Stirbt die Modellbahn aus?

Für alles, was nicht wirklich ein Hauptthema hat, also auch allgemein Lob & Tadel
SVOLNI

Stirbt die Modellbahn aus?

Beitrag von SVOLNI » Samstag 20. November 2004, 01:05

Hallo,

heutzutage sitzen fast alle Kinder und Jugendlichen nur noch vorm Computer und spielen Egoshooter.
Keiner interessiert sich mehr für Eisenbahn und Technik.
Glaubt ihr, dass die Modelleisenbahn aussterben wird?

Gruß
Sven Ole

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Datterich
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Stirbt die Modellbahn aus?

Beitrag von Datterich » Samstag 20. November 2004, 03:54

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Freundliche Grüße aus Darmstadt
Datterich
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... der glaubt, dass tot gesagte länger leben

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modellbahner-michael
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stirbt die Modellbahn aus

Beitrag von modellbahner-michael » Samstag 20. November 2004, 06:21

Hallo,

Also ich gehöre mit knappen 17 ja noch zu den junge, und sitzte nicht nur vorm PC. Es ist schon ein Rückgang zu verzeichnen, aber da der Markt bereits reagierte (siehe unter Modellbahn Neuheiten - Mehano Modellbahn nun auch bei Hofer Österreich) in Form von günstigen Startsets & diversen Events, denke ich, dass das Hobby doch überlebt. Denk mal an die Möglichkeit, dass Moba & Computer miteinander zu vernetzen (Digi Steuerung via PC usw.).

Auf jeden Fall bleibt in meiner Umgebung keiner von diesem Hobby in Unwissenheit, auch meine 11- jährige Schwester ist schon "Moba infiziert", und die beiden Nachbarskinder im gleichen Alter auch. Ich mach halt viel "Werbung" für dieses Hobby, dann klappt's auch mit den neuen Modellbahner/innen! :lol:

Zuletzt gibt es sogar eigene Produkt (Preis) Klassen für junge Modellbahner: Roco hat Playtime, Märklin seine kleinen Startsets usw.

Es muss nur mal Werbung gemacht werden. Im TV oder am PC zum Beispiel unter dem Motto "Build your own world - and have fun". Außerdem sollte man erwähnen, dass dieses Hobby gesellschaftlich wertvoll ist, da man mit anderen gleichgesinnten zusammenkommt. Sei es jetzt im Forum oder beim Treff. :wink:

Es gäbe unzählige Möglichkeiten, und da ich die Werbepsychologie (lerne ich gerade in der Berufsschule als Kaufmann) kenne, wüsste ich so einige Lösungen um für dieses Hobby zu werben.

MFG
modellbahner-michael
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der seit seinen 10. Lebensjahr stolzer Modellbahner ist :wink:
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H0 Lok

Beitrag von H0 Lok » Samstag 20. November 2004, 16:27

Ich (16) würde auch ganz klar Nein sagen. Modelleisenbahn is halt nur so ein teurer Spass, sonst würde das Geschäft mit der Modelleisenbahn wohl besser laufen!

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Hobby stirbt

Beitrag von modellbahner-michael » Samstag 20. November 2004, 16:40

Hallo,

H0- Lok schrieb:
Ich (16) würde auch ganz klar Nein sagen. Modelleisenbahn is halt nur so ein teurer Spass, sonst würde das Geschäft mit der Modelleisenbahn wohl besser laufen!
Kommt darauf an, was man für Ansprüche hat. Wenn ich in meinen Keller das halbe Miwula :lol: "nachbauen" will, dann wirs bestimmt teuer. Ich habe auch sehr wenig Geld für mein Hobby, aber die Startpackung um € 80,- bietet mir einen Basisstart, den ich im laufe belieb erweitern kann. Mein Motto:
"Große Dinge haben klein angefangen!"

Also, erst mal klein anfangen und dann erweitern, dann wirs auch nicht so teuer. So würde ich es neuen Modellbahnern erklären. Nach dem System "Erweiterungsangebote" wie zB. folgendes (Fantasie) Angebot:

1 HO Gleichstromset analog um € 70,00
(Inhalt: Lok analog, Waggons, Traffo, Gleise, Handweiche, Zubehör wie ein Bahnschranken)
-----------------------------------
Erweiterungsset Plus1 um € 50,00
(Inhalt: Gleise zur Erweiterung einer Gleisfigur, 1 Waggon, Zusatz)
Erweiterung Plus2 um € 40,00
(Inhalt: 2 Elektronikchips für elektr. Weiche, Weichenstellgerät, ein Truck)

usw.

