Modellbahnladenalptraum - Modellbahnladenwunschtraum

Alles rund um Neuerscheinungen
modelldaisy

Beitrag von modelldaisy » Sonntag 12. November 2006, 17:09

Ja, aber Playmobil und Lego sind ja meist nicht so kompatibel zu den üblichen Modellbahnen...

Piko z.B. bietet preisgünstige echte Modellbahnen an die auch für Kinder geeignet sind. Und von denen kommt keine Werbung. Verschenktes Potenzial finde ich.

Reinhard Schneider

Beitrag von Reinhard Schneider » Sonntag 12. November 2006, 19:28

Hallo,
in einem Modellbahnladen in Mühlheim/Main ist in einem Nebenraum eine große Schauanlage zu sehen. In der "Saison" ist sonntags regelmäßig geöffnet.
Zuletzt geändert von Reinhard Schneider am Montag 13. November 2006, 16:56, insgesamt 1-mal geändert.

Reinhard Schneider

Beitrag von Reinhard Schneider » Montag 13. November 2006, 14:34

Neuer Versuch
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Gast

Beitrag von Gast » Montag 13. November 2006, 14:50

Man erkennt es eigentlich:

Die Anlage in Mühlheim ist ein Werk des "Vor-Dauscherschen" und schon einige Jahre verstorbenen Modellbahnbauers Bernhard Stein!

Reinhard Schneider

Beitrag von Reinhard Schneider » Montag 13. November 2006, 20:53

Hallo bigboy,
Du hast 100 Punkte.

Gruß RS

Gast

Beitrag von Gast » Montag 13. November 2006, 22:19

Ich weis noch wie Bernhard Stein bei Robert Lemke in "Was bin ich" war.

Hans Sachs, der Nürnberger Oberstaatsanwalt, Modellbahner und Stammgast auf der Messe, hatte ihn sofort erkannt sich aus der Raterunde ausgeklinkt.

Die übrigen Drei haben es damals glaube ich nicht erraten.

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genius
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Beitrag von genius » Montag 13. November 2006, 23:29

Die Anlage hat den "will auch haben" Effekt, gefällt mir sehr gut!

Aber ich denke ein Gleisoval mit einem liebevoll gestalteten Bahnhof einer Nebenstrecke auf einer 1 x 2 m Platte würde schon reichen um die Faszinaton Modellbahn im Geschäft spürbar zu machen.

genius

Mördergrube

Beitrag von Mördergrube » Mittwoch 22. November 2006, 15:51

Hallo Achim,
habe bitte Verständnis, daß ich jetzt nur als Anonymus schreibe.
Möchte mich hier mit meinem Namen nicht als Händler outen.

Zu Deinen Fragen und Vorstellungen möchte ich folgendes sagen:
(Fast) Alles in einem Modellbahngeschäft gehört dem Händler ( Oder auch der Bank ). Von den Herstellern bekommt man nichts, aber auch rein gar nichts auf Kommission. Die tun nichts dazu und schenken einem auch nichts.

Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen:

Videos: Das war das einzige was ich auf Kommission bekommen habe.

Valuta: ( Komischer Name ) Verschiedene Hersteller bieten einem Händler Valuta ( Zahlungsziel ) zum 1.10. eines Jahres. Dies gilt aber nicht für Neuheiten, sondern nur für das Standartprogramm und manchmal auch Startpackungen.
( Das ist meistens nur für einen größeren Hauptauftrag möglich, der im Frühjahr gemacht werden muss )
Das hat folgenden Hintergrund: Früher war Modellbahn hauptsächlich ein Weihnachtsgeschäft. Geordert wurde Anfang des Jahres auf der Messe und geliefert wurde im Herbst. So konnte man früher Modellbahn in vielen Geschäften nur zur Weihnachtszeit erwerben. Damit die Händler auch in der Mitte des Jahres Artikel vorrätig hatten, gab man sie ihnen schon vorher mit einem späteren Zahlungsziel.
Der Möchtegernmarktführer ( MM ) hat dieses System über die Jahre allerdings pervertiert. Als Händler bekommt man es mit Sonderaktionen und Rabatten schmackhaft gemacht Artikel auf Valuta zu bestellen. Wenn man dann zum Herbst Ware von den anderen Herstellern für das Weihnachtsgeschäft ordern will, so geht das dann nicht mehr, da man ja am 1.10. die MM – Rechnungen bezahlen muss und man dann kein Geld mehr auf dem Konto hat.

