Märklin mal wieder insolvent?

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Marsupilami
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Beitrag von Marsupilami » Donnerstag 5. Februar 2009, 18:23

Einfach nur krank...Ich habe eh nie verstanden, was die ganzen Berater bei Märklin sollen!

Ich habe zwar nicht zwangsläufig etwas gegen externe Berater, aber das muss alles im Rahmen bleiben - und im Falle Märklin war längst jede Verhältnismässigkeit verloren gegangen.
Wie man in der Situation Berater für einen "zweistelligen Millionenbetrag" anheuern kann, ist einfach nur unbegreiflich.

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günni
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Beitrag von günni » Donnerstag 5. Februar 2009, 18:28

Moin,
Blutsauger raus. Eine wirklich gute Nachricht.

Björn
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Beitrag von Björn » Donnerstag 5. Februar 2009, 18:28

In der heutigen Ausgabe der Neuen Westfälischen (NW), fand ich im Wirtschaftsteil neben einem großen Bericht auch einen Kommentar zum Thema, den ich euch nicht vorenthalten möchte.
Märklin-Insolvenz
Wieder Fahrt aufnehmen

Für Märklin stehen die Signale auf Rot. Nicht einmal der harte Sanierungskurs eines britischem Finanzinvestors hat dem Traditionsunternehmen wieder aufs Gleis geholfen.
Dabei waren die Fehler der Vergangenheit längst erkannt. Die Märklin-Tüftler hatten sich verzettelt, hatten zu lange einzig auf Sammler gesetzt - Kunden, dienach und nach wegsterben. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Märklin-Eisenbahn in der Vergangenheit nie ein Kinder- sondern ein Erwachsenenspielzeug war. Das Unternehmen hatte just begonnen, eben dies zu ändern.
Harry-Potter-Eisenbahnen zum Beispiel nehmen neuerdings Fahrt auf - und damit tatsächlich kindgerechtes Spielzeug. Hier liegt der Wachstumsmarkt. Hier liegt die Chance für Märklin.
In jedem fünften Haushalt gibt es laut einer aktuellen Untersuchung Spielkonsolen von Nintendo bis Playstation. Wenn Märklin nur halb so viele Modellbahnen ins Rennen schickt, wird die Marke nicht untergehen

Stefan Schelp
Quelle: NW Nr. 30, Donnerstag, 5. Februar 2009 Wirtschaft NW-Kommentar
Mir gefiel der Kommentar sehr gut, weil er genau den Punkt trifft! Und nebenbei oute ich mich, dass auch ich eine Gamekonsole besitze, aber auch eine MoBa :wink:
Was mich persönlich schon lange ärgert ist die Tatsache dass die Modelle zwar immer detailierter und filigraner aber natürlich auch immer teurer bzw. unbezahlbarer wurden. Mir ist es völlig wurscht ob nun die Dachpartie so filigran und vorbildgetreu nachbebildet ist oder sonstiger Schnick-Schnack. Dass es günstiger und für Otto-Normal-Modellbahner geht, zeigt u.a. Piko.

Ich verlange nicht das Märklin eine "Billig-Eisenbahn" werden soll, doch mit Sammlermodellen die über 300 oder mehr € kosten, kann man keine Kunden gewinnen oder gar halten!

Nun müssen wir abwarten was wird, ob es nun sinnvoll ist Trix oder LGB abzustoßen oder sonstige Anmerkungen hier, kann ich als Außenstehender nicht beurteilen. Eine Insolvenz kann das Aus bedeuten, aber auch ein Neuanfang. Nur dass es bei Märklin schon einmal gescheppert hat... :roll:

Nachdenkliche Grüße

Björn
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günni
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Beitrag von günni » Donnerstag 5. Februar 2009, 18:43

Moin,
schaut Euch dieses Videoan.