So oder ähnlich dürfte die Basisidee verdeutlicht sein, darauf hat zB. Roco bereits reagiert (ähnlich mit Erweiterungspackungen mit Gleise, Chip frü Weiche usw.).

mfg
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der um die Zukunft des schönsten Hobbys kämpft :wink: :lol:
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Hannes
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Beitrag von Hannes » Samstag 20. November 2004, 17:01

Hallo,
also ich (14) kann auch nicht sagen, dass die Moba ausstirbt. Sie ist nur nicht mehr so allgegenwärtig wie früher, als es noch Modellbahnabteilungen in den Supermärkten und Spielwarengeschäften gab. Das ist schade. Ich bin erst durch solche Abteilungen vor 7 Jahren zur Modellbahn gekommen. Zum Glück gibt es vor Weihnachten bei den Discountern Modellbahnen, dafür ist die Auswahl nicht unbedingt toll, aber wenigstens etwas.
modellbahner-michael hat geschrieben:Denk mal an die Möglichkeit, dass Moba & Computer miteinander zu vernetzen (Digi Steuerung via PC usw.).
Das stimmt zwar, allerdings kostet das Zubehör für das Ganze sehr viel, was man sich als Anfänger nicht leisten kann. Vielleicht hätte das Hobby noch mehr Anhänger unter jungen Leuten, wenn Decoder für Loks und Weichen, digitale Zentraleinheiten bzw. interfaces und die Software billiger wären oder es eine vereinfachte Variante gäbe, die man als junger Mobafreund bezahlen kann.

Ich habe in meiner Schule Anfang des Jahres eine Modellbahn AG gegründet, mit der wir am Wettbewerb "Modellbahn und Schule" teilnehmen. Jetzt, wo wir mit dem zweiten Projekt beginnen, finden sich Leute ein, die richtig Spaß an der Modellbahn haben und mit denen das Ganze super läuft. Näheres dazu unter http://www.modellbahnagamweg.de.vu

Stammgast

Beitrag von Stammgast » Samstag 20. November 2004, 17:42

Dazu gibt es ein passendes Thema auf Spiegel-Online
Aufruhr im Zwergenland

Von Frank Hornig

Mini-Deutschland ist auf die schiefe Bahn geraten: Die Krise bei Märklin schockt die Branche der Modelleisenbahner. Die Globalisierungsfolgen beschädigen nun auch ihre heile Welt.



DPA
Modelleisenbahn: Krise in der Zwergenrepublik
Las Vegas leuchtet. Alle zwölf Minuten gehen in der Wüstenstadt die Lichter an. Casinos blinken in der Dämmerung, Feuerwehrwagen jagen durch die Straßen. Majestätisch ziehen die Züge von Amtrak vorbei.

Dann wird es wieder hell. Frederik Braun steht vor seiner Modelleisenbahn und lacht. Er lacht schon morgens, wenn er aufsteht, sagt er. Er lacht, wenn er zur Arbeit kommt und die Warteschlangen vor seinem Privatmuseum sieht. Und vor allem lacht er über seine Jahresbilanz. Sie übertrifft alles, was er je erreichte.

Frederik Braun betrieb früher eine Disco, in einem Hamburger Vorort, das "Voilà". Er gründete ein Technolabel und betreute Bands wie Kernkraft 400. Aber die brachte es nur auf Platz 100 in den amerikanischen Charts.

Vor drei Jahren kam ihm die Idee seines Lebens. Auf 1000 Quadratmetern schraubten Braun, 35, sein Bruder und sein Vater in Hamburgs Speicherstadt die weltgrößte Modelleisenbahn zusammen - obwohl ihr verstaubtes Hobby zwischen Playstation und Handys eigentlich keine Zukunft zu haben schien.

Ein Irrtum: An die 900.000 Menschen werden in diesem Jahr ihr "Miniatur Wunderland" besucht haben. "So viel gibt es nicht beim HSV, nicht bei Hagenbeck im Zoo und nicht beim Musical 'König der Löwen'", sagt Braun. "Wir sind in Hamburg mit Abstand die größte Touristenattraktion."