( Und wer es glaubt ) Inneneinrichtungen: Wenn man ein MM-Store oder Shop sein möchte, dann muss man für mindestens 8000 € eine MM-Einrichtung kaufen.
( Kann auch mehr werden beim Store ) Angeblich bekommt man die Teile verbilligt. Wenn ich aber die Einrichtungen anderer Systemhersteller sehe, so glaube ich nicht an einen wirklichen Zuschuss. Es ist natürlich klar, dass es billiger wird, wenn man als MM eine Option auf 3-400 Ladeneinrichtungen gibt.
Und diese 8000 € müssen nun erst mal durch Umsatz verdient werden.
Ist doch klar, dass sich viele Kleine damit schwer tun – vor allem Spielwarengeschäfte mit einer kleinen Modellbahnabteilung.


Zu den Investitionen:
Eine Händlerbinsenweißheit sagt, dass man ein mal im Jahr seinen Lagerbestand drehen muss. Soll heißen: Bei 100.000 Warenbestand = 100.000 Umsatz.
( Ob sich ein Artikel dabei gar nicht verkauft ist bei dieser Überlegung egal, wenn sich ein anderer gleichteurer dafür 2mal verkauft )
Dass ich nur ein kleiner Händler bin, sieht man daran, dass ich nur einen Warenbestand in der Modellbahnabteilung von ca. 180.000€ habe. Den habe ich allerdings die letzten 3 Jahre von 220.000 heruntergefahren. Denn Deine Idee mit dem vorrätigen Preiswertsortiment hatte ich schon vor langem. Vor allem habe ich auf die Bevorratung von Zubehör geachtet. Nach dem Motto: Wer sammelt kann ein paar Tage warten – wer baut braucht Schienen, Grünzeug und Elektromaterial. Ich habe mir in letzter Zeit nichts Teures mehr auf Lager gelegt. Alles dieses nur auf Bestellung. Dafür bin ich mit diesen Preisen dann auf Versenderniveau heruntergegangen. Komischer Weise haben es mir die Sammlerkunden nicht gedankt. Anscheinend gibt es mehr Sammler als Fahrer und Bauer. Trotzdem wollen die Sammler ihre Modelle vorher auf Herz und Nieren prüfen, bevor sie sie für immer im Wohnzimmerschrank verschwinden lassen.

Ich ( knapp 60 / keinen Nachfolger ) schreibe gerade meine innerliche Kündigung, weil gerade der Möchtegernmarktführer auf die kleinen Geschäfte, die noch Service bieten verzichten will. Vor einigen Jahren machten die bei mir 30% meines Umsatzes. Jetzt sind es noch 10 % und ich habe insgesamt nur einen kleinen Umsatzrückgang gehabt, da ich den durch andere Sortimente auffangen konnte. Auf den Rest kann ich nun auch verzichten. Ich sagte dem Außendienst: Ich brauch Euch nicht, aber Ihr braucht uns. Wartet ab.

In der Nachbarstadt hat ein Freund ein reines Modellbahn und Modellautofachgeschäft. Er sagte mir im Frühjahr nach der Inventur seinen Lagerbestand: knapp 350.000 €. Und auch er ist kein Großer.
Auch sein Laden wirft fast nichts mehr ab. Nur hat er schon seit einiger Zeit innerlich gekündigt.
Nun hat er neben 2 Angestellten auch 2 ( bezahlte ) Praktikanten.
Die sollen Vorbereitungen treffen alles bei IBÄH zu verramschen.



Und noch ein Nachsatz zu den Fenster und Ausstellungsanlagen:
Klar daß so etwas immer die Laufkundschaft dazu angehalten hat am Schaufenster zu verweilen. Nur sind wir hier wieder bei den Kosten. Also baute ich selber etwas modular auf und Veränderung war ohne großen Aufwand möglich. Das aber noch zu einer Zeit wo diese Kosten auch durch Umsatz wieder herein kamen. Wenn man nicht in bester Innenstadtlage liegt lohnt sich das heute nicht mehr. Natürlich kann man kleine Dioramen bei Faller und Konsorten kaufen wo nur der Materialpreis berechnet wird aber eine Schauanlage passt nicht mehr ins Schaufenster. Die bekam man zwar auch Leihweise ( man brauchte nur den Transport bezahlen ) aber im Laden ist kein Platz mehr, da dieser durch immer ausufernde Sortimente gefüllt wurde. Und dann kommt da noch einer von der Bank daher der meinte, daß man pro qm soundsoviel Umsatz machen müsste und für solche Kinkerlitzchen kein Platz verschwendet werden sollte. Nach meinen Beiträgen ihm gegenüber bezüglich Heuschrecken und Weltrevolution habe ich heute nur noch die Sparkasse als Hausbank ( womit ich sogar besser klar komme ).


