LGB hat Insolvenz angemeldet

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H0-Holger
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Beitrag von H0-Holger » Dienstag 27. Februar 2007, 14:02

Ist Herr Schöntag denn jemals rechtskräftig verurteilt worden? Falls nicht, sollte man aus der Tatsache, daß er mal in Untersuchungshaft war, nichts ableiten und jegliche Vorverurteilung vermeiden. Es gibt schon genug unbescholtene Bürger, die erst in die Mühlen der Justiz und dann in diejenigen der Journaille geraten sind, wobei sie die ersteren unbeschadet (weil unschuldig) wieder verlassen haben, aber für die Öffentlichkeit aufgrund undifferenzierter Berichterstattung in den Medien immer noch "Täter" sind. Also bitte mit solchen Urteilen äußerst vorsichtig sein.
Gruß
Holger
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Dieter Papenberg
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Beitrag von Dieter Papenberg » Dienstag 27. Februar 2007, 14:18

Hallo Holger,

ich habe Herrn Schöntag weder vorerurteilt noch verurteilt, das steht mir nicht zu, ich habe lediglich auf seine "Vergangenheit" hingewiesen und da dürfte es wohl klar sein das bei dem Vorwurf der Untreue und des Betrugs wohl jede Bank einen Rükzug machen wird. Egal ob diese Anschuldigung stimmt oder nicht, denn etwas bleibt immer hängen.

Nur so ist meine Aussage zu verstehen und ich wäre aus diesem Grund echt überrascht gewesen. wenn der Verkauf geklappt hätte.

Gruß

Heinz-Dieter Papenberg

RhBDirk

Beitrag von RhBDirk » Dienstag 27. Februar 2007, 15:48

Nur so ist meine Aussage zu verstehen und ich wäre aus diesem Grund echt überrascht gewesen. wenn der Verkauf geklappt hätte.


Gibt es hier bereits KONKRETE Meldungen dass der Kauf von LGB durch Schöntag nicht geklappt hat?

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Peter Müller
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Beitrag von Peter Müller » Donnerstag 22. März 2007, 08:52

Aus dem Internet vom 21.3.07:
LGB-Lieferungen verzögern sich weiter
(15:01 Uhr) - In einem erneuten Rundschreiben hat E.P. Lehmann seine Händler über den aktuellen Stand zu den LGB-Auslieferungen informiert. Demnach dauern die Gespräche zur nachhaltigen Weiterführung des Unternehmens an. Die Nürnberger bedauern "in höchstem Ausmaß die anhaltenden Verzögerungen, die im Einzelnen leider nicht darstellbar sind". Keinesfalls würde es sich dabei jedoch um Hinhaltung oder unnötig erzeugte Ausweitungen der Gespräche handeln. "Nach dem Erreichen eines positiven Zwischenergebnisses müssen wir Sie allerdings, und dies tun wir mit großer Sorge, auf Ende März erneut vertrösten", heißt es in dem Schreiben. Demnach ist LGB tatsächlich weiter zuversichtlich, seinen Kunden bis zu diesem Termin eine Lösung der Situation anbieten zu können.
Quelle: Handelsmagazine.net


Noch mehr aus der Tagespresse vom 22.3.07:
LGB wieder auf der Suche nach neuem Investor
"Retter" Hermann Schöntag mit Finanzproblemen - Unternehmen soll auf keinen Fall zerschlagen werden

NÜRNBERG - Überraschende Wendung im Fall LGB: Seit gestern ruht im Werk des erst kürzlich vor der Pleite geretteten Nürnberger Traditionsunternehmen die Produktion. Fieberhaft gesucht wird ein neuer Investor, um den Fortbestand der Firma zu gewährleisten.

Sowohl Insolvenzverwalter Steffen Goede als auch der Privatmann Hermann Schöntag bestätigten gegenüber dieser Zeitung, dass es bei den bisherigen Übernahmeplänen zu Schwierigkeiten gekommen sei. Das Unternehmen selbst teilte gestern lediglich mit, man sehe derzeit keine Notwendigkeit, eine Erklärung abzugeben. Schöntag hatte erst im vergangenen Dezember von der Gläubigerversammlung den Zuschlag erhalten, die insolvente LGB zu übernehmen und ab Januar in einer neu gegründeten GmbH fortzuführen.

Allerdings stellte sich nun heraus, dass Schöntag nicht in der Lage ist, die vereinbarte Summe für die Übernahme aufzubringen. "Private Mit-Investoren, die mir mündlich Geld zugesagt hatten, konnten ihre Versprechen leider nicht einhalten", erklärte Schöntag. Die Folge: Dem Privatmann fehlte plötzlich eine Summe im einstelligen Millionenbereich, die ihm auch seine Banken nicht als Kredit gewährten - obwohl sich dem Vernehmen nach sogar die Stadt Nürnberg für den Investor stark machte. "Es war aber auch nie mein Plan, die LGB alleine zu übernehmen."

Die Verhandlungen mit den Banken kamen für Schöntag zudem zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Der Privatmann besitzt auf Rügen auch die Rügensche Kleinbahn ("Rasender Roland") und bekommt dafür im Rahmen eines Betreibervertrages von Mecklenburg-Vorpommern monatlich einen sechsstelligen Betrag überwiesen. Dieser Vertrag muss aber aus formal-juristischen Gründen für den Zeitraum ab 2008 von dem Land neu ausgeschrieben werden - selbst wenn Schöntag aller Voraussicht nach wieder den Zuschlag erhält.