Deutschland boomt. Zumindest im Miniaturmaßstab 1 : 87. Ein Millionenpublikum strömt zu den Brauns in Hamburg, ihren neuen Wettbewerbern von den "Miniatur Welten Berlin" oder den Modellbahner-Messen von Köln bis Leipzig, von Dortmund bis München.

Aber die Zwergenrepublik steckt gleichzeitig auch in der Krise. Billigkonkurrenten aus Fernost und hohe Arbeitskosten daheim machen dem Modellbau mit seiner Bahnproduktion, seinen Autoherstellern, Häuslebauern und Landschaftsgärtnern das Leben schwer. Ausgerechnet der schwäbische Musterbetrieb Märklin ist mit seinem Lokgeschäft auf die schiefe Bahn geraten - mit Konsequenzen für die ganze Industrie.

Zwei große Trends bestimmen die Lage. Da ist zunächst die wachsende Sehnsucht nach einer heilen Welt. Nach wenigstens ein paar Quadratmetern im Leben, die überschaubar sind und nicht fremdbestimmt, wo Züge pünktlich, Bahnhöfe sauber und "Kopfpauschale" und "Bürgerversicherung" noch Fremdwörter sind.

Modellbahnfans wie Horst Seehofer (CSU) zieht es deshalb regelmäßig in ihr privates Mini-Imperium, wenn ihnen draußen die Kontrolle entgleist. Weil die kleine Branche dieses Bedürfnis befriedigen kann, hat sie derzeit eigentlich ein großes Potenzial.

Daneben jedoch haben die traditionellen Modellbahner mit den Folgen der Globalisierung zu kämpfen. Immer weniger Kunden können oder wollen den Preis für einheimische Wertarbeit noch zahlen. 600 Euro für eine deutsche Präzisionslok ist ihnen zu viel - internationale Konkurrenten bringen das Komplettpaket mit Lok, Waggons und Schienen bei Aldi für ein Zehntel unters Volk. Zwei Drittel der Weltmarktproduktion kommen inzwischen aus Fernost.

Paul Adams ist Geschäftsführer bei Märklin - aber auch eine Art Museumsdirektor. Seine Fabrik in Göppingen wirkt beinahe wie eine Gedenkstätte der deutschen Wertarbeit, ein Monument der Industriegeschichte. "Wir bauen unsere Lokomotiven natürlich aus Zink", sagt Adams stolz. Für ihn ist es undenkbar, eine Batterie unter ein Plastikgehäuse zu setzen und als Eisenbahn zu verkaufen - wie manche Konkurrenten es tun.

Bis zu 300 Einzelteile pro Lok lässt Adams im Druckguss fertigen, dann verkupfern, vernickeln und schließlich vielfach von Hand montieren. Gleich viermal werden die Züge lackiert. Mitarbeiterinnen kontrollieren bei jedem Stück, ob womöglich ein winziger Buchstabe in einem Schriftzug fehlt, und pinseln notfalls nach. Nicht einmal der eigene Spielwarenverband kann diesen Aufwand noch verstehen: "So viel Handarbeit am Hochlohnstandort - das ist verrückt", sagt Geschäftsführer Volker Schmid.

Die Kunden sehen das anders, jedenfalls im Prinzip. Täglich strömen Besuchergruppen von Frührentnern durchs Werk und betrachten die Präzisionsarbeit mit Wohlgefallen. Es ist diese mächtige Kundengruppe, die den Marktführer in eine Art Perfektionswahn getrieben hat. "Wir bekommen bei jedem neuen Modell erbitterte Briefe, wenn gegenüber dem Original eine kleine Niete fehlt", sagt Adams. Ein gutes Dutzend von Fachzeitschriften wie der "Modelleisenbahner" nimmt jede neue Lokomotive kritisch unter die Lupe. Schon bei winzigen Millimeter-Abweichungen vom Originalvorbild hagelt es Verrisse, ein Zahnrad aus Kunststoff provoziert böse Kritik. Die betroffene Baureihe ist dann kaum noch zu verkaufen. Eine Millioneninvestition verpufft.

Je unübersichtlicher die Außenwelt wurde, desto perfektere, detailgenauere Züge haben die Sammler für ihre Parallelwelt verlangt - und bekommen. Vor zehn Jahren lag der Neuheitenanteil am Branchenumsatz bei 30 Prozent. Inzwischen hat er sich verdoppelt.