Schöne Grüße noch

modelldaisy

Beitrag von modelldaisy » Mittwoch 22. November 2006, 19:45

Es muss ja nicht immer die große Anlage sein die im Schaufenster zu sehen ist. Es reicht auch eine liebevolle Gestaltung mit kleinem Oval und kleiner Lok nebst einigen Häusern. Den Kleinen gefällt auch das und bekommen da schon große Augen. Die Großen erfreuen sich an der weihnachtlichen Gestaltung, gerade wenn es dunkel ist und die Lichter brennen.

Und im Laden kann man auch viel gestalten. Hier und da eine weihnachtliche Kleinigkeit an Regalen oder Türen.

Gerade zu Weihnachten gehört das auch dazu und es kostet nicht viel Geld und Platz wird auch nicht verschwendet.

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Achim
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Beitrag von Achim » Mittwoch 22. November 2006, 22:14

Danke für eure Postings

Ich äußer mich jetzt mal nur zur "kleinen Anlage".

Die Idee war ein bißchen "Wunderland"- bzw. "Modellbaufaszination" ins Schaufenster in den Laden zu bringen. Zu zeigen was alles möglich ist im Eisenbahnmodellbau, so ein paar qm "Wunderland" eben. Anlagen wie das "Fernsehvorführstuck" des Wunderlandes.
Ich würd lieber das "Lager" und die Anzahl der Vitrinen reduzieren. Mir geht es um den Effekt den "wenn wir da vorbeigehen muß ich erstmal nach der neuen Anlage Gucken" Effekt.
Dafür bräuchte es mehr als ein Oval. Womit ich aber nicht deine Dekoration kritisieren möchte Daisy!

freundlicher Gruß

Achim
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modelldaisy

Beitrag von modelldaisy » Mittwoch 22. November 2006, 22:27

@achim

Achwas, hatte das auch nicht als böse Kritik aufgefasst. Ich fände es selber schöner wenn die Leute viel zu gucken hätten, aber es nimmt viel Platz weg. Und letztendlich muss ich etwas verkaufen damit auch noch im nächsten Jahr die Leute Modellbahnen vor Ort anschauen können.

Aber selbst bei einer kleineren Deko bleiben die Leute gern stehen. Es leuchtet etwas, und da ist etwas buntes und "Schnee" und die Menschen sind eben auch neugierig. Es stehen auch vermehrt Frauen davor.

Es muss also nicht unbedingt etwas tolles großes aufweniges sein, wichtig ist das dei Weihnachtsstimmung ankommt und man sich an seine Kindheit erinnert fühlt oder einfach nur um es zu betrachten und sich daran zu erfreuen.

Auch Stammkunden schauen zuerst immer wieder ins Schauffenster. Vielleicht hat man ja letztes mal etwas übersehen ... ;)

TTAußenseiter

Beitrag von TTAußenseiter » Donnerstag 23. November 2006, 12:29

Bei der Einstellung der Käufer wird es bald keine Händler mehr geben. Hier schrieb auch einer von "Apothekenpreisen". Ich persönlich bezahle auch mehr für meine Modelle als eigentlich nötig wäre. Warum auch icht, schließlich möchte ich für meine eigenen Arbeit auch vernünftig bezahlt werden. Und es gibt sicher jemand der sie billiger machen könnte. Ich möchte heute kein Händler sein wo die leute mit ihren ebay oder Discountpreismodellen zu mir kommen und fragen ob ich sie zur reperatur beim hersteller einschicken könnte...

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Achim
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Beitrag von Achim » Freitag 24. November 2006, 17:25

@ Mördergrube

Hört sich ja doch heftig an, was du und dein Freund da gerade erleben.
Denke, auch die anderen Hersteller - Konkurrenz des Marktführers werden ähnlich empfinden - ähnliches durchmachen.
Die Händler machen reihenweise dicht oder hängen sich an den Store des Marktführers, die anderen Hersteller werden damit an den Rand des Sortimentes gedrückt, in eine hintere Ecke verbannnt oder gleich aus dem Sortiment genommen. Hab ich jedenfalls in einem anderen Forum gelesen. In Göppingen hat sogar ein Händler seinen Laden an M* verkauft
http://www.suedwest-aktiv.de/region/nwz ... e236d11eea