Inzwischen arbeiten alle Beteiligten an einer Alternativlösung für die LGB. Einigkeit besteht darin, dass eine Zerschlagung des Traditionsunternehmens unbedingt verhindert werden soll. Insbesondere Schöntag selber steht in intensiven Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern, die in einem ersten Schritt zu einer Anschubfinanzierung bereit sein müssten. "Die Entscheidung muss jetzt schnell fallen", sagte Schöntag. Die Produktion solle wieder anlaufen, Rechnungen und Löhne seien zu bezahlen.

Insolvenzverwalter Goede bestätigte zudem, dass parallel zu den Verhandlungen Schöntags auch direkt Gespräche möglicher Investoren mit ihm liefen. "Die Verhandlungen sind aber nicht als Konkurrenz zueinander zu sehen", betonte der Jurist. Es gehe lediglich um die optimale Lösung für das Unternehmen, den Standort Nürnberg und die 130 Arbeitsplätze.

Erschwert wird die Suche allerdings auch noch durch eine ungeklärte Rechtsfrage zwischen der hiesigen LGB und der LGB of America. Beide beanspruchen die weltweiten Rechte am Markennamen außerhalb Deutschlands allein für sich. Insider halten die deutsche Position jedoch für aussichtsreicher.

Hornby, Märklin, Piko?

Unter Experten werden als denkbare Interessenten vor allem die Modellbahn-Konkurrenten Märklin, Piko und Hornby genannt, die sich alle bereits im ersten Bieterverfahren um die LGB bemüht hatten. Vor allem Marktführer Märklin, selber erst vor kurzem dank des Einstiegs des britischen Finanzinvestors Kingsbridge der Pleite entkommen, hatte trotz der damaligen Niederlage gegen Schöntag immer wieder offen sein Interesse bekundet.

Auch aus der Führungsetage von Piko verlautete, es habe Gespräche gegeben. Man sei grundsätzlich interessiert. Lediglich Hornby dementierte auf Nachfrage jedwede Ambition. Wer letztendlich das Rennen macht, ist völlig offen. Selbst ein zurzeit noch unbekannter Investor erscheint denkbar. Unklar ist auch, welche Rolle Schöntag selber künftig bei der LGB spielen wird.

Gregor Le Claire
22.3.2007 0:00 MEZ
Quelle: Nürnberger Nachrichten

Und der Kommentar in der gleichen Zeitung:
Schöntags Scheitern
LGB braucht vor allem Ruhe

Hermann Schöntag ist mit seinen Plänen für die LGB-Übernahme gescheitert. Doch warum? Niemand unterstellt dem Privatmann schließlich, ein Hallodri zu sein, der leichtfertig mit Geld umginge. Schon seine Vita als Besitzer der Rügenschen Kleinbahn und ehemaliger Verleger des seriösen Fachmagazins Modelleisenbahner spricht dagegen.

Es ist eher eine Verkettung unglücklicher Umstände, die Schöntag nach der Absage seiner eigentlich angedachten Mitinvestoren zum Rückzug zwingt: Die ungeklärte Markenrechtsfrage bei der LGB, der gekündigte Betreibervertrag für Rügen, wohl auch eine zu optimistische Einschätzung der finanziellen Möglichkeiten - all das machte die Bank-Gespräche über die für die Finanzierung der Übernahme notwendigen Kredite nicht leichter.

Besonders tragisch ist das für die rund 130 LGB-Mitarbeiter, die wieder um ihre Jobs bangen müssen. Ihr Produkt ist gut und findet seinen Markt. Bleibt nur zu wünschen, dass sich alle Beteiligten schnell auf eine dann hoffentlich dauerhafte Lösung einigen. Denn LGB braucht vor allem eines: Ruhe.

Gregor Le Claire
22.3.2007 0:00 MEZ
Quelle: Nürnberger Nachrichten


Und am 23.3.07 schreiben die Zeitungen:
Käufer Hermann Schöntag kann nicht zahlen
LGB droht erneut Insolvenz

NÜRNBERG - Jetzt ist es offiziell, was die NZ bereits Mitte Februar berichtete: Hermann Schöntag bringt die finanziellen Mittel nicht auf, um bei LGB einzusteigen.

Dabei soll es ihm nicht an Vermögenswerten mangeln, wie ein Insider sagt. Diese "verflüssigen" zu können, sei das Problem. Das gelang ihm jedenfalls auch nicht über die Zahlungsfrist hinaus, die mit dem 1. März verstrich. Weder bei Banken noch anderen Investoren habe er die Mittel aufbringen können, die ihm fehlten, um die Lücke in der Kaufsumme in unbekannter Höhe schließen zu können. Doch statt das Problem offensiv anzugehen, habe er immer wieder signalisiert, "alles ist bestens", wie ein mit dem Fall Betrauter erklärt.

Schöntag, seines Zeichens auch Besitzer der Rügenschen Kleinbahn – besser bekannt als "Rasender Roland" – hatte Ende 2006 den Zuschlag für das Nürnberger Traditionsunternehmen bekommen. Einer der Hauptgründe war, dass er – im Gegensatz zu der Investorengruppe Kingsbridge, zu der bereits Märklin und Trix gehören – die 150 LGB-Arbeitsplätze zu halten versprach.

Während das Weihnachtsgeschäft noch gut genutzt wurde, soll bereits seit dem 29. Januar keine Ware mehr aus dem Werk gehen. Die Regale in den Fachgeschäften seien seit langem leer, berichteten Branchenkenner. Die Kunden der Lehmann Großbahnen, die vier Mal so groß ist wie normale Modellbahnen, sind jedenfalls verärgert. Die Produktion wurde allerdings erst Mitte dieser Woche eingestellt. Eine erneute Insolvenz des Ernst Lehmann Patentwerkes, so die offizielle Firmenbezeichnung, scheint nicht ausgeschlossen zu sein. Vom Insolvenzverwalter Steffen Goede war keine Stellungnahme zu erhalten.

