Modellbahnladenalptraum - Modellbahnladenwunschtraum

Alles rund um Neuerscheinungen
Benutzeravatar
Peter Müller
Forumane
Beiträge: 4291
Registriert: Dienstag 25. Januar 2005, 12:43

Beitrag von Peter Müller » Dienstag 11. Dezember 2007, 23:01

Achim hat geschrieben:Gefühlte 40 % der Threads hier im Forum sind Bitten um Unterstützung und das ohne, das dafür groß Werbung gemacht wird.
Und die meiste Unterstützung, die geleistet wird, ist viel zu lieb-kompliziert oder aber zerrissen, weil alle möglichen Varianten zur Sprache kommen. Ich meine da hauptsächlich die Startpackungs-Beginnerfragen. Ich selber mache bei dem Kompliziert-machen mit, ohne Zweifel.

Voller Enthusiasmus wird hier die Frage gestellt "ich will mir eine Startpackung kaufen, welche könnt ihr mir empfehlen" und schon kommen Gegenfragen anstatt Antworten: "ja kennst Du denn die verschiedenen Gleissystem", "weißt Du überhaupt welche Spurweite :extraconfused:" und "möchtest Du analog oder digital :?". Der Gipfel ist dann die Aufforderung, mal eben quer durch das Zwischennetz zu surfen und sich wenigstens ein bisschen schlau zu machen (wäre das nicht auch Thema für einen kleinen MiWuLa-Film? :clown:). Wenn ich länger so darüber nachdenke, sind wir alle schlechte Ratgeber.
Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

Andreas Weise

Beitrag von Andreas Weise » Mittwoch 12. Dezember 2007, 00:04

Peter Müller hat geschrieben:Voller Enthusiasmus wird hier die Frage gestellt "ich will mir eine Startpackung kaufen, welche könnt ihr mir empfehlen" und schon kommen Gegenfragen anstatt Antworten: "ja kennst Du denn die verschiedenen Gleissystem", "weißt Du überhaupt welche Spurweite :extraconfused:" und "möchtest Du analog oder digital :?".
Es ist aber so, dass es mittlerweile viele Einsteiger gibt, die schon recht konkrete Vorstellungen haben, was sie eigentlich für eine Anlage bauen wollen. Und manche Anlagenkonzepte lassen sich digital besser betreiben, andere analog. Wer Anfänger ist, aber US-Bahnen im Visier hat, ist nun mal mit Wechselstrom dumm beraten, weil es dafür einfach fast nichts gibt.
Der Gipfel ist dann die Aufforderung, mal eben quer durch das Zwischennetz zu surfen und sich wenigstens ein bisschen schlau zu machen (wäre das nicht auch Thema für einen kleinen MiWuLa-Film? :clown:). Wenn ich länger so darüber nachdenke, sind wir alle schlechte Ratgeber.
Sicher ist das nicht "die feine englische Art". Aber es geht auch keiner, der keine Ahnung von Computern hat, in ein Computerfachgeschäft, und sagt: "Ich will 'n Computer haben". Er muss zumindest in etwa wissen, was man mit so einer Kiste machen kann und was man selber davon machen will.

Viele fortgeschrittenen Modellbahner regen sich über die verkürzten Schnellzugwagen auf. Bei mir war es aber auch so: Als ich als Kind anfing, hatte ich auch zuerst nur die Kurzen, und ich war mir über die Unmaßstäblichkeit gar nicht bewusst. Als ich dann erfuhr, dass meine Schnellzugwagen allesamt zu kurz sind, hatten sich bei mir schon so viele Wagen angesammelt, dass ein Verkauf ein enormer Verlust gewesen wäre. Ich hatte immer fast mein ganzes Taschengeld immer in die Eisenbahn investiert, und zum Geburtstag/Weihnachten kam immer Modellbahn-Material hinzu. So fahren bei mir heute noch 1:100 und 1:93 Schnellzugwagen bzw. maximale Länge ca. 28,5 cm. Vor solchen "Fehlern", wenn man sie so nennen will, kann man Anfänger doch warnen.

Andreas Weise

modelldaisy

Beitrag von modelldaisy » Mittwoch 12. Dezember 2007, 00:16

Man glaubt garnicht wieviele Modellbahner keine langen Personenwagen einsetzen können, weil sie zu enge Kurvenradien gebaut haben (oder die Gebäude zu nah an den Gleisen stehen)...