So wurden die kleinen Loks für viele Modelleisenbahner und vor allem die Sammler schlicht zu teuer. Schon 2003 fielen die Umsätze, dieses Jahr erwartet der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie einen weiteren Rückgang von fünf Prozent.

Märklin hat jetzt reagiert: Über ein Drittel der 1100 Jobs am Stammsitz soll nach Thüringen verlagert werden, wo das Personal nur die Hälfte kostet - oder gleich nach Ungarn, wo Mitarbeiter schon heute Märklin-Gleise für 350 Euro im Monat produzieren.

Die Probleme des Marktführers, der mit großem Abstand und einem Umsatz von 164 Millionen Euro vor Roco und Fleischmann die Modellbahnwelt dominiert, haben die gesamte Branche in Bewegung gebracht. Alle im Mini-Land bekommen die Folgen der Märklin-Krise zu spüren.

Heinz Köntopp ist so etwas wie die graue Eminenz der Szene. Seit über 40 Jahren arbeitet er für die Modellhaus-Firma Faller, 20 davon als Geschäftsführer. Sein Sortiment besteht vor allem aus Klassikern wie dem Rathaus von Lindau oder dem Schwarzwaldhaus.

In Notzeiten baute seine Firma schon Dächer aus Toilettenpapier und verputzte Häuser mit Gries. Und wenn es gut lief, wie mit dem vor zehn Jahren gestarteten Kirmessortiment, dann begeisterten Innovationen wie die bewegliche Schifferschaukel oder die voll funktionsfähige Achterbahn ("seidenweicher Lauf") regelmäßig das Publikum. "Das war wie ein warmer Regen", sagt Köntopp.

Doch jetzt packen ihn mitunter Zweifel. "Ich weiß auch nicht, wie es weitergehen soll", sagt er. Seine Produktion im Hochschwarzwald ist inzwischen so teuer geworden, dass er für das Bauernhaus gut 50 Euro und das Rathaus etwa 90 Euro verlangen muss. Von neuen Artikeln verkauft er nur gut 5000 bis 7000 Stück; früher war es ein Vielfaches. Deshalb kann Köntopp auch keine Fertigung nach Fernost verlagern. Die Stückzahlen sind zu gering.

Seit auch die Eisenbahnfans den Geiz entdeckten, läuft nur noch das Geschäft mit vergleichsweise billigem Zubehör. "Wenn die Leute weniger Loks kaufen, geben sie mehr für unser Grünzeug aus", sagt etwa Jörg Vallen. Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Firma Busch, die im vorigen Jahr ein neues Kunststoffspritzverfahren entwickelt und damit eine kleine Sensation gelandet hat: Sonnenblumen im Miniaturformat. Inzwischen hat Busch auch winzige Weinstöcke und Kürbisfelder im Programm, und Vallen freut sich über zweistellige Zuwachsraten.

Mit Innovationen haben sich ebenso die Autobauer behauptet. Wiking aus Lüdenscheid ist inzwischen in der Lage, Originallacke von VW zu verwenden. Silberne Scheinwerfer und Türklinken oder bedruckte Nummernschilder, vor zehn Jahren undenkbar, gehören heute zum Standard. Eine hochmoderne Lackierstraße hat die Handbemalung ersetzt. Allein den Phaeton, bei Volkswagen ein Flop, hat Wiking schon 150 000-mal verkauft, für 9,95 Euro pro Stück. Wichtiger noch: Nach Jahrzehnten des Stillstands haben zumindest Busse und Lkw das Fahren erlernt. Sie haben einen Akku im Gehäuse und werden durch eine unterirdische Spule über die Straßen geführt.

Technischer Fortschritt und gesellschaftlicher Wandel, mit diesem Rezept ist auch Frederik Braun angetreten. In seinem Hamburger Miniatur Wunderland gibt es Sexszenen im Wald, Autounfälle und Wasserleichen, es gibt Hooligans im Stadion und Demonstranten vor stillgelegten Zechen. Die heile Welt, seit über hundert Jahren Grundausstattung für jeden Modelleisenbahner, ist ins Wanken geraten.

Zum Glück ist alles so klein, versteckt, dass konservative Stammkunden die Kratzer in ihrer Dampflok-Idylle gnädig übersehen können.
Quelle [/img]http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,328843,00.html


Gruß Tobi

Peter(HH)

Beitrag von Peter(HH) » Samstag 20. November 2004, 18:32

Das Interesse an sich scheint mir noch da zu sein, nur fehlt es an Präsenz.