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Moba-Manu
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Beitrag von Moba-Manu » Donnerstag 5. Februar 2009, 19:01

Andere Videos:
SWR
Tagesschau
Mittlerweile siehts ja wieder besser aus, Märklin wird wohl auch diese Krise überstehen. Aber hoffentlich lernt Märklin was daraus und stellt wieder
bezahlbareEisenbahnen her.


mfg manuel


(mein 200.Beitrag)

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Marsupilami
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Beitrag von Marsupilami » Donnerstag 5. Februar 2009, 19:03

16Mio Verlust - 13Mio Beraterhonorare

Ich könnte einfach nur ko... wenn ich sowas höre!


Märklin braucht einen gesunden Produktmix - Trix gehört da m.E. dazu, LGB nicht unbedingt.
Es muss auch einfach detaillierte Einsteigermodelle zu attraktiven Preisen geben - da ist Märklin im Moment einfach zu schwach aufgestellt.

Firmen wie Roco zeigen, wie man auch zu günstigen Preisen produzieren kann.

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Beitrag von Moba-Manu » Donnerstag 5. Februar 2009, 19:20

Ja , LGB passt einfach nicht zu Märklin.
Es fehlen einfach günstige Einsteiger-Loks und -Packungen mit vernünftigen SPielmöglichkeiten, wie sie zB Piko anbietet
Kleines Beispiel


mfg manuel

Boris

Beitrag von Boris » Donnerstag 5. Februar 2009, 20:23

Hallo,
Ich war heute im Eisenbahngeschäft in Osnabrück, habe dort "meinen Beitrag" zur Rettung von Märklin/Trix geleistet. Bahnhof Dammtor gekauft, Trix Neuheit Kokerei als Ergänzung zu meiner Hochofenanlage und Zeche vorbestellt. Man kann zur Zeit aber noch nicht abschätzen wann die Neuheiten ausgeliefert werden, ist aber ansonsten sehr optimistisch was den Erhalt von Märklin/Trix angeht.
Ansonsten warte ich noch auf einen Trix Bausatz bestellt im April/Mai 2008. Es wird sich auch hier wohl noch ein wenig mit der Auslieferung hinziehen.

Boris
:clap:

nillesra

Beitrag von nillesra » Donnerstag 5. Februar 2009, 23:26

Tja, die Sache mit Beratern ist das Berater eigentlich nichts könne außer Geld verbrennen. Sie kennen weder das Unternehmen noch verstehen sie die Philosophie des Unternehmens. Besonders im Fall MÄRKLIN. Märklin steht für Modelleisenbahn wie keine andere Marke (ohne diese schlecht zu reden).
Aber nicht jeder kann sich Modelle für z.B. 360 EUR für einen Schienenbus leisten. Natürlich ist dieser viel filigraner als ind en ´70 Jahren und auch mit Elektronik vollgestopft. Kinder sind aber auch viel einfacher zu begeistern. Warum produziert Märklin nicht mit z.B. alten Formen die HOBBY Serie weiter mit einfachen Digitaldekodern. Man kann auch Modelle digital mit und ohne Sound anbieten.
Ich glaube nicht das die Kingsbridge Leute je das glänzen und funkel von Kinderaugen gesehen haben, wenn die Kinder eine Modelleisenbahn sehen.
Hier noch ein Lob an Freddy Braun - TOLLER Artikel - ich glaube auch das man Jugendliche für diese Hobby begeistern kann, vielleicht mit mehr Schulprojekten.
Vieleicht kann Märklin auch an den Endkundenpreise feilen!
Warum muss eine Schiene 2,30 EUR kosten????
Oder eine Drehscheibe - in Kooperation entwickelt - fast 400 EUR????

Warum wurde die CS2 nicht mit DCC ausgestattet?
Ich glaube Märklin kann es sich leisten neben mfx auch DCC anzubieten, allein schon wegen Trix und LGB. Vielleicht findet sich der eine oder andere Zweigleiser (DC) Spass an Märklin Produkten.

Ich drücke Herrn Pluta und dem Führungteam von Märklin die Daumen das Unternehmen aus díeser Krise zuführen.

Und für uns MoBa Freunde hoffe ich das uns die Marke und Qualität erhalten bleibt.

fab74

Man kann nur hoffen....

