Stirbt die Modellbahn aus?

Für alles, was nicht wirklich ein Hauptthema hat, also auch allgemein Lob & Tadel
KaGeBe

Beitrag von KaGeBe » Donnerstag 9. Dezember 2004, 11:14

Hallo,
vieles , was hier schon gesagt wurde, ist richtig. Ein entscheidender Punkt wurde m.E. jedoch noch nicht erwähnt:
Die Entscheidung eines Menschen (Kind, Erwachsener), sich mit dem Hobby "Eisenbahn" zu beschäftigen, wird stark durch Alltagserfahrungen geprägt. Früher war die Eisenbahn (die "Grosse") in den Familien durch den Alltag viel präsenter; sie wurde als Reiseverkehrsmittel viel mehr genutzt.
Heute "kennen" viele (Kinder?) die Eisenbahn als Verkehrmittel aus eigener Erfahrung gar nicht mehr; alles fährt Auto. Wieso sollte man sich dann mit der "Kleinen" beschäftigen" ?? Man beschäftigt sich mit dem im "Kleinen" , was man im "Grossen" erlebt.

Warum wohl hat sich in den letzten Jahren die Modell-Auto!!-Branche denn so entwickelt?? Ich kenne Läden, die sich total vom Modell-Bahn-Geschäft zum Modell-Auto-Geschäft gewandelt haben.
Und für die Autos ist ja auch genug Geld da !!!

Auch im MiWuLa sind ja die fahrenden Autos ein besonderer Anziehungspunkt. Das gleiche gilt für die Fernsehpräsentationen; hier steht auch immer wieder das Car-System im Mittelpunkt.

Hieraus kann man den Schluss ziehen:

Die Modellbahn stirbt in dem Maße aus, wie die "grosse" Eisnebahn ausstirbt!

Gruss Gerhard

akratz

Beitrag von akratz » Donnerstag 9. Dezember 2004, 12:07

Die Hersteller haben die Fehler doch selbst zu verantworten: Wenn z.B. Märklin nicht einlenkt, wird dies sicher nicht ein Unternehmen bleiben, welches große Zukunft hat.

Als Beispiele nenne ich den allseits bekannten Ausspruch, dass die Zielgruppe die Generation >35 ist und außerdem bin ich fest davon überzeugt, dass v.a. die Preise, die alleine ein Katalog schon kostet, abschreckend wirken.

Ebenso sind neue Gleise zu teuer...

VG Andreas (18)

KaGeBe

Beitrag von KaGeBe » Sonntag 12. Dezember 2004, 00:52

Hallo,

also irgendwie kann ich das "Gemeckere" über die ach so hohen Preise langsam nicht mehr hören.
Geld wird an anderer Stelle sehr leicht locker gemacht !!!!
Wenn man sich z.B. die Produktpalette und die Kataloge der Firma Kibri in den letzten 25 Jahren anschaut, ist da der von mir in einem frueheren Beitrag beschriebene Wandel hin zum Auto-Modellbau sehr leicht nachzuvollziehen. Und die Formen für diese Automodelle kosten auch Geld!!
D.h. sie werden nur erstellt , wenn auch genuegend Absatz fuer die Modelle da ist.
Wenn man nun ueberlegt, dass die unmotorisierten !! Bausaetze z.B.
fuer die diversen Schienenfahrzeuge oder Kranmodelle auch schon so etwa 60 - 100 EUR kosten und diese Modelle auch verkauft werden (sonst würde KIBRI nicht laufend neue herausbringen), dann muss ich mich wirklich fragen, warum gemeckert wird, wenn eine voll motorisierte, digitalisierte Lok EUR 200 - 250 kostet !!
Das Geld ist da , es wird nur an anderer Stelle ausgegeben!! Die Kids telefonieren lieber mit dem Handy; diese Rechnung wird eher !! von den Eltern uebernommen als wenn sie jeden Monat mit einem gleichteuren Wunsch nach irgendwas zur "Eisenbahn" kaemen!!

Nicht sfuer ungut; mir waeren niedrigere Preise auch lieber, aber nicht nur auf dem Modellbahnsektor !!