Benutzeravatar
Peter Müller
Forumane
Beiträge: 4291
Registriert: Dienstag 25. Januar 2005, 12:43

Beitrag von Peter Müller » Mittwoch 12. Dezember 2007, 00:23

Man glaubt auch gar nicht, wie sehr man sich an einer Modelleisenbahn erfreuen kann, bis der erste um die Ecke gelaufen kommt und einem den Spaß verdirbt: "Deine Personenwagen sind nicht maßstäblich :no:". Es dauert schon seine Zeit, bis man alle Möglichkeiten ausgelotet hat, ein "besserer Modelleisenbahner" werden zu können. Dann kommt die Erkenntnis, dass man sich diesen Schritt nicht leisten will oder leisten kann. Und dann dauert es noch einmal, bis man sich von diesem Wahn wieder befreit hat und sagt, früher hatte ich Spaß, jetzt mache ich weiter wie früher :wink:.
Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

Benutzeravatar
Achim
in me­mo­ri­am
Beiträge: 2602
Registriert: Freitag 9. Januar 2004, 17:38

Beitrag von Achim » Mittwoch 12. Dezember 2007, 00:47

Peter Müller hat geschrieben
Und die meiste Unterstützung, die geleistet wird, ist viel zu lieb-kompliziert oder aber zerrissen, weil alle möglichen Varianten zur Sprache kommen. Ich meine da hauptsächlich die Startpackungs-Beginnerfragen. Ich selber mache bei dem Kompliziert-machen mit, ohne Zweifel.
Peter hier im Forum geht das noch!

In manchen Vereinen kriegst du als Anfänger ein dummes Grinsen zu sehen - nach dem Motto "er hat "Märklin" gesagt", die können sich ausschütten vor Lachen, wenn einer bei ner Fremoausstellung fragt, warum dort kein Märklin fährt. Das sowas nicht jeder weiß der Anfänger ist, ist für diese Leute unvorstellbar.
Auch unter den Märklinfetischisten finden wir diese Leute, die nur um ihre persönliche Befindlichkeit und Hobbyprinzipien zum gegenwärtigen Zeitpunkt kreisen und sich wie Andreas nicht vorstellen können oder wollen, das man zum Lernen auch sozialen Kontakt braucht.
Da gehts bei uns hier noch gnädig ab.

Wenn nix passiert und nicht auch wieder mehr "Standartjugendliche" begeistert und unterstützt werden, dann wird das Modellbahnhobby sich immer mehr entsprechend dem Vorurteilsbild der Öffentlichkeit entwickeln, Leute die denken das der Nachwuchs von alleine kommt und bereits mit der Muttermilch gelernt zu haben hat, das Metall nun mal mehr wert ist oder Punktkontakte nicht vorbildgerecht und Ausgeburt der Modellbahnhölle sind.
Dann verpufft der Wunderlandeffekt. Schlecht für die Firmen und Daisys Kollegen - jedenfalls mittelfristig.
Ich hoffe auf die Professionalisierung des "Anwendersupports".
Das da ein Defizit ist, les ich hier jeden Tag.

Achim
Zuletzt geändert von Achim am Mittwoch 12. Dezember 2007, 23:09, insgesamt 4-mal geändert.
now butter by the fishes

Metronom!

Beitrag von Metronom! » Mittwoch 12. Dezember 2007, 16:43

Würde es mehr Nachwuchs geben, würden sich die Hersteller besser über Wasser halten können, weil es mehr Kunden geben würde die ihre ausgefallene Ware kaufen würden.
Zum Fragen stellen: Das ist sehr wichtig, weil wenn ein Anfänger niemand kennt der sonst das Hobby betreibt, hat der Anfänger seine Probleme. Dafür müssten dann auch die Händler sorgen, indem sie z.B. Bastelnachmittage veranstalten.

