen geladen anstatt die Kohle für vernünftige Anschaffungen auf die hohe Kante zu legen.
Da muss ich jetzt mal als fast betroffener in die Presche springen....
Es liegt weniger daran, dass man die Moba nicht mehr will, sonder schon an den Preisen.
Ich kenne viele, die mal eine Startpackung hatten/haben aber dann nichts neues Geschenkt bekommen haben, da es zu teuer war.
Bei der Moba muss man halt heufiger mal was neues kaufen, da doch relativ schnell die Lust an den zwei Loks einer Startpackung vorbei sind.
Und obwohl der Computer immer als schnell vergehender Gegenstand herhalten muss, kann man sogar wenn man die neuen 3D Spiele spielen will das noch mit einem PC machen, der schon 2 Jahre auf'm Puckel hat. Zwar nicht in optimaler Qualität.
Und nun versuch mal ein Kind mit vielleicht 8 Jahren oder noch jünger 2 Jahre lang mit einer Ausrüstung der Moba bei Laune zu halten.
Das ist nicht möglich.

Ich persöhnlich hatte den Vorteil das ich Stück für Stück immer etwas von meinem Vater und seiner alten Moba bekommen hab. Das war dann etwas älter, aber war mir damals total egal. Und so konnte ich Weinachten und zum Geburtstag mal ein paar neue Weichen oder ein bischen rollendes Material bekommen. Das ist optimal. Und da fehlt eben soetwas wie Primex: Ein Produkt was billig ist und aber für Kinder voll und ganz ausreicht (siehe Hobby Linie von Pico).


So.
Danke, das ihr das gelesen habt.

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Märklin 400 Stellen weg

Beitrag von modellbahner-michael » Donnerstag 30. September 2004, 15:49

Hallo!

Ich habe euch vor kurzem die Nachricht auch Überbracht, siehe ein paar Themen unter diesen. Auch ich schrieb schon über die roten Zahlen bei Märklin- nun behauptete sich diese Vermutung. Dabei hieß es noch vor kurzem, die Stellen bleiben doch vorraussichtlich.

Naja- wenn Märklin nicht bald an der Preisschraube drehen wird, dann wirds bald so sein wie mit Trix...

MFG
Modellbahner Michael
:cry: :cry: :cry: :cry: :cry:

Korrekter Link zu meinen Schreiben von den roten Zahlen bei Märklin: http://web85.www.isconfig.de/miniatur/f ... php?t=5325
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harald2

Beitrag von harald2 » Donnerstag 30. September 2004, 20:29

Hallo Wolf,

Du hast mir mit Deiner Meinung so richtig aus dem Herzen gesprochen !

Irgendwann sind die Schränke wirklich voll, sowohl mit Loks, Wagen und CD´s ! Meine Schränke scheinen aber viel viel kleiner zu sein als Deine. Finanziell ist es einfach unmöglich geworden alles zu sammeln. Und selbst die Modelle, die einem wirklich am Herzen liegen, sind kaum noch zu bezahlen.

Was mich bei Märklin aber wirklich zur Weißglut bringt ist die Tatsache, daß beliebte Modelle (die einfach in das Standardprogramm gehören müßten) nur als Insidermodell oder nur als „Modell werksseitig schon ausverkauft“ auf den Markt gebracht werden.

Ich hatte mir immer die BR 10 gewünscht (= Insidermodell), so (Preis !) kann ich leider nicht in den Genuß dieses Modelles kommen.

Und diese Geschäftspolitik von Märklin hat bei mir zu einer richtigen Wut auf Märklin geführt. Ich kaufe jetzt aus Prinzip (um es Märklin „heimzuzahlen“) alles was ich bei anderen Firmen als gleichwertiges- oder besseres Produkt kriegen kann (Oberleitung, Signale, Güterwagen, Decoder....) von anderen Firmen. Mit dieser Geschäftspolitik von Märklin geht für mich der Zauber der Modelleisenbahn verloren. Wenn man sich die Repräsentanten von Märklin z.B. auf der Intermodellbau anschaut, das sind Verkäufer aber keine Modellbahnliebhaber. Da ich Märklin seit meiner frühesten Kindheit kenne, hatte diese Firma eigentlich einen Superbonus bei mir, den hat Sie aber zum großen Teil verspielt....

Und so ganz langsam lernt man ja auch, daß man mit seinen alten Loks auch glücklich sein kann und daß man nicht immer die neuesten Modelle besitzen muß. Wenn ich mal wieder eine neue tolle (superteure) Lok von Märklin im Katalog sehe die ich mir mal wieder nicht leisten kann, dann gehe ich manchmal auf den Speicher und schaue mir meine alten Schätzen an. Und deren Anblick macht mich dann wiedr glücklich und die ganze Wut auf Märklin ist fast wieder verflogen.

Lassen wir uns die Freude an unserer Modelleisenbahn nicht nehmen !