Als ich noch klein war, drehten in vielen Schaufenstern Eisenbahnen ihre Runden. Auch in Geschäften, die gar keine Bahnen verkauften. Aber Kinder und Väter blieben halt stehen... machen sie auch heute noch, wenn irgendwo eine Eisenbahn zu sehen ist.

Karstadt zum Beispiel hatte zu Weihnachten immer ein großes "Spielzeug-Paradies" aufgebaut. Das bestand aus aufgebauten Carrera-Bahnen und elektrischen Eisenbahnen und war der Magnet. Diese große Fläche dafür wird heute übrigens nicht durch Video-Spiele belegt, sondern durch diesen Weihnachtskitsch wie singende Tannenbäume etc. ... naja... für den Kitsch braucht man auch nur einen Kassierer, während die Eisenbahnen durch versierte Verkäufer von Karstadt und abgesannten von Märklin und Fleischmann betreut wurden... aber ok... ist der Zeitgeist ... schmeißen wir die Verkäufer halt lieber raus und schieben den Umsatzrückgang auf sonstwas :-)

Für mich alles eine Sache, wie man die Eisenbahn verkauft! Warum soll ich Jugendlichen eine "Modellbahn" verkaufen, die vermeintlich nie so tolll wird, wie das MiWuLa im Fernsehen und aus einer schnöden BR89, 2-3 Waggons und einen Kreis besteht? Da wird der Frust doch gleich mitverkauft....

Warum verkaufe ich nicht Kindern lieber eine "Elektrische-Eisenbahn", die sogar echt aussieht, aus einer niedlichen kleinen Dampflok und 2-3 Anhängern zum transportieren von Schlümpfen, Lego-Steinen,Süssigkeiten etc. besteht? Die kann man sogar im Kreis fahren lassen!

Und da man damit das Geld für Schnickschnack wie Holz-, Lego-, und Playmobil Bahnen (die sehr schnell in der Kiste landen) spart und die "Spielzeugeisenbahn" zu einer Modellbahn ausgebaut werden kann... sollte man da nicht gleich auf Qualität und vor allem Kompatibilität und Zukunftssicherheit denken? .... Märklin (Rocco, Fleischmann etc.) weicht im Preis auch nur geringfügig von der Aldi-Bahn ab.... etc, etc.... :-)

Gast

Heftige Preisentwicklung...

Beitrag von Gast » Sonntag 21. November 2004, 03:27

Habt Ihr Euch mal die Entwicklung der Preise angesehen? Wenn ich die Preislisten und durchschnittlichen Nettolöhne von damals und heute vergleiche, dann passt da etwas nicht. Nur ein paar Beispiele: Die Köf in Spur N von Arnold hat 1991 59,- DM gekostet. Der aktuelle Preis: 108,- Euro. Somit kostet dieses Modell heute das 3,6fache. Eine Damplok BR-05 191,-DM oder knapp 85,- Euro. Aktuell 269,95 Euro! Faktor 3,16. Ein Arbeitnehmer mit 2400,- DM im Jahr 1991 müsste dann heute rund 7200,- DM oder 3680,- Euro netto haben. (Bei Faktor 3,1) Nicht Aktien, sondern Modellbahnen hätte ich kaufen sollen.
:lol:
Also, ich denke Zukunft Modelleisenbahn ja, aber die Industrie muss noch einiges tun. Die Preispolitik stimmt nicht mehr. Und Werbung ist faktisch nicht vorhanden. Geiz und Blödmann kennt jedes Kind. Und eine Spielekonsole gibt´s für den Preis einer (!) Lok. Ein paar Gleise dazu und etwas Zubehör, reicht gerade für den Küchentisch oder alternativ für einen PC, mit dem man dann noch bei den Schulkollegen angeben kann. Modelleisenbahn? Wie uncool.

