Hallo Leute
Puuuhhh... - es ist geschafft!
Das mit Abstand größte und längste Teppichbahning ist vorbei.
Obwohl es streckenweise sehr anstrengend war und längst nicht alles so gelaufen ist, wie wir es uns vorher vorgestellt hätten, war es doch eine sehr gelungene und v.a. lehrreiche Veranstaltung.
Da Peter ja bereits vorbildlich über die ersten Teile der Anlage im Nebenraum berichtet hat möchte ich direkt daran anknüpfen, jedoch nicht ohne zuvor ganz kurz auf die Vorgeschichte einzugehen, denn für einige von uns hatte dieses Teppichbahning bereits lange vorher begonnen.
Knapp eine Woche vor der eigentlichen Veranstaltung kam Hannes hier her nach Kassel, um gemeinsam mit mir unseren Gleichstrom-Bahnhof in Modulform vorzubereiten.
"Moment mal" wird sich der ein oder andere denken, Module beim Teppichbahning, wie passt das denn zusammen?
Eigentlich hat sich diese Lösung aus den gegebenen Umständen so entwickelt, da wir bereits über etliche Weichen der Firma Tillig verfügten, ebenso wie eine beträchtliche Anzahl der dafür zwingend notwendigen Unterflur-Weichenantriebe.
So war recht bald klar, dass wir beide zusammen einen möglichst universell einsetzbaren Bahnhof auf niedrigen und leichten Modulen bauen wollten, die sich auch noch gut in einem kleinen PKW transportieren lassen sollten.
Nachdem das prinzipielle Layout im Laufe der letzten Wochen via Telefon, Mail, skype und ICQ entstanden war sollte das Ganze nun also auf meinem Dachboden in die Tat umgesetzt werden. Allerdings haben nicht nur die dort herrschenden tropischen Temperaturen, sondern auch etliche Planänderungen und Ergänzungen von Beginn an für Verzögerungen beim Projekt GS-Bahnhof gesorgt.
Die schematische Gleisplanskizze zeigt, das es sich dabei um ein sog. "Hundeknochen-Layout" handelt, wie es ja z.B. auch die Wunderländer für ihre Strecken verwenden. Eine geschlossene Ringstrecke mit durchgehender Doppelspur und Wendeschleifen am Ende (im Plan Rot und Gelb) ermöglichen einen reinen internen Gleichstrombetrieb. Davon zweigt im Vorfeld-Bereich jew. eine Strecke zum Güterbahnhof (Braun) ab, von der aus man wiederum auf eine ringförmige "Güter- und Industriestrecke" (Orange) befahren kann. Ganz innen wird es dann Abzweige zu einem Rangierbahnhof mit Ablaufberg (Hellbraun) und einem BW mit Drehscheibe (Dunkelbraun) geben.
Im linken Gleisvorfeld gibt es zusätzlich die Möglichkeit in den "Multi-Kulti"-Mehrsystembereich zu wechseln (Blau und Grün)
Das linke Gleisvorfeld entseht in Natura:
Nachdem die Fahrwege endgültig festgelegt waren, wurden alle Module auf der Oberseite mit einer selbst angerührten sandhaltigen Farbe angestrichen.
Anschliessend wird noch eine 4mm Korkbettung aufgebracht und die Gleise endgültig montiert.
Hannes testet die Gleislage der Tillig Eilite (links) und Roco Flexgleise (rechts) bei den drei mittleren Bahnhofsmodulen, die auf jew. einem Gleis pro Fahrtrichtung eine Gleislänge von mind. 3 Metern zu Verfügung stellen.
Am Mittwoch stiess dann noch Felix von Lüdenscheid aus zu uns, der hier das von Peter bereits vorgestellte Schaltpult gebaut und verdrahtet hat.
Tags drauf war dann der grosse Moment des Aufbruchs gekommen und das zu verstauende Gepäck schien zunächst unmöglich in die beiden kleinen Autos (Corsa und Twingo) zu passen.
