Die halbe Nacht konnte ich nicht einschlafen, nur weil mir dauernd wieder Namen einfallen!

Damit es mir nun besser geht, will ich den ganzen Ballast mal abladen. Da müsst Ihr jetzt halt durch!
Zuerst einmal wieder was klassisches: Der
ET 89, oder auch
Rübezahl!

1926 kamen diese von WUMAG und LHW gebauten Elektrotriebwagen im schlesischen Riesengebirge zum Einsatz, daher also auch der Name.
...Und noch einer aus dem Gebirge: Der legendäre
Holzroller! (
DR E251)

Die Strecke der
Rübelandbahn im Harz, (von Blankenburg nach Königshütte), wurde von 1960 bis 2005 im elektrischen Inselbetrieb, hauptsächlich für den Kalkabbau betrieben. Dabei kam, abweichend von dem sonst in Deutschland üblichen Einphasenwechselstrom mit 15 kV /16 2/3 Hz, Einphasenwechselstrom mit 25 kV / 50 Hz zum Einsatz. Daher entwickelte die DR, extra für diese Strecke, besondere E-Loks. Der Name bezieht sich wohl auf das waldreiche Einsatzgebiet... (...falls einer eine bessere Erklärung hat, nur zu!)
...Sprechen wir jetzt einmal über ein ganz heiße Thema: Der legendäre
Fliegende Hamburger!

Dieser Name gehört
nur zu dem Versuchs-Schnelltriebwagen, dem
DRG VT 877!
Viele verwechseln ihn mit dem, später auf der Strecke Hamburg-Berlin eingesetzten,
SVT 137 Bauart "Hamburg":

Den echten
Fliegenden Hamburger kann man ganz einfach erkennen: An dem heruntergezogenem Dach und an den seltsamen Hilfspufffern.
(Die Geschichte des Fliegenden Hamburger ist eine Geschichte voller Missverständnissen!)
...Und hier jetzt ein absoluter Knüller, die drei dieselelektrischen DB-Versuchslokomotiven der Reihe
DE2500:
Da gab es die 202 002 (
Weißer Riese), die 202 003 (
Roter Ochse) und die 202 004
(Blauer Bock)!
Für die jüngeren unter uns: Der Weiße Riese ist ja heute noch aus dem Werbefernsehen bekannt,
der Blaue Bock war eine Unterhaltunssendung mit Heinz Schenk, (damals lief ja nix anderes im TV!),
der Rote Ochse ist ein in Süddeutschland traditioneller Gasthofname, (ich meine, ich hätte auch etwas von einer gleichnamigen, vorabendlichen Sendung im "Dritten" gehört... ...im Netz finde ich allerdings keine Hinweise. Ich versuche, da noch mal nachzuforschen.)
Diese drei Versuchträger waren ungemein wichtig für die spätere Entwicklung der modernen Drehstromlokomotiven, z.B. Baureihe 120. Selbst im ICE kommen noch Komponenten aus diesem Versuchs-Program zum Einsatz!
(Daher hier noch mal schnell ein zweites Mal der Verweis auf den
Wikipedia-Artikel.)
...
Und zum Schluss eine harte Nuss für die Spezialisten unter uns:
Bei der Reichsbahn-Direktion Schwerin gab es nach dem Zweiten Weltkrieg Fremdloks jugoslawischer Herkunft.
Das waren Beuteloks, welche die Reichsbahner nach dem Krieg erst einmal "vergaßen",
weshalb sie die ihren jugoslawischen Brüdern auch nicht sofort zurückgeben konnten...
(Anders hätte die RbD-Schwerin aber auch den akuten Fahrzeugmangel nicht "auf die Schnelle" lösen können.)
Die Baureihenbezeichnung war, glaube ich, 56 354. (nicht zu verwechseln mit der Baureihe56!).
Da fünf Ziffern, nur allein für die Benennung der Baureihe, schon recht lang ist, kamen Eisenbahner im Schweriner Depot auf die Idee, diese Lokomotiven einfach
Stanislaus 1-? zu nennen. Damit sollte Bezug auf die Herkunft vom Balkan genommen werden...
Kaum waren sogar entsprechende Schilder fabriziert, bekam die Reichsbahnzentrale davon Wind: Promt kam die Anweisung, die Schilder sofort wieder mitsamt der Benennung zurückzunemen.
Das ist die also die Geschichte der
Stanislaus... ...soweit ich mich recht erinnern kann. Im Netz habe ich nichts dazu gefunden, vielleicht weiß jemand noch genaueres darüber, oder hat sogar ein Foto?
Meinerseits wär's das für Heute. Grüße aus dem Sumpf!