Da kann man gut verstehen, daß du lieber anonym bleiben willst.
Gibts eigentlich keine Möglichkeit für die Händler gemeinsam einen Ausweg aus der Misere zu diskutieren - zu suchen? Seit ihr dafür zu sehr Konkurrenten?(Vielleicht ist das ja wieder eine von den naheliegenden Sozialarbeiternaivitäten)

Neulich laß ich in einem Forum von einem Händler, der die Händler als die eigentlichen "Endverbraucher " von M* bezeichnete. Hier werde die Ware bei den Händlern "abgesetzt" und fülle dann deren Lager. In den Lagern der Händler würden für viele 10000ede Euros deren Produkte jahrelang auf Halde liegen. Kannst du das bestätigen?
Du hast geschrieben
[/quote](Fast) Alles in einem Modellbahngeschäft gehört dem Händler ( Oder auch der Bank ). Von den Herstellern bekommt man nichts, aber auch rein gar nichts auf Kommission. Die tun nichts dazu und schenken einem auch nichts.
[quote]

Das ist ja ein Geschäftsgebaren, Produkt gegen Bares, was man sonst nur gegenüber "Pleitekandidaten" an den Tag legt. Nun da mag sich einiges geändert haben, ist eben schon lange her das ich mich auf der Höheren Handelsschule mit Zahlungszielen usw. herumschlagen mußte.
Damals gab es sowas noch!! ich unterstelle mal, das es Ergebnis eines ziemlich einseitigen Kräfteverhältnisses ist.
Wenn das alles so ist wie von dir beschrieben, dann wundere ich mich eigentlich, das auf meine Idee nicht schon längst jemand gekommen ist und sie von den Händlern in die Tat umgesetzt wurde, es kann doch nicht vernünftig sein für 350000 Euro bezahlte Produkte am eigenen Lager zu haben. Dafür zahl ich doch im Jahr allein 20000 - 30000 Euro Zinsen. Das kann einfach nicht wirtschaftlich sein.

freundlicher Gruß und wirtschaftlichen Erfolg wünscht Dir und "Daisy"

Achim

Würd mich freuen, wenn wir hier weiterdiskutieren könnten.
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Achim
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Beitrag von Achim » Freitag 24. November 2006, 18:32

Da ich gerad noch ein bißchen Zeit habe noch ein paar Überlegungen zu diesem Absatz,
@ Mördergrube hat geschrieben
Und noch ein Nachsatz zu den Fenster und Ausstellungsanlagen:
Klar daß so etwas immer die Laufkundschaft dazu angehalten hat am Schaufenster zu verweilen. Nur sind wir hier wieder bei den Kosten. Also baute ich selber etwas modular auf und Veränderung war ohne großen Aufwand möglich. Das aber noch zu einer Zeit wo diese Kosten auch durch Umsatz wieder herein kamen. Wenn man nicht in bester Innenstadtlage liegt lohnt sich das heute nicht mehr. Natürlich kann man kleine Dioramen bei Faller und Konsorten kaufen wo nur der Materialpreis berechnet wird aber eine Schauanlage passt nicht mehr ins Schaufenster. Die bekam man zwar auch Leihweise ( man brauchte nur den Transport bezahlen ) aber im Laden ist kein Platz mehr, da dieser durch immer ausufernde Sortimente gefüllt wurde. Und dann kommt da noch einer von der Bank daher der meinte, daß man
pro qm soundsoviel Umsatz machen müsste und für solche Kinkerlitzchen kein Platz verschwendet werden sollte.
Nach meinen Beiträgen ihm gegenüber bezüglich Heuschrecken und Weltrevolution habe ich heute nur noch die Sparkasse als Hausbank ( womit ich sogar besser klar komme ).
Das möglicherweise umsatzstärkste Modellbahnfachgeschäft befindet sich sicherlich (Peter hats schon geschrieben) im Eingangsbereich des Miwula :lol: und das unter, ich denke bewußtem Verzicht, auf ein Vollsortiment.

Kleiner Exkurs:Da läßt sich das Miwula ein Riesengeschäft entgehen, da man den anderen Modellbahngeschäften in Hamburg und Umkreis keine Konkurrenz machen möchte (glaube ich jedenfalls - meine persönliche Einschätzung) - wär ja auch blöd, wenn da im Laden Leute nach dem Miwula fragen und der Händler sagt nur wie Helmut Schmidt bei unangenehmen Fragen :lol:
Die nächste Frage bitte!
Zurück zum Thema
Aus dem Erfolg des Shops läßt sich doch schließen, das eine schöne und unterhaltsame Anlage auch durchaus sehr verkaufsfördernd für einen Laden sein kann.
Nun versteht mich um Gottes willen nicht falsch - ich will keine Miwulakonkurrenz in jedem Modellgeschäft - aber ich stell mir vor - man könnte wenigstens so ein Stück von der Faszination auf die Modellgeschäfte übertragen.
Weniger Sortiment, mehr Platz, mehr Faszination.

