auf Anregung von Flo und weil ich mich auch selber für den Mittelmeerabschnitt auch so interessiere, habe ich mir mal überlegt, wie man das ganze gestalten könnte. Nachdem jetzt die Grundform schon feststeht und das Tessin in Raummitte liegt, war für mich jetzt "nur" noch die Aufgabe, die Strecke möglichst kunstvoll in den Raum zu legen. Hier jetzt erstmal die Grafik:
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Die dunkelblauen Flächen sind übrigens das Wasser, also das Mittelmeer
Beginnen wir also unsere Rundreise im Tessin, also in der Raummitte:
Über die Strecke der Hauptbahn 1 (rot) geht es in den Deckentunnel, eine Idee von Flo, der das im nächsten Posting genauer erläutert hat.
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Nach dem Deckentunnel geht es in den Tunnel des Wendelbergs der uns auf das Niveau +150 führt, wo wir dann nach einem kurzen freien Trassenstück schon wieder in einen Tunnel kommen, den unterirdischen, ultramodernen Bahnhof von Monaco, wo es allerdings durch die zahlreichen Lampen schon fast wieder taghell ist. Durch den Bahnhof führt auch die Nebenbahn 3 (gelb), die davor und danach aber mitten durch die Landschaft führt und die Dörfer im höher gelegenen Hinterland bedient.
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Nach dem Tunnelbahnhof geht es direkt in den nächsten Gleiswendel, der uns dann auf das normale Anlagenniveau (+100) zurückbringt. Während wir an einer Bucht vorbeifahren können wir einen kurzen Blick auf den großen Fährhafen werfen, bevor wir in den Bahnhof der großen Mittelmeerstadt einfahren.
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Hier bieten sich uns verschiedene Reisemöglichkeiten:
Über die Nebenbahn 3 (gelb) kommen wir durchs Hinterland wieder nach Monaco, über die Nebenbahn 1 (blau) können wir einen Blick über die Dächer der Stadt genießen. Es bieten sich auch die Weiterfahrt über die alte Hauptstrecke (rot) oder in einem TGV über die Hochgeschwindigkeitsstrecke (weiss).
Während wir noch am überlegen sind, findet an unserem Zug ein Lokwechsel statt, eine italienische Ellok wird vorgespannt und unsere Französin, die uns seit Anfang dieser Reise begleitet hat, begibt sich in die Abstellgruppe, um auf einen Gegenzug zu warten.
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Nun steigen wir aber erstmal in einen alten Elektrotriebwagen der Nebenbahn 1 (blau) und erklimmen die Hänge der Stadt. Kurz nachdem der Triebwagen den Bahnsteig verlassen hat, geht es in eine Linkskurve, die in einen Tunnel führt. Nach einigen Minuten der Dunkelheit gelangen wir wieder ans Licht und sehen rechts von uns die Dächer der Stadt. Der Zug hält hier, um den Gegenzug passieren zu lassen. Nachdem dieser eingefahren ist, gibt der Lokführer mit einem kurzen Pfiff das Signal zur Weiterfahrt und ratternd setzt sich der alte Triebwagen in Bewegung. Entlang geht es an und auf Stützwänden bis der nächste Tunnel kommt. Am Ende des Tunnels fängt der Lokführer an zu bremsen und wir kommen kurz danach in der Endhaltestelle zum stehen. Hier zeigt sich uns ein grandioses Panorama:
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Unten im Tal sehen wir eine große Bucht, in der anscheinend einige Tauchexperimente stattfinden. Angeblich soll es der bekannte Jacques Cousteau sein, der hier neue Tauchmaterialien und -techniken austestet. Am Rande der Bucht sehen wir ein paar Grüppchen von Menschen baden, direkt hinter ihnen rauschen viele Güterzüge und ein paar wenige Personenzüge auf der alten Hauptstrecke vorbei. Die meisten Personenzüge nehmen eher die Hochgeschwindigkeitsstrecke, die auch noch am hinteren Rande der Bucht verläuft. Nachdem wir diesen Ausblick für einige Minuten genossen haben, setzen wir uns wieder in unseren Elektrotriebwagen und fahren zurück zum Hauptbahnhof.
Wir setzen uns in einen Regionalzug mit einer alten Ellok, mit ihm fahren wir auf der alten Hauptstrecke (rot) zu unserem nächsten Ziel, "San Remo".
Wir kommen wieder entlang der einen Bucht und können jetzt schon ein bisschen näher erkennen, was in der Mitte der Bucht stattfindet. Kurz bevor wir in einen der zahlreichen Tunnel der Strecke fahren, sehen wir links von uns eine eher kleine Vertreterin der HGS-Brücken. Nachdem der Zug den Tunnel wieder verlässt, rollt er langsam in den schönen Strandbahnhof von San Remo ein.