Benutzeravatar
Kai Eichstädt
Forumane
Beiträge: 2742
Registriert: Samstag 19. Juni 2004, 23:32
Wohnort: Flensburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Kai Eichstädt » Mittwoch 12. Dezember 2007, 23:41

Moin,
Metronom! hat geschrieben:Zum Fragen stellen: Das ist sehr wichtig, weil wenn ein Anfänger niemand kennt der sonst das Hobby betreibt, hat der Anfänger seine Probleme. Dafür müssten dann auch die Händler sorgen, indem sie z.B. Bastelnachmittage veranstalten.
komisch, ich hatte damals:
keinen Händler, den ich fragen konnte.
keinen Club mit Leuten, die ich fragen konnte.
kein Internet mit Forenteilnehmern, die ich fragen konnte.
Aber ich hatte damals einen Sachkundelehrer in der Grundschule, der mir die Grundlage der Elektrik beibrachte (Wann fließt Strom? -> Wenn der Stronmkreis geschlossen ist!).
Ich hatte das Arnold Gleisanlagen Buch 2, in dem man schön stöbern und träumen könnte (eine Drehscheibe wäre toll.).
Und später kam noch der Minitrix Ratgeber für Planung, Bau und Fahrbetrieb dazu.
Wenn ich heute in die Bücherei gehe, sehe ich da noch zwei Meter Literatur zum Thema Modellbau.
Warum soll der Händler was machen? Warum macht der Anfänger nichts?
Wenn wir jedoch Ausstellungen haben, werden zwar auch mal Fragen gestellt, der Zulauf zu unserem Verein hält sich jedoch ziemlich in Grenzen...

Gruß
Kai

Metronom!

Beitrag von Metronom! » Donnerstag 13. Dezember 2007, 07:28

Ich weiß ja nicht mit welchem Alter sie angefangen haben. Wenn man 12 ist geht das schon, aber wem man jünger ist? es gibt natürlich mal Ausnahmen.
Aber ich hatte damals einen Sachkundelehrer in der Grundschule, der mir die Grundlage der Elektrik beibrachte (Wann fließt Strom? -> Wenn der Stronmkreis geschlossen ist!).
Dann geh mal heutzutage in eine Schule. In der Grundschule kommt nichts dran, auf dem Gymnasium kommt das erstemal ein klein bissle in der 6., aber ich finde das ist zu spät. Außerdem muss man die Zukunft vor den 12-Jährigen such, weil da schon die meisten ihre eigenen Hobbys haben.[/quote]

Andreas Weise

Beitrag von Andreas Weise » Donnerstag 13. Dezember 2007, 19:18

Kai Eichstädt hat geschrieben: komisch, ich hatte damals:
keinen Händler, den ich fragen konnte.
keinen Club mit Leuten, die ich fragen konnte.
kein Internet mit Forenteilnehmern, die ich fragen konnte.
Das ist ja genau auch der Beweis dafür, dass es nicht an mangelnder Werbung, Unterstützung usw. liegt, denn heute sind die Informationsmöglichkeiten viel mehr geworden als früher. Und manche hier scheinen es immer noch nicht begriffen zu haben, dass die Zahl der Modellbahner nicht weniger geworden ist.

Der Grund liegt, wie schon gesagt, an der immer weiter zunehmenden Spezialisierung und der damit verbundenen Zersplittung des Marktes. Das Beispiel mit den Werbeloks wurde ja schon genannt. Der Piko-Katalog listet z. B. schon 27 (!!!) Taurus-Farbvarianten! Dass sich so etwas nicht rechnen kann, muss jedem einleuchten. Würde man hingegen die Variantenzahl reduzieren, würden viele Kunden "ihr persönliches Wunschmodell" nicht mehr im Programm finden und womöglich auch nicht auf eine andere Variante ausweichen.

Wenn bekannt ist, dass Nachwuchs ohnehin "von selber" kommt, und das Hauptproblem die Diversifizierung ist, müsste das Marketing dahin gehen, dass die Käufer "gleichgeschaltet" werden. Eine Werbung also, die die Modellbahner dazu verleiten soll, nicht nach Kleinserienherstellern zu suchen, sondern einfach der Masse hinterherlaufen und das kaufen, was eh alle haben. Das Resultat wären dann Anlagen, wie wir sie in den 50ern und 60ern kannten: Auf jeder Anlage die 01 oder die V200, auf jeder Anlage derselbe Bahnhof, dieselbe Kirche, dieselben Häuschen, dieselben Brücken ... Der Modellbahnindustrie ging es damals deshalb so gut, weil sie überschaubare Sortimente hatte, und diese Produkte fast jeder wollte. Damals kam niemand auf die Idee, von Märklin & Co. zu erwarten, dass sie Loks der Tegernsee-Bahn oder der Ruhrkohle-AG nachbauen.