Schöntag selbst soll sich weiter um LGB bemühen. "Schließlich hat ihn das Unternehmen schon einiges gekostet – wie Löhne oder Material", so der Insider. Aber auch Märklin habe sich wieder als potenzieller Käufer in Position gebracht ebenso wie der Sonneberger Modellbahnhersteller Piko. Der britische Konkurrent Hornby hingegen soll nicht mehr interessiert sein.
Anja Kummerow
23.3.2007 0:00 MEZ
Quelle: Nürnberger Zeitung
Bestürzung über "Fall LGB"
Arbeitnehmervertreter und Fans reagieren betroffen

NÜRNBERG (Eig. Ber./gc) - Die Nachricht von den erneuten Problemen beim Nürnberger Modellbahn-Produzenten LGB hat bei Arbeitnehmervertretern und Eisenbahn-Fans Bestürzung ausgelöst.

"Das sind keine guten Neuigkeiten", sagte Andreas Weidemann, bei der IG Metall Nürnberg für den Fall LGB zuständig. Jetzt gelte es zu retten, was noch zu retten ist. "Meiner Meinung nach muss das sehr schnell gehen, weil das Unternehmen im Augenblick nicht auf dem Markt ist, nicht liefern kann." Zudem wisse er, dass bereits jetzt Löhne ausstehen.

Allerdings habe er beim möglichen neuen Investor Märklin "ein schlechtes Gefühl", so Weidemann. Der Modellbahn-Marktführer sei schließlich bekannt dafür, verstärkt im Ausland zu produzieren, und habe bereits im ersten LGB-Bieterverfahren für den Fall eines Zuschlags Stellenstreichungen angekündigt.

Unter den LGB-Mitarbeitern ist das Stimmungsbild gemischt. "Wir rechnen hier grundsätzlich mit allem", äußerte sich einer. Er glaube aber an einen guten Ausgang der Geschichte. Andere Beschäftigte sind hingegen tief verunsichert und plagen sich mit Zukunftsängsten, berichteten gut informierte Kreise.

Das Mitgefühl der ebenfalls von Jobsorgen nicht freien Kollegen des Modellbahn-Herstellers Trix ist den LGB-Mitarbeitern immerhin gewiss. "Das tut uns sehr leid", sagte Trix-Betriebsratschef Bernd Sickinger und sprach von einer "Katastrophe für den Modellbahn-Standort Nürnberg". Man müsse nun davon ausgehen, dass Arbeitsplätze vernichtet würden. Auch viele LGB-Fans drückten in Internet-Foren ihre Sorge um das Traditionsunternehmen aus.
23.3.2007 0:00 MEZ
Quelle: Nürnberger Nachrichten
Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

Dampfmax

Beitrag von Dampfmax » Montag 2. April 2007, 19:50

Nabend,

gibt es hier eigentlich schon was neues?

Gruß
Michael

2-45-3

Beitrag von 2-45-3 » Mittwoch 11. April 2007, 00:01

Hallo!

Ich war am Ostersamstag in unserem auf LGB spezialisierten Eisenbahnladen..und war erschrocken

Die regale waren sowas von verdammt leer...
Das habe ich in der gesammten Zeit bisher nicht erlebt...
Auf die Frage, was denn nun genau Sache sei bekam ich nur die ANtwort..
Ja wir wissen auch nicht was los ist...Wir wissen nur das seit drei Monaten keine Ware mehr geliefert wurde...

Naja..Also bestellungen udn aufträge sind wohl da...

Nachdenklicher Gruß
jonathan

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Dieter Papenberg
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Beitrag von Dieter Papenberg » Donnerstag 12. April 2007, 07:45

Hallo Leute

neues von LGB gibt es hier zu lesen http://www.nn-online.de/artikel.asp?art ... at=5&man=3

Gruß

Heinz-Dieter Papenberg

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Peter Müller
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Beitrag von Peter Müller » Donnerstag 26. April 2007, 07:30

Damit die Artikel nicht verloren gehen, hier zwei Links vom 12.4.2007:
Scheitert Rettung der LGB an den Banken?
Das Überleben des Nürnberger Modellbahn-Herstellers Lehmann-Groß-Bahn steht auf Messers Schneide

NÜRNBERG - Rückschlag im Ringen um die Zukunft der LGB (Lehmann-Groß-Bahn): Ein nach langen Verhandlungen erarbeitetes Rettungskonzept für den Nürnberger Modellbahnhersteller droht am Veto einiger Gläubigerbanken zu scheitern.

Insolvenzverwalter Steffen Goede und Nürnbergs Wirtschaftsreferent Roland Fleck bemühen sich bereits seit Wochen intensiv um eine «fränkische Lösung» für das finanziell in akuten Schwierigkeiten steckende Traditionsunternehmen bemüht. Sollten die Anstrengungen jedoch nicht von Erfolg gekrönt sein, wird eine Zerschlagung der LGB immer wahrscheinlicher.

«Das jetzt vorliegende Angebot ist aus meiner Sicht das einzige, das den Standort Nürnberg und die 140 Arbeitsplätze erhalten würde», sagte Goede. Fleck nannte den Vorschlag «vernünftig und tragfähig». Das Unternehmen selbst war gestern zu keiner Stellungnahme bereit.

Erst zum 1. Januar 2007 war die LGB vom Privatinvestor Hermann Schöntag aus der laufenden Insolvenz heraus als GmbH neu gegründet worden. Allerdings konnte der Betreiber der Rügenschen Kleinbahn («Rasender Roland») seine Finanzzusagen nicht erfüllen, weshalb die Zukunft des Unternehmens ungewisser denn je erscheint und alle Beteiligten erneut fieberhaft nach neuen Geldgebern fahnden (wir berichteten).