Nachdem wir ausgestiegen sind, stehen wir vor dem schmucken Empfangsgebäude und der Entscheidung, ob Strand oder Nebenstrecke. Wir entscheiden uns dann aber dafür, einen kleinen Stadtrundgang zu unternehmen und durch die verwinkelten Gassen dieser Stadt mit römischen Wurzeln zu gehen, für den Strand bleibt danach immer noch ein wenig Zeit, schließlich ist er direkt am Bahnhof. Nachdem wir ein wenig den Berg erklommen haben, stehen wir vor einem der Wachtürme der Stadt, der heute als Aussichtsturm benutzt wird. Allerdings drängt die Zeit und wir müssen zurück zum Bahnhof. Am letzten Bahnsteig steht auch schon ein alter französischer Dieseltriebwagen, der uns über die Nebenstrecke 2 (schwarz) in einen bekannten Ferienort bringen soll. Vor der Abfahrt schießen wir allerdings noch einige Fotos vom Bahnsteig aus über den Strand aufs Meer, wo in der Ferne ein Fährschiff unterwegs ist.
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Nachdem ein Nahverkehrszug aus Richtung Süden abgewartet worden ist, setzt sich unser Triebwagen in Bewegung. Innen ist es heiß und stickig, die mediterrane Sonne brennt gnadenlos. Bei der gemächlichen Fahrt ins Landesinnere bietet der spärliche Fahrtwind kaum Kühlung. Es geht in eine leichte Linkskurve und mit Hilfe eines alten Durchlasses unterqueren wir die alte Hauptstrecke, die an dieser Stelle schon kräftig an Höhe gewonnen hat. Nachdem wir auf der anderen Seite der Hauptstrecke sind, ist vom Meer nichts mehr zu sehen und wir sind umgeben von Getreide- und Lavendelfeldern. In einer Rechtskurve kommen wir an einem Haltepunkt mit einem alten, aus Stein und Holz erbauten Unterstand zum Stehen. Zwei Großmütter steigen ein und kaufen ihre Fahrkarten. Anschließend setzen wir unsere Fahrt fort und unterqueren ein weiteres Mal die Hauptstrecke. Anschließend geht es in eine Linkskurve, wieder mit einem Haltepunkt, an dem wir jedoch nicht halten. Anschließend unterqueren wir ein weiteres Mal die Hauptstrecke, die schon einen beachtlichen Höhenunterschied zu unserer Trasse aufweist, bevor wir in einen Tunnel einfahren. Duster ist es im Triebwagen, nur ein paar wenige Glühbirnen erhellen den Innenraum. Als wir aus dem Tunnel kommen, sehen wir wieder links von uns das Mittelmeer und unser Triebwagen dieselt langsam in den Endbahnhof ein. Außer ein paar wenigen Gebäuden wie der Post und dem Bahnhof sind hier nur moderne Hotelburgen zu sehen. Die Bahnlinie bildet hier schon einen starken Kontrast dazu, allerdings hält hier auch hier die Moderne in Form eines "Baleine"-Triebwagens auf einem Nebengleis Einzug.
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Mit einem Bus geht es jetzt zum nächsten TGV-Bahnhof. Dort setzen wir uns in einen dieser schnellen Züge und fahren mit hohem Tempo entlang der Küste durch Tunnel und über eine lange Talbrücke zurück zur Großstadt.
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Dort angekommen nehmen wir uns eine Stunde, um den Hafen genauer zu betrachten. Begonnen hatte es hier mit einem kleinen Fischereihafen, davon merkt man heute allerdings nur noch wenig. Es dominieren die großen Fähren, die die Touristen auf die Inseln wie Korsika bringen oder zur nächsten Großstadt. Im Pflaster am Hafenbecken sieht man noch ein paar alte Schienenprofile, die jedoch sehr verrostet sind, hier ist schon lange kein Zug mehr gefahren. An einem Hafenbecken sehen wir noch einen Prellbock, der auch schon sehr verrostet ist, hierbei begünstigt natürlich durch das salzige Meerwasser. Doch die Zeit drängt uns, wir müssen zurück zum Bahnhof und in unseren Zug Richtung Monaco, diesmal über die Nebenstrecke 3 (gelb). Knarzend setzt er sich in Bewegung und es geht in einen Rechtsbogen. Es bleibt minutenlang recht duster, weil wir durch einen langen Tunnel fahren. Als wir wieder herauskommen, haben wir einige Höhenmeter überwunden und weit unter uns liegt das Mittelmeer. An einem Provinzbahnhof kommen wir zum stehen. Ein paar Säcke mit Post werden verladen und nach einem fünfminütigen Aufenthalt fahren wir weiter.
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Die Strecke fällt wieder ein Stück, es geht in einen Tunnel und auf einmal sieht es aus, als wäre es Nacht: Wir sind im Tunnelbahnhof von Monaco angekommen. Hier steigen wir aus und begeben uns zum Yachthafen. Dort haben wir einen Termin mit einem prominenten Deutschen, der uns auf seiner Yacht aufs Mittelmeer bringt. Nachdem wir den Yachthafen verlassen haben, befinden wir uns auf dem freien Wasser und genießen die Mischung aus Salzgeruch, blauem Wasser, kühlen Wind und strahlender Sonne. Das soll das vorläufige Ende unserer Reise sein.
Ich hoffe, es sind jetzt nicht zu viele eingenickt und ihr könnt euch jetzt ein bisschen meinen Plan vorstellen. Jetzt könnt ihr euch ja ein paar Gedanken machen, was man alles entlang der Strecke darstellen könnte und vor allem wo. Ich werde anhand dieser Vorschläge dann meine Karte von Zeit zu Zeit aktualisieren.