dann will ich auch mal meine Geschichte zum besten geben.
Es war vor vielen Jahren, genauer gesagt vor etwa 22, als ich so langsam dahinter kan, daß Eisenbahnen ganz interessant sind. Ich war damals 8 Jahre alt. Zu der Zeit interessierte ich mich zum ersten Mal für Technik und Fahrzeuge. Mein Bruder, 9½ Jahre älter als ich, hatte einige Jahre zuvor mit meinen Schwestern zusammen schon eine Modelleisenbahnanlage geschenkt bekommen (die mein Vater komplett von einem Kollegen gekauft hatte). Die war aber mittlerweile abgebaut und ich stöberte hin und wieder im Schrank - an den ich eigentlich nie dran durfte - in den Kisten mit Loks und Wagen und Gleisen und was es da sonst noch so zu entdecken gab. Von da an stand mein Wunsch fest: ich wollte eine Modelleisenbahn haben! Ich hatte zwar schon von FisherTechnic die Bau-Spiel-Bahn, aber mehr als ein Oval ist dabei nie herausgekommen, und irgendwann waren auch die Micromotoren kaputt und die Bahn verschwand in dem Großen Schrank bei allem anderen, was ich von FisherTechnic hatte. In jenem Jahr, als ich 8 war, war es dann zu Weihnachten soweit. Ich wickelte das Geschenk meiner Schwester aus und darin befand sich Märklin´s berühmter Wagen 4040. Mit einem recht sparsamen Gesichtsausdruck wagte ich mich dann an das große Geschenk meiner Eltern. Und darin war dann mein Wunschgeschenk: eine Startpackung von Märklin. Mit der Br. 89, zwei Nebenbahn-Personenwagen (die beige-roten) und einem Oval samt Trafo. Ich muß wohl das glücklichste Kind der Welt gewesen sein. Etwa drei Minuten später war die Bahn auf dem Teppich unter dem Weihnachtsbaum zusammengebaut und die Lok drehte freudig ihre Runden. Diesen Moment habe ich sogar mit meiner ersten Kamera, die ich damals von meinem Cousin geschenkt bekam, im Bild festgehalten. Ich war stolz wie Oskar. Nach Weihnachten holte mein Vater aus dem Keller eine alte Platte, die er mal von einer Baustelle mitgebracht hatte und auf der vorhar auch schon einmal eine MoBa gewesen war. Diese Platte legte ich im Gästezimmer auf den Tisch und baute mein Oval drauf. Etwas mickrig war es schon, also suchte ich aus dem Schrank den Karton mit den Gleisen, die ich einige Zeit zuvor mal vor dem Sperrmüll gerettet hatte. Es waren Hohlprofilgleise mit Mittelleiter. Der Mittelleiteranschluß wurde so zurechtgefriemelt, daß er Kontakt mit den PuKos hatte und schon ging es auf einem großen Oval über die Platte. Daß die Profile damals unterschiedlich hoch waren und die Lok dauernd "hoppelte" war mir noch ziemlich egal. Ich war auch sehr erfindungsreich, was die Ausgestaltung anging. Zum Kran aus FisherTechnic gesellte sich ein Bahnsteig aus Dominosteinen, auf dem Spielfiguren vom Mensch-ärgere-dich-nicht auf den Zug warteten. Es fuhren Matchbox-Autos auf aufgemalten Straßen, die von Tannenbäumen meiner Holzeisenbahn (die ich als ganz kleines Kind bekommen hatte und noch bis heute besitze) gesäumt waren. Nachdem mir dann irgendwann nur im Kreis fahren zu langweilig war und ich in der Broschüre der Startpackung Erweiterungsmöglichkeiten gesehen hatte, fing ich an, mit Bleistift, Lineal und Zirkel Gleispläne zu zeichnen, zunächst noch völlig ohne Maßstab und Stückliste. Nach und nach bekam ich dann weitere Gleise und auch Weichen etc. geschenkt, so daß aus dem Oval ein doppeltes Oval wurde. Die alten Mittelleitergleise wurden durch Flexgleise 2205 ersetzt und schon lief das ganze viel besser. Ich zeichnete mittles Schablone einen richtigen Gleisplan und von nun an kamen immer mehr Gleise dazu. Auch mein Fuhrpark wurde ständig erweitert, zunächst mit Wagen, später auch mit Lokomotiven. Mein größter Wunsch blieb mir jedoch immer verwehrt: der Intercity Experimental von Märklin. War schlicht zu teuer. Nunja, dann tat sich eine ganze Weile nicht viel an der MoBa. Ich hatte zwar mittlerweile eine große Platte von 2,6 x 1,5m, aber darauf wurde immer alles nur lose verlegt. Mit 14 kam ich dann ins Internat, und so dümpelte die MoBa immer nur so vor sich hin. In der Zeit im Internat entwickelte ich dann eine Interesse am Modellflug, so daß ich mein knappes Taschengeld da hinein investierte. Leider hab ich es in der ganzen Zeit nie geschafft, auch nur ein Modell zum Fliegen zu bringen. Kein Geld für eine Fernsteuerung...
Vor etwa 9 Jahren dann leistete ich mir dann wieder ein größeres Teil für die MoBa: die große Drehscheibe von Märklin. Rund 500,- DM hat die damals gekostet, für einen Azubi viel Geld. Dann passierte wieder jahrelang fast nichts. Vor ca. drei Jahren entdeckte ich dann wieder meine Leidenschaft für den Modellflug und betrieb dieses Hobby weiter. Letztes Jahr dann, so etwa im Oktober, wollte ich dann nach langer Zeit mal wieder meine Loks reinigen, da diese immer in einem offenen Regal an der Wand gestanden hatten. Ich beschloss, gleich auch noch eine Probefahrt zu machen und packte mein selbstgebautes Prüfgleis wieder aus. Und plötzlich flammte die alte Leidenschaft wieder auf. Ich machte mich im Netz auf die Suche nach einem gescheiten Forum und wurde mit dem H0-Modellbahnforum von JogiBaer fündig. Nachdem ich dort eine Weile angemeldet war, wurde ich auf das MiWuLa aufmerksam. Ich stöberte durch die Seite und fand die Wochenberichte. Innerhalb von drei Nächten intensiven Lesens hatte ich sämtliche (!!!) Wochenberichte von Anfang an durchgelesen. Einen Tag später registrierte ich mich hier im Forum, und nun bin ich hier.
So, das war meine Geschichte in Kurzform.
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Gruß,
Franz