Moin zusammen,
mit großem Interesse habe ich mich durch die Story mit den Wellblechen gelesen. Irgendwer hat da eingeworfen "Die werden gewalzt!" als es um die Rundung ging. Da hatte ich gleich eine Idee, das Ergebnis ist im Bild zu sehen:
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- Erste Wellbleche, Prototypen in H0
Verwendet wurde Alu-Folie (Siegelfolie von einer Büchse, etwa 0,05 mm stark; die Aluschalen aus dem Imbiss oder von den bratfertigen Hähnchen eignen sich ebenso zur Materialbeschaffung), die zunächst glatt gerieben wurde. Dafür nimmt man das Falzbein, oder, zur Not, das stumpfe Ende eines Bleistiftes. Die Wellen haben eine "Frequenz" von 1,26 mm, das entspräche in 1:1 einem Rapport von 110 mm.
Zum Vergleich steht das Kränchen mit dem Wellblechdach aus Polystyrol (POLA-Bausatz), dort sind die Wellen im Abstand von 1,4 mm (120 mm). Meine Eigenfertigung liegt also dicht dran.
Der Trick bei der Herstellung war folgender:
2 Gewindestangen M8 wurden mit Kabelbindern aneinander gebunden, nicht zu fest, sonst passt die Folie nicht mehr dazwischen. Dann wird ein Streifen Alu eingefädelt und die Gewindestangen werden umeinander gedreht, so das der Alustreifen durchgezogen und dabei geprägt wird. Man muss den Streifen etwas schräg ansetzen, passend zur Gewindesteigung, damit die Wellen halbwegs gerade herauskommen. Etwas Übermaß geben, die Ränder dann beschneiden. Der Schnitt gelingt gut mit Stahllineal und scharfem Bastelmesser.
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- Geformtes Wellblech
Auch eine Wölbung ist kein Problem. Der durchgewalzte Streifen wird über einer Gewindestange per Hand ich die rechte Wölbung gedrückt, dabei verwerfen sich die Kanten nicht.
Wenn man die Gewindestäbe in eine Halterung setzte, vielleicht justierbar und noch eine kleine Kurbel dran, hätte man ein feines Maschinchen für derartige Zwecke.
Zu beachten: den Abstand zwischen den Gewinden nicht zu eng einrichten, das führt zu Rissen in der Blechfläche.
Bei meinen ersten Versuchen mit selbstgedengeltem Wellblech habe ich die Folie noch mit einem Griffel und Lineal gewellt. Wer das Ergebnis sehen will schaue bitte mein YT-Video
Fernsprechbude an. Für kleinere Vorhaben ist die Methode durchaus brauchbar.
Zu der obigen Arbeit an Hangar und Lokschuppen möchte ich noch meinen Respekt ausprechen. Sauber verottet, alle Achtung.
Gelegentlich sprach Werner (R5 Turbomax) von "echt Rost". Ich nehme an, das ist diese geniale Eisenpulver, das mit einer wässrigen Lösung "aktiviert" wird und damit echtes Eisenoxid auf die Modelloberflächen bringt. Bei der metallischen Oberfläche Alu ist das sicher das Mittel der Wahl.
Wer nicht-metallische Modelle "verrosten" will, dem empfehle ich hier nochmal diesen
Thread, der sie "Salz-Schablonen-Methode" ausführlich beschreibt.
Gruß