Und zu dem Bankbeamten
"pro qm soundsoviel Umsatz machen müsste und für solche Kinkerlitzchen kein Platz verschwendet werden sollte".
Der sollte sich mal da umschauen wo Mercedes seine Wagen präsentiert. Kann er was über Präsentation lernen.

Achim
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modelldaisy

Beitrag von modelldaisy » Freitag 24. November 2006, 18:57

Hmm, ja, ich hätte ja nix gegen weniger Sortiment, aber der Kunde...wenn der etwas bestimmtes haben möchte muss man das bestellen.

Also ich halte es eher mit weniger Loks und Waggons, dafür aber mit viel mehr Zubehör. Denn das braucht man viel mehr und häufiger. Und genau DAS macht ja die eigentliche Faszination aus, die Ausgestaltung und die vielen Geschichten die man erbauen kann. Wie auch im Miwula.

Ich würde es auch begrüßen wenn die Hersteller mehr mit den Händlern kommunizieren würden. Denn die Händler wissen genau was die Kunden wünschen und was sie wollen und brauchen. Das hatte ich auch einem Modellautohersteller (bzw. deren Vertreter) gesagt. Nur das nützt wohl nix wenn die Chefs sich etwas anderes vorstellen. Da kann man reden und reden und reden...

Warum nicht einmal mehrmals im Jahr einen Fragebogen zum Händler schicken. Der sagt dann was er von den Kunden an Wünschen gehört hat. Oder was der Händler gut verkauft hat und was sich weiterhin gut verkaufen würde. Artikel die gut in das Sortiment passen würden bzw. es noch gut erweitern könnten. Etc. pp.

Ich habe so einige Spur N Bahner als Kunden. Die finden es schade das so wenig schönes Zubehör für sie rauskommt. Ich würde ihnen gern mehr anbieten, aber von WEM??

Da ist noch Potenzial und die Hersteller interessiert das einfach nicht.

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Peter Müller
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Beitrag von Peter Müller » Freitag 24. November 2006, 19:05

modelldaisy hat geschrieben:Da ist noch Potenzial und die Hersteller interessiert das einfach nicht.
Deswegen gibt es auch so viele Kleinserienhersteller. Aber das Mittelfeld wird wegfallen. Zwei, drei große Vollsortimenter mit einem friss-oder-stirb-Angebot und eine bunte sich ständig verändernde Landschaft von kleinen und Kleinstunternehmen.

Wenige große Diskount-Läden und der Rest über moderne Vertriebswege ohne erkennbares Ladenlokal. Vielleicht ein paar wenige kleine "Kult"-Läden, die sich aber ganz gut halten können.
Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