Andreas Weise

Benutzeravatar
Peter Müller
Forumane
Beiträge: 4291
Registriert: Dienstag 25. Januar 2005, 12:43

Beitrag von Peter Müller » Donnerstag 13. Dezember 2007, 19:50

Andreas Weise hat geschrieben:... scheinen es immer noch nicht begriffen zu haben, dass die Zahl der Modellbahner nicht weniger geworden ist.
Was Du nicht alles weißt, ich staune ...
Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

Andreas Weise

Beitrag von Andreas Weise » Donnerstag 13. Dezember 2007, 20:37

Peter Müller hat geschrieben:
Andreas Weise hat geschrieben:... scheinen es immer noch nicht begriffen zu haben, dass die Zahl der Modellbahner nicht weniger geworden ist.
Was Du nicht alles weißt, ich staune ...
Wie im Verlauf dieses Threads zu lesen ist, haben mir das schon etliche große Fachhändler bestätigt.

Benutzeravatar
Peter Müller
Forumane
Beiträge: 4291
Registriert: Dienstag 25. Januar 2005, 12:43

Beitrag von Peter Müller » Donnerstag 13. Dezember 2007, 22:01

Vor wenigen Jahren wurden für Deutschland rund 700000 aktive Modellbahn-Haushalte angenommen. Der Branchen-Umsatz betrug ca. 460 Mio. Euro. Drei Jahre später beträgt der Branchen-Umsatz etwa 300 Mio. Euro. Wenn man dann noch betrachtet, dass das Durchschnittsalter während dieser drei Jahre von 42 auf 45 Jahre angestiegen ist, dann wundere ich mich doch sehr über die Aussage, die Zahl der Modelleisenbahner nähme zu. Wenn Du sagst, die Zahl hat von 2006 bis 2007 wieder (etwas) zugenommen, dann kann ich das glauben. Aber im Vergleich zu drei, fünf oder zehn Jahren vorher kann ich mir das nicht vorstellen.

Ich würde gerne etwas anderes glauben, nur mache ich das erst, wenn Du "belastbares Material" vorlegen kannst. Meine Zahlen kommen aus den Marktanalysen des BDEF. Das sind auch nur statistische Erhebungen, die hochgerechnet wurden. Aber sie klingen plausibel. Also, immer her mit den Informationen :wink:.

PS.: Händlern glaube ich gar nichts, die wollen immer nur verkaufen :devil:.
Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

Andreas Weise

Beitrag von Andreas Weise » Donnerstag 13. Dezember 2007, 23:18

Die BDEF-Marktanalysen kenne ich. Nur berücksichtigt diese Statistik nicht diese ganzen Kleinserienhersteller. Vor allem in den letzten Jahren haben "Kleine" wie Weinert, LS-Models, Railtop, Alphatrain, Ibertren, Artitec, NMJ, Heljan, Lemaco, Acme, APC usw. ordentlich zugelegt; die existierten früher entweder gar nicht oder hatten wirklich null Bedeutung. Das hat sich aber ja stark geändert.

modelldaisy

Beitrag von modelldaisy » Donnerstag 13. Dezember 2007, 23:45

Soooviel machen die Kleinhersteller aber auch nichts aus. Die meisten Modellbahner kennen diese Hersteller garnicht. Von Artitec haben immer schon viele gehört, aber bei Heljan ist dann immer das große Fragezeichen da. Ist das aus der DDR? Osteuropa? Niederlande? Nein, muss man alles als Händler verneinen. Die meisten kommen rein und fragen nach xy-Bausatz von Vollmer, Faller oder Kibri. Oder sie möchten Gebäude soundso, eine Fabrik, ein Wohnhaus etc. und dann wird gestöhnt über die Vollmer, Faller oder Kibri Preise. Aber DANN zeige ich die Bausätze von Heljan. "Ooooh, das ist ja interessant"...

Also, es gibt noch soviel Potenzial für kleine Hersteller und vor allem unbekannte Hersteller. Ich finde deren Service aus meiner Sicht als Händlerin sowieso x-mal besser als den von den großen, wenn man das bei denen überhaupt auch so nennen kann...das ist auch der Grund warum e sbei mir kein Vollmer und kein Faller und kein Kibri gibt. Gibt's es ja eh an fast jeder Ecke oder bei ebay und das eh teils zu Schleuderpreisen.