Gruss Gerhard

akratz

Beitrag von akratz » Sonntag 12. Dezember 2004, 08:55

KaGeBe hat geschrieben:also irgendwie kann ich das "Gemeckere" über die ach so hohen Preise langsam nicht mehr hören
[...]
Wenn man nun ueberlegt, dass die unmotorisierten !! Bausaetze z.B.
fuer die diversen Schienenfahrzeuge oder Kranmodelle auch schon so etwa 60 - 100 EUR kosten und diese Modelle auch verkauft werden (sonst würde KIBRI nicht laufend neue herausbringen), dann muss ich mich wirklich fragen, warum gemeckert wird, wenn eine voll motorisierte, digitalisierte Lok EUR 200 - 250 kostet !!
Es war vor wenigen Jahren noch so, dass man (natürlich motorisierte) Loks für die Hälfte von dem bekam, was man dafür heute "blechen" muss.
Natürlich wurden die Loks auch verbessert, nicht nur die Digital-Decoder sondern z.T. auch bessere Motoren und die ganzen Zusatzfunktionen.
Nur: Ich brauche die bessere Ausstattung nicht: Bisher bin ich analog gefahren und möchte dies auch nicht umstellen. Und das Angebot an günstigen Loks ist sehr gering, man muss also das mitkaufen, was man gar nicht will und braucht.
KaGeBe hat geschrieben:Nicht sfuer ungut; mir waeren niedrigere Preise auch lieber, aber nicht nur auf dem Modellbahnsektor !!
Da sind wir einer Meinung :)

Viele Grüße
Andreas

Gast

Beitrag von Gast » Sonntag 12. Dezember 2004, 11:38

Mirax Terrik hat geschrieben:Und dann Märklin's Big Boy für 600 €, dessen 16? Funktionen man aber erst ausreizen kann, wenn man sich die Central-Station gekauft hat, über deren Preis ich gar nicht nachdenken möchte. (Großzügigerweise :wink: bekommt man ein Recht auf bevorzugte Auslieferung der Central-Station ( :!: keinen Rabatt :!: ))

Gruß aus dem Netz
Dirk
Ganz so ist es nicht. Das Modell der BR 41 (37921) hat auch einen mfx-Decoder mit 16 Funktionen. Ihr Händler soll mal diese Lok mit 6021 ansteuern und f3 drücken - er wird ein kleines Wunder erleben!
(Vorweg: außer zwei Pfeifgeräuschen sind alle anderen Funktionen vorhanden)

Gast

Beitrag von Gast » Sonntag 12. Dezember 2004, 14:19

KaGeBe hat geschrieben:Warum wohl hat sich in den letzten Jahren die Modell-Auto!!-Branche denn so entwickelt?? Ich kenne Läden, die sich total vom Modell-Bahn-Geschäft zum Modell-Auto-Geschäft gewandelt haben.
Und für die Autos ist ja auch genug Geld da !!!
Das ist ein weiteres großes Problem heutzutage. Nichts gegen die Auto-Sammler (ich selbst sammle z.B. Matchboxautos). Aber die 1:87-Sammler haben aus den HO-Automodellen einen reinen Sammlermarkt gemacht und die Preise hochgetrieben, daß jeder Modellbahner mit den Ohren schlackert. Alle Hersteller von Herpa über Wiking bis Busch sind da aufgesprungen und übertreffen sich gegenseitig mit immer neuen Details. Der Modellbahner wurde da komplett aus den Augen verloren. Ich glaube aber nicht, daß ein Modellbahner, der die Autos als Ausgestaltungsmaterial auf seine Anlage stellen will, unbedingt einzeln eingesetzte Blinker oder dreifarbige Innenaustattung braucht! Waren das noch Zeiten, als ein 5er BMW von Herpa zwischen 5 und 7 MARK gekostet hat...