Goede bestätigte nun, dass es gemeinsam mit der Stadt gelungen sei, einen namhaften Nürnberger Geschäftsmann zu einem Angebot zu bewegen. Aus gut informierten Kreisen verlautete, dass es sich dabei um Hans Rudolf Wöhrl handeln soll. Offiziell ist bereits, dass sich an der Offerte auch die inzwischen selbstständige LGB of America (LGBoA) beteiligen will. LGBoA ist im Besitz der US-amerikanischen Gesellschaft G 45. Pikant: G-45-Präsident David Buffington werden gute Beziehungen zu Rolf Richter nachgesagt, Sohn des LGB-Mitgründers Wolfgang Richter. Unter dessen Führung meldete das Unternehmen 2006 die Insolvenz an.

Der Gläubigerausschuss hat laut Goede der vorliegenden fränkischen Lösung schon zugestimmt. Uneinigkeit herrscht dagegen offensichtlich noch unter den Banken. Knackpunkt sind dem Vernehmen nach die LGB-Immobilien, die nach dem Rettungsplan komplett an den neuen Investor übergehen sollen. Mit der Deutschen Bank, IKB, Delmora und der Dresdner Bank sind derzeit jedoch noch vier der fünf Institute, die diesem Schritt als Grundpfandrechtsgläubiger zustimmen müssen, unentschieden.

Lediglich die Sparkasse Nürnberg soll momentan bereit sein, die für den Immobilienverkauf gebotene Summe zu akzeptieren. «Zwischen der Forderung der übrigen Banken und dem Angebot liegen nur wenige hunderttausend Euro», erläuterte Fleck. Dafür solle man nicht die LGB-Arbeitsplätze aufs Spiel setzen.

Den Schwarzen Peter wollen sich die anderen vier Institute jedoch nicht zuschieben lassen. «Wir unterstützen die fränkische Lösung», sagte Bernd Sauter, bei der Deutschen Bank Nürnberg für das Firmenkundengeschäft zuständig. Man werde alles tun, damit es für Nürnberg und die Region zu einer tragbaren Einigung komme. Ziel sei jedoch eine «partnerschaftliche Lösung», die nicht zu Lasten nur einer Seite gehen dürfe.

Die Zeit rennt davon

Erschwert werden die Rettungsbemühungen dadurch, dass den Beteiligten die Zeit davonrennt - jeder Tag bis zu einer Einigung kostet Geld. Noch immer ruht im Nürnberger Werk die Produktion und stehen Löhne aus. Zudem werden für den wichtigen US-Markt bereits im April die Verträge für das Weihnachtsgeschäft geschlossen. Doch wer verhandelt schon mit einem Unternehmen, dessen Zukunft unklar ist?

Sollte es zu keiner Einigung bei der fränkischen Lösung kommen, könnten doch noch andere Bieter den Zuschlag erhalten. Als Favorit gilt in diesem Fall die Gruppe um den Modellbahn-Marktführer Märklin. Der ebenfalls interessierte Mitkonkurrent Piko ist raus aus dem Rennen. Zwar verhandelt zudem auch Hermann Schöntag selbst noch mit möglichen Geldgebern, doch liegt von Märklin bereits ein konkretes Angebot vor - ob der Zeitnot ein klarer Vorteil.

In der Branche gilt jedoch als offenes Geheimnis, dass Märklin zwar am Namen «LGB» interessiert ist, den Produktionsstandort Nürnberg jedoch über kurz oder lang schließen würde. Auch bei der Stadt gibt man sich diesbezüglich keinen Illusionen hin. Doch selbst bei der fränkischen Lösung ist schon heute sicher, dass die 140 Mitarbeiter finanzielle Einschnitte hinnehmen müssten.

Gregor Le Claire
12.4.2007
Quelle: Nürnberger Nachrichten

Banken stellen sich noch quer
Rettet Hans Rudolf Wöhrl jetzt die LGB?

NÜRNBERG - Für die inzwischen schwer angeschlagene LGB gibt es wieder Hoffnung: Hans Rudolf Wöhrl, der gerade für mehrere Millionen Euro seine LTU-Anteile an Air Berlin verkauft hat, plant gemeinsam mit der LGB of America (LGBoA) den Einstieg bei dem Nürnberger Modellbahnhersteller.

Der Gläubigerausschuss habe dieser Lösung bereits zugestimmt. Dies bestätigte gestern auch Nürnbergs Wirtschaftsreferent Roland Fleck. Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, zeige sich die Sparkasse mit dem neuen Investor einverstanden. Jedoch stellten sich die vier anderen Banken des Bankenpools quer – allen voran die Deutsche Bank sowie die zur Goldman Sachs-Gruppe gehörende Delmora Bank. Die Hofer Delmora Bank ist hauptsächlich damit befasst, notleidende Kredite der seinerzeit ebenfalls in Schieflage geratenen Schmidt-Bank abzuwickeln.

Für ein langwieriges Hin und Her fehlt jetzt aber schlicht und ergreifend die Zeit, gibt der Wirtschaftsreferent zu bedenken. Mehr als 100 Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. Fleck: «Um diese zu erhalten, muss man jetzt einfach handlungsfähig sein. Das hat oberste Priorität.»

Kingsbridge will das Gelände pachten – aber nur für zwei Jahre

Es geht um etwa eine Million €, die vor allem die Deutsche Bank und Delmora mehr haben wollen, als die Investorengruppe Wöhrl/LGBoA zu zahlen bereit ist und «auch angemessen ist», wie ein Insider sagt. Hintergrund der überhöhten Forderung soll sein, dass die beiden Banken lieber dem britischen Investor Kingsbridge, zu dem bereits Märklin gehört, den Zuschlag erteilt hätten. Das Angebot der Briten sei, die Vermögenswerte für einen guten Preis zu kaufen und das LGB-Gelände zu einem ebenfalls guten Preis zu pachten. Dass die Pachtvereinbarung auf zwei Jahre beschränkt sein werde, müsse stutzig machen, so der Insider. Außerdem wolle Kingsbridge nur mit 15 Mitarbeitern weiterarbeiten. Wöhrl/LGBoA würden nahezu alle Stellen erhalten – je nachdem, zu welchen Zugeständnissen die Mitarbeiter bereit seien, hieß es.

