Spatenstich für Stuttgart 21

Alles zum Thema Eisenbahn im Maßstab 1:1

Nordexpress
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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von Nordexpress » Donnerstag 26. August 2010, 19:56

So jetzt gibts für alle Wirtschaftler im Lande Grund zum Bedenken, die Financial Times Deutschland ist eingestiegen mit einer Aufforderung, die Notbremse zu ziehen :!:

http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:m ... 61604.html

Nur wundert mich noch, dass man nur Kosten redet, und nicht irgendwie mit der NEAT 2000 in der Schweiz vergleicht, wo neue Tunnel für alle Verkehrsarten gebaut werden, und auch nicht Vorteile, also Nutzerwert bespricht.

Aber interessant.

PS: In Malmö geht der Citytunnel im Betrieb zum Fahrplanwechsel am heurigen 11. Dez
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Sebastian
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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von Sebastian » Donnerstag 26. August 2010, 20:38

Vielleicht weil der Nutzen im Angesicht des Aufwands, Risiko und Preis marginal ist und zudem noch umstritten?
Videos rund um Car System und Funktionsmodellbau: https://www.plastikschnitzer.de

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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von günni » Samstag 28. August 2010, 17:12

Moin,
Süddeutsche hat geschrieben: Annäherung bei Stuttgart 21

Stuttgart (dpa) - Seit Wochen stehen sich Kritiker und Befürworter des Bahnprojekts Stuttgart 21 unversöhnlich gegenüber. Nach dem Massenprotest gestern hat Bahnchef Rüdiger Grube nun erstmals ein Treffen mit Gegnern vorgeschlagen. Er wolle sich bereits im September mit ihnen zusammensetzen, sagte Grube. Einige Gegner sind gesprächsbereit, andere bleiben skeptisch. Ein Sprecher bezweifelte, ob das Gesprächsangebot ernst gemeint sei, da die Abrissarbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude unvermindert weitergegangen seien.

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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von günni » Samstag 28. August 2010, 17:35

Moin,
Hamburger Abendblatt hat geschrieben: 40 000 demonstrieren gegen Stuttgart 21
Stuttgart. Stuttgart entwickelt sich zur bundesweiten Demo-Hauptstadt. Vor der größten Kundgebung gegen das Bahnvorhaben Stuttgart 21 sagte einer der Organisatoren: "Die Leute sind erzürnt darüber, dass das Projekt nun mit allen Mitteln vorangetrieben werden soll." Rund 40 000 Menschen hatten sich am Freitagabend gegen das Milliardenprojekt am Hauptbahnhof und zu einer Menschenkette um den Landtag versammelt.

Nachdem die laut pfeifenden und trommelnden Demonstranten in die Bannmeile rund um das Parlament eingedrungen waren, kam es zu kurzen Rangeleien. "Wir bleiben hier!", rief die Menge. Die Polizei hielt sich zurück. Der Protest blieb friedlich. Dieser Ort sei auch deshalb gewählt worden, um zu zeigen, dass der Unmut im gesamten Land groß sei, hieß es. So waren auch Kritiker aus Baden dabei, die befürchten, dass Gelder für den Ausbau der Rheintalbahn in Stuttgart landeten. Am Mittwoch hatte der Bagger mit dem Abriss des Nordflügels des denkmalgeschützten Hauptbahnhofs begonnen. Demonstriert wird vor allem gegen die horrenden Kosten und den bezweifelten Nutzen des Projekts.

Am Freitagmorgen hatten die Beamten eine Sitzblockade am Hauptbahnhof beendet und etwa 30 Demonstranten weggetragen. Bereits am Donnerstag waren die Arbeiten blockiert worden, weil Demonstranten das Dach des Nordflügels besetzt hatten. Ein Sondereinsatzkommando hatte sie nach 22 Stunden abgeführt. Seit dem Beginn der Abrissarbeiten am Mittwoch ist die Polizei rund um die Uhr im Einsatz. Der baden-württembergische Städtetag riet den Gegnern zur Mäßigung.