Allgemein ist glaube ich die Preispolitik bei den Herstellern der größte "Nachwuchsblocker". Aber anscheinend versteht das dort niemand - oder warum sonst bringt Faller dann ausgerechnet in einr Zeit, in der das Geld für Hobbies knapp ist wie lange nicht mehr, die schweineteure Premium-Serie für den Landschaftsbau heraus? :?: :?: :?:

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Beitrag von Ludger » Montag 13. Dezember 2004, 09:38

Anonymous hat geschrieben:...Allgemein ist glaube ich die Preispolitik bei den Herstellern der größte "Nachwuchsblocker"...
Also bitte: alles am Preis festmachen zu wollen, scheint mir dann doch etwas weit her geholt zu sein ... Wieso nur hat (fast) jedes Kind einen PC, der incl. Equipment auch seine 1000 € kostet; welcher innerhalb eines halben Jahres nach Aussagen der User "total veraltet" ist und letzten Endes von den (Groß)Eltern, Onkeln und Tanten mit Geldzuwendungen immer schön auf dem technisch neuesten Stand gehalten wird?

Liebe Grüße - Ludger

Andy G

Beitrag von Andy G » Montag 13. Dezember 2004, 18:27

Ludger hat folgendes geschrieben.

... Wieso nur hat (fast) jedes Kind einen PC, der incl. Equipment auch seine 1000 € kostet;

Guten Abend zusammen !

Die Antwort ist eigentlich ganz klar, die Zeiten haben sich geändert.
Die Modellbahn gehört bei den heutigen Kids leider größtenteils; "zum alten Eisen".

Hier hat das Management vieler Modellbahnhersteller versagt.

Man muss wieder Überzeugsungsarbeit bei Jugendlichen leisten denn Sie sind die Käufer von Morgen.

Über Preispolitik sollte auch sehr schnell nachgedacht werden, denn von Nietenzählern allein kann ein Modellbahnhersteller nicht leben.

Schöne Grüsse aus Stuttgart

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Stirb die Modellbahn aus?

Beitrag von modellbahner-michael » Montag 13. Dezember 2004, 22:03

Hallo,

Andy G hat folgendes geschrieben:
Über Preispolitik sollte auch sehr schnell nachgedacht werden, denn von Nietenzählern allein kann ein Modellbahnhersteller nicht leben.
Tja - dem stimme ich laut & voll zu - wann wachen die endlich alle auf?

Ich habe selbst eine Roco Modellbahn, und muss sagen, dass ich mein Roll - & Steuermaterial aus dem Playtimesortiment genommen habe...

Der beste beweis war ja mal wieder Märklin mit seinen SWR Bericht in "Landesschau unterwegs" vor ein paar Tagen..... Aber das mit Märklin ist wieder ein anderes Thema, da könnte man schon eine Buchsammlung aufmachen :lol:

In diesen Sinne, fördert den Modellbahn Nachwuchs,
MFG
Michael

Ps.: Ein Grund dafür warum Eltern lieber ihren Kids einen PC oder Playtstation kaufen: Das Kind kann sich alleine unterhalten bzw. beschäftigen - da muss ich als Elternteil nicht ständig dabei sein... :roll:
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Gast

Preise heute

Beitrag von Gast » Montag 27. Dezember 2004, 03:36

Hallo Modellbahner,

ich habe vor ca. 14 Jahren meine damalige Anlage ca. 16qm abgebaut und eingemottet. Letztes Jahr habe ich mir dann mal wieder von Märklin und Roco die Kataloge gekauft.

Dann habe ich mich entschlossen ein paar Züge zu ergänzen. Als ich jedoch die Preislisten gesehen habe, bin ich nach hinten rübergeschlagen.

Da ich zu fast 100% nur Roco Loks und Waggons besitze ein paar Beispiele :

BR 44 1999 ca. 180 DM 2004 229€ -> Die ganze neue Lok ist leichter als der Tender, der einzige unterschied zu damals ist das die Räder brüniert und in bischen feiner sind. Die alte Lok zieht 40 Anhänger ohne Probleme. Die neue schafft nur die hälfte.

BR 103 damals 130 DM heute 229€

Eurofime Waggons exakt 1:87 damals 36 DM heute 46€ usw.

Modelle in 2004 als Neuheit angekündigt sind ab Werk AUSFERKAUFT.
Waggons sind nach einem Jahr nicht mehr erhältlich AUSFERKAUFT.
So was kennen ich von damals nicht !!!

Wenn man die Loks und Waggons von damals vergleicht, kann ich fast keinen Unterschied erkennen. Nur die Loks sind heute alle für Digital ausgelelgt.