Kingsbridge/Märklin hatte bereits den Bieterwettstreit um das Ernst Lehmann-Patentwerk – so der offizielle Firmenname von LGB – gegen Hermann Schöntag verloren. Der Besitzer der Rügenschen Kleinbahn hatte im Dezember den Zuschlag erhalten. Weil Schöntag die Kaufsumme aber nicht hatte aufbringen können, steht der Modellbahn-Hersteller jetzt wieder zur Disposition.

Allerdings soll Schöntag bis zu 1,5 Millionen € in das insolvente Nürnberger Unternehmen investiert haben, beispielsweise um ausstehende Gehälter zu begleichen. Davon dürfte er wohl keinen Cent mehr sehen.

Anja Kummerow und Rolf Syrigos
12.4.2007
Quelle: Nürnberger Zeitung


Am 23.04.2007 gab es folgende öffentliche Bekanntmachung des Insolvenzgerichtes Nürnberg:
Geschäftszeichen: 8100 IN 687/07

In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen d.

E. P. Lehmann GmbH & Co. KG,
Saganer Str. 1-5, 90475 Nürnberg

wurde mit Beschluss vom 23.04.2007 um 13.30 Uhr angeordnet,
dass Verfügungen der Schuldnerin nur mit Zustimmung des vorläufigen
Insolvenzverwalters wirksam sind.
Der vorläufige Insolvenzverwalter ist auch befugt, Außenstände einzuziehen, freies Vermögen zu verwerten, sowie Gelder der Schuldnerin in Besitz zu nehmen und treuhänderisch zu verwahren.
Maßnahmen der Zwangsvollstreckung gegen die Schuldnerin werden soweit nicht unbewegliche Gegenstände betroffen sind, untersagt bzw. einstweilen eingestellt
(§ 21 Abs. 2 Nr. 3 InsO).
(Ausnahmen: Abgabe der eidesstattlichen Versicherung gem. §§ 807, 900, 903, 883 Abs. 2 ZPO; § 284 AO).

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde

Rechtsanwalt Michael Wirth, Martin-Luther-Str. 20, 91207 Lauf
Tel.: 09123/9720-0 Fax: 09123/9720-20
bestellt.

Nürnberg, den 23.04.2007
Amtsgericht Nürnberg
- Insolvenzgericht -
Quelle: Insolvenzbekanntmachungen.de


Am 24.4.2007 war LGB mit einem Statusbericht wieder in der Zeitung:
Krimi um LGB-Zukunft
Zweites Wöhrl-Angebot für den Modellbahnhersteller

Endspurt im Ringen um Lehmann-Groß-Bahn (LGB): Noch immer hängt die Zukunft des Nürnberger Modellbahnherstellers am seidenen Faden. Immerhin liegt jetzt ein erneuertes Angebot von Hans Rudolf Wöhrl vor. Doch die Banken zieren sich.

NÜRNBERG - Der «Fall LGB» entwickelt sich immer mehr zu einem Wirtschaftskrimi. Die Interessenlage der Beteiligten ist unübersichtlich, Gerüchte werden gestreut, fast scheint jedes Mittel recht, die eigene Verhandlungsposition zu stärken. Auf dem Spiel steht einiges: der Name einer weltweit renommierten Modellbahnfirma, der Produktionsstandort Nürnberg und etwa 140 Arbeitsplätze.

Für eine Zukunft von LGB in Franken mit möglichst vielen Beschäftigten setzen sich seit Wochen vehement Insolvenzverwalter Steffen Goede und Nürnbergs Wirtschaftsreferent Roland Fleck ein. Vor allem ihnen ist es laut Beobachtern zu verdanken, dass mittlerweile eine «fränkische Lösung» zur Entscheidung auf dem Tisch liegt: ein Übernahmeangebot der Investmentgesellschaft «intro» des Nürnberger Geschäftsmanns Hans Rudolf Wöhrl mit der Besitzergesellschaft der LGB of America als kleinerem Partner (wir berichteten).

Der besondere Charme der fränkischen Lösung: Im Gegensatz zu den Konkurrenzofferten würde Wöhrl Standort und einen Großteil der Arbeitsplätze erhalten. Als lange unüberwindbare Hürde erwies sich jedoch die Frage der LGB-Immobilien. Intro wollte kaufen, die zustimmungspflichtigen Banken mehrheitlich nur verpachten. Erst ein Treffen beider Parteien in München auf dem neutralen Boden des bayerischen Wirtschaftsministeriums auf Betreiben von Fleck hin brachte Anfang vergangener Woche wieder Bewegung in die Verhandlungen.

Das Ergebnis ist ein neues intro-Angebot. Die Investmentgesellschaft bietet jetzt vereinfacht an, die Immobilien zunächst zu pachten und erst in einigen Jahren von den Banken zu kaufen - wobei dann die bis dahin gezahlte Pacht verrechnet würde. Auf ihrer gestrigen Telefonkonferenz konnten sich Sparkasse Nürnberg, Dresdner Bank, Deutsche Bank, Delmora und IKB jedoch nicht auf ein einheitliches Votum einigen. Morgen will man sich erneut besprechen.