Die Demonstranten müssten ihren Protest mit friedlichen Mitteln äußern, sagte Verbandssprecher Manfred Stehle. Die von den Parlamenten getroffenen Entscheidungen müssten wie im Fall von Stuttgart 21 auch gegen Widerstände durchgesetzt werden. Das Bundesverkehrsministerium wollte sich zu den Protesten nicht äußern. Ein Sprecher verwies nur darauf, dass der Bund einen Teil der Kosten übernehme - 560 Millionen Euro für die Anbindung der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm. "Alles andere ist Sache der Vorhaben- und Projektträger": Deutsche Bahn, das Land und die Stadt Stuttgart. (dpa)
Bilder zum Text

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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Montag 13. September 2010, 11:06

Hallo,
Aktuelle Bahnberichte hat geschrieben:(13.09.) STUTTGART - Bahnchef Rüdiger Grube hat in einem Interview mit der "Wirtschaftswoche" eine weitere Kostensteigerung bei Stuttgart 21 nicht ausgeschlossen. Bei Infrastrukturprojekten könne man nie sagen, was am Ende auf Heller und Pfennig herauskomme. Grund dafür seien höhere Sicherheitsanforderungen etwa beim Tunnelbau. "Vor zehn Jahren musste man in Tunneln alle 1000 Meter einen Sicherheitsausgang bauen, heute alle 500 Meter." Grube betonte jedoch, dass die derzeitige Größenordnung der Kosten stimme und seriös durchgerechnet sei. Demnach kostet die Verlegung des Bahnhofs unter die Erde rund 4,1 Milliarden Euro, die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm rund 2,9 Milliarden Euro.

Unterdessen berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel", das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 sei im DB-Vorstand im Februar 1994 als unwirtschaftlich bewertet worden. "Selbst bei der Addition günstigster Annahmen" würde sich der Bau nicht rechnen, zitierte das Magazin aus einem internen Vorstandspapier. Empfohlen wurde demnach darin: "Anfahrt Stuttgart Hbf wie heute." Bahn-Ingenieure kritisierten damals laut "Spiegel", dass sich keine nennenswerte Reiseverbindung durch den neuen Durchgangsbahnhof verbessern werde.
Quelle: http://www.bahnnews.info/aktuelles/aktuellesframe.htm

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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von Nordexpress » Montag 13. September 2010, 13:20

Ja, darum geht es ja genau, es werden keine bedeutende Nutzwerten geschafft für die Bahnfahrer, kein wirklich effektiveres Netz.

Dafür ist S21 ein Projekt der Stadtentwicklung, es geht um Entwicklung der Bebauungsmöglichkeiten.

Und, last not least, ist es ein Megafehler, dass nicht nach der NEAT in der Schweiz geschaut wird, wo sowohl für Güterzüge als für 230 Kmh Personenzüge durch den Gotthard geplant wurde.

Alles in allem anscheinend ein Stadtpolitisches Projekt und kein bundesweites Verkehrsprojekt. Leider.
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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von Achim » Montag 13. September 2010, 15:02

Mehdornsbaggerfahrer No.1 hat geschrieben:Hallo,
Aktuelle Bahnberichte hat geschrieben:(13.09.) STUTTGART - Bahnchef Rüdiger Grube hat in einem Interview mit der "Wirtschaftswoche" eine weitere Kostensteigerung bei Stuttgart 21 nicht ausgeschlossen. Bei Infrastrukturprojekten könne man nie sagen, was am Ende auf Heller und Pfennig herauskomme. Grund dafür seien höhere Sicherheitsanforderungen etwa beim Tunnelbau. "Vor zehn Jahren musste man in Tunneln alle 1000 Meter einen Sicherheitsausgang bauen, heute alle 500 Meter." Grube betonte jedoch, dass die derzeitige Größenordnung der Kosten stimme und seriös durchgerechnet sei. Demnach kostet die Verlegung des Bahnhofs unter die Erde rund 4,1 Milliarden Euro, die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm rund 2,9 Milliarden Euro.

Unterdessen berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel", das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 sei im DB-Vorstand im Februar 1994 als unwirtschaftlich bewertet worden. "Selbst bei der Addition günstigster Annahmen" würde sich der Bau nicht rechnen, zitierte das Magazin aus einem internen Vorstandspapier. Empfohlen wurde demnach darin: "Anfahrt Stuttgart Hbf wie heute." Bahn-Ingenieure kritisierten damals laut "Spiegel", dass sich keine nennenswerte Reiseverbindung durch den neuen Durchgangsbahnhof verbessern werde.
Quelle: http://www.bahnnews.info/aktuelles/aktuellesframe.htm

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Danke Spiegel! Fast alles genau getroffen und die Papiere der Bahnbetriebler zu Stuttgart 21 ausgegraben, die schon bewiesen haben. was für ein Schwachsinn da für Milliarden gebaut werden soll.