:wink:

H0 Lok

Beitrag von H0 Lok » Sonntag 21. November 2004, 11:39

@ modellbahner-michael, Ja klar, aber ich mit Märklin (da ich da schon was bekommen hatte)das is schon was anderes. Ich möchte mir jetzt zu Weihnschten eine zweite Lok im Delta bereich leisten mit 2-3 Waggons das ist nicht gerade billig. Schienen bekommt man ja billig bei ebay, Autos im MiWuLa, LKWs im Supermarkt und Häuser bei Aldi, das Problem sind halt das was auch die Schienen drauf kommt,

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Mirax Terrik
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Beitrag von Mirax Terrik » Sonntag 21. November 2004, 11:53

Und dann Märklin's Big Boy für 600 €, dessen 16? Funktionen man aber erst ausreizen kann, wenn man sich die Central-Station gekauft hat, über deren Preis ich gar nicht nachdenken möchte. (Großzügigerweise :wink: bekommt man ein Recht auf bevorzugte Auslieferung der Central-Station ( :!: keinen Rabatt :!: ))

Gruß aus dem Netz
Dirk
Ich bin deine Luke, Vater !
http://www.gs-metzner.de Digitale Druckvorstufe und mehr...
Das Licht am Ende des Tunnels könnte auch ein Frachtzug sein, der dir entgegenkommt.

coupo

Beitrag von coupo » Sonntag 21. November 2004, 12:00

Ich finde das es einfach nur an den Firmenchefs ligt die sagen " Wenn ihr mehr Geld wollt dann gehen wir ins Ausland. :twisted: Damit lassen sich die Angestellten erpressen und somit ist auch weniger Geld da um eine Modelleisenbahn zu finanzieren :( . Wie oft geh ich durch Karstat und sehe Kinder die sehnsüchtig die Regale mit den Loks bestaunen. Dann kommt Vater oder Mutter und sagt " Wenn du mal groß bistkannst du dir ja eine kaufen". Ich finde sowas einfach nur traurig. :cry:

Björn
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Beitrag von Björn » Sonntag 21. November 2004, 12:45

Nun, ich will auf das eigentliche Thema zurückkommen. Wenn ich mir die Altersstruktur hier im Forum angucke so erstaunt es mich immer wieder wie viel junge Forumanen es hier gibt. Sie sind nicht nur fasziniert (und infiziert) vom MiWuLa sondern auch von der Modelleisenbahn im allgemeinen.

Bei mir ging es mit der Eisenbahn auch in frühester Kindheit los. Mit 16 (eigentlich nicht gerade das MoBa-Alter :wink: ) baute ich mit zwei Kumpels die erste Anlage. Ab da war vorbei! Ich war infiziert und mein gestriger Messebesuch in HH hat es wieder gezeigt. Die Begeisterung für Modelle, Anlagen und Zubehör.

Dass die Modellbahn in Geschäften nicht mehr so stark vertreten ist wie früher einmal ist bedauerlich. Die hohen Preise dazu auch noch. Aber wie sagte einmal ein Fachhändler:
Der Markt wird enger, er wird kleiner. Es gibt zu viel Ware für zu wenig Kunden..
Der Wunsch nach einer immer höheren Detailtreue treibt die Kosten und die Preise in die Höhe...

Ich freue mich über jeden neuen Forumanen, aber ganz besonders über die ganz jungen, die dieses kreative Hobby hoffentlich lange ausleben werden. :D

Liebe Grüße

Björn
10 Jahre Forumane hier im Forum (2003 - 2013) und begeisterter MiWuLa-Fan

Richard

Wenn, dann tötet die Modelleisenbahn sich selbst!