Jeder Tag verschlechtert Lage

Fleck drängt zur Eile. «Mit jedem Tag der Nicht-Entscheidung verringert sich die Chance einer erfolgreichen Fortführung des Unternehmens in Nürnberg», sagte der Wirtschaftsreferent. Insidern zu Folge soll es vor allem die IKB sein, die sich noch nicht zur fränkischen Lösung durchringen konnte. Auch bei Delmora und Deutscher Bank bestünden Bedenken.

Die Chancen auf ein Happy End im LGB-Krimi bezeichnete Insolvenzverwalter Goede immerhin als «gut genug, dass alle weiter verhandeln.» Der Ausgang allerdings ist weiter völlig offen. Zumal neben «intro» mit den Modellbahnherstellern Märklin und Piko noch mindestens zwei weitere ernsthafte Interessenten um das Okay der Banken werben. Der «Fall LGB»: Es bleibt spannend.

Gregor Le Claire
24.4.2007
Quelle: Nürnberger Nachrichten


Und am 26.4.2007 diese Zeitungsmeldungen:
LGB erneut in der Insolvenz
Modellbahnhersteller geht das Geld aus - Mitarbeiter in Sorge

NÜRNBERG - Jetzt ist es offiziell: Der Nürnberger Modellbahnhersteller Lehmann-Groß-Bahn (LGB) hat zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate Antrag auf Insolvenz gestellt.

Damit ist der Rettungsversuch Hermann Schöntags endgültig gescheitert. Der Privatmann hatte das Traditionsunternehmen zum 1. Januar 2007 aus der ersten Insolvenzmasse heraus in eine neu gegründete GmbH übernommen. Doch plagten auch diese Gesellschaft rasch Finanzprobleme. Schöntag brachte die Gelder für einen reibungslosen Betrieb nie auf. Seit Wochen ruht im Werk an der Saganer Straße die Produktion, seit drei Monaten warten einige Mitarbeiter auf Lohn. Die zweite LGB-Pleite war nicht mehr zu verhindern.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Wirth muss jetzt allerdings prüfen, ob die GmbH über genügend Werte verfügt, das Insolvenzverfahren überhaupt zu eröffnen. Bis zu einer Entscheidung kann leicht ein Monat vergehen. Problematisch für die auf ihr Geld hoffenden Mitarbeiter ist dabei, dass das ihnen nun zustehende Insolvenzgeld von in der Regel drei Netto-Monatslöhnen erst ab diesem Zeitpunkt rückwirkend fließt. Wer noch auf das Februar-Geld wartet, muss darauf wohl verzichten.

Einzige im Fall LGB realistische Möglichkeit, von der Arbeitsagentur früher Insolvenzgeld zu bekommen, wäre eine Kündigung zum 1. Mai. Sollten die Gläubigerbanken dann aber dem LGB-Übernahmeangebot von Hans Rudolf Wöhrl zustimmen (die Verhandlungen laufen), wären diese Mitarbeiter bei einer ÜbernahmeRegelung zumindest zunächst außen vor. Ein Beschäftigter gegenüber dieser Zeitung: «Geschlafen haben wir schon seit Wochen nicht mehr richtig.»

Gregor Le Claire
26.4.2007
Quelle: Nürnberger Nachrichten

Situation immer prekärer
Traditionswerk LGB zum zweiten Mal insolvent

NÜRNBERG - Innerhalb von einem halben Jahr ist für LGB zum zweiten Mal Insolvenzantrag gestellt worden.

Bereits am Montag wurde für die E. P. Lehmann GmbH & Co.KG von Hermann Schöntag Insolvenz beantragt. Der Unternehmer hatte den Modellbahn-Hersteller kaufen und damit retten wollen, die erforderlichen Mittel aber nicht flüssig machen können. Rund 1,5 Millionen € soll er bereits in das Werk investiert haben. Jetzt blieb ihm dennoch nur der Gang zum Amtsgericht. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Laufer Rechtsanwalt Michael Wirth bestellt.

Die rund 140 Mitarbeiter wurden gestern darüber bei einer Betriebsversammlung informiert. Dort soll Schöntag, dem bereits die Rügensche Kleinbahn gehört, «Größe gezeigt» und sich den Mitarbeitern und ihren Fragen gestellt haben, sagte ein Insider. Die Situation ist prekär: Für die gewerblichen Beschäftigten – rund die Hälfte der Belegschaft – läuft zum 30.4. das Konkursausfallgeld aus. Ihnen bliebe jetzt nur, zu kündigen, um künftig Arbeitslosengeld beziehen zu können. Bei den Angestellten tritt dieser Fall ab Ende Mai ein.

Abhilfe könnte geschaffen werden, wenn der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl gemeinsam mit der LGB of America endlich den Zuschlag für das Ernst Lehmann Patentwerk erhielte – das ursprüngliche Unternehmen, das schon seit September insolvent ist. Dem versperrten sich aber einige Gläubigerbanken. Besonders die zu Goldman Sachs gehörende Delmora Bank sei gegen diese Lösung, heißt es aus dem Branchenumfeld. Goldman Sachs soll bereits Kingsbridge bei der Übernahmen von Märklin unterstützt haben. Kingsbridge zeigt auch schon seit langem großes Interesse an LGB und würde das Werk mit 15 Mitarbeitern weiterführen.

Anja Kummerow
26.4.2007
Quelle: Nürnberger Zeitung


Zeitungsmeldung vom 03.05.2007:
Letzter Rettungsanker
Wöhrl erneuert Angebot für insolventen LGB-Betrieb

NÜRNBERG (Eig. nm) - Der Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl unternimmt einen letzten Versuch, den traditionsreichen Modelleisenbahn-Hersteller LGB doch noch mit Hilfe einer «fränkischen» Lösung am Leben zu erhalten.