Gruß
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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von günni » Montag 13. September 2010, 15:06

Achim hat geschrieben: Danke Spiegel! Fast alles genau getroffen und die Papiere der Bahnbetriebler zu Stuttgart 21 ausgegraben, die schon bewiesen haben. was für ein Schwachsinn da für Milliarden gebaut werden soll.
Moin,
ebenso ist bewiesen, dass hier auf unverantwortliche Art und Weise Steuergelder verschwendet werden. Die Verantwortlichen sollten für die bisher verursachten Schäden am Bahnhof als auch für die anderen Kosten, persönlich zur Verantwortung gezogen werden.

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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von günni » Montag 13. September 2010, 15:08

Nordexpress hat geschrieben: Und, last not least, ist es ein Megafehler, dass nicht nach der NEAT in der Schweiz geschaut wird, wo sowohl für Güterzüge als für 230 Kmh Personenzüge durch den Gotthard geplant wurde.
Moin,
NEAT und Schwachsinn21 sind 2 verschiedene Paar Schuhe.

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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Dienstag 14. September 2010, 10:19

Hallo,
was die Bagger nicht schaffen, macht man selber.
STZ

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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von günni » Dienstag 14. September 2010, 15:54

Moin,
Stuttgarter Zeitung hat geschrieben:Stuttgart - Eine mit etwa zehn Fahrgästen besetzte S- Bahn ist am Dienstagmorgen vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof entgleist. Verletzt wurde niemand. Wie die Bundespolizei berichtete, war die in Richtung Stuttgart-Zuffenhausen fahrende Bahn rund 200 Meter nach Ausfahrt aus dem Bahnhof aus den Schienen gesprungen. Dabei wurde eine Oberleitung heruntergerissen. Die Unfallursache war nach Angaben einer Bahnsprecherin zunächst nicht bekannt. Im Bahnhof mussten drei Gleise gesperrt werden. Es kam zu deutlichen Verspätungen im morgendlichen Berufsverkehr.

im geplanten Tunnel wird das eng :skull:

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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von Nordexpress » Dienstag 14. September 2010, 16:15

Hallo

@Günni

Und was hat nun Schuhe mit Tunnelstrecken für Hochgeschwindigkeit zu tun :?:

Oder meinst du 'was mit Rappen :?:

Die Stuttgarter Innenstadt hat natürlich nichts mit Fernstrecken und NEAT zu machen, dafür aber die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm - oder jede andere Umgehung der Geislinger Steige.
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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von günni » Dienstag 14. September 2010, 17:16

Nordexpress hat geschrieben: Und was hat nun Schuhe mit Tunnelstrecken für Hochgeschwindigkeit zu tun :?:
Moin,
mit anderen Worten:"Äpfel mit Birnen vergleichen."

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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von Bernd W. » Mittwoch 15. September 2010, 22:02

Laut aktuellem Spiegel 37/2010 zu Stuttgart21

S 141 :
.... eine Bahnsteiggleisneigung von 16 Promille... :shock:

S 142 :
... Die an der Autobahn entlanggeführten Gleise beschreiben in einem 16km langen Abschnitt ein mittleres Gefälle von knapp 25 Promille. Eine Steilstrecke von solcher Läng "entspricht der Charakteristik von Alpenbahnen"...

S 141 Grafik :
Dort hat die Linie für die Bahnstreckenauslastung Karlsruhe-Stuutgart-Ulm die gleiche Dicke wie die "wichtige Strecke" Bremen-Emden, Halle-Kassel Rostok-Neustrelitz
und ist um den Faktor 4-5 dünner als Karlsruhe-Basel


Die Prognose bis zum Jahr 2015 :
Karlsruhe-Stuttgart-Ulm- München mit die geringste Zunahme
Karlsruhe-Basel gehört zu Hauptachse Deutschlands und hat die stärkste Zunahme. Die Achse Emmerich-Duisburg verdoppel sich :!:
Hamburg-Hannover ( oder Bremen ) Fulda Frankfurt Karlsruhe Basel
Diese Linie ist um den Faktor 6-7 mal dicker als Karlsruhe-Stuttgart-Ulm-München
:!:

Somit gibt es eigentlich zwei Hauptachsen :
Emmerich-Duisburg-Köln-Koblenz-Mainz
Hamburg-Hannover ( oder über Bremen )-Fulda-Frankfurt
die sich in Frankfurt treffen und dort über Karlsruhe nach Basel gehen.