Viele Grüße Harald

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Beitrag von Mathias » Donnerstag 30. September 2004, 22:06

Wenn ich das alles so durchlese, fällt mir auf das stark über den Preis gejammer wird.
Wenn ich so zu meinem Vater zurück denke, da hat jede Lok ein Vermögen gekostet, Da war ja der Franken weniger Wert als heute.
Und heutzutage kann man sich recht ring wieder mal was neues kaufen, ohne das einem das liegen weh tut.

mfg Mathias

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Beitrag von günni » Donnerstag 30. September 2004, 22:08

Nagut, zum Thema Nachwuchs,
als meine Tochter 6 Jahre alt war, wollte sie eine Modellbahn. Mein Kommentar
aus meiner Märklin-Kindheit:"Wir haben keinen Platz." Dann entdeckte
meine Frau die Spur N und es war geschehen. Seit 4 Jahren haben wir
eine Familieneisenbahn. Nun ist meine Tochter 21. Im August zog eine
junge Studentin (24) in unseren Wohnblock. Am 26.8. haben wir sie in's
MiWuLa mit genommen. Na was kommt jetzt?
"Ich will eine Modellbahn" ist ihr Kommentar. Nun will sie ihren Onkel,
der schon seit Jahren nichts mehr damit macht, überreden, ihr die Moba zu überlassen.
Ich drücke ihr die Daumen, daß es klappt.
Die Mädels könnten die neuen Zielpersonen in der Werbung für die
Modellbahn werden. Aber daß muß im TV laufen und das kostet....
Die TV-Berichte aus dem MiWuLa könnten ein Schritt in die Richtung sein,
daß die Moba-Hersteller dieses erkennen (sollten).
Wenn jedoch Spezialisten wie ein gewisser Paolo Prandi bei den noch
bestehenden Herstellern am Werk ist, sehe ich für den gesamten Bereich schwarz.

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Beitrag von Björn » Donnerstag 30. September 2004, 22:12

Heute kam in den Nachrichten von BW-Aktuell auch der Stellenabbau bei Märklin vor.

Durch Zufall habe ich diesen Beitrag gesehen. Da die Modelle noch größtenteils noch von Hand gefertig werden sind die Personalkosten immens. Deswegen soll die Produktion nach Nürnberg, Sonnenberg in Tühringen und nach Ungarn verlagert werden. Die Lohnkosten unterscheiden sich sehr stark: in Göppingen verdient ein Mitarbeiter/in um die 2200 Euro, in Sonneberg 1300 und in Ungarn nur 600 Euro!
Die Mitarbeiter in Göppingen sind voller Sorge, viele haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Der Vorschlag von der Arbeitnehmerseite für z.B. 35 Stunden Lohn und 40 Stunden Arbeit, so das eine Ersparnis von 15% erreicht wird, wurde von der Geschäftsleitung als zu gering abgelehnt. Durch die Handfertigung sind die Produktionskosten hoch und auch beim Kunden sitzt eben das Geld nicht mehr so locker. Ob die hohen Preise für die Modelle deswegen gerechtfertig sind? Ich denke mal da greift ein Rädchen ins andere wie in einem Uhrwerk. Die Produktionskosten sind hoch -> die Modelle sind teuer -> viele Kunden können sich die teuren Modelle nicht leisten -> der Umsatz stagniert/sinkt.
Der flaue Inlandskonjunktur hat nun auch den größten Modelleisenbahn-Hersteller Deutschland erwischt, ob man sich aber durch Entlassungen gesundschrumpfen kann? Es wurde von mehreren hier schon beklagt, die hohen Preise. Vor allen Dingen die immer höhere Detailtreue um die "Nieten- und Pufferzähler" zufriedenzustellen. Ein MoBa-Händler brachte es schon vor einigen Jahren auf den Punkt: Der Markt wird enger, er wird kleiner, es gibt zu viel Ware für zu wenig Kunden. Statt einer Programmpflege werden die Kunden mit Neuheiten überschüttet...

Das Problem ist doch weiterhin: Nachwuchssorgen! Die heutige Jugend interessiert sich mehr für PC´s, Konsolen, Handy etc... Dabei fördert gerade die Modelleisenbahn die Kreativität, denn richtige Modelleisenbahner "spielen" nicht, sie machen Betrieb. Märklin hat anscheinend nicht erkannt das die Kinder die eine Spielbahn bekommen, vielleicht die Kunden von morgen sind.

Liebe Grüße

Björn
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Beitrag von Mathias » Donnerstag 30. September 2004, 22:17

Was die Werbung anbelangt.

Die Warenhäuser hätten es im Griff. Wen sie wie früher wieder anfangen würden Starterpackungen zu verkaufen. Wen doch heute ein Kind in ein Warenhaus geht, bekommt es gar keine Kontakt mehr zu Modellbahnen und somit wird die Frage auch nie auftreten "Papi poscht mir doch e Issäbahn".
Aber dafür quellen die Läden über mit Monster und sonstigen schei**.
Nicht mal das Lego ist mehr das was es einmal war. :evil:

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