Über seine Investmentgesellschaft Intro legte er dem Insolvenzverwalter und dem Gläubigerausschuss ein weiteres, bis 7. Mai befristetes Übernahmeangebot vor. Danach stellt Wöhrl insgesamt 7,5 Mio. € zum Erhalt des Unternehmens am Standort Nürnberg bereit. Dies sei die letzte Möglichkeit, den Betrieb mit seinen rund 130 Mitarbeitern zu retten, nachdem die Gläubiger alle vorangegangenen Angebote nicht zugestimmt hätten.

Wie der Investor weiter erklärt, kam dieses erneute Angebot nur zustande, weil sich viele LGB-Mitarbeiter nicht nur mit Worten für eine Übernahme durch die Intro-Verwaltungs GmbH ausgesprochen hätten, sondern weil sie diese «fränkische Lösung» auch durch einen eigenen Beitrag unterstützen wollen. Dietmar Langner, verantwortlich bei der Intro für das Projekt LGB erklärte hierzu in einer Mitteilung: «Es ist außerordentlich erfreulich, dass nicht nur die Stadt Nürnberg für den Erhalt des Unternehmens kämpft, sondern dass sich auch die Mitarbeiter so positiv in diesen Prozess einbringen». Gerade das habe Hans Rudolf Wöhrl bewogen, ein neues Angebot abzugeben.

Allerdings läuft LGB die Zeit davon, denn die Produktion ruht nach wie vor. Nur wenn die Fertigung im Mai wieder anläuft, könnten die Kundenwünsche für das«überlebenswichtige» Weihnachtsgeschäft erfüllt werden, erklärt Wöhrl.

LGB hatte Ende April zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate Antrag auf Insolvenz gestellt, nachdem Privatinvestor Hermann Schöntag das Traditionsunternehmen zum 1. Januar 2007 aus der ersten Insolvenzmasse heraus übernommen hatte und dann über eigene Finanzprobleme gestolpert war.

3.5.2007
Quelle: Nürnberger Nachrichten
Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

Dampfmax

Beitrag von Dampfmax » Donnerstag 3. Mai 2007, 11:35

Hallo zusammen,

hoffentlich wird das was mit dem Herrn Wöhrl.
Wäre sonst schade um LGB.

Gruß
Michael

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dodu313
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Beitrag von dodu313 » Freitag 4. Mai 2007, 06:27

Irgendwie drängt sich mir der Eindruck auf, dass ich mal das ein oder andere LGB-Teil für meinen Filius noch an Land ziehen sollte, bevor die Lichter ganz ausgehen......
cu 8)
DoDu313

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Peter Müller
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Beitrag von Peter Müller » Samstag 5. Mai 2007, 14:15

Verhandlung vor dem Scheitern
Insolvenzverwalter: Das Intro-Angebot für LGB reicht nicht

NÜRNBERG (Eig. Ber./won) - Die Verhandlungen über die Übernahme des insolventen Modelleisenbahn-Herstellers LGB durch den Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl drohen zu scheitern.

Wie der Insolvenzverwalter Steffen Goede am Freitagabend mitteilte, weicht das von Wöhrls Verwaltungsgesellschaft Intro am Mittwoch abgegebene Angebot zur Übernahme der Nürnberger Lehmann-Groß-Bahn LGB) «bezüglich des Kaufpreises sowie weiterer maßgeblicher Konditionen so stark von einer bereits gefundenen Kompromisslinie ab, dass mit einer Einigung auf dieser Grundlage nicht mehr gerechnet werden kann». Auf diese Kompromisslinie hätten sich alle Beteiligten bei einem Gespräch im MünchnerWirtschaftsministerium zubewegt, so dass eine Einigung «in greifbarer Nähe gewesen war», bedauert Goede.

Wöhrl bestreitet dagegen vehement, dass es eine solche Kompromisslösung jemals gegebenen hat. «Das war keine gemeinsam gefundene Kompromisslinie, sondern eine Forderung der Gläubigerbanken, der wir niemals zugestimmt haben», erwidert Wöhrl auf Anfrage. Und auch das am 2. Mai nochmals erneuerte, inhaltlich anders strukturierte Angebot habe den Banken-Forderungen durchaus Rechnung getragen, sagt Wöhrl, der sich entschieden gegen die Darstellung verwehrt, an einem jetzt möglichen Scheitern der Gespräche schuld zu sein. «Wir haben den Banken schon vorher mehrere Angebote unterbreitet, ohne dass die angenommen worden sind».

Unabhängig davon, wer diese Situation verschuldet hat: Leidtragende werden wohl die 130 LGB-Beschäftigten sein. Während die Wöhrl-Lösung deren Arbeitsplätze in Nürnberg gesichert hätte, bleibt nun vermutlich als einer der letzten im Rennen Konkurrent Märklin mit den Finanzinvestoren Kingsbridge im Rücken. Dem Vernehmen nach will Märklin bei einer Übernahme die Produktion in Nürnberg einstellen und die Mitarbeiterzahl auf ein Minimum reduzieren.
5.5.2007
Quelle: Nürnberger Nachrichten
Grüße, Peter

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Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

LEDMaster

Beitrag von LEDMaster » Sonntag 6. Mai 2007, 20:38

Märklin darf LGB auf keinen Fall übernehmen, dass würde das Aus bedeuten.