Stuttgart ist Provinz und so wichtig wie Zwickau :wink: weil alles drum herum fährt.
Selbst Trier-Koblenz und Trier-Mannheim hat eine stärkere Zunahme im Verkehrsaufkommen.

Zur NEAT :
Auch die ersten ICE Strecken wurden so gebaut das auch Güterzüge dort fahren konnten. Es stellte sich jedoch herraus das es einem Güterzug nicht sonderlich gut bekommt wenn im Tunnel ihm ein ICE mit 250km/h entgegenkommt :wink: Rausgeflogene Scheiben in der Lok waren das geringste Übel. Teilweise waren die Güterwagen danch so verbeult, das sie gerichtet werden mussten.
Somit verhängte man ein Kreuzungsverbot von Güter- und Personenzügen auf diesen Strecken. Diese Verbot hat in Bayern IMMER noch Bestand ! Ergo warten die Güterzüge nun vor dem Tunnel :clown: bis der ICE durch ist :wink:
Der NEAT Tunnel ist aber pro Röhre eingleisig, somit besteht das Problem dort nicht.

sammeltiger

Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von sammeltiger » Donnerstag 16. September 2010, 05:48

Bernd W. hat geschrieben:Laut aktuellem Spiegel 37/2010 zu Stuttgart21

S 141 :
.... eine Bahnsteiggleisneigung von 16 Promille... :shock:

S 142 :
... Die an der Autobahn entlanggeführten Gleise beschreiben in einem 16km langen Abschnitt ein mittleres Gefälle von knapp 25 Promille. Eine Steilstrecke von solcher Läng "entspricht der Charakteristik von Alpenbahnen"...

S 141 Grafik :
Dort hat die Linie für die Bahnstreckenauslastung Karlsruhe-Stuutgart-Ulm die gleiche Dicke wie die "wichtige Strecke" Bremen-Emden, Halle-Kassel Rostok-Neustrelitz
und ist um den Faktor 4-5 dünner als Karlsruhe-Basel


Die Prognose bis zum Jahr 2015 :
Karlsruhe-Stuttgart-Ulm- München mit die geringste Zunahme
Karlsruhe-Basel gehört zu Hauptachse Deutschlands und hat die stärkste Zunahme. Die Achse Emmerich-Duisburg verdoppel sich :!:
Hamburg-Hannover ( oder Bremen ) Fulda Frankfurt Karlsruhe Basel
Diese Linie ist um den Faktor 6-7 mal dicker als Karlsruhe-Stuttgart-Ulm-München
:!:

Somit gibt es eigentlich zwei Hauptachsen :
Emmerich-Duisburg-Köln-Koblenz-Mainz
Hamburg-Hannover ( oder über Bremen )-Fulda-Frankfurt
die sich in Frankfurt treffen und dort über Karlsruhe nach Basel gehen.

Stuttgart ist Provinz und so wichtig wie Zwickau :wink: weil alles drum herum fährt.
Selbst Trier-Koblenz und Trier-Mannheim hat eine stärkere Zunahme im Verkehrsaufkommen.

Zur NEAT :
Auch die ersten ICE Strecken wurden so gebaut das auch Güterzüge dort fahren konnten. Es stellte sich jedoch herraus das es einem Güterzug nicht sonderlich gut bekommt wenn im Tunnel ihm ein ICE mit 250km/h entgegenkommt :wink: Rausgeflogene Scheiben in der Lok waren das geringste Übel. Teilweise waren die Güterwagen danch so verbeult, das sie gerichtet werden mussten.
Somit verhängte man ein Kreuzungsverbot von Güter- und Personenzügen auf diesen Strecken. Diese Verbot hat in Bayern IMMER noch Bestand ! Ergo warten die Güterzüge nun vor dem Tunnel :clown: bis der ICE durch ist :wink:
Der NEAT Tunnel ist aber pro Röhre eingleisig, somit besteht das Problem dort nicht.
Sehr interessant :!:
Was nicht alles so in den Medien heruntergeschluckt wird.