Andreas Weise

Beitrag von Andreas Weise » Freitag 24. November 2006, 19:22

@ Mördergrube:
Mördergrube hat geschrieben:Wenn man ein MM-Store oder Shop sein möchte, dann muss man für mindestens 8000 € eine MM-Einrichtung kaufen.
( Kann auch mehr werden beim Store ) Angeblich bekommt man die Teile verbilligt. Wenn ich aber die Einrichtungen anderer Systemhersteller sehe, so glaube ich nicht an einen wirklichen Zuschuss. Es ist natürlich klar, dass es billiger wird, wenn man als MM eine Option auf 3-400 Ladeneinrichtungen gibt.
Und diese 8000 € müssen nun erst mal durch Umsatz verdient werden.
Ist doch klar, dass sich viele Kleine damit schwer tun – vor allem Spielwarengeschäfte mit einer kleinen Modellbahnabteilung.
Ist man denn wirklich als Händler GEZWUNGEN, die Regale von Märklin zu kaufen??? Das kann doch nicht sein. Also bei den mir bekannten Händlern liegen auch Märklin-Modelle in 08/15 Regalen und Wühltischen, wie man sie in jedem Supermarkt finden kann. Und ob ein Geschäft sich nun "Märklin Store" nennt oder nicht, ist mir wirklich sch***egal. Wichtig ist für mich: Wo bekomme ich den Schnellzugwagen Nr. XXXXX zum günstigsten Preis.
Mördergrube hat geschrieben:Dass ich nur ein kleiner Händler bin, sieht man daran, dass ich nur einen Warenbestand in der Modellbahnabteilung von ca. 180.000€ habe. Den habe ich allerdings die letzten 3 Jahre von 220.000 heruntergefahren. Denn Deine Idee mit dem vorrätigen Preiswertsortiment hatte ich schon vor langem. Vor allem habe ich auf die Bevorratung von Zubehör geachtet. Nach dem Motto: Wer sammelt kann ein paar Tage warten – wer baut braucht Schienen, Grünzeug und Elektromaterial. Ich habe mir in letzter Zeit nichts Teures mehr auf Lager gelegt. Alles dieses nur auf Bestellung. Dafür bin ich mit diesen Preisen dann auf Versenderniveau heruntergegangen. Komischer Weise haben es mir die Sammlerkunden nicht gedankt. Anscheinend gibt es mehr Sammler als Fahrer und Bauer. Trotzdem wollen die Sammler ihre Modelle vorher auf Herz und Nieren prüfen, bevor sie sie für immer im Wohnzimmerschrank verschwinden lassen.
Die Frage, die man sich dabei stellen muss, ist doch: Ist die Zahl der Sammler wirklich so hoch? Wird mit denen wirklich das meiste Geld umgesetzt? Verkaufen sich denn Lemaco- oder Weinert-Loks denn tatsächlich besser als z. B. eine Piko-Hobby-185? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Die meisten Modellbahner, die man so sieht, haben doch diese extremen Ansprüche gar nicht, so ist zumindest mein Eindruck. Ich könnte mir vorstellen, dass es wirtschaftlich durchaus sinnvoll sein kann, die 10 % Nietenzähler nicht mehr zu bedienen, wenn ich mit einem konsequenten, günstigen Standardsortiment die Kundenzahl bei den "Spielbahnern" verdoppeln oder verdreifachen kann.

Zu den Lagerbeständen: Auch bei den mir bekannten Händlern, meist Modellbahn-Apitz in Wuppertal, lagern sich manche Artikel über mehrere Jahre. Der Interregio-Bistro-Café-Sonderwagen "50 Jahre Bundesrepublik Deutschland" von Märklin (das war 1999!) lag in mehrfacher Ausführung bis zu diesem Frühjahr (!!!) beim Apitz im Regal. Keiner wollte den haben, sieben Jahre lang. Dann senkte man den Preis von ca. 35 auf 19,90 € und präsentierte ihn im Sonderangebots-Regal. Innerhalb kürzester Zeit waren die alle weg, auch ich habe einen ergattert. Deshalb - wie gesagt: Preise runter, weniger Modelle, diese aber dafür in größeren Stückzahlen, die sich auch wirklich lohnen. Wenn dadurch eine Handvoll Nietenzähler wegfällt, sehe ich das als egal an, denn die sind die Minderheit.

Vielleicht müsste man für diese beiden Zielgruppen jeweils verschiedene Hersteller/Produktlinien und Geschäfte machen, die sich nicht gegenseitig in die Quere kommen. Dann würden sich Spielbahner und Sammler/Nietenzähler einander nicht gegenseitig konkurrieren. Ich würde dann im Laden nicht von lauter Modellen erschlagen, die ich eh nicht bezahlen kann/will, und der "Freak" würde die Playtime-Modelle nicht sehen und bräuchte sich über die gar nicht mehr aufzuregen, wie es jetzt oft passiert.

Andreas Weise

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Beitrag von genius » Freitag 24. November 2006, 20:10

