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von HahNullMuehr » Dienstag 3. April 2012, 21:08
Moin, Philipp,
der Upload ist in Ordnung, das habe ich Dir vor Monaten schon ausdrücklich erlaubt.
Neben der Spantenbauweise bietet sich für Gebirge immer auch die Bauweise mit Schaumstoffplatten an. Man klebt entsprechende Blöcke und/oder Platten aus Styrodur oder Styropor aufeinander und säbelt und schmirgelt sich die Berge dann zurecht. Abschließend wird die Sache mit einer glättenden Schicht aus Gips oder anderer Spachtelmasse überzogen, bemalt, begrünt, bepflanzt.
Vorteile: Relativ leicht, kompakt und stabil. Einzelne Teile (ganze Berge z. B.) können abnehmbar konstruiert werden, um z. B. an unterführende Strecken im Bedarfsfall heranzukommen. Bei abnehmbaren Segmenten muss allerdings eine eventuelle Verkabelung ebenfalls trennbar gestaltet werden.
Nachteile: Die massive Bauweise erschwert den Eingriff an unterführende Strecken. Ein offener Rahmen mit Spantenaufbau ist da servicefreundlicher. Exakte Trassen für Bahn und Straße sind in der Schaumstoffbauweise nur schwierig herzustellen. Mit dem "heißen Draht" lässt sich das Material sauber trennen, aber um ordentliche geneigte Ebenen hinzukriegen, erfordert es einen sehr großen Schneidetisch. Oder es muss gestückelt werden, möglicherweise zu Lasten der Präzision.
Die Bearbeitung des Hartschaums mit Raspel, Feile, Messer, Schmirgel, oder Drahtbüstenaufsatz in der Bohrmaschine (das geht SUPER, schnell und leicht!) macht eine kolossale Menge Dreck! Besonders die Drahtbürste in der Maschine, danach ist der ganze Raum mit elektrostatisch geladenen Schaumbröseln bedeckt.
Zum Verkleben kann kein lösemittelhaltiger Kleber verwendet werden. Dieser würde das Material anlösen, schmelzen lassen, wegätzen. Aber nicht verkleben.
Ich würde jetzt in Deinem speziellen Fall zu einer kombinierten Methode raten:
Ganz im Süden muss die Trasse gleichmäßig nach Osten in der Kehre ansteigen, um das obere Niveau zu erreichen. Das bekommt man am saubersten mit Spanten hin, die auch eine soliden Unterbau für den Nebenbahnhof darstellen würden. Bedenke, dass da auch eine Reihe Verdrahtung anfallen wird (Beleuchtung, Signale, Weichenschaltung, Stromlos-Abschnitte...). Da wirst Du froh sein, wenn Du die Kabel nur durch ein Loch in der Platte stecken kannst, um sie Unterflur zu verlegen, und nicht erst einen Schacht durch 12 cm Styropor-Gebirge abteufen musst.
Die Bergspitzen können aus Hartschaum erstellt werden. Um einige Bäume einzupflanzen, ist das Material überdies ideal, Loch vorstechen, Baum einstecken, sitzt.
Den Mittelmast der Seilbahn würde ich übrigens nicht auf Styropor montieren, da sollte der Untergrund einer soliden Verschraubung gerecht werden.
Solltest Du tatsächlich die oberen Berge aus Hartschaum bilden, so achte nur darauf, dass die Kanten nicht zu geometrisch (= reechtwinklig) ausfallen, sondern eher geschwungen und "organisch" erscheinen. Dann lassen sie sich besser kaschieren mit Gebüschen, Hecken, Wegrändern, Bachufern...
Gruß
PS. Die Abstimmung funktioniert nicht, jedenfalls nicht bei mir.
Micha W. Muehr, Rösrath
Meine Bastelstunde gibt es auch auf
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Ich mach es lieber am Anfang exakt - und schluder später ein bisschen. Wenn ich schlampig anfange, krieg ich es am Ende nicht wieder genau.