Ich habe mir damals die Sonderserie Epoche I Würthenberger von Roco mit Dampflok BR C und 6 Waggons für damals Satte 600 DM gekauft !

Jetzt habe ich mir die Bayrische S3/6 inkl. 6 Waggons gekauft und bestellt. Lok 299€ + Waggons 480€

Hätte ich nicht schon so viele Sachen, wäre das Hobby aus kostengründen erledigt. Nachdem ich alle Sachen die ich bereits habe einmal mit aktuellen Preisen durchgerechnet habe, habe ich erst mal meine Hausratversicherung aufgestockt !

Erstaunlich ist, das Sommerfeld und Merkur ( jetzt Noch ) die Preise im Vergleich zu damals nur sehr gering erhöht, teilweise sogar gesenkt haben.

Die Preise sind eine Frecheit !

Gruß Bernd

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Stirb die Modellbahn aus?

Beitrag von modellbahner-michael » Montag 27. Dezember 2004, 12:05

Die Preise sind eine Frecheit !
Das kannst du laut sagen :jaja:

Wenn die Modellbahn Industrie nicht mal die Preiswirtschaft überdenkt... Aber über dies wurde hier schon oft diskutiert. Ich würde mir auch keine Märklin kaufen, auch wenn sie sehr viel Qualität hat. Da greift man dann eben auf Discounter zurück, was wiederum.... wir wissen es.

Leider, leider... :roll:

Derzeit baue ich eine Roco digital Anlage (HO) auf, und ratet mal was ich auf den Tisch legen musste um mir das Startset mit einer Playtime Lok, 2 Güter & Steuerung sowie nur einem kleinen Gleisoval kaufen zu können: €150. Dazu kommen noch die Kosten für das Gleisset B für € 45,90 & ganz zu schweigen von dem Zubehör. Aber weil mir das Hobby Modellbahn so ans Herz gewachsen ist, muss ich eben auch die überteuerten Preise hinnehmen. Eine angemessene Preiswirtschaft würde vielen Modellbahnern das Hobby leichter machen... Aber das bleibt wohl ein langer Traum, bis dahn heißts weiterhin e zahlen.

MFG
Michael
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Gerd
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Re: Preise heute

Beitrag von Gerd » Montag 27. Dezember 2004, 12:43

Anonymous hat geschrieben:........Wenn man die Loks und Waggons von damals vergleicht, kann ich fast keinen Unterschied erkennen. Nur die Loks sind heute alle für Digital ausgelelgt..........
Und dann fängt einer noch an 16 Funktionen für seine Modelle einzubauen oder zumindest anzubieten. Das macht das ganze natürlich viel billiger :twisted: :twisted: Wenn sowas unbedingt gewünscht wird, warum nicht als Erweiterung.

Aber solange Aussagen wie Wir bauen nur für Sammler von der GL kommen braucht man nichts anderes zu erwarten.
Rocco ist denke ich da auf einem richtigen Weg mit seinen 3 Produktlinien.
Viele Grüße aus Aschebesch


Gerd

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RE: Stirb die Modellbahn aus?

Beitrag von modellbahner-michael » Montag 27. Dezember 2004, 12:48

Die Aussage von Gerd höre ich sehr gerne:
Rocco ist denke ich da auf einem richtigen Weg mit seinen 3 Produktlinien.
Genau darum habe ich mir auch Roco für die neue Anlage genommen, da kein anderer gleichwertiger Anbieter in Frage gekommen ist. Obwohl ich Playtime verwende sind die das Rollmaterial, Gleise & Steuerungsmaterial qualikativ hochwertig & erfüllen ihren Zweck. Gibt also trotzdem noch Qualität. Aber auch ich finde, dass mein heimischer Hersteller auf dem richtigen Weg ist, wo Modellbahn in Österreich eh schon was besonderes ist....