Viele Grüße

bielieboy

Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von bielieboy » Donnerstag 16. September 2010, 09:47

Zu S21 kann ich nicht viel sagen, habe mich zuwenig damit beschäftigt.(Kosten/Nutzen)

Interessant finde ich aber, wie weit unsere "Demokratie" schon gekommen ist...
Bei der Masse an Menschen die dort nahezu täglich zu demonstrieren zu scheinen, finde ich es doch bemerkenswert, mit welcher eisernen Hartnäckigkeit das Projekt voran getrieben wird... :evil:
Zumal es ja anscheinend genug Argumente und Studien aus eigenem Hause dagegen gibt.

Auch interessant, wie wichtig auf einmal Denkmalschutz ist. Jeder kleine Häuslebauer bekommt auf die Finger gehauen, wenn die Fenster an seinem denkmalgeschützen Haus nicht originalgetreu sind - hier werden ganze Gebäude weggerissen ohne ersichtlichen Grund... :no:

Aber man soll es ja positiv sehen, dieses Projekt schafft für die nächsten Jahre Arbeitsplätze und vorallem "Wachstum". :roll: (die Frage ist nur in wessen Tasche das Wachstum statt findet)

Beste Grüße,


Marco :skull:

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Achim
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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von Achim » Donnerstag 16. September 2010, 10:22

Kanzlerin greift SPD und Grüne wegen Stuttgart 21 an
http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1 ... index.html

Wenn die Bundeskanzlerin sich für den S 21 Schwachsinn so engagiert, obwohl sie angeblich kein Geld hat und die Armen im Lande um Milliarden schröpft, dann muss das gravierende Gründe haben :clown: Irgendwann werden wir es erfahren - ich sage nur: wahrscheinlich ist das Lockheed Geld alle :mrgreen: http://de.wikipedia.org/wiki/Lockheed-Skandal

Aber sie kann sich ja auch gestern im Bundestag hinstellen und behaupten das S 21 eine "Förderung der Schiene" wäre ohne das sie heute von einem homerischen Gelächter aus dem Amt gelacht wird. http://de.wikipedia.org/wiki/Homerisches_Gel%C3%A4chter.
Die halten uns echt für doof.

http://www.taz.de/1/politik/deutschland ... htungen-1/
Und so sagte es auch Heinz Dürr, der Bahn-Chef jener Zeit, der als der eigentliche Erfinder gelten darf. Ihm erschien eine "völlig andere Stadt" vor dem geistigen Auge, und der gebürtige Stuttgarter wusste auch schon, wie: mit dem Regierungssitz hinterm Bahnhof, sprich dort, wo das Gewürm der Gleise lag. Dorthin sollte die Avenue 21 führen, auf der die Bürger zu ihrem Regenten pilgern konnten. Das hat Teufel gefallen, erinnert sich Dürr, insbesondere deshalb, weil er ihm einen schmucken Balkon zum Winken in Aussicht gestellt hatte.
Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) etwa lässt keinen Zweifel offen, dass Herrenknecht bei "Stuttgart 21" graben muss. Bei den Ausschreibungen der Bauarbeiten sei es "zwingend notwendig", betonte der Meister der Mundharmonika, den Weltmarktführer aus Südbaden zu berücksichtigen.
Gruß
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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von Nordexpress » Donnerstag 16. September 2010, 13:31

Ich habe vor kurzem mich die Zeit genommen, die Eisenbahn Romantik Sendung der SWR mit dem Thema S21 anzusehen.

In kann nicht genug empfehlen diese Sendung in der SWR Mediathek anzuschauen.

Ich bin aber auch recht enttäuscht über diese Aussage der Kanzlerin, jetzt geht es nicht um Kosten-Nutzen, es geht um Unionspolitik.

Fazit:

Es gibt Unions-Politiker, die sich 8-15 Jahre für dieses Projekt eingesetz haben, und noch am Steuer-Rad sind, die kein Gesicht verlieren möchten (oder vielleicht Freunde!).