Genauso handhabe ich das auch mit anderen Artikeln, z.B. Lampen, Figuren, und anderes Zubehör. Ich freue mich jedes mal wenn ich einen für mich neuen Hersteller entdecke der ganz tolles Zubehör anbietet. Und das freut oft auch die Kunden wenn die im Laden etwas Neues entdecken. Und DAS führt dann wieder dazu das denen das Hobby wieder mehr Spaß macht und sie geben dann auch mal wieder etwas Geld aus, das freut dann wieder den Händler oder die Händlerin.

Vom Aussterben ist das Hobby sicher noch nicht bedroht.

Benutzeravatar
Kai Eichstädt
Forumane
Beiträge: 2742
Registriert: Samstag 19. Juni 2004, 23:32
Wohnort: Flensburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Kai Eichstädt » Donnerstag 13. Dezember 2007, 23:57

Moin,
Metronom! hat geschrieben:Ich weiß ja nicht mit welchem Alter sie angefangen haben.
mit vier...
Metronom! hat geschrieben:Dann geh mal heutzutage in eine Schule. In der Grundschule kommt nichts dran, auf dem Gymnasium kommt das erstemal ein klein bissle in der 6., aber ich finde das ist zu spät.


Was heute an einer Schule gelehrt wird, ist allgemein sicher nicht mit dem von damals vergleichbar, ganz abgesehen davon, daß es von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich war und ist. Wie gesagt, bei mir war es in den Siebzigern in Schleswig-Holstein so, daß der Lehrer einhen großen Kasten in den Unterricht mitbrachte. In diesem waren diverse Batterien, Glühobst in Fassungen, Schalter, Drähte und Schraubenzieher, um das ganze zu verbinden. Aufgabe: alles so zu verbinden, daß man mit dem Schalter die Lampe ein- und ausschalten kann. Von daher finde ich es erschreckend, wenn in einem Forum gefragt wird, wie man es anstellen muß, daß man das Licht auf der Moba anschalten kann...
:shock: :? :roll: :evil:
Was ich damals aber auch schon hatte: Interesse für Technik: Wie funktioniert das?
Metronom! hat geschrieben:Außerdem muss man die Zukunft vor den 12-Jährigen such, weil da schon die meisten ihre eigenen Hobbys haben.


Da fehlt was, entweder in paar Wörter oder die deutsche Übersetzung...

Gruß
Kai

Benutzeravatar
kiruna
Forumane
Beiträge: 1103
Registriert: Dienstag 26. Juni 2007, 19:18
Wohnort: NRW / Ostwestfalen

Beitrag von kiruna » Freitag 14. Dezember 2007, 00:13

@Kai
...alles so zu verbinden, daß man mit dem Schalter die Lampe ein- und ausschalten kann...


Das nannte sich bei mir im vierten Schuljahr 1969 noch 'Heimatkunde'.
Im Rahmen des Heimatkundeunterrichts haben wir damals gelernt, wie eine Taschenlampe funktioniert.
Ein anderes Mal haben wir mit der ganzen Schulklasse den Bielefelder Ostbahnhof besichtigt. Und anschließend bekam jeder für sein Arbeitsheft eine gelochte Fahrkarte geschenkt.
Das war Infizierung mit dem Eisenbahnvirus 'höchsten Grades'.

Gruß, Thomas :lol:
märklin H0 - iTrain 4.x - MM+DCC
Ein Leben ohne Modellbahn ist wie Tofuwurst und alkoholfreies Bier!

Metronom!

Beitrag von Metronom! » Samstag 15. Dezember 2007, 12:47

Und manche hier scheinen es immer noch nicht begriffen zu haben, dass die Zahl der Modellbahner nicht weniger geworden ist.
Je mehr Modelleisenbahner es gibt, desto mehr Modelleisenbahner kaufen bei Kleinserienhersteller. Das heißt, alle Hersteller könnten sich besser über Wasser halten. Es ist egal, ob es früher mehr oder weniger Modelleisenbahner gab.