MFG
Michael
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Beitrag von Björn » Montag 27. Dezember 2004, 20:06

Ich besitze zwar genügend Gleise und jetzt auch ein paar mehr Waggons (dank eines Forumanen :D ) und durch Conrad bin ich günstig an eine Lok rangekommen. Doch wenn ich mir trotz alledem ein Startset noch zusätzlich zulegen sollte - dann kaufe ich es mir im MiWuLa. Dort waren sie "recht günstig". Zumindest wurden teuere Startpackungen billiger angeboten worden.
Leider kann ich nicht sagen ob nur zeitweise oder auf Dauer. Immerhin sagte Freddy dass das FW-Startset weggeht wie nix.

Ich bin seit knapp 10 Jahren Märklinist und war und bin von dem System überzeugt, nur die Preise... :twisted: , die Einteilung von Roco finde ich auch sehr gut. Fahrzeuge sich nur noch über diese Firma zu holen, wäre eine Überlegung wert.

Ich habe es bestimmt schon mehrmals erwähnt: es gibt zuviel Ware für zu wenig Kunden! Und die Nieten- und Pufferzähler treiben ebenfalls die Preise in die Höhe. Und was die digitalbetriebenen Fahrzeuge angeht: woher weiß ich ob ich später digital oder weiterhin analog fahre...?
Wie fällt man da seine Kaufentscheidung, vor allen Dingen wenn es manche Fahrzeuge nur digital gibt?

Liebe Grüße

Björn
10 Jahre Forumane hier im Forum (2003 - 2013) und begeisterter MiWuLa-Fan

KaGeBe

Ich bin's nochmal

Beitrag von KaGeBe » Montag 27. Dezember 2004, 23:20

Hallo, ich will mal wieder meinen Senf dazu geben!!

Einige der inzwischen geposteten Beitraege bestaetigen mich in meiner Meinung, bei einigen bin ich nachdenklich geworden.

Die Frage der "Preispolitik" ist ja wohl auch eine Frage der "Ausstattungspolitik"! Lokmodelle ohne Sound lassen sich anscheinend nicht mehr verkaufen; jedes Modell das auf sich haelt, bekommt einen Sounddecoder (der ist allein ja nicht viel teurer als ein "normaler") und dazu die Sound-Ausstattung (Lautsprecher, etc. ; das kostet jetzt aber) verpasst. Und es ist egal, ob ich sowas will oder nicht! Dies treibt die Preise der Loks in die Hoehe. Inzwischen gibt es sogar Wagen (ROCO-Silberlinge) mit Sound (?????). Und zu welchem Preis !!!!

Der Unterschied zwischen analog und digital (Grundniveau) spielt m.E. beim Wechselstrom-System nur eine geringe Rolle. Analog-Loks brauchen einen Fahrtrichtungsumschalter; die Preisdifferenz zu einem "normalen" Digitaldekoder duerfte nicht soo gross sein. Warum sonst bringen einige "Fremdhersteller" alle ihre Wechselstromloks nur noch in Digital-version heraus !?

Von der zweiten Geschichte kann ich aber immer noch nicht lassen
und das ist die Ungeduld der Jugend. "Auf etwas Sparen" gibt es anscheinend heute nicht mehr. Ich habe es schon frueher ausgefuehrt: als ich 17 war , war so etwas wie eine "Startpackung" zu kaufen!! eine Unvorstellbarkeit. Eine Lok gab es alle 2 Jahre zum Geburtstag oder zu Weihnachten; Drehscheibe oder Drehkran waren unerreichbar !!
Heutzutage muss man sich anscheinend alle! Wuensche sofort! erfuellen koennen oder die boesen Hersteller sind Schuld mit ihren ach so hohen Preisen!!

Auch das mit dem Hobby beschaeftigen kommt zu kurz !! "Man fragt einfach mal in einem Forum" ist einerseits eine gute Moeglichkeit. Andererseits ist die (fruehere) Form des erstmal Einlesens, Herumstoeberns in der Fachliteratur, Traeumen, Planen, etc. in den Phasen, wo das Geld zum Neukaufen etwas knapper ist, auch nicht zu verachten!! Dadurch und dabei habe ich jedenfalls viel Neues gelernt!!

In diesem Sinne
Gruss Gerhard

Gerd
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Re: Ich bin's nochmal

Beitrag von Gerd » Dienstag 28. Dezember 2004, 00:03

KaGeBe hat geschrieben:..........
Heutzutage muss man sich anscheinend alle! Wuensche sofort! erfuellen koennen oder die boesen Hersteller sind Schuld mit ihren ach so hohen Preisen!!
........