Beitrag von fab74 » Donnerstag 5. Februar 2009, 23:33

Ich wohne 5km von der Firma Märklin entfernt. Es ist traurig zu sehen wie man ein solches Unternehmen kaputt wirtschaften kann.

Als größten Fehler sehe ich die Preispolitik. Märklin muss sich endlich damit abfinden, dass sie Spielzeug herstellen. und das muss eben zu Speilzeugpreisen geschene, das ist eben Massenmarkt.

Der Versuch mit Märklin Toys, dem Circus, ist doch gerade zu lächerlich. Das sind doch immer noch keine attaktiven Einstiegspreise.

Selbst wenn man in die Fundgrube geht im Museuum nd nach 2. Wahl Artikeln schaut, dann findet man das im e... noch günstiger. Das kann es doch nicht sein.

Regionale News findet man unter: www.nwz.de

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Marsupilami
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Beitrag von Marsupilami » Freitag 6. Februar 2009, 00:01

nillesra hat geschrieben:Tja, die Sache mit Beratern ist das Berater eigentlich nichts könne außer Geld verbrennen. Sie kennen weder das Unternehmen noch verstehen sie die Philosophie des Unternehmens. Besonders im Fall MÄRKLIN.
Das möchte ich jetzt nicht ganz so stehen lassen...

Ohne Frage ist der Fall Märklin ein absolutes Negativbeispiel dafür, wie man ein Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode beraten kann - trotzdem darf man nicht alle Berater über einen Kamm scheren.
Ein guter Berater hilft dem Unternehmen, "über den Tellerrand" zu schauen und die Geschäftsprozesse zu optimieren - dafür darf er dann auch gerne viel Geld kassieren, weil es sich im Endeffekt für das Unternehmen mehr als rentiert.
Leider sieht die Praxis aber oft anders aus - viel zu oft werden Berater nur engagiert, um stellvertretend Grausamkeiten zu verkünden, die der Geschäftsführung vorher schon klar waren.

Daher finde ich, man muss als Lehre aus diesem und anderen Fällen ziehen, dass für den Beruf "Unternehmensberater" viel strengere Regeln eingeführt werden müssen - die Versicherungsbranche macht es uns vor, da wurden die Rahmenbedingungen gerade erheblich verschärft.

fab74

News

Beitrag von fab74 » Freitag 6. Februar 2009, 07:30

Guten Morgen an alle,

wie gestern schon geschrieben ist der beste Anlaufpunkt für Informationen zu Märklin gerade die NWZ Göppingen. Die lokale Presse berichtet sehr gut. Naja ist auch eben eines "unserer" Unternehmen im Landkreis auf die wir Schwaben stolz sind, ok gerade weniger ;-)

Mein erster Gang heute morgen nach dem Aufstehen war ins Bad dann an den Briefkasten um die Tageszeitung zu holen und neues über Märklin zu lesen.

Der Insolvenzverwalter Michael Pluta gibt hier auch ein Interview. Und er verbreitet doch irgendwie gute Stimmung. Erster Satz dort: "...Herr Pluta, wie steht es um Märklin?

MICHAEL PLUTA: Mit Sicherheit geht es weiter. Märklin ist eine tolle Marke mit hohem emotionalem Wert. Das ist ein sehr hohes Kapital. Ich sehe das ja auf der Nürnberger Spielwarenmesse. Dort sind wir an der Front, dort haben wir die Chance, die Märklin-Gemeinde auf die Zukunft des Unternehmens einzuschwören.
..."

Link immernoch wie gestern: www.nwz.de

Grüsse von einem der ganz nah dran ist am Geschehen.

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Jörg Thyroff
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Beitrag von Jörg Thyroff » Freitag 6. Februar 2009, 10:37

Seht auch hier mal nach - sogar mit Spiegel-TV-Bericht des MWL´s

Grz

J TV T

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Achim
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Beitrag von Achim » Freitag 6. Februar 2009, 10:52

dort haben wir die Chance, die Märklin-Gemeinde auf die Zukunft des Unternehmens einzuschwören.
Gestern hat er mir schon den Tag mit seiner Presseerklärung verschönt und heute gleich wieder :wink: :lol:
Wenn er das ernst meint ist er der Richtige Mann am richtigen Ort.