Beitrag von Richard » Sonntag 21. November 2004, 17:52

Hallo,
ich glaube nicht, daß die Modellbahn ausstirbt, ich hatte als Kind eine kleine H0-Anlage, die dann auf dem Speicher verschwand. Als ich Ende 20 war, bin ich wieder zur Modellbahn zurückgekehrt und war entsetzt über die Preise und erstaunt über die Entwicklung zu digital und Detaillierung.
Ich glaube, daß die Industrie von den Nietenzählern und Sammlern und auch durch die entsprechenden Printmedien (Grosses Gekreisch, wenn ein Rad 0,678 mm zu groß/klein ist und die eine Schraube hinten links 0,98mm zu weit oben und vorn sitzt!) zu immer mehr Neuheiten und immer mehr Details und Features (Multimedia-BigBoy) gezwungen wird, dadurch die Preise steigen und so dem Hobby eine künstliche Aura der Exklusivität geben, in der sich die oben genannten Nietenzähler und Sammler sonnen.
Ich selber freue mich natürlich auch über hochdetaillierte Modelle wie den Trix-Big Boy, die Roco-01.5 oder Bachmann China's 2-10-2 Quian Jin, bin auch manches mal bereit, dafür den Preis zu zahlen, aber andererseits reicht zum "Spiel mit der Bahn" zum Entspannen und Freude haben auch billigeres, dafür aber auch betriebssicheres Rollmaterial, wo nicht gleich irgendein Kleinteil abfällt, nur weil ich die lok angefässt habe. (Negativbeispiel ist hier wohl Brawas S2/6, extrem detailliert, extrem teuer, für die Anlage praktisch nicht zu gebrauen.)
Andererseits, warum haben manche Hersteller Loks im Programm, die seit 30 Jahren unverändert blieben, sieht man mal von der Kupplung ab, die aber jetzt das zigfache kosten?
Ein Freund von mir hatte vor 25 Jahren die Br24 von Märklin, die gleiche Lok - sie sieht exakt noch aus wie damals, nur andere Kupplungen, ansonsten GARNICHTS verändert - steht jetzt für über 200 Euro beim Fachhändler in der Vitrine!!! Solche alte Brocken sollten vielleicht für 25 Euro verkauft werden, um das ganze auch für den Nachwuchs interessant zu machen - und nicht für die Nietenzähler!
Es wird ja als besondere Gnade des Herstellers beworben, wenn der geneigte Kunde preiswerte Spielmodelle bekommt!

Ich denke, eine gewisse Klientel und die Printmedien sollten sich Gedanken machen, ob sie Fleischmann, Märklin und Co. nicht mit überzogenen Forderungen kaputt machen und es vor allem dem wichtigen Nachwuchs somit extrem erschweren, in das Hobby einzusteigen.
Denn er ist der Markt der Zukunft!!!

Die Industrie sollte sich Gedanken machen, ob es nicht sinnvoller ist, die Neuheitenflut einzudämmen, damit der Markt überhaupt Gelegenheit bekommt, sie zu verkraften und die Industrie es schafft, weniger Neuheiten PÜNKTLICH auszuliefern.
Darüberhinaus wäre es vor allem wichtig, eine wesentlich bessere Versorgung mit Ersatzteilen sicherzustellen!!!
Der am häufigsten gehörte Satz in diesme hobby ist immer noch:
"Haben wir nicht da, kann ich ihnen zwar bestellen, aber das kann dauern, wie lange? Keine Ahnung, die haben grade Messe, etc!"

Eine ausgewogene Mischung aus guten Laufeigenschaften, pünktliche Auslieferung weniger Neuheiten zu angemesseneren Preisen und guter Service von seiten der Hersteller und eine Mässigung der Sammler auf der anderen Seite täte dem Hobby ganz gut.

Ich bleibe dabei: die Modellbahn stirbt nicht, wenn, dann tötet sie sich selbst!

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Uli
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Beitrag von Uli » Montag 22. November 2004, 11:57

Nachdem ich ja letztes WE auf der Modellbauwelt in Hamburg für das MiWuLa
moderieren durfte und der Hauptbestandteil meiner "Arbeit" auf der Bühne im
Umgang mit Kindern bestand, mache ich mir ehrlich gesagt viel weniger Sorgen
um den Modellbahnnachwuchs als noch vor der Messe! Klasse Erfahrung. :D !
*** Ei Gude, Uli ***

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Michael aus Nbg
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Beitrag von Michael aus Nbg » Montag 22. November 2004, 13:21

Ich denke mal, das es genügend MoBa-Fans auch bei den jüngeren Generationen gibt. Problem ist einzig und allein der Recht Hohe Einstiegspreis, die fehlende Werbung und das nicht überall vorhanden sein.

computerspiele gibt es in jedem Ramschladen um die Ecke. MoBa nur noch bei versierten Fachhändlern!

Dazu eine kurze Geschicht:

Ich war kurz vor Weihnachten letztes jahr bei meinem Händler. Vor mir stand ein kleiner Junge, der sich unbedingt eine weiche kaufen wollte, damit der gleisplan den er sich ausgedacht hatte funktioniert. Ich kenne die genauen Preis nicht mehr, aber der Junge (so ca. 7 Jahre alt) hat dann eine kleine Tüte mit kleingeld auf den Tisch gelegt und gefragt ob das Geld reicht. Mein Händler hat dann ganz geduldig nachgezählt und festgestellt, das noch 3,87 € fehlen würden. Ihr hättet das gesicht des Jungen sehen sollen. der war kurz vor den Tränen. Und dann ist es passsiert. Mein händler hat den Jungen angeschaut und hat gesagt:" Nimm die Weiche mit, und wenn du wieder Taschengeld bekommen hast, dann kommst du vorbei und zahlst den Rest. OK?" Das grinsen dieses Jungen werde ich nie vergessen.

