Dann möchte ich dir das gern erklären.Borni hat geschrieben:Was ich derzeit jetzt nicht so ganz verstehe was ist den der Vorteil wenn die Anlage an drei Wänden stehen würde ?
Die Modellbahn musst du verstehen wie eine Theaterbühne, die Züge sind die Hauptdarsteller, dahinter hast du Kulissen und im Vordergrund vielleicht auch noch ein paar Requisiten.
Ich habe mal die beiden Pläne genommen, deinen letzten und den von Seite 1 für eine Anlage, die an der Wand entlang läuft. In beide habe ich einen Betrachter eingezeichnet mit einem Gesichtsfeld von 90°, das dürfte so etwa dem brauchbaren Gesichtsfeld eines gesunden Menschen entsprechen. Außerhalb davon ist nur noch periphäres Sehen möglich, das ist zwar auch wichtig aber lassen wir jetzt mal weg.
Was sieht nun der Betrachter auf deiner Anlage, die nicht an der Wand entlang führt? Er sieht ein Schienenoval auf einer Modellbahnplatte, die Illusion ist annähernd bei null.
Was sieht der Betrachter auf der Anlage, die an der Wand entlang führt? Er sieht Eisenbahnstrecken, die durch eine Landschaft führen. Im Idealfall die perfekte Illusion.
Die an der Wand entlang führende Anlage nutzt die Längen des Raumes viel besser aus, in den Raumecken sind so auch viel weitere Bögen möglich. Der Betrachter kann Züge auf einer ziemlich langen Strecke "verfolgen", ohne dass sie die ganze Zeit um ihn im Kreis fahren.
Die an der Wand entlang geführte Anlage braucht nicht sehr tief zu sein, 60 bis 80 cm reichen völlig. Um die illusorische Wirkung eines so schmalen Landschaftsstreifens zu verbessern, lässt man idealerweise das Gelände vom Betrachter weg nach hinten ansteigen, und endet an der hinteren Kante noch mit einem bewaldeten Hügel, dann wird neben dem großen horizontalen auch ein ziemlich großer vertikaler Blickwinkel abgedeckt. Willst du flaches Land ohne Bäume darstellen, geht das natürlich schlechter, dann verwendet man statt dessen eine ca. 30 - 60 cm hohe Hintergrundkulisse, die den weiteren Landschaftsverlauf und den Himmel darstellt.
Viele Grüße
Benjamin