Gruß Achim
now butter by the fishes

fox_bw

Beitrag von fox_bw » Freitag 6. Februar 2009, 12:06

Hallo zusammen,

ich wohne nur wenige Orte entfernt vom Stammsitz der Fa. Märklin in Göppingen.

Wenn man hier mit den Leuten spricht dann kann keiner die 40 Mio. Euro Beraterkosten in den letzten 3 Jahren verstehen.

Ich hoffe nur dass der Insolvenzberater das Schiff wieder in ruhiger Fahrwasser bringen kann.

Wenn ihr an weiteren Informationen interessiert seit, dann schaut euch einfach mal die lokale Presse des Kreis Göppingen an. Neue Württembergische Zeitung

Gruss

Frank

silberner dreier bmw
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Beitrag von silberner dreier bmw » Freitag 6. Februar 2009, 14:43

Allen, die die SZ zuhause haben, empfehle ich heute das Streiflicht zu lesen. Leider konnte ich es im Internet nicht finden. Es ist einfach genial über Märklin geschrieben. (Darf ich, rein rechtlich gesehen, einen Scan des Streiflichts hier einstellen? Mit Quellenangabe natürlich)

Und hier noch ein netter Link zum Thema "Mythos Märklin" auf sueddeutsche.de. Hat allerdings nicht direkt mit der Insolvenz zu tun.
Gruß, Max

Münchner in England.
Modellbahnen aus EU, GB & NA.
mInsider

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günni
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Beitrag von günni » Freitag 6. Februar 2009, 15:24


mg92

Beitrag von mg92 » Freitag 6. Februar 2009, 17:12

außerdem kann so ein Insolvenzverfahren zw. 4 & 6 Jahre dauer.
Also noch genügend Zeit sich Sorgen zu machen!

Hoffentlich gehts gut aus
wäre sonst schade

obwohl ich kein großer Märkl. fan bin!

LKW Modell

Beitrag von LKW Modell » Freitag 6. Februar 2009, 17:35

günni hat geschrieben:Moin,
hier noch 2 Artikel zu den "Unternehmensberatern".
http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... an;2121797
http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... ss;2121809
Und wer war da der Eigentümer von Kuhnert?

KINGSBRIDGE CAPITAL! (Steht nur einmal kurz weiter unten im Artikel)

sandmännchen79

Beitrag von sandmännchen79 » Freitag 6. Februar 2009, 18:59

hallo,
als Märklinist und Märklin-Kunde möchte ich auch mal meinen Senf dazu abgeben. Und meinen mehr oder weniger grossen Unmut loswerden, oder wie das Sprichwort heisst.
Mehr oder weniger war die jetzige Situation abzuziehen, meiner Meinung gab es hierzu mehrere Gründe:
1. der Einstieg des Britischen Investors, der zur Gruppe der Heuschrecken-Firmen gehört.
2. Der falsche Weg des Marktings und der Entwicklungsabteilungen (zu hoher Preis, zu weiter unbezahlbarer Fortschritt in die Digitalisierung, vielleicht auch eine zu grösse und zu schnell wechselnde Produktpallette)
3. Der demografhische Wandel in Westeuropa (ja, gut ist nicht wirklich ein hauptgrund)
4. Die Jugend von heut zu Tage hat es nicht mehr erlernt, wie man auch mit einer Modelleisenbahn (o.ä. Carrera etc.) glücklich werden kann. Überall hört man nur Playstation, Nintendo, Sega, Internet.

So das war meine Meinung.
Kann nur an zukünftige Investoren appelieren es besser zu machen.
Viel Glück dabei.

P.S.: Mein Mitgefühl gilt momentan den Betroffenen Arbeiter. Auf das alle Arbeitsplätze erhalten bleiben

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