Hallo Gerhard,

Irgendwie wiedersprichst du dich in deine Aussagen. Einerseits sagst du :arrow: Wer braucht Wagen mit Soundmodulen :arrow: andererseits klagst du darüber wie wir uns über die Preispolitik beschweren. Aber Schwamm drüber. Meiner Meinung geht es aber um das Grundsätzliche. Wenn man die Preisentwicklung der letzten Jahre für rollendes Material vergleicht bekommt man den Eindruck dass Defizite im Moment nur durch Preiserhöhungen aufgefangen werden. Und das kann nicht so weiter gehen. Sonst stirbt unser schönes Hobby wirklich noch aus.

Ich habe mir diese Jahr nur eine Hobby - Lok von Piko gekauft und bin damit zufrieden. Wer braucht schon eine exakte Nachbildung eines Modells. Das sind meistens jene Käufer mit der höchsten kaufkraft. Und das sind meiner Meinung nach Menschen welche nicht mehr im Berufsleben stehn und deshalb auch nicht mehr diese Belastungen wie z.B. Eigenheim finazieren oder Altersvorsorge haben. Ich will damit nicht sagen dass da der Euro so locker vom Hocker sitzt aber es ist im Moment die Käuferschicht mit den höheren finaziellen Mitteln. Und solche Leute leben auch nicht ewig.

Ich bitte mich jetzt nicht falsch zu verstehen. Mein Ummut richtet sich nicht an diese Menschen sondern an jene welche in den Vorständen oder den Kaufmännischen Abteilungen sitzen und für solche Konditionen verantwortlich sind.

Deshalb finde ich die Lösung von Rocco am besten.
Viele Grüße aus Aschebesch


Gerd

Bernd 2004

Preispolitik

Beitrag von Bernd 2004 » Dienstag 28. Dezember 2004, 02:19

Heute habe ich meine BR151 Doppellok Packung von Roco erhalten.

Bis auf die Änderungen, das jetzt eine Kardarnwelle ( damals Metallfeder ) für die Übertragung an die Drehgestelle, der Lochdurchbruch für die Oberleitungsumschaltung fehlt und eine geänderte Platine hat sich an dem Modell NICHTS geändert. Mann kann alle Teile der Lok mit dem alten Modell austauschen. Allso wird hier ein Modell seit 14 Jahren mit den gleichen Formen produziert.

Damals habe ich für die BR 151 Lok 114 DM bezahlt. Heute kostet die Gleichstromversion OHNE Digital-Dekoder mit einer Lok mit Antrieb und einem Dummy 250€. Das finde ich dreißt !!!

Der einzige Vorteil und das besänftigt mich ein bischen, ich kann wie damals sehr leicht einen Mittelschleifer unter die Lok bauen und den Rahmen wechseln weil dort schon der Platz für den Dekoder vorhanden ist. Und ich habe dann 6 angetriebene Achsen ! und nicht 4.

Was den Sound in den Loks angeht, finde ich das eine nette Spielerei. Man kann mal seinem Besuch ein bischen Sound vorspielen. Aber wenn ich wirklich 15 Züge fahren lasse und alle Sound haben, setzte ich Kopfhörer auf. Zudem der Sound ein bischen blechern klingt, Dieselloks teilweise 2 Motoren haben und bei Dampfloks der Wumm fehlt.
Für Soundpuristen kann man ja Dekoder zum Nachrüsten anbieten, am besten Dolby Digital ;-)


Gruß Bernd

KaGeBe

Nachruesten

Beitrag von KaGeBe » Mittwoch 29. Dezember 2004, 01:05

Hallo,
ja, ich denke, dass dies (Nachruesten ; Baukastensystem) ein wunder Punkt in der Phantasie der Entwicklungsabteilungen ist.
Mit diesen 2 Punkten liessen sich naemlich viele der beklagten Dinge etwas besser in den Griff bekommen.
Also ein Lokmodell in mehreren Phasen.
1. Basismodell mit einfacher elektrischer Ausstattung und auch ohne optische Zusatzteile, deren Montage sehr teuer ist, aber z.B. "Steckplaetzen" fuer Digitaldecoder, Soundmodul , etc.
2. dazu die entsprechenden Extras, Zuruestteile, elektronischen Module als optionale Zusaetze, die auch spaeter noch !!!! nachgeruestet werden koennen.