Andreas Weise hat geschrieben:Wichtig ist für mich: Wo bekomme ich den Schnellzugwagen Nr. XXXXX zum günstigsten Preis.
Da kannst Du logischerweise in einem Ladengeschäft nicht fündig werden. Da muß man nun mal Heizung, Miete, Lagerhaltung und mindestens seine eigene Arbeitszeit aufschlagen. Ein Internethändler kann das von zuhause und nebenbei machen.
Mördergrube hat geschrieben: Anscheinend gibt es mehr Sammler als Fahrer und Bauer.
Andreas Weise hat geschrieben: Ist die Zahl der Sammler wirklich so hoch? Wird mit denen wirklich das meiste Geld umgesetzt? Verkaufen sich denn Lemaco- oder Weinert-Loks denn tatsächlich besser als z. B. eine Piko-Hobby-185? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Die meisten Modellbahner, die man so sieht, haben doch diese extremen Ansprüche gar nicht, so ist zumindest mein Eindruck. Ich könnte mir vorstellen, dass es wirtschaftlich durchaus sinnvoll sein kann, die 10 % Nietenzähler nicht mehr zu bedienen, wenn ich mit einem konsequenten, günstigen Standardsortiment die Kundenzahl bei den "Spielbahnern" verdoppeln oder verdreifachen kann.
Ein kleines Rechenexperiment: Ein kleiner Spielbahner hat vielleicht 5 Loks und 50 Waggons. Ein durchschnittlicher Sammler hat gleich mal 100 Loks und 1000 Waggons. Ein Sammler zählt also soviel wie 20 Spielbahner. Außerdem kauft er die teureren Modelle, häufig gleich 3 bis 5-mal so teuer. Damit zählt ein Sammler gleich mal soviel wie 60 bis 100 Spielbahnkunden! Es wird sich also meiner Meinung nach eher um die Hälfte des Umsatzes handeln. Muß schon ein guter Händler sein, wenn er auf die so einfach verzichten kann. Nebenbei werden wohl viele der Spielbahner eher im Spielwarenhandel mit kleinem Sortiment fündig werden. Da sind die Margen durch naive Kunden und anteilige Infrastrukturkosten wesentlich größer.
Andreas Weise hat geschrieben:Dann senkte man den Preis von ca. 35 auf 19,90 € und präsentierte ihn im Sonderangebots-Regal. Innerhalb kürzester Zeit waren die alle weg, auch ich habe einen ergattert. Deshalb - wie gesagt: Preise runter, weniger Modelle, diese aber dafür in größeren Stückzahlen, die sich auch wirklich lohnen.
Das war sozusagen die Notbremse des Händlers. Davon kann keiner leben.
Andreas Weise hat geschrieben:Wenn dadurch eine Handvoll Nietenzähler wegfällt, sehe ich das als egal an, denn die sind die Minderheit.
Die personenzahlmäßige Minderheit sind sie sicher, aber der Anteil am Umsatz und Gewinn) dürfte wesentlich sein - Das sind genau die die weder im Internet, noch im Versandhandel (C...) noch im Supermarkt kaufen.

genius

Gast

Beitrag von Gast » Freitag 24. November 2006, 21:36

Andreas Weise hat geschrieben:...Die Frage, die man sich dabei stellen muss, ist doch: Ist die Zahl der Sammler wirklich so hoch? Wird mit denen wirklich das meiste Geld umgesetzt? Verkaufen sich denn Lemaco- oder Weinert-Loks denn tatsächlich besser als z. B. eine Piko-Hobby-185? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Die meisten Modellbahner, die man so sieht, haben doch diese extremen Ansprüche gar nicht, so ist zumindest mein Eindruck. Ich könnte mir vorstellen, dass es wirtschaftlich durchaus sinnvoll sein kann, die 10 % Nietenzähler nicht mehr zu bedienen, wenn ich mit einem konsequenten, günstigen Standardsortiment die Kundenzahl bei den "Spielbahnern" verdoppeln oder verdreifachen kann...
Gedankenfehler! Es geht nicht um Lemaco und Weinert sondern um die die von einer Marke viel kaufen. Ich kenne welche die haben von einer Lokbaureihe (Roco) gleich 19 Modelle, die kaufen alles was Märklin neu auf den Markt bringt. Die haben Sammlungen da träumt das Miwula von. Um diese "Sammler" geht es. Es geht auch um die, die alle Versionen der biligen Piko Taurus und BR185 Loks haben, die hat aber kein Spielbahner!
Und diese "Nietenzähler" bringen den Umsatz!

Der Gesamtumsatz von Lemaco, Weinert etc ist bei den Auflagen ein Mückenschiss im Modellbahnjahresumsatz. 100 Modelle Gesamtauflage weltweit verkaufen sich eventuell schneller als 3.000.
Sammler mit reinen Messing / Metall Sammlungen sind selten, ich kenne zwei, die eine in den USA, die andere hier, diese Sammlungen sind mit etwa 100 Loks in der Größe durchschnittlich.
Der Interregio-Bistro-Café-Sonderwagen "50 Jahre Bundesrepublik Deutschland" von Märklin (das war 1999!) lag in mehrfacher Ausführung bis zu diesem Frühjahr (!!!) beim Apitz im Regal. Keiner wollte den haben, sieben Jahre lang. Dann senkte man den Preis von ca. 35 auf 19,90 € und präsentierte ihn im Sonderangebots-Regal. Innerhalb kürzester Zeit waren die alle weg, auch ich habe einen ergattert. Deshalb - wie gesagt: Preise runter, weniger Modelle, diese aber dafür in größeren Stückzahlen, die sich auch wirklich lohnen. Wenn dadurch eine Handvoll Nietenzähler wegfällt, sehe ich das als egal an, denn die sind die Minderheit.
Frag mal einen Steuerberater, der kann dir da mit Sicherheit auch was zu erklären :D Stichworte: Warenbestand und Abschreibung...