Felix ist offentsichtlich noch reichlich skeptisch, ob der enormen Menge an Material.
Da wir aber wohlweisslich alles in eher kleinen, flexiblen Behältnissen verpackt hatten, haben wir alle Materialen verstauen können, auch wenn in beiden Wagen letztlich jeder Kubikzentimeter genutzt werden musste.
Nachdem wir einigermaßen planmässig gegen 23.00 Uhr in Neunkirchen am Brand angekommen waren, wurden noch gemeinsam die Autos entladen und eine Menge "Krug-Bräu" unter freiem Himmel in der lauen Sommernacht verzehrt.
Der Freitag stand bei uns Gleichstromern noch ganz im Zeichen des Weiterbaus unserer Bahnhofsmodule, was sich allerdings erneut durch (uns) nicht angekündigte Veranstaltungen verzögerte und so sollte letztendlich u.a. der "Hoppelhase Hans" dafür sorgen, dass wir unseren Bahnhof nicht mehr rechtzeitig fertig bekommen haben.
Glücklicherweise hatte sich ja aber der Pierre noch im letzten Moment angemeldet und so konnten wir einen doch recht ansehnlichen Gleichstrombereich aufbauen.
Es gab 4 jew. separat abschaltbare Bahnhofgleise je Fahrtrichtung von denen das längste sogar einen knapp 4 Meter langen Zug aufnehmen konnte, was sich später noch als sehr nütlich erweisen sollte...
Einer der grossen Vorteile einer solchen Veranstaltung ist ja u.a. dass auch mal recht verrückte Rollmaterial-Projekte, so wie diesen TEE mit 15 Wagen und einer Gesamtlänge von ca.3,60 Meter umsetzen kann.
Die alte anloge Fleischmann 103 von mir hat dann diesen Zug sogar wieder ohne Probleme die 3% steile Rampe hinauf ziehen können! Selbst das Anfahren am Berg war keinerlei Problem!
Da die gesamte Strecke vom Hauptraum in den 35 cm tiefer gelegenen Nebenraum voll multisystemfähig war ergaben sich recht bald solch ungewöhnlich Zugbegegnungen, wie hier, wo mein analoger GS-Porsche-Taurus der digitalen Märklin Re 4/4 von Felix auf der Rampe aus Dreipunkt-Traverse entgegen kommt.
Ebenfalls positiv konnte meine Roco 23 105 überraschen, die regelmässig einen stilechten Umbauwagenzug von knapp 3 Metern Länge über die Haupstrecke beförderte.
Wie man aber sieht gab es durchaus auch hochmoderne Garnituren, so wie hier die beiden Tauri; Pikos 182 004 "Porsche" (GS anlog ) von mir und Rocos 1116 230 "Mozart" (GS digital) von Hannes, sowie ein kompletter Thalys (Mehano / GS analog) von Claus, der allerdings mangels Haftreifen auf der Bergfahrt kläglich scheiterte. Schade eigentlich...
Während auf der "Multi-Kulti-Hauptstrecke" bereits flüssiger Fahrbetrieb gemacht wurde, wurde aber oben im Hauptraum noch fleissig weiter an einem "bescheidenen" Rangierbahnhof gebaut.
Hier erkennt man gut den provisorisch aufgebockten Ablaufberg, der wegen der alten M-Gleise doch eher wie eine
Skisprungschanze daher kommt...
Und falls noch immer jemand wissen will, wozu der ganze Aufwand gut ist, dann bitte nur mal kurz nachdenken, wer sonst noch 23 Abstellgleise im Keller oder auf dem Dachboden hat...
Und am Ende bietet sich dem erfahrenen Teppichbahner um 10.21 Uhr ein leidlich gewohntes Bild...
Sorry Gerd, Sorry, Sorry Sorry!
Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, wieso selbst dieser
extrem großzügige Zeitplan nicht hingehauen hat... - oh Mann!
Ein ausführliches inhaltliches Resumé dann folgt demnächst...
Flo