Metronom! hat folgendes geschrieben:
Außerdem muss man die Zukunft vor den 12-Jährigen such, weil da schon die meisten ihre eigenen Hobbys haben.
Da fehlt was, entweder in paar Wörter oder die deutsche Übersetzung...
Damit meine ich, dass die 12-jährigen sich mit anderen Sachen beschäftigen und nicht so leicht für etwas anderes zu begeistern sind.
Man müsste Eisenbahn "cool" machen. Nicht das es heißt "wie schnell ist viel Speicher hat dein Computer" sondern "wie groß ist deine Eisenbahn".

Benutzeravatar
kiruna
Forumane
Beiträge: 1103
Registriert: Dienstag 26. Juni 2007, 19:18
Wohnort: NRW / Ostwestfalen

Beitrag von kiruna » Samstag 15. Dezember 2007, 18:17

Eigentlich ist es kein Wunder, dass sich viele Kinder und Jugendliche nur noch mit Computer & Co beschäftigen. Wozu Vereine, oder sich untereinander treffen, wenn fast jeder 'online' ist und mit Gleichgesinnten vom heimischen Sessel aus herumquasseln kann?

Einschränkungen machen den Modellbau ebenfalls für viele uninteressant:
Schiffmodellbau - und kein zugängliches Gewässer in der Nähe
Flugmodelle - nicht jeder hat eine große Wiese in der Nähe, Lärmschutz bei Motorflugmodellen
Automodelle und Eisenbahn - entsprechend teuer, je nachdem wie hoch die Ansprüche sind

Dazu kommt die unentwegte Werbung von 'Geiz ist ....' bis 'saublöd'.
Viele Kinder wissen wahrscheinlich nicht, dass es Modellbau gibt, da kaum Werbung dafür gemacht wird.

Wann habe ich das letzte Mal Werbung für eine Modelleisenbahn im Fernsehen gesehen? Ich glaube das war in den späten 60ern.
Damit meine ich nicht Holz- oder LEGO-Eisenbahnen, sondern 'richtige' Modelleisenbahnen.

Sicher ist eine Werbeminute im Fernsehen sehr teuer. Aber dadurch würde die Akzeptanz für Modellbau im Allgemeinen wieder etwas aufgewertet.

Für viele Jugendliche ist es vielleicht auch peinlich, seinen Kumpeln zu erklären, dass der Modellbau Vorrang vor Counter-Strike o.ä. hat!

Gruß, Thomas
märklin H0 - iTrain 4.x - MM+DCC
Ein Leben ohne Modellbahn ist wie Tofuwurst und alkoholfreies Bier!

Benutzeravatar
Peter Müller
Forumane
Beiträge: 4291
Registriert: Dienstag 25. Januar 2005, 12:43

Beitrag von Peter Müller » Samstag 15. Dezember 2007, 18:31

Modelleisenbahn wird recht häufig im Fernsehn gezeigt. Es gibt da so eine große Schauanlage in Hamburg ...

Und das ersetzt ganz gut plumpe Werbung, also so ganz aus der Welt ist die Modelleisenbahn nicht. Außerdem bin ich mir nicht so ganz sicher, welche anderen Hobbies über eigene Fernsehsendungen verfügen. Nicht das Modelleisenbahn-Hobby, sondern das Eisenbahn-Hobby findet man zumindest in den 3. Programmen. Und ein wenig Modelleisenbahn ist da auch immer mit dabei.
Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

Andreas Weise

Beitrag von Andreas Weise » Samstag 15. Dezember 2007, 21:19

Eben...sag ich ja auch immer... in der Öffentlichkeit ist die Moba sehr wohl. Das Problem liegt wirklich in der Tatsache, dass jeder "seine persönlichen" Spezialmodelle haben will und das Marktwirtschaftssystem auf ein derartiges Kaufverhalten schlichtweg nicht ausgerichtet ist. Wie ich ja schon schrieb, fällt mir aber auch keine bessere Alternative ein - und den Wirtschafts-Experten ja anscheinend auch nicht.

Wie oft wurde z. B. schon in Musikforen geschrien: "Wir wollen diesen Kommerz nicht mehr!" und klicken sich dann gezielt zu Bands, die kaum Hörer haben und konsequent draufzahlen. In je mehr Branchen das passiert, desto größer werden die Probleme.

Andreas Weise

Antworten