Der angesprochene Sonderwagen ist aber auch ein gutes Stichwort: Ich kaufe keinen Wagen ohne reales Vorbild! Wenn ein Händler meint sowas verkauft sich und er bleibt drauf sitzen: Pech gehabt, ich hätte ihn auch für 5 Euro nicht gekauft.
Ich könnte mir vorstellen, dass es wirtschaftlich durchaus sinnvoll sein kann, die 10 % Nietenzähler nicht mehr zu bedienen, wenn ich mit einem konsequenten, günstigen Standardsortiment die Kundenzahl bei den "Spielbahnern" verdoppeln oder verdreifachen kann.
Sicher ist es sinnvoll wenn die 10%, die 50 - 60% des Umsatzes (geschätzt, vielleicht sogar mehr) bringen nicht mehr bedient werden :? Aufwachen: Diese 10%, denen du nichts mehr verkaufen willst, halten den Markt Modellbahn am LEBEN !!!!!!!!! :shock: :wink: :D.

Verdoppeln und verdreifachen der Kundenzahl der Spielbahner: Entweder kapiere ich diese BWL Rechnung nicht oder ich habe was übersehen: Wo sollen denn diese Kunden herkommen im Nintendo-Zeitalter.
Glaubst du das günstige Preise den Kunden wieder zur Modellbahn strömen lässt? Nein!

Ausgehend von den 90% "Spielbahnern" die 50% (ich sehe es mal positiv)des Umsatzes bringen.
Sagen wir weiter es gäbe durch die konsequente Ausrichtung auf ein "Spielprogramm" 20% Neukunden und was würde das bedeuten:
Der Umsatz wären 60% der Ausgangssumme, bevor du die "Nietenzähler" ausgeschlossen hast.
Du hast gerade einige Firmen dazu gezwungen Mitarbeiter zu entlassen weil der Umsatz nicht mehr stimmt....
Zuletzt geändert von Gast am Freitag 24. November 2006, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitrag von Gast » Freitag 24. November 2006, 22:18

modelldaisy hat geschrieben:...
Ich würde es auch begrüßen wenn die Hersteller mehr mit den Händlern kommunizieren würden. Denn die Händler wissen genau was die Kunden wünschen und was sie wollen und brauchen. Das hatte ich auch einem Modellautohersteller (bzw. deren Vertreter) gesagt. Nur das nützt wohl nix wenn die Chefs sich etwas anderes vorstellen. Da kann man reden und reden und reden...

Warum nicht einmal mehrmals im Jahr einen Fragebogen zum Händler schicken. Der sagt dann was er von den Kunden an Wünschen gehört hat. Oder was der Händler gut verkauft hat und was sich weiterhin gut verkaufen würde. Artikel die gut in das Sortiment passen würden bzw. es noch gut erweitern könnten. Etc. pp.

...und die Hersteller interessiert das einfach nicht.
Eine kleine Geschichte, sie ist leider wahr:
Ein Händler hier ist spezialisiert auf Modelle aus einem Land im Ausland.
Der Inhaber ist ein absoluter Kenner der Szene mit hervorragenden Connections.
Ein Hersteller hier bittet ihn ihr bei der Beschaffung von Vorbildunterlagen aus diesem Land zu helfen.
Was er tut.
SIE HAT IHN ABER NIE GEFRAGT WIE SEINE MEINUNG ZU DEN GEPLANTEN MODELLEN IST!
ER HÄTTE, WEIL WEISS WAS DORT IM AUSLAND AM KOCHEN IST ABGERATEN!
Als dort im Ausland fast zeitgleich und deutlich günstiger genau die Modelle auf den Markt kommen und der Hersteller von hier dort im Ausland ein Noname ist gibt es mehr oder weniger eine Bruchlandung, die Lagerbestände wurden später fürn Appel und en Ei verhökert (30% des UVP)!

Soweit zum Thema Kommunikation Hersteller - Händler!
Ich werde nicht schreiben um welche Ware es geht :wink:

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