Ich habe mal ein bischen gerechnet.
Gerrit sagt 4 mm Drift pro Sekunde und eine Ungenauigkeit im schlechtesten Fall von 6 mm pro Sekunde.
Das ist für ein Anlegemanöver zu hoch.
Weil ich habe das mal umgerechnet, damit man sich ein Bild machen kann, wie das in der Wirklichkeit wäre: 4 mm pro Sekunde im Maßstab 1:87 sind im Maßstab 1:1 ungefähr 1,4 km/h. Und 6 mm/s sind knapp 2 km/h. Jetzt überlegen wir mal: Angenommen, ich wäre Schiffsführer. Und ich hätte aber keine Augen, kein Radar, und sonst nichts, sondern meine einzige Anzeige die ich habe ist die Position des Schiffs im Raum. Die ist aber auch ungenau!
Das sieht dann so aus, dass ich der Anzeige nur trauen kann, je schneller ich fahre, denn um so weniger macht sich der Fehler bemerkbar. Je langsamer ich fahre, um so schlimmer werden die Ungenauigkeiten. Im obigen Fall muss man sich das mal vorstellen: Die Ungenauigkeit ist höher, als meine gefahrene Geschwindigkeit!! Deswegen zwei Ausrufezeichen, weil auf dieser Datenbasis einen langsamen Kurs mit hoher Genauigkeit zu berechnen ist extrem schwierig. Ich würde sogar so weit gehen, es ist kaum möglich. Siehe die Kommentare oben: Je langsamer die Geschwindigkeit ist und um so genauer ich den Kurs halten muss, um so schwieriger ist es.
Ok, ich will mir die Rechnungen, bei welchen Geschwindigkeiten die Position im Verhältnis zur Geschwindigkeit am Genauesten berechnet werden kann sparen: es ist eine Kurve, die bei Null ein Maximum an Gauigkeit im Verhältnis zur Geschwindigkeit hat und die bei 6 mm/sec ihr Minimum hat und von da an stetig wieder höher wird.
Also bei einer echten Geschwindigkeit von 0 kann die Position im Lauf der Zeit (!) relativ genau gemessen werden. Wobei ich davon ausgehe, dass die Messung mit einer Gauschen Verteilung zufällig um die echte Position schwankt. (Falls nicht, sieht das schlechter aus)
Blubb. Ich tauche mal wieder aus dem Wissenschaftsfokus auf. Was will uns dieser ssilk eigentlich sagen? Ganz einfach:
Zum Anlegen und navigieren in engen Bereichen braucht man eine genauere Messung!
Viel genauer. Man muss hier Genauigkeiten von unter 1 mm / sec erreichen und zwar schon nach Abzug der Messungenauigkeiten.
Nicht dass ich das nicht schon mal gesagt hätte. Ich habs sogar genau beschrieben (vor knapp 2 Jahren, als das im Forum angesprochen wurde): Man steuert die Schiffe zum Beispiel mit einem Laser. Das Schiff selbst ist ganz dumm und sieht nur: Ich bin genau auf Linie oder ich bin links oder rechts davon. So machen das Flugzeuge beim Landeanflug im Prinzip auch.
[so nebenbei wie man das mit dem Laser machen kann: Der Laser schwankt hin und her und ist gepulst und zwar zum Beispiel von links nach rechts schneller werdend. Bei einer ganz bestimmten Frequenz ist man genau auf Linie, ist der Puls zu langsam ist man zu weit links, zu schnell zu weit rechts, so könnte man im übrigen vielleicht auch von einem Laser auf einen anderen Wechseln, einfach, indem man noch ein zusätzliches Signal aufmoduliert und dann entsprechend filtert. (Hm. Das wäre vielleicht sogar ne Möglichkeit, wie man die Flugzeuge auf dem Flughafen lenken könnte.)]
Es muss auch nicht Laser sein. Wesentlich erscheint mir jedoch, dass man die Genauigkeit der Messung erhöht. Zum Beispiel, indem man Abstandsensoren an der Kaimauer plaziert. (Ultraschall wäre denkbar, wobei das zusammen mit dem Wasser schwierig sein könnte.)
Ich bin sicher: Wenn Gerrit die Genauigkeit der Sensoren zuverlässig um Faktor 5-10 erhöht, dann ist die Berechnung des Kurses 20-100 mal einfacher.
Hugh, ich habe gesprochen.
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