So koennte sich jeder sein Wunschmodell in der gewuenschten Ausstattung auch nach und nach leisten. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Basismodelle in der Produktion teurer sein sollen als bisherige!!

Gruss Gerhard

Christian Schoenwitz
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Beitrag von Christian Schoenwitz » Mittwoch 29. Dezember 2004, 10:26

Hallo an alle,

ich 16 Jahre jung bin ja auch begeisteter Baster und Bauer. Das ganze fing bei mir im Kindesalter von 5/6 Jahren an wo meine 1. Versuche mit Leuchtdioden ect. begannen. Ich sitzt zwar auch sehr viel vor dem PC, aber trozdem vernachlässige ich andere Dinge nicht. Viele Freunde hatten auch einmal eine MOBA und sie würden jetzt sogar wieder anfangen eine zu bauen. Nur keiner wagt den Schritt da dann auch wieder der Finanzielle Aspekt auftaucht. Da hilft einfach nur hoffen das es NIE ein Ende der MOBA gibt.

mfg
Christian Schönwitz

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Dieter Papenberg
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Beitrag von Dieter Papenberg » Mittwoch 29. Dezember 2004, 12:09

Hallo,

meine persönliche Meinung dazu ist folgende:

Solange sich die Preise in dieser Höhe halten, wird es sehr schlecht sein Nachwuchs zu bekommen, da

1.) Oma und Opa, die Ihren Enkeln etwas schenken möchten bestimmt nicht die halbe Rente für etwas ausgeben werden wovon sie nicht wissen ob das den Enkeln auch gefällt.

2.) Wenn die Moba Industrie nicht bald umdenkt und wieder Werbung - nicht in Fachzeitschriften, die ja doch nur von uns "Fachidioten" gelesen werden - machen, wird der Kampf gegen Konsolen, Handy und Computer verloren sein.

Ich finde das die Werbung in Zeitschriften da gemacht werden mnuß wo sie Kinder und Jugendliche auch lesen, also Micky Maus, Bravo usw. Auch ein Fernsehspot gerade vor Weihnachten wäre zu begüßen.

Die alten Fernsehspots hatten früher immer zündende Worte, wie z.B. Fleischmann Bahn das präg Dir ein ist die Bundesbahn in klein. Das waren Sätze die sich in das Gehirn gemeißelt haben und heute noch drin sind.

Ferner müßte es speziell in der Vorweihnachtszeit wieder mehr Schauanlagen in Schaufenstern oder Kaufhäusern geben. Ich sehe es doch auf meiner eigenen Börse wie umlagert meine beiden kleinen Vorführanlagen für das Faller Car System und den Eheim / Brawa Trolleybus immer sind und sehe in strahlende Kinderaugen.

Nur wenn dann die Frage nach dem Preis kommt fallen bei den Erwachsenen sofort die vorher strahlenden Gesichter in eine undurchsichtige Maske zurück und die Kinder werden weitergezogen.

Der Preis ist also das A und O .

Deshalb begrüße ich die Aktionen von Piko und Märklin preisgünstige Startpackungen bei Discontern an zu bieten, Mehano lassen wir mal außen vor da deren Qualität nicht so berauschend ist. Gerade Piko hat die Zeichen der Zeit verstanden und bietet einige Loks als HOBBY MODELLE sehr preisgünstig für AC und DC an. Bei Conrad sogar im Angebot ein Taurus in DC für gerade einmal 19,95 € und in AC 24,95 €. Auch Märklin hat in diesem Jahr nachgezogen mit der günstigen Startpackung Feuerwehr und die mit der BR 86. Das sind Preise die heute auch fast ein PS 2 Spiel kostet aber wesendlich mehr Freude bringen kann.

Ich hoffe das man gerade bei Märklin diesen Weg zur Messe 2005 weitergehen wird, denn nur über den Preis kann man heute Nachwuchs gewinnen.

Gruß

Heinz-Dieter Papenberg

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