Er kam dann wohl am 27.12. Mit sienem Papa und dem Weihnachtsgeld und hat gleich noch ein Paar Weichen und Gleise mehr gekauft.

Dieses Beispiel ist für mich der beste Beweis das Service den nachwuchs fördern kann! :wink:
Schaut doch mal vorbei: http://www.dieterludwig.de

3.:mfm: 9.&10 Juli Ich war dabei!
4.:mfm: 2.&3. September Ich war dabei!
5.:mfm: 15. & 16. September Ich bin nicht dabei :-(((

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Hannes
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Beitrag von Hannes » Montag 22. November 2004, 14:36

Hallo,
also ich habe zuhause das erste Exemplar der ModellbahnSchule aus dem Dezember 1999. Dort wurde die Preisentwicklung zwischen 1984 und 1999 gezeigt: Während die Infaltionsrate inzwischen nur noch halb so hoch ist wie damals, ist die Modellbahn-infaltionsrate doppelt soch hoch wie damals. Beispiel. Ein Roco-Modell der Baureihe 01 kostete damals 150 DM, 1999 in digital und vielleicht noch ein bisschen besser detailliert kostete 300 DM. Der Preis kommt nicht durch höhere Detaillierung und Digitalisierung, die Preise wurden auch einfach so angezogen.

Um den Nachwuchs mache ich mir auch keine Sorgen, Interesse ist da, aber eben kein Geld. Modellbahnvereine sollten einfach mal in der Schule für sich werben, denn oft ist zuhause kein Platz für eine Anlage und im Verein gibt es große Fahrstrecken, man muss sich praktisch nur noch Loks und Wagen kaufen und den Vereinsbeitrag bezahlen. Und warum werden in den Schulen keine AGs gegründet ? In einer AG kann man auch zusammen eine Anlage oder Module bauen, das gibt dann größere Fahrstrecken und ein schnelleres Vorankommen. Es müssen ja auch nicht viele Schüler mitmachen, die 3. Sieger bei "Modellbahn und Schule" waren auch nur zu fünft und haben trotzdem ihren Spaß und etwas zustande gebracht. In meiner AG sind auch nur um die 10 Personen und nicht alle sind Modellbahner, sondern machen mit, weil es ihnen Spaß macht.

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Ludger
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Beitrag von Ludger » Montag 22. November 2004, 15:44

Uli hat geschrieben:... mache ich mir ehrlich gesagt viel weniger Sorgen
um den Modellbahnnachwuchs als noch vor der Messe! ...
Hallo Uli!

... wobei sich schon die Frage stellt, ob die Messe-Begeisterung des Modellbahnnachwuchses auch im privaten Bereich noch (lange) hält :? ...

Ich denke, daß die Liebe zum Hobby Modelleisenbahn in erster Linie durch das Elternhaus initiiert wird - oder?

Liebe Grüße - Ludger

H0 Lok

Beitrag von H0 Lok » Montag 22. November 2004, 16:03

Hallo wollte mich auch noch mal zu Wort melden. In dem Thread wurde erwähnt das es Computerspiele überall gibt, Modellbahn ebend nicht und das ist auch großes Problem jemand in der Nähe zu finden. wenn man jemand gefunden hat muss man noch gucken ob der Händler kompetent ist, da die die ich kenne meistens keine Ahnung haben, gut es gibt auch klare gegenbeispiele. Bei meiner Oma hab ich gleich 2 Händler ca 3 und 7 km entfernung die wirklich Ahnung haben und voll nett. Zum Glück gibts ja aber Internet wo man ja so ziemlich alles beziehen kann, diesen vorteil können aber noch nicht alle nutzen.
Andre

Gast

Beitrag von Gast » Montag 22. November 2004, 18:40

passend zum Thema findet gerade eine große, internationale Modellbahn-Umfrage statt, die unter anderem genau dieses Thema untersuchen will.

http://www.modellbahn-links.de/umfrage

Macht mit und sagt den Unternehmen Eure Meinung!

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