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dodu313
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Beitrag von dodu313 » Montag 7. Mai 2007, 06:07

LEDMaster hat geschrieben:Märklin darf LGB auf keinen Fall übernehmen, dass würde das Aus bedeuten.
Das sehe ich auch.
Dann könnte man den Laden direkt dicht machen :(
cu 8)
DoDu313

Dampfmax

Beitrag von Dampfmax » Dienstag 8. Mai 2007, 09:49

Angebot für LGB einfach unterschlagen?
Die verhinderten Retter aus Sonneberg


NÜRNBERG - Der große Kampf um die kleinen Loks geht weiter, und er wird mit jedem Tag spannender und unglaublicher - für viele Beobachter auch unglaubwürdiger. Im Insolvenzverfahren des einst renommierten Modellbahnherstellers Ernst Paul Lehmann Patentwerk ist mit Rudolf Wöhrl zwar ein weiterer potenzieller Retter gescheitert, doch das muss noch immer nicht das endgültige Aus für die noch gut 130 Mitarbeiter und die von ihnen produzierten Großbahnen der Spurweite 1: 22,5 bedeuten.

Insolvenzverwalter Steffen Goede bedauert das «schlechte Ergebnis» und verkündet, dass Wöhrls Investmentfirma Intro-Verwaltungs GmbH «in der gegebenen Situation» der einzige Bieter sei, der die Produktion am Standort Nürnberg hätte erhalten können, wie die Deutsche Presseagentur ihn gestern zitierte. Doch was ist mit dem britischen Finanzinvestor Kingsbridge Capital, der bereits Märklin in Göppingen übernommen hat und auch die LGB-Produktion schlucken möchte, fragen sich ebenso interessierte wie irritierte Branchenkreise nicht nur in Nürnberg.

Im thüringischen Sonneberg etwa glaubt René Wilfer seinen Ohren nicht zu trauen, als er die letzte Meldung aus Nürnberg bekommt: «Ich wundere mich über den lieben Herrn Dr. Goede, der nie ein Wort darüber verliert, dass ihm ein Angebot von uns vorliegt, das zuletzt vor drei Wochen nachgebessert wurde», sagt der Chef der einzigen in der Spielzeugstadt noch standorttreuen Modellbahnfirma Piko auf Anfrage der NZ. Selbst wenn das Wöhrl-Angebot scheitere, sei das nicht zwangsläufig das Ende von LGB, unterstreicht Wilfer.

Anders auch als Kingsbridge/Märklin sei Piko bereit, «die Produktion am Standort Nürnberg weiterzuführen». Dazu sei «eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitern nötig, die zum Großteil aus der früheren Firma übernommen würden», betont Wilfer nachdrücklich. Schon vor Weihnachten 2006, als Piko noch in Konkurrenz zu Märklin als Interessent für LGB angetreten sei, «hätten wir den Zuschlag haben können, wenn sie es gewollt hätten», erinnert Wilfer den Gläubigerausschuss und Insolvenzverwalter Goede.

Der reagiert trotz mehrfacher Anfragen der NZ auch nach der zweiten LGB-Insolvenz nicht. Dabei ist es bei Lehmann allerhöchste Eisenbahn, denn die gesamte Branche und sicherlich auch die Banken wissen nur zu genau: «Das Sommergeschäft ist dank des Superwetters bereits gelaufen», so Piko-Chef Wilfer und fügt hinzu: «Seit September liegt der Betrieb brach. Wenn die Produktion im Mai nicht anläuft, kann man die Marke LGB vergessen!» Rolf Syrigos
8.5.2007
Quelle: NZ

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Beitrag von Bernd.T » Dienstag 8. Mai 2007, 14:34

hier noch ein Bericht vom Hamburger Abendblatt vom 08.05.07 Es scheint wohl zu Ende zu sein. Schade drum

http://www.abendblatt.de/daten/2007/05/08/736813.html
Bernd grüßt alle aus der Freien und Hansestadt Hamburg,
und ich schreibe nach der Reform, wie ich es gelernt habe.

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Beitrag von Achim » Dienstag 8. Mai 2007, 15:00

Mann - Mann schenkt dem Wilfer den LGB Laden - der macht was anständiges draus, muß man sich nur der Erfolg der Firma Piko anschauen.!

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Beitrag von LEDMaster » Dienstag 8. Mai 2007, 16:06

Piko ist Mainstream-Kleinkram, die haben nicht viel für große Spuren.
Gibt ja viele die auf solchen Fummelkram stehen.
Piko hat auch nicht solche Werbeausgaben wie LGB.

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Beitrag von Achim » Dienstag 8. Mai 2007, 16:35

Der Herr Wilfer hat Piko reanimiert und es sieht so aus, als wenn er der einzige wäre, der den Rückgang der Branche erfolgreich verkraftet.
Piko und das Wunderland scheinen die einzigen erfolgreichen Unternehmen in einer Branche voller Krisen. Und das obwohl sie in Deutschland produzieren :lol:
Wenn er LGB übernimmt dann gibts vielleicht endlich robuste und spielfeste Modelle. Wie man hört will er auch weiter in nürnberg produzieren.

Oder darf kein bayrisches Unternehmen von einem "OssiunterNehmen" übernommen werden.

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LEDMaster

Beitrag von LEDMaster » Dienstag 8. Mai 2007, 17:29

Dann müsste Wilfer aber viel Geld aufbringen, die Banken sind ja unersättlich.

Robuste und Spielfeste Modelle wirds aus Plastik nie geben, die LGB ist schon was schönes (gewesen) :( .

Piko sollte vieleicht mal Schmalspur Fahrzeuge bauen, die dann noch kompatibel zur LGB sind, da wird jetzt ja ein Markt frei.

Wenn man Normalspur haben will dann soll man Spur 1 nehmen, da stimmts dann auch vom Maßstab her, dass geht Piko im moment jedenfalls total ab, etwas halbwegs Orginalgetreues zu bauen.

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Beitrag von Achim » Dienstag 8. Mai 2007, 17:50

Es geht letztlich um die alten Formen der LGB Modelle, das Gleissystem und den namen. Das muß einfach noch einen Wert haben, schließlich ist da noch ein Markt und eine Nachfrage.

Achim
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