In der Sendung wird korrekterweise darauf hingewiesen, dass es ein Immobilienprojekt ist und kein Verkehrsprojekt.

Mal abgesehen von der in der Theorie positive Einbindung des Stuttgarter Flughafens können die Fahrzeitgewinne im Fernverkehr auf viele andere kostengünstigere Weisen erzielt werden.

Es gibt viele Leute, die diese Politiker gewählt haben. Obs andere Leute gibt, die ihre Zeit dazu verwenden werden und können den S21 Gegenstand bis zur Landestagswahl erfolgreich aufrechterhalten, wird sich zeigen. Dazu hat ja aber die Kanzlerin jetzt aufgerufen.

Die SWR Sendung mit dem Herrn von Orloff dauert nur 29 Minuten 8)

Quatsch der Befürworter:
- Eine transeuropäische anbindung Stuttgarts und der HSV der Zukunft - heisse Luft.

Quatsch der Gegner:
- Passagiere können sich schlechter auf einem Inselbahnsteig als in einem Kopfbahnhof zurechtfinden - fals korrekt hätte man z.B. Köln Hbf. schliessen sollen :lol:

Quatsch der deutschen Bahn:
- Anscheinend ist kein übergreifender Voll-Verkehrskonzept veröffentlicht worden, jedenfalls gibts keine feste Haltepunkte hierzu in der Debatte.

Für mich als Ökonom wirklich erstaunlich:
- Selbst die Financial Times Deutschland hat aufgefordert, die Notbremse zu ziehen. Und wird anscheinend ignoriert.

Am meisten interessant bei S21 aus internationaler Perspektive:
- Wie Passagiere sich in einem Bahnhof benehmen wo die Bahnsteige nicht waagerecht angelegt sind :elch:

Am besten eignet sich hierzu ein Container-fliessband-konzept wo Leute wie in einem Rhätische Bahn Cabrio Platz nehmen und dann im diesem Container auf Rolllagern in den Eisenbahnwagen verschoben werden. :mrgreen:

Arme Süddeutschland - es sind normalerweise so nette Leute :lol:
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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von günni » Freitag 17. September 2010, 14:46

Moin,
SPD-Politiker tritt als Stuttgart-21-Sprecher zurück.
Hier ein Auszug des Artikels.
Spiegel Online hat geschrieben:Das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 verliert seinen Sprecher. Der SPD-Landtagsabgeordnete Drexler hat seinen Rücktritt bekannt gegeben. Der Posten sei nicht länger mit einem Mandat vereinbar, erlärte er.

Stuttgart - Wolfgang Drexler tritt als Sprecher des Bahnprojekts Stuttgart 21 zurück - weil er offenbar einen Interessenskonflikt sieht. Seine Aufgabe könne er nicht länger mit seinem Mandat in der SPD-Fraktion in Einklang bringen, erklärte Drexler. Er könne als Sprecher für das Bahnprojekt nicht weitere Baufortschritte verkünden, "wenn meine Partei einen Baustopp fordert", erklärte Drexler. "Das wäre unredlich und widerspricht meiner Vorstellung von Solidarität."

"Es ist weder Resignation, noch bin ich aufgerieben worden", sagte er. Seine Entscheidung nicht als Erfolg des Protests zu sehen. Es sei eine Überfrachtung des Projekts gewesen, wenn der Sprecher sich ständig mit der Position seiner Partei auseinandersetzen müsste.

Das Ausmaß und vor allem der Zeitpunkt der Proteste überraschten ihn sehr, betonte Drexler. Es habe in den vergangenen 15 Jahren jede Menge Chancen gegeben, in die Planung von Stuttgart 21 einzugreifen: "Die, die jetzt so vehement gegen das Bahnprojekt sind, haben diese Chance nicht genutzt."
Der komplette Artikel

Hier der Artikel von RP ONLINE

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Re: Spatenstich für Stuttgart 21

Beitrag von günni » Freitag 17. September 2010, 15:12

Bernd W. hat geschrieben:Laut aktuellem Spiegel 37/2010 zu Stuttgart21

S 141 :
.... eine Bahnsteiggleisneigung von 16 Promille... :shock:
Moin,
eine Freude für Rollstuhlfahrer. :skull: :evil: :no:

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